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Zylinderkopfschraube durch Werkstatt beschädigt>Motorschaden - Werkstatt will nicht haften

BMW 3er E92

Hallo Forum,

folgende Situation: Mein Auto hatte die klassischen Injektoren Probleme. Es wurden alle 4 getauscht. Derjenige der dies gemacht hat, hatte jedoch kein Gerät zum anlernen. Da das Auto seit 4-5 Wochen Kühlflüssigkeit verlor und ich sowieso TÜV brauchte, habe ich mich entschieden dies alles dann in einem Rutsch bei einer BMW Vertragswerkstatt machen zu lassen.

Dort wurde dann Stoßdämpfer getauscht, Kleinigkeiten und TÜV. Den check wo der Kühlmittelverlust herkam und die Injektoren anlernen wollte man in einem machen, da ggf. der Motor auseinander gebaut wurde. Es folgte dann eine Woche später ein Termin. Nach 2-3 Tagen kam dann die Diagnose Zylinderkopfdichtung kaputt, diese müsse getauscht werden. Ich gab das in Auftrag.

Ich hörte Tagelang nichts von der Werkstatt, bis ich selbst anrief. Dort sagte man mir, dass sie die Dichtung bestellt hätten und diese 2 mal nicht geliefert wurde und beim 3. mal defekt war. Nun gut...weiteres warten auf das Auto. Wieder einige Tage später rief mich der Serviceleiter an, dass sie nun wüssten woher der Kühlmittelverlust eigentlich stammen würde. Nämlich von einer defekten Schraube bzw. Gewinde am Zylinderkopf. Dieser Mitarbeiter sagte mir, dass sie das erst festgestellt haben, als alles unten war.

Ich fragte, wie sowas passieren können. Er wollte mir dann erklären, dass dies durch Überhitzung sein könnte, was ich jedoch nicht glaubte. Er wich aus und wollte auf einmal wissen ob schonmal jemand am Zylinderkopf arbeiten verrichtet hatte, was ich verneinte.
Er sagte dann, dass sie das defekte Gewinde ggf. mit Helicoils retten können.

Es vergingen wieder Tage. Bis ich dann schon Angebote für einen neuen Block erhielt für um die 9k€. Allerdings wurden mir direkt 15% Rabatt versprochen, ohne, dass ich gefragt habe. Die Helicoil Lösung sei immer noch nicht sicher ob möglich.

Nachdem ich wieder Tagelang nichts hörte, weil Urlaubsvertretungen nicht richtig funktionierten, habe ich heute direkt beim Werkstattmeister direkt ein Termin bekommen, da mir gesagt wurde, der Block müsse erneuert werden.

Ich habe mich vorher bei verschiedenen KFZlern im Freundeskreis informiert, die ALLE direkt sagte, dass die Werkstatt was verbockt hat. Ich bin dann zum Meister, der mir dann sagte, dass er die Helocoils, die er braucht nicht bestellen darf, weil kein offizieller Lieferant usw. Ich wurde mehr und mehr stutzig. Ich fragte ihn wie denn so eine Schraube überhaupt kaputt gehen können. Er meinte, dass sie das beim ANBAUEN des Zylinderkopfs gemerkt hätten und es einfach Pech wäre. Ich entgegnete, dass dies komplett dem widerspricht, was der Serviceleiter gesagt hat. Ich wurde mehr stutzig und fragte trocken und direkt, ob sie beim Anziehen das Gewinde kaputt gemacht haben, was er dann bejahte. Er meinte, dass dies passieren können, sie aber nicht dafür haften können.

Interessanterweise kam er dann wieder mit der HeliCoil Lösung, die er ja probieren könnte, wenn ich den Coil besorgen könnte, da er genau den benötigten nicht bestellen könne. Ich sagte ich will 1-2 Tage Bedenkzeit und mich informieren.

Insgesamt tendiere ich hier direkt zur Drohung mit Anwalt. Erstens hat er zugegeben, dass sie es kaputt gemacht haben und zweitens kann dies auch ein Sachverständiger im Zweifel Festellen (wurde mir von einem anderen KFZler so gesagt). Alternative wäre die Schiedsstelle, was haltet ihr hiervon?
Oder habe ich gesamt schlechte Karten?

Ich würde mich über eine Einschätzung sehr freuen! Und Danke im Voraus!!

Beste Antwort im Thema

Zitat:

@CarstenDiPietreAngel schrieb am 30. Juli 2019 um 07:58:33 Uhr:


Ich habe einen N43.

Ich bin grade echt hin- und hergerissen was ich tun soll? Ist die Werkstatt nun verpflichtet/haftet sie dafür, wenn sie das verbockt haben mit dem anziehen der Schraube oder nicht? Wenn von vorne herein klar ist, dass ich da keine Chance hab, dann brauch ich auch kein RA.

