Zuverlässigkeit im heutigen Alltag?

Mercedes E-Klasse W124

Hallo!

Wie sieht es aus mit der Zuverlässigkeit / Problemlosigkeit des W/S 124 im heutigen Alltag? Es war (ungefähr?) das Beste, was bei Mercedes vom Band lief aber mittlerweile haben die Autos um die 20 Jahre auf dem Buckel. Kann man bei guter Pflege ziemlich problemlos damit fahren oder ist es an der Monatsordnung, dass mal dies mal das repariert werden muss? Oder dass man stecken bleibt? Meine Frage zielt nicht bloß auf den Motor oder eine bestimmte Schwachstelle sondern auf das ganze Auto.

Hintergrund ist folgendes: mein W210 zeigt seit einigen Monaten Schwäche (Comand, Traggelenk, Radlager, Drallsteller, Scheinwerfer, elektrischer Fensterheber, wieder ein wenig - wirklich wenig - Rost [habe einen Langsamroster erwischt], undefiniertes Ruckeln im ganzen Auto, und pünktlich zum Frühlingsanfang streikt nun die Klima, dazu lässt die Verarbeitung im Innenraum nach [keine Reparatur nötig aber unschön]), sodass sich die Frage nach Ersatz langsam stellt. Der Motor würde gerne weiter machen, die Karosserie auch (mit ein wenig Pflege) aber der Rest zickt viel.

Seit einiger Zeit überlege ich, ob ein Benziner 200/220/230 Kombi mit Klima und (wahrscheinlich) Automatik etwas wäre. Die jährliche Fahrleistung ist schwer abzuschätzen, weil sich einiges geändert hat und noch einiges ändern wird aber es wird vermutlich unter 20.000 km / Jahr liegen (vor allem private Langfahrten). Falls es deutlich mehr sein soll, würde ich auf Gas umrüsten. Vom Diesel würde ich eher Abstand nehmen, weil sie meistens sehr hohe Kilometerstände haben und wegen der Dummweltzonenproblematik (wohne in der Nähe von Hannover). Was ich eventuell in ein DPF stecken müsste, würde ich lieber in eine Gas-Anlage investieren.

Ich selbst kann nicht viel basteln aber mein Vater (Hobbyschrauber, der allerdings ca. 500 km weit weg wohnt) könnte was machen (Ölwechsel, Bremsen).

Ich hatte vor fast 10 Jahren schon einen W124 300D von 1995 und war zunächst happy damit aber ich habe einen Schnellrostenden Mopf2 erwischt und deshalb habe ich den verkaufen müssen. Abgesehen von der Karosserie fand ich das Auto toll. Ich würde deshalb ggfs. beim Bj. spätestens bis Mitte 1992 gehen wollen, also bis Mopf 1,5 dann. Klar rostet manch einer Mopf2 (fast) nicht, ich möchte dennoch das Risiko nicht eingehen. Manch einer denkt sich vielleicht dabei "kein Risiko + 20 Jahre auf dem Buckel = das passt schon gar nicht zusammen..."

Aber das Wichtigste ist: ich will nicht von einer Dauerbaustelle zur Nächsten wechseln. Deshalb meine Frage an euch nach euren Erfahrungen im Alltag (ohne durch die rosarote Brille zu schauen).

