Zylinderkopfdichtung M111.960 93er E220
Hallo,
auf die Gefahr hin, dass dies das x-te Thema zur Kopfdichtung wird, frage ich mal in die Runde, was es denn für Besonderheiten, spricht "Spezialwerkzeug" und so, zu beachten gibt, wenn man die ZKD selbst wechselt. Eine Anleitung dazu habe ich vor Jahren in weiser Voraussicht schon mal auf Vorrat gespeichert.
Erstmal die Diagnose: Frisst viel Wasser und macht viel weisen Rauch aus dem Auspuff. Hat aber noch volle Leistung. Ruckelt ab 4000rpm (das kann auch was anderes sein). Möchte die ZKD wechseln, bevor er heiß wird und der Kopf sich verzieht. Der Wagen hat 222.000 km runter.
Folgende Punkte sind mir noch etwas unklar:
-Nockenwellen arretieren: Da kann man doch auch zwei passende Bohrer nehmen oder? Die gibt's in Zehntelstufen zu kaufen.
-Irgendwo braucht man einen Schlagauszieher, auch Wichser genannt. Wo genau brauche ich den nochmal? Schätze beim Kastendeckel oder den Kettenspannern. Bekommt man das im Baumarkt?
-Kann man ein Kopfschrauben- und -Dichtungsset in der Bucht kaufen, oder taugt das nix? Kennt jmd die Originale Teilenummer?
(http://www.ebay.de/.../391176416935?...)
Kostet das Set beim 🙂 ein Vermögen?
-Schätze den Kopf auf 20kg, reicht das?
-Auf was muss man beim Aus- und Einbau des Kettenspanners achten? Glaube das ist nicht so ganz trivial, da hat Mark mal was zu gesagt...
-Reinigen des Blocks von der alten ZKD: Wie geht das am besten? Abschaben? Drahtbürste? Ich will da auch nix kaputt machen.
-Die Schrauben am Auspuff sind sicherlich festgebacken. Hilft WD40 über Nacht oder nur rohe Gewalt?
-Hydros gleich mitmachen? Ein paar wenige klackern.
-Gleitschienen erneuern, wie sieht eine intakte aus? Ein Bild wäre nicht schlecht, wenn jmd sowas auf Lager hat 🙂
Das wären erstmal alle Fragen, die mir so einfallen.
Und bitte keine Kommentare, wer's noch nie gemacht hat, soll's bleiben lassen. Ich hab keine zwei linken Hände. Ich bedanke mich schon mal im Vorraus und hoffe ein paar helfende Antworten zu erhalten.
Lg Max
Beste Antwort im Thema
Mach doch einfach mal den riemen ganz runter. Kurz laufen lassen und Ohren ausfahren. Wenn ruhe, wapu, lima oder doch der Dämpfer.
Gruß Stefan
137 Antworten
Prüfe ob die Ventile dicht sind.
Dazu musst du die Ventile von der Brennseite mit Bremsenreiniger fluten.
Wenn es auf der anderen Seite durchsickert, ist es undicht.
Hier hat es noch ein kleines Video.
Etwa bei 13:10 prüft der Mechaniker ob die Ventile dicht sind.
https://www.youtube.com/watch?v=Sv65KgW3xSw
Da du mit Gas fährst, sollte der Abstand von Ventilschaftende zum Nockenwellen-Lagergrund an den Auslaßventilen gemessen werden.
Wenn das Mindestmaß unterschritten wird, dann kann der Hydrostößel das Ventilspiel nicht mehr ausgleichen, weil der Ventilteller tiefer im Sitzring sitzt. In diesem Fall muss beim entspr. Ventil ein neuer Ventilsitzring in den Kopf.
Falls das Maß unterschritten ist, bringt auch die Dichtheitsprüfung nix... denn die NW is ja draußen.
Da dreht es sich so um die 0,5mm... is also nicht wirklich mit bloßem Auge zu sehen.
Das sind so Dinge, weswegen ich alles habe machen lassen und mein Mechaniker den Kopf vom Instandsetzer hat prüfen und reparieren lassen.
Vielleicht hast ja auch einen Instandsetzer in deiner Nähe... so teuer ist das nicht.
Das Video kenn ich. Habs mir schon dutzendmal angesehen.