Andererseits: Warum bieten sie mir die Rep. mit HeliCoil an. Rein strategisch würd ich sage, sie wissen dass sie den kürzeren ziehen und das ist für die Werkstatt die billigste Option.

Weil Du falsch an die Sache rangehst. Du denkst, dass die Werkstatt zu 100% was vermurkst hat. Das kann sein, kann aber auch nicht sein. Gewinde gehen häufiger kaputt, auch bei vorsichtiger Arbeitsweise und wenn vorgeschädigt dann natürlich zumeist beim anziehen. Die Vorschädigung kann beim einfachen Überhitzen passieren. Helicoil ist eine sehr gute Reparatur und kein Pfusch. Manche tauschen sogar einwandfreie Gewinde bei der Zylinderkopfdemontage präventiv gegen Helicoil - weil die stabiler sind (z.B. beim M54).

Klar ist allerdings auch; selbst WENN das Drehmoment nicht beachtet wurde, könntest Du das niemals beweisen und würdest deshalb niemals einen Rechtsstreit gewinnen. Gegen so etwas sichert sich jede Werkstatt ab. Lies mal die AGBs.

Die Leute, die Dich hier verunsichern haben nicht die geringste Ahnung von was sie sprechen, die sind noch im eher ideologisch statt logisch geprägten Entwicklungsstatus.

Wenn Du künftig solche Schwierigkeiten vermeiden willst, dann schraub selber - Du wirst selbst nicht weniger Gewinde vermurksen, aber kannst es zumindest auf keinen anderen mehr schieben.

24 weitere Antworten
24 Antworten

Welchen Motor hast du den? Mein Kollege hatte auch schon mal so einen ähnlichen Fall gehabe da ist der Kunde mit Kühlmittelverlust gekommen und dann hat mein Kollege festgestellt das eine der hintersten Zylinderkopfschrauben nicht richtig fest war oder das Gewinde war beschädigt (das weiß ich jetzt nicht mehr genau was da los war) und dort hat es Wasser rausgedrückt es war ein N43 Motor.

Das kann dann schon sein, dass es bei TE auch so war. Klingt zumindest logisch. Dann wäre der Block stark beschädigt durch einen Riss. Das bringen DIE nicht hin. Ich vermute dann fast, dass das komplett in die Hose geht, wenn du nichts unternimmst und die jetzt da ein Helicoil reinmachen. Beim Anziehen ziehen die es dann wieder raus oder später verliert er dort wieder Öl/Wasser.

Lass das von einem Motoreninstandsetzer oder gleich einem Gutachter anschauen, das geht sonst nicht gut aus für dich. Ne Servicewerkstatt hat da zu wenig Erfahrung.

Ich habe einen N43.

Ich bin grade echt hin- und hergerissen was ich tun soll? Ist die Werkstatt nun verpflichtet/haftet sie dafür, wenn sie das verbockt haben mit dem anziehen der Schraube oder nicht? Wenn von vorne herein klar ist, dass ich da keine Chance hab, dann brauch ich auch kein RA.

Andererseits: Warum bieten sie mir die Rep. mit HeliCoil an. Rein strategisch würd ich sage, sie wissen dass sie den kürzeren ziehen und das ist für die Werkstatt die billigste Option.

Dass bei älteren Autos die Schraubverbindungen nicht immer normal gut gelöst werden können, ist vollkommen normal, üblich und auch bekannt. Es können nun mal Materialermüdungen, Korrosionen etc. auftreten, wofür die Werkstatt nicht haftbar gemacht werden kann. Es sei denn, Du kannst der Werkstatt nachweisen, dass diese das Gewinde absichtlich und vorsätzlich beschädigt hat. Daher ist das Vorgehen der Werkstatt in Deinem Fall absolut vorbildlich, weil diese gewillt ist, den Schaden für Dich möglichst gering zu halten. Ich persönlich würde dem zustimmen und mich freuen, eine so faire Werkstatt gefunden zu haben. Auch wenn Sie sich am Anfang etwas dusselig bei dem Erklärungsversuch angestellt haben, so haben sie eigentlich alles richtig gemacht.

Ich hab mal bisschen gegoogelt und bin hier auf Motortalk auf folgendes gestossen:

___________________________________________________________________
Zitat:

Der Betreiber der Werkstatt haftet für die zusätzlichen Reparaturkosten durch den abgerissenen Bolzen, wenn der Bolzen durch ihn oder einen Mitarbeiter pflichtwidrig abgerissen wurde. Wäre der Bolzen auch bei ordnungsgemäßer Arbeit abgerissen, trifft den Werkstattbetreiber keine Haftung. Die Beweislast für eine pflichtwidrige Beschädigung und damit eine mangelhafte Arbeit liegt bei Ihnen.