Vielen Dank für eure Antworten

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,

zu diesem Thema will ich auch gerne was sagen. Ich fahre seit vergangenem August einen 91er 250 D Automatik, echte 149000, Jahresfahrleistung knapp 10000 Kilometer. Ersthandfahrzeug ohne AHK und lückenloser Historie. JA: Man kann ein altes Auto günstig und zuverlässig fahren! Es kann auch meinetwegen ein 81er 200 D als 123er sein, das spielt im Grunde überhaupt keine Rolle, gerne auch ein Astra F, Jetta II, Escort MK 3 oder der (hochst zu unrecht!!) oft verspottete Zwozehn. Ich selbst war zunächst skeptisch. "Ach soll ich ein altes Auto im Alltag fahren, ohjeeee...", waren meine Sprüche gewesen, Unsicherheit und Angst vor hohen Kosten haben mich Tag für Tag begleitet, das war als ich noch meinen alten 330 Ci fuhr, den ich dann nach 5 Jahren dann verkauft habe weil er mir nichts mehr gab was ich denn auch haben wollte. Das heißt: unpraktisch, teuer im Unterhalt, teils unseriöses Image und der einfache "schwarz II" (kein Metallic) Lack war schrecklich. Für mich klar: der muß jetzt weg, allein schon 5 Jahre das gleiche Auto, irgendwann nervts.

Dann musste endlich nen Benz her, etwas was an die schöne Kindheit erinnert (wir fuhren früher selbst Mercedes Diesel). Ein W124 wurde es, die beste Entscheidung bisher!! Über so Dinge wie Rost, rote Umweltplakette oder Buchhalterausstattung mache ich mir grundsätzlich keine Gedanken. Zum Thema Rost: meiner hat keinen und ich wasche ihn auch regelmäßig das es so bleibt. Hohlraumversiegelung sowie regelmäßiges einfetten tragen auch zur Pflege bei. Außerdem gehört Rost seit jeher zu Mercedes, kenne keinen der nicht gerostet hat, daher ist es meiner Meinung nach nicht schlimm, wen es stört soll was anderes fahren. Ich rede jetzt von Oberflächenrost und keiner durchgefaulten Achsaufnahme. Auf die Ausstattung lege ich grundsätzlich keinen Wert, habe weder Schiebedach noch Kopfstützen hinten oder Colorglas, alles Dinge die man nicht wirklich braucht, zumindest ich nicht. Tagtäglich fahr ich 24 Kilometer zur Arbeit hin und zurück, an Wochenenden bin ich gerne im Umland unterwegs, ich sammle alles rund um den Stern. So kommt eine Jahresfahrleistung von knapp 10000 Kilometern zusammen.

Folgende Dinge sollte man sich ans Herz legen, wenn man in einer Beziehung mit einem Altauto glücklich werden möchte:

-BITTE BITTE regelmäßig warten! Das heisst: Öl jedes Jahr wechseln (ja es altert tatsächlich kilometerunabhängig), das Wartungsheft durchgehend auch führen (nicht vorlegen wenn es der Meister verlangt sondern selbst schon vorlegen) und jeden Service nach Wartungsvorschrift durchführen lassen, das sind so banale Dinge wie Wasserabläufe reinigen, Bremsflüssigkeitswechsel, Kühlmittelwechsel, Karosseriekontrolle etc. Ich muß zugeben das ich nicht alles selber machen kann, daher lasse ich diese Dinge in meiner Werkstatt erledigen und bin höchst zufrieden, die Preise sind traumhaft und die Arbeit sehr zufriedenstellend. Ein Auto das regelmäßig gewartet wird ist immer das bessere Auto, ich spreche aus Erfahrung

-Das Fahrzeug pflegen. Das heisst: Regelmäßig waschen. Ich mache es jeden Samstag morgen. Von Hand. Es geht ratzfatz und der Lack dankt es mit einem starken Glanz. Alle 3 Monate wird der ganze Wagen gewachst und dann freut man sich dass das gute Stück gut versiegelt jedem Wetter trotzt.