Meinst du meine Auslassventile haben sich gelängt?
Wo liegt denn der Arbeitsbereich von den Hydros? Gleichen die in beide Richtungen, also längeres/kürzeres Ventil, aus? Oder sind die dafür vorgesehen nur in eine Richtung auszugleichen?
Muss nicht, könnte.
Das Ventil wird nicht länger, sondern der Ventilsitz-Ring im Zylinderkopf arbeitet sich hinein.
Das Ventil hat einen Abstand zur Nockenwelle, und dazwischen sitzt der Hydrostößel und bewirkt dass zwischen NW und Ventil immer eine "Berührung" besteht, und der Stößel der hat einen gewissen Ausgleichs-Weg.
Wenn der Sitz sich aber nun hineingearbeitet hat, dann schaut der Ventilschaft oben weiter hinaus, und der Hydrostößel hat irgendwann keinen Spielraum mehr. Dann kann es sein daß das Ventil gar nicht mehr schließt.
Das selbst zu reparieren ist aber unmöglich ohne spezielles Werkzeug und Maschinen.
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Das leuchtet ein. Aber hat der M111 nicht harte Ventilsitze? Wo das "Hineinarbeiten" gar nicht so stark vorkommt?
Du, ich hab nen M104... da is es das gleiche.
Natürlich haben die gehärtete Sitzringe, im gegensatz zu anderen Herstellern die manchmal gar keine drin haben. (Dann bezeichnet man den Motor als nicht gasfest)
Stark oder nicht... 0,5mm und dann ist das Spiel vorbei.
Bei meinem C280 waren es 2 Auslassventile. Es sind fast immer die Auslassventile, weil dort die heißen Abgase durchströmen.
Das passiert weil entweder die Anlage falsch eingestellt oder defekt ist, oder man mit Drehzahlen über 4.000 - 5.000 fährt, wobei durch die Ventilüberschneidung ein Teil des Gases wieder entweicht und so ein Magerlauf entsteht.
Musst du wissen ob du das prüfst oder prüfen lässt oder nicht.
Tja dann müsste ich mit einem Tiefenmesstaster oder einer Messuhr den Abstand messen, den das obere Ende des Ventilschafts zur Auflagefläche des zB. Lagerdeckels der NW hat. Dazu braucht man aber ein Referenzmaß, also das Maß im Neuszustand, sonst kann man keine Abweichung feststellen. Hat das jmd?
Das Referenzmaß wird vom Ventilschaftende bis zum Nockenwellenlagergrund gemessen laut WIS.
Dazu wird ein 6mm Rundmaterial in den NW-Lagergrund gelegt und dann gemessen.
Maß sollte 23,18-23,70mm am Auslaßventil und 25,18-25,70 am Einlaßventil haben.
Das wird schwer zu messen...
Du hast ne E-Mail...
Bremsenreiniger? Das ist dafür viel zu teuer und zu leichtflüchtig, normalerweise nimmt man dafür Benzin, ich nehm immer Spiritus, da stinken die Finger nicht so :d
Aber auch nur, wenn mein Abdrückgerät nicht ran kommt, ich hab ne Unterdruckpumpe mit Manometer. Die Dichtheit ist aber nicht alles, auch Ventilteller und Sitz müssen in Ordnung sein, ein sauberes und ausreichend breites Tragbild haben, etc.
Das n Sitz in so nen Kopf wandert habe ich noch nicht gesehen, wohl aber gelängte Ventile... Die sollte man nachmessen. Die Hydros selber können darüber hinaus einiges ausgleichen, da braucht man es nicht zu übertreiben. Wenn n Sitz scheisse ist, schneid ich den erstmal nach, bevor ich nen neuen reinmache. Letzteres ist immer die schlechteste Variante, man muss den alten raushauen, den Kopf heiß machen, den Ring kalt machen, einschlagen, etc...
Auch Ventilführungen, ne runde Führung ist ne runde Führung und bleibt ne runde Führung und die wird davon dass man sie neu macht, nicht runder...
Was das Thema Sitzringe angeht, habe ich noch keinen Hersteller gesehen, der einen Alukopf ohne Sitzringe baut. Das geht nur bei Graugussköpfen. Und wenn die keine Ringe haben, brauchen die keine, vor 50 Jahren nicht und heute auch nicht !