Der Betreiber der Werkstatt hat Sie im Weiteren auch gem. § 650 II BGB über die zusätzlichen Arbeiten informiert. Da Sie diese zusätzlichen Arbeiten in Auftrag gegeben haben, sind Sie zur Zahlung verpflichtet, sofern die Haftung nicht bei der Werkstatt liegt (s.o.)
___________________________________________________________________

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@ Peter,

Es geht aber nicht darum das Gewinde beim Lösen beschädigt zu haben sondern bei der Montage. Und das passiert nur wenn eine falsche/defekte Schraube verwendet oder nicht aufs Drehmoment geachtet wurde.

Oder es schon vorher defekt war.

Zitat:

@CarstenDiPietreAngel schrieb am 30. Juli 2019 um 07:58:33 Uhr:


Ich habe einen N43.

Ich bin grade echt hin- und hergerissen was ich tun soll? Ist die Werkstatt nun verpflichtet/haftet sie dafür, wenn sie das verbockt haben mit dem anziehen der Schraube oder nicht? Wenn von vorne herein klar ist, dass ich da keine Chance hab, dann brauch ich auch kein RA.

Andererseits: Warum bieten sie mir die Rep. mit HeliCoil an. Rein strategisch würd ich sage, sie wissen dass sie den kürzeren ziehen und das ist für die Werkstatt die billigste Option.

Weil Du falsch an die Sache rangehst. Du denkst, dass die Werkstatt zu 100% was vermurkst hat. Das kann sein, kann aber auch nicht sein. Gewinde gehen häufiger kaputt, auch bei vorsichtiger Arbeitsweise und wenn vorgeschädigt dann natürlich zumeist beim anziehen. Die Vorschädigung kann beim einfachen Überhitzen passieren. Helicoil ist eine sehr gute Reparatur und kein Pfusch. Manche tauschen sogar einwandfreie Gewinde bei der Zylinderkopfdemontage präventiv gegen Helicoil - weil die stabiler sind (z.B. beim M54).

Klar ist allerdings auch; selbst WENN das Drehmoment nicht beachtet wurde, könntest Du das niemals beweisen und würdest deshalb niemals einen Rechtsstreit gewinnen. Gegen so etwas sichert sich jede Werkstatt ab. Lies mal die AGBs.

Die Leute, die Dich hier verunsichern haben nicht die geringste Ahnung von was sie sprechen, die sind noch im eher ideologisch statt logisch geprägten Entwicklungsstatus.

Wenn Du künftig solche Schwierigkeiten vermeiden willst, dann schraub selber - Du wirst selbst nicht weniger Gewinde vermurksen, aber kannst es zumindest auf keinen anderen mehr schieben.

Es gibt doch Schlichtungsstellen bei der Handwerkskammer.Vielleicht informierst Du dich dort mal.

Zitat:

@weberschiffchen schrieb am 2. August 2019 um 19:24:43 Uhr:


Es gibt doch Schlichtungsstellen bei der Handwerkskammer.Vielleicht informierst Du dich dort mal.

Die können nur was machen bzw. versuchen zu helfen ,wenn der Werkstattbesitzer auch Mitglied der Innung ist!