-Das Auto gut behandeln. Das heisst: Kalt nicht mehr als 2500 U/min hochdrehen, das auch nur wenn es absolut notwendig ist und nicht weil der Hintermann es eilig hat oder sich ne Schlange gebildet hat, wer vorbei will soll halt überholen, bloß nicht unter Druck setzen lassen. Wenn ich morgens zur Arbeit und Nachmittags nach Haus fahre sehe ich soviele Leute nur heizen, drängeln oder wie wild anfahren. Haben sie es so eilig zur Arbeit hin?? Ich lache sie aus, ich fahr ganz gemütlich los und freue mich wenn ich nach Feierabend ebenfalls gemütlich nach Haus komme. Dabei schleiche ich nicht sondern fahre das angegebene Tempo, man muß es weder über- noch untertreiben. Und bitte keine übertriebenen Kurzstrecken. Ich fahre wenn ich einkaufe mit dem Rad rüber in den Supermarkt, wenn es keine großen Sachen sind. Viele fahren für 800 Meter hin und zurück mit dem Auto, dabei wurden nur Brötchen gekauft, am Ende wundert man sich wieso die ZKD streikt... Hach wie oft hab ich das alles schon gehört während ich beim Ölwechsel in meiner Werkstatt gemütlich nen Kaffee genoss.

Das waren nur 3 Dinge, könnte soviel aufzählen aber das sind meiner Meinung nach die wichtigsten Sachen die man beachten sollte. Es gilt bei neu wie alt. Ein Auto ist wie ein Mensch. Es braucht auch Liebe und Zuwendung wenn es denn länger bei einem bleiben soll. So kann ich sagen: JA, man kann ein Altauto im heutigen Alltag fahren. Letztendlich sind Altfahrzeuge eher was für den Liebhaber und Fan, der sich wirklich um sein Auto kümmert aber auch Normalo kann in den Genuß der guten alten Zeit kommen, wenn er sich denn ein bisschen um sein gutes Stück kümmert. Man muß nicht immer selbst schrauben können, es reicht wenn man eine faire und kompetente Werkstatt hat. So kann man ohne Kopfschmerzen tagtäglich seinen Youngtimer genießen. Das alles geht ohne seine ganze Freizeit aufopfern zu müssen.

Das wichtigste zum Schluß: Immer das wirklich gepflegte Auto kaufen mit echter Historie und einem komplett geführten Wartungsnachweis über jede Kleinigkeit und keinen Blender, es gibt soviele kleine Anzeichen einen zu erkennen, das schafft jeder!

Ein Satz noch zum Ende an alle Hipster die jedem Trend hinterherrennen: Bitte wenn ihr schon nen Youngtimer fährt weil sie jetzt so angesagt sind, dann pflegt ihn! Ein Altfahrzeug lebt nicht nur von tanken und fahren. Am Ende wird geheult wenn der Wagen nicht durch den TÜV kommt. Dann bitte Finger weg von den seltenen Youngtimern statt sie aufzubrauchen sondern lieber nen 1er, A3 oder Mini kaufen, die sind ja auch schick und angesagt, mehr oder weniger...

Gruß

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Ich lache mich gerad so kaputt, das ist schon sehr traurig. Alle reden von Downsizing, alle Welt fährt auf den Smart ab, alle wollen kleine Brötchen backen, dabei sind die Wartungskosten eines Smart auf Mercedes-Niveau. Ein Widerspruch in sich. Was es mir bringt so ein Auto zu kaufen keine Ahnung ehrlich gesagt, allein schon das ich keinen Platz hab, damit in Urlaub fahren? Kann man vergessen.. Oder man zieht nen Wohnwagen a la Isetta in den 50ern. Nee das ist nicht meine Welt.

Wenn ich Downsizing auf eine vernünftige Lebensweise ohne jegliche Liebhaberei bezeichnen müsste, wäre das: C 220 Diesel Classic, EZ 94, rostfrei und aus erster Renterhand mit knapp 130000 erst runter. Farbkombi egal, selbst im absoluten Topzustand sind diese Daimler saubillig, Wartungs- und Unterhaltskosten sind niedrig, wieso dann über 10000 Euro für nen Smart rausschmeißen und ihn gezwungenermaßen nach 2 Jahren verkaufen, ach ja, heute wird geleast und finanziert... bis der Arbeitgeber pleite geht und man auf den Kosten sitzen bleibt.

