Zylinderkopfdichtung
Moin Moin,
so, das neue Jahr hat begonnen. Und weiter geht es mit den Reaparaturen. Ich denke, das ist bei Autos diesen Alters wohl einfach ein Dauerthema. Mal ist es etwas Kleines, dann wieder etwas Großes. Bei mir ist es nun etwas Größeres.
Nachdem die Werkstatt vor einigen Wochen alles sauber gemacht hatte, konnte der Meister heute feststellen, dass es die Zylinderkopfdichtung sein müsste, durch die das Öl kommt. Es ist nicht viel, aber es ist eben da.
Wenn man das reparieren lässt, mit was müsste man realistischerweise rechnen? Der Meister hat grob 700 - 800 Euronen veranschlagt. Es könne eventuell auch weniger werden. Was meint ihr? Und was böte sich an gleich mitmachen bzw -kontrollieren zu lassen, wenn schon alles offen liegt; rein prophylaktisch betrachtet?
Danke für Eure Tipps!
Lieben Gruß
Nils
39 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von n.claassen
Nachdem die Werkstatt vor einigen Wochen alles sauber gemacht hatte, konnte der Meister heute feststellen, dass es die Zylinderkopfdichtung sein müsste, durch die das Öl kommt.
Das Öl kommt außen am Motorblock raus? Find ich komisch, da Zylinderkopfdichtungen doch in der Regel an der am meisten beanspruchten Stelle undicht werden, d.h. zwischen Zylinder und Kühlwasserkanal.
Hast du dir selbst mal ein Bild gemacht? Ich meine, wenn vorher alles schön sauber war, dann sollte das doch relativ leicht erkennbar sein.
Neu machen sollte man meines Erachtens nach die Gleitschienen, die Duplexkette, die Schaftdichtungen (insbesondere wenn der Kopf geplant werden muss, dann müssen die Ventile eh raus) und den Kettenspanner. Je nach Laufleistung deines Fahrzeuges könnte man auch darüber nachdenken die Ventilsitze nachzuschleifen. Auf Schlepphebel und Nockenwelle kann man auch mal einen Blick werfen.
Moin,
ja, also der Meister hat mir mit einem Spiegel die Stelle gezeigt, wo es rauskommt. Ich vertraue ihm da auch. Gut, was Du da vorschlägst, würde ja die Kosten ins Unermessliche steigen lassen. Aber zumindest gibt es mir einen Hinweis, auf was er achten könnte, wenn er es schon offen hat.
Trotzdem, was meint ihr zum Preis, wenn ihr nur die Zylinderkopfdichtung plus Arbeitszeit rechnet?
Als Randinfo: 300 SE, Baujahr 1990, Laufleistung gute 190000.
Lieben Gruß
Nils
PS: Nachtrag: Habe das eben gefunden. Bezieht sich zwar auf Dieselmotoren, aber das dürfte bei dieser Angelegenheiit eher zweitrangig sein:
Verliert der Motor durch die Zylinderkopfdichtung viel Öl, findet man Ölemulsion am Ölpeilstab oder Kühlwasservorratsbehälter und/oder sprudelt es im Vorratsbehälter bei laufendem Motor. ist vermutlich die Zylinderkopfdichtung defekt. Zudem ist meist der Motorblock und alles Darunterliegende durch nach Außen austretendes Öl verdreckt.
Ernste Schäden sind zu befürchten, wenn Kühlwasser in den Brennraum gelangt. Wasser lässt sich nicht verdichten - die Kompression steigt auf Extremwerte. Eine weiße Auspuffahne zeigt dann an, daß innerhalb weniger Kilometer Kurbelwellen- und Pleullager ihren Geist aufgeben werden.
Volkswagen hat die Zylinderköpfe und Motorblöcke sehr genau zueinander gepasst. Die Kolben ragen bei verschiedenen Motoren in ihren Totpunkten unterschiedlich weit heraus. Um die optimale Kompression zu gewährleisten, verbaute VW drei unterschiedlich dicke Zylinderkopfdichtungen.
