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Zylinderkopfdeckel wechseln

Mercedes E-Klasse S211
Themenstarteram 23. November 2017 um 12:06

Moin allerseits,

nachdem ich Ärger mit zwei Injektoren hatte und die nunmehr gewechselt wurden, sifft es an einer Position immer wieder nach. Durch tauschen der Injektoren habe ich sichergestellt, dass es nicht an den Injektoren liegt, und das Zeug sieht eher nach Motoröl denn nach Diesel aus. Also hab ich entweder beim Ausbauen zuviel am Deckel gehebelt und einen Riss verursacht, oder die Dichtung zum Kopf ist durch.

Wie dem auch sei: der Deckel muss ab und dann auch wieder rauf. Hier ist die Frage, mit welchem Drehmoment und in welcher Reihenfolge die Schrauben angezogen werden müssen? Kann mir das jemand sagen?

Einen neuen Kopf nebst Schrauben und Dichtungen habe ich für den Fall der Fälle auch schon besorgt. ist aus eurer Sicht außer sauberem Arbeiten, nachschneiden der Gewinde und Anzugsmoment der Schrauben beim Einbau noch etwas zu beachten?

Dank und Gruß Till

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 24. August 2018 um 9:42

Ein dreiviertel Jahr und einige tausend Km später bin ich auf diesen Beitrag von mir gestoßen und möcht ihn nun sauber abschließen.

Aus dem Gedächtnis heraus gab es eigentlich keine großartigen Überraschungen bei der Arbeit. Aber trotzdem in groben Zügen hier der Ablauf.

Natürlich mussten die Injektoren raus und deren Kabelbaum abmontiert und weggebunden werden. Die Plastikabdeckung des Kabelbaums hat dabei Federn gelassen, da einige Klemmnippel recht eng saßen und abbrachen. Die Injektoren flutschten nur so heraus, dass es eine Freude war.

Der Luftfilter samt Halterung gehörte auch ausgebaut; Kinderspiel. Ein/zwei Anbauteile noch vom Deckel zupfen und er lag frei zum abschrauben.

Nachdem ich ihn runter hatte, wurden die Innereien abgedeckt und die Kontaktflächen sauber gemacht und die Gewinde mit einem Akkuschrauber nachgeschnitten - natürlich habe ich die Gewinde ausgeblasen. Das Gewinde für die Luftfilterhalterung liegt seitlich und war nur mit einem Gelenk zu erreichen. Dabei habe ich eins gelernt: "Nicht ans Gelenk packen und Gas geben". Das macht nämlich Aua!

Nervig war, dass ich im neuen Deckel alle Gewinde für die Motorabdeckung neu schneiden musste - es waren Werkseitig nur die blanken Löcher vorhanden.

Auch die Injektorschächte wurden gereinigt. Nachschleifen oder fräsen musste ich nicht, da die Sitze alle sauber aussahen.

Dann habe ich auch schon den neuen Deckel samt Dichtungen draufgesetzt und festgeschraubt. Ohne Drehmoment, nur nach Handgefühl.

Schläuche/Sensoren wieder dran, dann den Rest samt Injektoren, Kabelbaum und neuen Spritleitungen wieder montiert. Beim Einbau der Injektoren habe ich die Standard-Kupferscheiben verwendet (nicht die Luftgefüllten aus der Weltraumforschung) und diese unmittelbar vor dem Einbau mit dem Heißluftfön heiß gemacht. So schmiegen Sie sich regelrecht an die Dichtflächen. Das muss aber schnell gehen. Also nicht vergessen, vorher den Injektor schön mit Keramikpaste einschmieren, sonst sind die Dichtscheiben kalt, wenn Sie unten ankommen.

Inkl. Vorbereiten und Werkzeuge aufräumen bei sorgfältiger und gemütlicher Arbeitsweise hat es mich 5 Stunden gekostet.

Und: "Ja, der Deckel hatte einen Riss."

Also: "Alles richtig gemacht."

ps: Eines noch in Zusammenhang damit: vier der sechs Injektoren habe ich in diesem Zuge erneuert. Selbstverständlich samt Spritzuleitungen und Dehnschrauben. Einer hatte aber Diesel geleckt. In der Zuleitung sitzt ein Doppelnippel, der im Injektor eine Dichtscheibe hat. Der Injektorservice hat mir eine Ersatzscheibe auf Kulanz geschickt. Diese habe ich ausgetauscht (ohne den Injektor nochmal auszubauen) und schon war auch hier alles wieder dicht.

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Wenn Du ein neues Thema aufmachst könntest Du z.B. auch mal schreiben von welchem Motor zu redest.

Themenstarteram 23. November 2017 um 13:39

Sorry, voll verpeilt...

320'er CDI Reihe aus 2004 (OM 648.961)

Ja, den Sitz der Injektoren blitzblank nachgefräßt (Handfräße)? Neue Dichtscheiben verwendet, neue Dehnschrauben?

Übrigens, am Deckel Hebeln ist eine saublöde Idee. Gleithammer ist günstiger als Ventildeckel.

Themenstarteram 24. November 2017 um 8:56

Hi jpebert,

die Injektoren werden selbstverständlich nach allen Regeln der Sauberkeit und Kunst aus/eingebaut, Fräswerkzeug ist vorhanden, neue Dehnschrauben, Dichtscheiben und Spritzuleitungen auch. Aber bis jetzt dachte ich immer, dass bei Einsatz des Gleithammers die Injektoren - bzw. der obere Teil der Injektoren zerstört wird - das wollte ich mir sparen.