Nee das wäre mir zuviel, da fahr ich lieber nen Altbenz und behandle ihn als wäre es eine 80000 Euro E-Klasse. Für wen soll ich imponieren.. Auf der Arbeit fragten mich 2 von 10 Arbeitskollegen alle wieso ich mir so nen alten Mercedes gekauft hab, hatte vorher nen 2002er 330 Ci. Ich antwortete: "Ich hatte Kopfschmerzen. Der Daimler ist Aspirin für mich, mir gehts jetzt deutlich besser...", ja selbst wenn die ZKD irgendwann mal streikt hab ich keine Kopfschmerzen. Die restlichen Arbeitskollegen sagten nur, wow sehr gepflegter Daimler! Es zählt nicht ob man ein Altauto oder Neufahrzeug fährt, Hauptsache es sieht nicht ranzig aus. Nur die Jungburnouter wollen Smart etc., da ich einer der wohl letzten normalen Menschen bin lache ich diese aus, Trendhinterherrenner sind sowieso armselig da sie keinen eigenen Charakter haben. Ich hab ja nen eigenen Kopf und wenn mir die signalrote C-Klasse Baujahr 1994 gefällt, gefällt sie mir. MIR.

Man kann nicht ein Altauto fahren und erwarten das nix passiert, schließlich ist nen kaputtes Traggelenk oder Rost etc auch Patina. Patina ist eine absolute Pflicht für alte Gegenstände. Bei manchen vielleicht mehr (210), bei manchen vielleicht weniger (201). Für mich ist das nichts schlimmes, es ist was natürliches und gehört einfach dazu, wäre doch schlimm wenn alles immer wie aus dem Ei gepellt wäre. Wohlgemerkt zum technischen, das Optische ist ja eine ganz andere Sache.

Du hast eine tolle Einstellung. Ich war heute fertig mit meiner Arbeit und hatte noch was auf dem Landratsamt zu tun. Weil schönes Wetter war hab ich meinen 200d genommen. Ich hab geparkt, meine Sachen erledigt, eine gute Freundin getroffen. Wir standen dann auf der Straße, vor mir parkte ein ebenfalls weißer, offener Z4. Meine Freundin & ein Passant meinten, das alte weiße Auto wäre schöner. 🙂. Obwohl mir die Meinung anderer über meine Fahrzeuge wurscht ist hat mir das schon die Seele gestreichelt.

Der Z4-Fahrer kam, ließ den Downgesizten Motor an und verbrachte die nächsten 3 Minuten damit, sein I-Phone einzustöpseln und über die Freisprechanlage jemanden anzuwählen. Dann fuhr das Ufo mit gequältem Motorengeräusch weg.

Wenig später setzte ich mich in meinen 7-Monate-Z4-Leasingrate-124er, ließ den Diesel antuckern, wartete einen Moment ab, erfreute mich am stimmigen Öldruck und legte ohne Gas zu geben entspannt ab. Mein Nachhauseweg dauerte 12 Minuten. Für 12 Minuten war die Welt in Ordnung.

Er macht mich glücklich, der W124.

MFG Sven

Heutzutage ist ein Auto ein Life Style Produkt.... kein richtiges Auto mehr. Muss mich oft und viel im Firmenfuhrpark unterschiedlichster Neufahrzeuge bedienen. Diese Plastikschüsseln die sich mir aufdrängen regen mich nur auf..... stressen mich einfach. Wenn ich dann abends in meinen W124 steige, vorglühe, den Motor starte, den satten 5 Zylinder sanft hämmern höre fühle ich mich Zuhause und wir beide fahren heim...