Um vor Beginn der Arbeiten die richtige Dichtung zu identifizieren, muß man etwa in der Mitte der Trennfuge zwischen Zylinderkopf und -Block einen Zipfel der Dichtung suchen, der aus der Fuge herausragt. In diesen Zipfel sind Kerben oder Löcher eingeschlagen - die Ersatzdichtung muß die selbe Anzahl haben.
Quelle: http://www.autoschrauber.de/.../...fdichtung-tauschen-golf2-diesel.php
Weißer Dampf tritt bei meinem aus. Ist mir heute erst bewusst aufgefallen. Und das nach außen austretende Öl wird hier auch beschrieben. Also doch nicht so untypisch?
Lieben Gruß
Nils
Hi,
das ist eine Schwachstelle der M102/M103 Motoren. Die siffen gerne an der Stelle, wo Steuergehäusedeckel, Zylinderkopf und Block zusammenkommen. Dort muss alles 100% passen, sonst wird es nicht dicht.
Wenn der Zylinderkopf ordentlich geplant wurde (ich würde den Zylinderkopf gleich nach Befund überholen lassen und Ventile einschleifen) ist das eigentlich weniger schlimm. Nur muss der Mechaniker auch den Block und damit auch den Steuergehäusedeckel plan schleifen. Auf der Seite des Motorblocks geht es halt weniger präzise, deshalb ist es ja so wichtig, dass der Kopf 100% passt.
edit: hier kannst du sehen, was ich bei meinem Bruder gemacht habe. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt!
Preis der Aktion: 200 € Teile und 277€ Motorinstandsetzer für 4 Zylinder. Bei 6 Pötten halt die Hälfte drauf.
Ich sage eben es lohnt sich, du wirst deinen Motor nicht wieder erkennen!
Zitat:
Original geschrieben von n.claassen
Weißer Dampf tritt bei meinem aus. Ist mir heute erst bewusst aufgefallen. Und das nach außen austretende Öl wird hier auch beschrieben. Also doch nicht so untypisch?
Macht er das generell, oder nur nach dem Kaltstart? Also wenn er wirklich kontinuierlich dampft, dann ist es höchste Zeit. Dann könnte das Öl allerdings auch schon ein bisschen (wie du schon schreibst) wie eine braune Emulsion aussehen, ggf. sogar Öl im Kühlwasser sein oder zumindest das Kühlwasser deutlich nach Abgas riechen. Solange er nur ausschließlich aussen sifft, wäre ich da entspannt.
Zum Austausch: Also wirklich essentiell ist aus meiner Sicht der Austausch der Gleitschienen, der Ventilschaftdichtungen (Sofern die nicht schonmal gemacht wurden. Geht halt deutlich leichter, wenn der Kopf schon ab ist. Sonst muss man halt irgendwie zusehen, dass die Ventile nicht reinrutschen) und der Ventildeckeldichtung (sowieso). Also im Grunde genommen all das, was mit überschaubarem Mehraufwand und geringem Materialaufwand getauscht werden kann.
Nockenwellen/Schlepphebel halt mal überprüfen, ob ggf. was dran ist.
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Zitat:
Original geschrieben von votes_love
Hi,das ist eine Schwachstelle der M102/M103 Motoren. Die siffen gerne an der Stelle, wo Steuergehäusedeckel, Zylinderkopf und Block zusammenkommen. Dort muss alles 100% passen, sonst wird es nicht dicht.
Hi
das was votes schreibt ist wichtig. Der Meister sagte bei mir auch "Ey, Kopfdichtung". Aber es war nur das Bermuda Dreieck.
Sifft er denn vorne? Dann würde ich das nochmal GANZ genau prüfen.
Kosten 2,50€.