Mir geht es aber hauptsächlich um den Drehmoment und die Reihenfolge der Kopfdeckelschrauben. Hat da Irgendwer Infos für mich?

Zitat:

@Till.Amelang schrieb am 24. November 2017 um 09:56:53 Uhr:

...

Mir geht es aber hauptsächlich um den Drehmoment und die Reihenfolge der Kopfdeckelschrauben. Hat da Irgendwer Infos für mich?

Mach es nach der alten Schrauberweisheit, in 2 Schritten von der Mitte nach außen (lt. WIS 9Nm).

Themenstarteram 27. November 2017 um 8:39

Vielen Dank austriabenz!

Keine Sorge, der Einsatz des Gleithammers ist optimal. Je nach Gleithammersystem setzt Du eine Kralle in die vorgesehenen Aufnahmen am Injektor oder schraubst den Zug auf das Feingewinde auf dem Injektor. Dann kann man in aller Ruhe mit sachten Schlägen jeden Injektor ziehen. Gewaltfreier geht es nicht.

Zu 98% hast du recht. Ich hatte aber auch schon Injektionen wo das versagt hat. Nach basteln von Spezialwerkzeug mit Feingewinde und rund 5 Tonnen Zug sind die Injektionen drei mal abgerissen. Aber irgendwie gehen die immer raus. Ist nur eine Frage des Aufwandes.

 

Du brauchst einen Adapter für den Gleithammer, der auf das Gewinde der zerlegen Einspritzdüsense passt.

 

Wenn man Einspritzdüsensen ausbaut, baut man auch neue ein. Ansonsten macht auch der Ausbau keinen Sinn.

Richtig ;) Wobei ich nicht daran glaube, das mit viel Gewalt daran ziehen gut ist (Abriss ...) Schön hämmern, und wenn es 3h dauert. 2-3 Bierchen, Geduld. Irgendwann kommen die. Ich benutze am liebsten den Adapter mit Feingewinde.

Wenn sich nach Stunden nichts bewegt, wird jeder früher oder später gewalttätig :D

 

Was aber oft hilft, Motor warmlaufen lassen, Verschraubung der Einspritzdüsensen lösen, so dass sie nur noch an den Leitungen hängen und Motor im Stand laufen lassen bis sich die Düsen lockern.

Themenstarteram 24. August 2018 um 9:42

Ein dreiviertel Jahr und einige tausend Km später bin ich auf diesen Beitrag von mir gestoßen und möcht ihn nun sauber abschließen.

Aus dem Gedächtnis heraus gab es eigentlich keine großartigen Überraschungen bei der Arbeit. Aber trotzdem in groben Zügen hier der Ablauf.

Natürlich mussten die Injektoren raus und deren Kabelbaum abmontiert und weggebunden werden. Die Plastikabdeckung des Kabelbaums hat dabei Federn gelassen, da einige Klemmnippel recht eng saßen und abbrachen. Die Injektoren flutschten nur so heraus, dass es eine Freude war.

Der Luftfilter samt Halterung gehörte auch ausgebaut; Kinderspiel. Ein/zwei Anbauteile noch vom Deckel zupfen und er lag frei zum abschrauben.

Nachdem ich ihn runter hatte, wurden die Innereien abgedeckt und die Kontaktflächen sauber gemacht und die Gewinde mit einem Akkuschrauber nachgeschnitten - natürlich habe ich die Gewinde ausgeblasen. Das Gewinde für die Luftfilterhalterung liegt seitlich und war nur mit einem Gelenk zu erreichen. Dabei habe ich eins gelernt: "Nicht ans Gelenk packen und Gas geben". Das macht nämlich Aua!

Nervig war, dass ich im neuen Deckel alle Gewinde für die Motorabdeckung neu schneiden musste - es waren Werkseitig nur die blanken Löcher vorhanden.

Auch die Injektorschächte wurden gereinigt. Nachschleifen oder fräsen musste ich nicht, da die Sitze alle sauber aussahen.

Dann habe ich auch schon den neuen Deckel samt Dichtungen draufgesetzt und festgeschraubt. Ohne Drehmoment, nur nach Handgefühl.

Schläuche/Sensoren wieder dran, dann den Rest samt Injektoren, Kabelbaum und neuen Spritleitungen wieder montiert. Beim Einbau der Injektoren habe ich die Standard-Kupferscheiben verwendet (nicht die Luftgefüllten aus der Weltraumforschung) und diese unmittelbar vor dem Einbau mit dem Heißluftfön heiß gemacht. So schmiegen Sie sich regelrecht an die Dichtflächen. Das muss aber schnell gehen. Also nicht vergessen, vorher den Injektor schön mit Keramikpaste einschmieren, sonst sind die Dichtscheiben kalt, wenn Sie unten ankommen.

Inkl. Vorbereiten und Werkzeuge aufräumen bei sorgfältiger und gemütlicher Arbeitsweise hat es mich 5 Stunden gekostet.

Und: "Ja, der Deckel hatte einen Riss."

Also: "Alles richtig gemacht."

ps: Eines noch in Zusammenhang damit: vier der sechs Injektoren habe ich in diesem Zuge erneuert. Selbstverständlich samt Spritzuleitungen und Dehnschrauben. Einer hatte aber Diesel geleckt. In der Zuleitung sitzt ein Doppelnippel, der im Injektor eine Dichtscheibe hat. Der Injektorservice hat mir eine Ersatzscheibe auf Kulanz geschickt. Diese habe ich ausgetauscht (ohne den Injektor nochmal auszubauen) und schon war auch hier alles wieder dicht.

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