Japp mich nervt das heutige Lifestyle-Getue auch total, ein heutiges Neufahrzeug würd ich mir in 20 Jahren kaufen, dann sieht es bestimmt besser aus 😉. Natürlich nur Mercedes, was sonst 🙂. Ich lebe das Leben wie es mir gefällt und schwimme sehr gerne gegen den Strom ohne dabei ein Eigenbrötler zu sein, man muß nur wissen wie.

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Zitat:

Original geschrieben von 250d348


[...] ein heutiges Neufahrzeug würd ich mir in 20 Jahren kaufen, dann sieht es bestimmt besser aus 😉. Natürlich nur Mercedes, was sonst 🙂. Ich lebe das Leben wie es mir gefällt und schwimme sehr gerne gegen den Strom ohne dabei ein Eigenbrötler zu sein, man muß nur wissen wie.

Sicher? Ich habe mich mittlerweile in Volvos aus dem Bj. 2005 verguckt. Ich habe zwar nach wie vor keinen, aber die Mercedes desselben Baujahres sind... hrmpf.

Dafür bleibt mein W124 mir treu erhalten. 🙂

also ich kann mich ehrlich gesagt mit nem vormopf 203/211 anfreunden, sehr sogar. aber bitte nur classic ohne alles, sind die günstigsten, 220 cdi und lückenlos sh, da lacht das herz 🙂. man muß es so sehen, meinen 124 kann ich ja auch nicht ewig fahren, irgendwann muß ersatz her und da ich ja eingefleischter mercedes-liebhaber bin kann ich mich mit jedem modell anfreunden, sogar mit ner türkisfarbenen a-klasse w168 🙂.

Zitat:

Original geschrieben von 250d348


man muß es so sehen, meinen 124 kann ich ja auch nicht ewig fahren

Muss man nicht so sehen... 😉

Ich möchte mich auf lange Sicht derzeit zum Beispiel nicht vom W124 trennen wollen.

Mein absoluter Traum ist es (wenn ich das nötige Geld dafür habe), mal entweder einen E 300 (4Matic) oder einen E 320, jeweils T-Modell, zu kaufen und ihn von der Basis her neu aufbauen zu lassen und dabei auch alles Mögliche an Sonderausstattungen zu verbauen, ihn optisch aber natürlich völlig original zu lassen.

Kann noch dauern, bis ich das realisieren kann (und mögen es auch 15 Jahre sein), dann habe ich ein einmaliges und für mich wunderbares Fahrzeug.

Schöne Beiträge hier.

Genau die Alltagstauglichkeit habe ich in diesem Thema in zwei Beiträgen gepriesen: http://www.motor-talk.de/.../...fast-20-jahre-alten-w124-t3421757.html

Ein Mercedes der Baureihe 124 ist ohnehin schon wenig mängelanfällig. Diese Alltagstauglichkeit lässt sich auch auf Dauer erhalten, mit vergleichsweise bescheidenem finanziellen Aufwand.

Ein 20 Jahre altes Auto braucht Wartung und Instandhaltung. Das ist bei einem 124 nicht anders als bei einem aktuellen Auto. Was bei unseren vier verschiedenen 124ern in mehreren hunderttausend Kilometern und ca. 20 Jahren außerdem kaputt ging, ist wirklich überschaubar. Mal ein Schalldämpfer, Kühler, Wasserpumpe, Anlasser. Selbst eine defekte Kopfdichtung ist kein Schrecken, wenn ich weiß, dass auch die ZKD einer mech. Beanspruchung unterliegt, damit letztlich ein Verschleißteil ist und wenn ich weiß, dass der Motor danach wieder für weitere 200 oder 250 tkm gut ist.