Hallo Steven,
das zu messen wird echt schwierig, ich weis gar nicht ob ich das mache. Aber das Einschleifen der Ventile sollte möglich sein, ohne dabei allzu viel Material am Sitzring/Ventil abzutragen. Ich nehme an, das wird im Hundertstelbereich liegen. Sollten die Hydros locker ausgleichen, MB wird die Dinger ja nicht auf Anschlag gebaut haben.
Die harten Ventilsitze hab ich nun entdeckt 🙂 Bin froh, dass er welche hat.
Aber Mark, es gibt doch mittlerweile schon viele Aluköpfe ohne harte Ventilsitze, siehe Mazda und andere Japsen. Opel baut das auch schon seit 10 Jahren, die aktuellen MB-Motoren ham auch keine mehr, wenn ich mich nicht irre.
Der Kopf ist sauber gekratzt und außen gesäubert worden. Viel Bremsenreiniger hilft viel 😁 Außerdem hab ich die neuen Ventilschaftdichtungen gleich druff gemacht. Noch Ventilschleifpase besorgen morgen (wo kriegt man die? Haben KFZ-Werkstätten sowas da?), dann schleife ich die Ventile ein und nächste Woche kommen die neuen Hydros. Die alten haben minimale Eindrücke an der Oberfläche, welche der Funktion allerdings nix ausmachen sollten. Jedoch tausche ich die ja, weil ich das Klappern weghaben möchte. Hoffentlich ist das dann auch weg! Nicht, dass ich umsonst 200€ ausgebe.... Denn manche fahren ihre Hydros auch 500tkm und mehr...
Danke Steven für die Mail!
Zitat:
Aber Mark, es gibt doch mittlerweile schon viele Aluköpfe ohne harte Ventilsitze, siehe Mazda und andere Japsen. Opel baut das auch schon seit 10 Jahren, die aktuellen MB-Motoren ham auch keine mehr, wenn ich mich nicht irre.
Wie "hart" ein Ventilsitzring ist, ist keine Aussage darüber, ob es einen extra Sitzring gibt oder nicht. Ein Stahlventil in nem Alukopf ohne Sitzring wäre mir absolut neu,
Ventileinschleifpaste gibt es von Teroson im Autozubehörladen, passende Gummifrömpel da auch von Hazet und lass die grobe Seite der Schleifpaste zu ! Und wenn da drauf steht "mit Wasser, nicht mit Öl" dann vergiss das und benutze zum Einschleifen WD40 oder Caramba !
(Ich habe nur feine, aber weis nicht mehr vonn wem).
Hallo,
Hab ich richtig gelesen, du hast die schaftdichtungen schon vor dem Einbau und einschleifen der Ventile montiert? Keine gute Idee... Die kommen zum Schluss drauf. Du kannst sonst die dichtlippen der vsd beim einstecken der Ventile beschädigen.
Dafür gibt's die einführhilfenhütchen im Satz.
Und etwas öl auf den Schaft beim einschleifen. Anschließend gut reinigen, damit keine Paste drauf bleibt.
Gruß Stefan
Erst einschleifen, wenn das alles sauber und fertig ist, macht man die Schaftdichtungen drauf und baut danach das Ventil ein.
Uii, warum haben dann neuere Motoren oft Probleme mit ihren Ventilen bei Gasbetrieb, wenn sie doch extra Sitzringe haben? Sind die etwa auch zu weich?
Das mit den VSD wusste ich leider nicht. Vieles mache ich zum ersten mal, da geht eben was daneben.
Ich stecke die Ventile dann mal mit Vorsicht ein, viel Öl drauf. Glaube aber nicht, dass dabei was beschädigt wird. Selbst wenn die Ventile drin wären und ich die VSD danach von außen auf den Ventilschaft stöpsle, muss der Schaft da durch. Der Schaft ist überall gleich dick. Vielleicht gibts ja auch unterschiedliche Schäfte und VSD. Einführhilfen waren in meinem Dichtsatz nicht dabei.
Habe diese Ventilschleifpase bestellt:
http://www.partsrunner.de/ventilschleifpaste-70g.html?...
Hoffe damit nix falsch gemacht zu haben.