Also obwohl dieser Thread schon ein bißchen älter ist und eigentlich auch gute abschließende Kommentare da sind: Mir ist genau so ein Fall bei Eigenreparatur einer Zylinderkopfdichtung meines VW T3 JX Bj.90 (Turbodiesel) passiert. Beim Ausbauen des Zylinderkopfes riß ein Schraubenkopf einer Zylinderkopfschraube einfach ab. Genau diese Schraube wurde dann bei der Ordnungsgemäßen Montage des Zylinderkopfes "weich" das heißt noch vor Erreichen der 90Nm (das vorletzte Anzugsintervall) wurde der Gegendruck der Schraube fühlbar weicher -> Gewinde war kaputt. Es war eine Odysse die damit ihren Anfang nahm. Ich schildere in Stichpunkten..
1. Gewinde mit überlangem M12 Sacklochbohrer ohne Abnehmen des ZYlko nachgeschnitten.
2. längere Zylkoschraube M12 gesucht und die Sacklochtiefe ausgemessen längere Schraube abgeschnitten um
den restlichen Zentimeter des Loches nutzen zu können.
3. Schraube wurde fest Motor läuft.. und ist dicht
4. beim Nachziehen nach 1000km passierte es: Die Schraube stieß am Boden an und ich konnte nur einmal 90° nachziehen.
5. Nach 50km Fahrt lief der Kühlmittelbehälter über -> Dichtung undicht.
6. Die bewusste Schraube rausgedreht - die ist es wohl: Da hängt vorne auf 8mm noch der Grauguß in den Gewindegängen drin.
7. Da kann nur noch Helicoil helfen - das war mir klar aber vor der Arbeit grauste es mir - hab keine Bühne und keine Grube - geht das nicht vielleicht auch wenn der Kopf noch drauf ist ? - Mit etwas Glück ist die Dichtung ja noch nicht kaputt.
Helicoilsatz M12 gekauft - tja aber wie komm ich bloß in dieses tiefe Loch mit dem kurzen Standardwerkzeug rein ?
8. Der schwierigste Schritt war es die Verlängerung des Gewindebohrers zu bauen (zu kaufen kriegt man so was nicht denn der Verlängerungsknubbel passt nicht in das 12er Loch rein. Der Gewindebohrer verschwindet bei dieser Arbeit fast 3cm tief im Schraubenloch des Zylinderkopfes drin. Aus einem 10mm Edelstahlrohr das rotglühend auf den Vierkant des Gewindebohrers draufgeklopft wurde baute ich die Verlängerung - eine geknackte Nuss lötete ich hart auf das andere Ende um den 1/2 Zölligen Antrieb für die Ratsche zu kriegen.
9. Das Gewinde habe ich ohne Vorbohren durch den Zylinderkopf in den Motorblock reingeschnitten bis zum Anschlag. Es entstanden oben nur sehr wenig Späne - allerdings musste ich den Standardgewindebohrer etliche male entleeren abschließend das Loch mit einem 10er Plastikrohr am Staubsauger leergesaugt - da kam dann ziemlich was raus -auch rings um das Loch im Zylko alle Spanreste abgesaugt - das ging sehr sauber.
10. Da ich nicht nochmal Geld für einen überlangen Helicoil Sacklochgewindebohrer ausgegeben hatte musste jetzt alles ziemlich genau gehen. Also die Helicoil 60 Umdrehungen tief reingedreht - somit fängt die Helicoilspirale genau an der Kante des Motorblockes an und ist nicht mehr im Gewinde des Zylinderkopfes (unbedingt nachmessen).
11. Original Zylinderkopfdehnschraube rein - hm die geht schon kurz bevor die Spannung kriegt fest - also Schraube raus - aha an der Spitze deutliche Druckstellen am Gewinde sichtbar (hätte ich nur den Sacklochbohrer gekauft - aber jetzt ists zu spät - das Helicoil ist drin und will da auch nicht mehr raus) - also Schrauben gewinde vorne leicht konisch geschliffen.
12. Jetzt geht die Schraube rein und kann auch gut festgezogen werden. Mit fällt aber auf daß der Drehmomentverlauf beim Anziehen total anders ist. Normal werden die Schrauben so nach und nach immer fester. Hier geht die Schraube relativ leicht reinzudrehen - kommt schließlich unter Spannung und wird dann sehr schnell fest.

Wie ist das Ganze überhaupt passiert ?
Auf den überarbeiteten also alten Motorblock hatte ne Werkstatt den Zylko draufgebaut. Möglicherweise ging da schon was schief denn bei der Demontage nach 8 Jahren riß diese Schraube butterweich ab. Beim Zusammenbau könnte mir der Fehler passiert sein daß da Öl in dieser Bohrung stand. wenn man das nicht rausbläst zieht es dir die Gewinde raus beim Anziehen da die Schraube noch nicht auf ganzer Länge greift und Öl inkompressibel ist und nicht so schnell durch das Gewinde gedrückt werden kann ( das ist meine Theorie - stimmt die ?).
Na ja jedenfalls hoffe ich jetzt Ruhe zu haben und daß die alte Dichtung wieder dicht ist.
Ich mußte alle Werkzeuge selber bauen um die nötige Arbeitstiefe zu erreichen.

Von daher muß ich sagen verstehe ich zögerliche Haltung der Werkstatt im Startthread nicht die sich nicht getraut hat da ne Helicoil zu verbauen.
Übrigens: Wenn ihr mal in dieselbe Verlegenheit kommt und ne Helicoil verbauen müsst: Baut nicht wie ich die längstmögliche Helicoil rein (30mm) Die Standardlänge reicht absolut aus und hält bombenfest -> dann brauchts auch keinen überlangen Helicoil Sacklochgewindebohrer. Nach der ganzen Odysse denke ich wäre es besser gewesen noch vor der Montage des Zylinderkopfes gleich alle 10 Gewindebohrungen mit Helicoil auszurüsten.

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