Wenn einer unserer 124er zur Inspektion geht, wird außer den Inspektionsarbeiten immer wieder mal etwas erneuert, was noch nicht direkt kaputt ist, aber mal ersetzt werden darf, bevor es unversehens den Dienst quittiert. Achsgummis, Kühlerschläuche, Bremsschläuche, Bremsleitungen usw. usw. Die Teile für die Baureihe 124 sind immer noch relativ günstig, die Arbeiten sind einfach. Dementsprechend werden sie bei Mercedes selbst noch zu überschaubaren Preisen erledigt oder können von jeder beliebigen ordentlichen Werkstatt geleistet werden. Die Kosten hierfür einschließlich sukzessiver Erneuerungen sind noch deutlich unterhalb der hohen Wartungskosten für die modernen Baureihen. Allein für den jährlichen Wertverlust, den ein kleiner B-Klasse-Jahreswagen in den ersten drei Jahren hat, kann man eine Baureihe 124 über den dreifachen Zeitraum in Topzustand erhalten.

Die moderneren Baureihen, von denen ich zwei hatte, fahren sich ohne Zweifel noch komfortabler. Unter dem Gesichtspunkt der Zuverlässigkeit sind sie dem 124 - auch einem alten - aber nicht überlegen. Wenn ich eine pannenfreie Fahrt um die Erde machen müsste und die Wahl zwischen einem 124 oder einer moderneren Baureihe hätte, würde ich den 124 nehmen.

Oberhesse

Der 211er ist mir zumindest vom Aussehen her klassisch genug, das ist noch kein so überstyltes Ding mit zu vielen Sicken und Kanten. Drum hab ich ja auch einen 🙂. Aber der W124 macht mich irgendwie zufriedener.

Lustig: Als ich mir den 211er gekauft hab war die gedanklich durchgespielte Alternative ein Volvo V70 mit 5 Zylinder Diesel. Der schaut halt auch noch wie ein Auto aus. Allerdings habe ich mich im Daimler doch auf Anhieb heimischer gefühlt.

MFG Sven

Als Alltagsfahrzeug wird es ja schwierig nen W124 ewig zu fahren, ok als Liebhaberfahrzeug/Oldtimer ist das was anderes wenn man ihn nur bei Schönwetter aus der Garage holt, aber da würd ich dann eher zu was anderem greifen aus dem Hause Mercedes, z.B. nen 123 Coupé oder halt 124 als Cabrio, ist jedem selbst überlassen. Ich bin zufrieden wenn meiner in 8 Jahren das H anstandslos bekommt, dann geht er auch weg, das wären dann 9 Jahre die ich mit ihm verbracht hab, irgendwann muß ja auch Schluß sein. Und dann geht die Suche nach dem nächsten Altmercedes weiter. Dann könnte es ein 211, 203 oder einer der allerletzten 210 werden, vielleicht sogar ein 202 oder 220, wer weiß 🙂 ich bin ja offen für alles. Ich würd mir jetzt aber keinen 123 oder /8 für den Alltag kaufen, das wäre mir einfach viel zu schade, sind sie ja auch schon einige Jahrzehnte alt. Meine Einstellung: Alles was über 30 ist ist nur noch ab und zu zu bewegen.

Zitat:

Original geschrieben von wwdent


Gut, kurz noch meine unbedeutende Meinung zum Thema:

Nachdem ich mit meinem 211er in einem Jahr nur sechsmal liegenblieb, habe ich mittlerweile zwei 124er, bei denen ich nun nicht mehr das Gefühl habe, besser nicht in eine Tiefgarage zu fahren, weil da der Abschlepper schlecht hinkommt.

Ich für meinen Teil habe mit Nintendo-Autos, die so 50.000 Euro kosten und für jeden Scheiß Steuergeräte haben (Licht, Scheibenwischer, Stuhlgang), abgeschlossen. Mir egal, was andere denken, ich bin ausgestiegen.

Ein Glaubensbruder, Hurra !