Grüße
Daniel
Ja, wenn Du vor dem Wagen stehst, dann kommt es vorne links runter. Was würde das denn bedeuten, wenn es die besagte Stelle sein sollte? Was müsste denn dann NUR getauscht werden?
Danke für Eure Hilfe!
Grüße von Nils aus Bremen
ja genau.
die ecke vorne einfach mal schön bürsten und dann nochmal gucken.
wenn es das Eck ist, dann Verteiler runter Steuerdeckel runter, saubermachen und neu abdichten.
www.hehlhans.de/tipp20c.htm
hoffe für dich dass es das ist 😉
Grüße
Daniel
Hey, Danke an Euch beide! Das war mal echt hilfreich! Wusste ich doch, dass ich das schon mal irgendwo gelesen hatte. Ich werde das noch mal genauer unter die Lupe nehmen und werde noch mal berichten.
Lieben Gruß
Nils
Ja, das "Hylomar" ist wirklich vom Feinsten - ist von RollsRoyce - alles mit Alk schön fettfrei machen dann hält das viele Jahre!
Aloha aus Berlin 🙂
Juhu,
ich war eben bei Bosch. Tja, zwei Werkstätten, zwei Meinungen. Herr Bührmann (Bosch) ist genau der gleichen Meinung wie ihr, Daniel und Dennis. Er würde die Zylinderkopfdichtung nicht tauschen, weil er auf diese nicht tippt. Die von mir festgestellten weißen Dämpfe aus dem Auspuff sind normale Kondensdämpfe, und im Wasserausgleichsbehälter riecht auch nichts nach Abgasen und das Wasser ist auch nicht trübe oder ähnliches. Er meinte, dass ich eine defekte Zylinderkopfdichtung, bei der Wasser in den Verbrennungsraum eintritt, sehr schnell und anders bemerken würde.
Sein Vorschlag: Er würde die Lichtmaschine ausbauen und sich insgesamt etwas Platz verschaffen, würde alles gut reinigen, von a u ß e n abdichten mit einer neuen Abdichtmasse (habe den Namen noch nie gehört, aber soll ähnlich dichten wie Silikon) und es erst mal so lassen. Da der Steuerkasten nicht unter Druck stünde und das Öl somit nicht rausdrückt, müsste das Zeug dem gut standhalten können. Sollte es dann nach einigen Wochen immer noch schön dicht sein, dann wüsste ich ziemlich sicher, dass es der Steuerdeckel war und ich könnte das zunächst alles so belassen. Die Dichtmasse würde einige Jahre halten. Es sei halt eine optische Frage. Natürlich sei eine neue Abdichtung mit Hylomar schöner, aber seine Methode sei die Methode um sicher ausschließen zu können, dass es nicht die Zylinderkopfdichtung ist.
Ich werde das nun so probieren und Euch dann in ein paar Wochen wieder berichten.
Liebe Grüße
Nils
Prima! Hört sich doch cool an - habe die denn das Kühlsysthem mal abgedrückt? - Das ist doch die einfachste Form einen Schaden festzustellen 🙂
Aloha aus Berlin
moin,
das mit der außen dichtende Dichtmasse funktioniert sehr gut. Voraussetzung ist eine gute Reinigung, Entfettung der Fläche, auf der die Dichtmasse dichten soll.
An dieser Stelle sieht man die aufgetragenen Dichtmasse kaum. Stört also die Optik nicht. Von der Fa. Elring z.B. das Produkt Dirko HT.
grüße
Hey Nils,
mensch, das hatte ich ja ganz vergessen zu erwähnen (so a la Erfahrungsbericht)😁
Auch ich habe, aufgrund von Undichtigkeiten vor ca. 2 Jahren den Stirndeckel abdichten lassen. Seitdem ist dort kein Ölverlust mehr aufgetreten, alles dicht bis heute, lediglich ein leichtes Schwitzen im Bereich des 1 Zylinders ist zu verzeichnen. Damit kann ich jedoch sehr gut leben. Und der M103 auch😉
LG
Dennis