😉

Also hier noch meine Story, eher genau anders herum, von 124er auf 210er: ich habe vor 6 Jahren einen 124er mit M 102 gekauft, 87 kW, Automatik und spanischer Klimaanlage 😛

Das Fahrzeug hat mich nur einmal im Stich gelassen, die Lichtmaschine ist abgerissen und hat die Getriebeölleitung durchtrennt. KEINE AHNUNG wie das zustande gekommen ist. Der MB Werkstattmeister hat dann auch gleich gemeint " So 2000 EUR müssen sie rechnen, aber das ist der Wagen nicht mehr wert..."
Nun ja, seitdem sind 2 Jahre und 20 tkm vergangen. Achso: Die Reparatur hat mich 300 EUR gekostet...

Vor 2 Jahren habe ich dann aus einer Schnappslaune einen 210 gekauft, den 320 Benziner. Wollte mal was neues, feineres und vor allem mit KLimaanlage, weil es für die Kinder im Sommer hinten doch eine Zumutung ist.
P.S.: Die Klimaanlage ist genauso wie bei Dir im Ar***, aber es war ja eh kein Denken daran, die die letzen 5 Monate auszuprobieren. Ich tippe auf Kondensator und dann fluppt die wieder.

Der Rost an der Karre ist eine Frechheit wie die 3 Sterne beim Citan.
Am 124 ist NICHTS, Flugrost vielleicht, der 210 ein Hammerite-Grab.
Ich habe schon oft überlegt, ihn abzugeben, aber was bekomme ich für meinen 124 er ? 500 EUR ? 800 EUR ? Ja und ? Was soll ich damit ?
Ich kann eigentlich jedem, der günstig Auto fahren will nur zu einem 124er raten. Alles andere ist Quatsch. Kein neuer Dacia, kein polo, kein nix kann einem 124 das Wasser reichen. Ersatzteile sind spottbillig, ausreichend vorhanden und der Wagen will ausser Öl und Benzin nichts.
Die ganzen Streben müsste ich an der Hinterachse mal auswechseln, aber selbst die sind im Rahmen.
Auch sonst, alles was aus Gummi ist (hardy-Scheibe, Motorlager etc) wird halt auch ohne Fahrleistung porös über die Jahre.
Das gute an einem lang gefahrenen Auto ist: ich kenne ihn, ich weiß was ich gemacht habe und was zu machen ist. Bei jedem anderen Auto fange ich wieder von vorne an und erlebe die ein oder andere Überraschung.

Die heutigen Autos sind für mich absolutes no-go. Allein das ständige Gepiepse für jede fahrerische Fehlleistung würde mich zur Kettensäge greifen lassen.

Und ich werde das Gefühl nicht los, daß die Fahrzeuge - mal zum Vergleich 124 zum 212 - unter völlig anderen Gesichtspunkten entwickelt und verkauft wurden/werden.

Der 124er wurde GEKAUFT, damit hat sich der Eigner einen Traum erfüllt und wollte streßfrei die nächsten 10-15 Jahre Auto fahren. Dementsprechend wurde er gepflegt.

Der 212 wird GELEAST (wer legt schon 50TEUR heute auf den Tisch), d.h. der Eigner läßt 3 Jahre seinen Frust an der Karre ab, geht wegen jedem Mist in die Werkstatt (denn dafür zahlt er ja) und nach 3 Jahren kann der Nachfolger zusehen wie er mit der Kiste klarkommt. Noch ein bißchen Junge Sterne Garantie und nach 5 jahren gehen einem die Augen über, was dann zu blechen ist.

Inspektion (was bitte wird inpiziert) 500 EUR, wenn bremsen hinzu kommen ("jetzt haben wir den Wagen doch schon mal da" blablabla) 1200 EUR.
Letzen Endes heißt das 500 EUR für einen Ölwechsel und eine Wagenwäsche. Aber es sind ja noch die ganzen Prüfaufgaben mit dabei. Luftdruck im Reserverad prüfen z.B.
Ne, is klar...

Noch ein Beipiel aus der Runde: Xenonscheinwerfer: mal eben 1200 EUR NETTO OHNE EINBAU.
EINER, wohlgemerkt.
Tja, schade, wenn der TÜV dran rummäkelt, weil die Linse blind geworden.
"Verschleißteil"...

Daimler "verdient" sein Geld, in dem es alle 3 Jahre einem das Auto auf den Hof stellt. Das erklärt auch, daß man den Produktzyklus auf höchstens 7 jahre einkürzt (124er: 13 Jahre). Nach 3 Jahren kommt dann die Mopf und ein paar Bevormundungsgimmicks, worüber sich dann der Stammtisch wieder unterhalten kann und dann nach weiteren 3 Jahren das neue Modell.

Ich überlege mir schon meinen 124 zu zerlegen und dann feuerzuvezinken ...😉

Zitat:

Original geschrieben von Expat_MI



Zitat:

Original geschrieben von wwdent


Gut, kurz noch meine unbedeutende Meinung zum Thema:

Nachdem ich mit meinem 211er in einem Jahr nur sechsmal liegenblieb, habe ich mittlerweile zwei 124er, bei denen ich nun nicht mehr das Gefühl habe, besser nicht in eine Tiefgarage zu fahren, weil da der Abschlepper schlecht hinkommt.

Ich für meinen Teil habe mit Nintendo-Autos, die so 50.000 Euro kosten und für jeden Scheiß Steuergeräte haben (Licht, Scheibenwischer, Stuhlgang), abgeschlossen. Mir egal, was andere denken, ich bin ausgestiegen.

Ich überlege mir schon meinen 124 zu zerlegen und dann feuerzuvezinken ...😉

Oder in ein salzfreies Land auszuwandern 😁

Ich bin ca. 300 000 km mit verschiedenen 124ern gefahren , Benzinern und Dieseln , Limos und T - Modellen , und finde -
das sind tolle Autos ! Aber es würde mir nicht im Traum einfallen , meinen jetzigen 210er (einen 300 TD ) gegen einen 124er einzutauschen , denn alles , was der 124er schon gut konnte , kann der 210er weit besser ! Böse Zungen behaupten , das träfe auch auf den Rost zu , aber wie es auch rostarme Mopf 2 - 124er gibt , gibt es auch rostarme 210er .
Speziell für Dieselfreunde kann der 210er mit den hochentwickelten Endstufen der Vorkammerdiesel - Technologie aufwarten (der 4 - Ventiler im 220D ohne Turbo und der 300 TD ) , die bisher an Laufkultur , Zuverlässigkeit und Haltbarkeit nicht zu überbieten sind .
Bei den Benzinern will ich nur an die leistungsstarken und haltbaren 4-Zylinder - Kompressormotoren , die R6 und V6 und den 430er V8 erinnern , die den 124er - Aggregaten in jeder Beziehung überlegen waren , ebenso wie die Getriebe .
Auch Fahrverhalten mit der neuen Lenkung , Komfort , Sicherheit und Platz waren dem 124er überlegen .
Das hier leider häufig anzutreffende 210er - Bashing ist einfach nur krank und belegt , daß seine Vertreter zu keinem objektiven Urteil fähig sind - einfach nur schade !

Wer meine Beiträge verfolgt hat weiß etwas über die Vorgeschichte zu meinem 124er Kauf: Mich hat mein 211er mit ein paar "modernen" Geschichten geärgert, darum wollte ich "back to the roots"-mässig einen W124 für das alltägliche Geschäft (Mietwagenverkehr, für die denen der Begriff nichts sagt: Ist in gwisser Weise mit dem Taxibetrieb "verwandt"😉 kaufen.

Jetzt habe ich meinen W124, aber: Ich habe schlichtweg einen zu guten gekauft und hätte einfach ein schlechtes Gewissen, ein Auto welches 21 Jahre im Jahreswagenzustand überdauert hat im Alltag zu verschleißen. Darum bleibt der Wagen jetzt als Schönwetter- und Freizeitauto bei mir.

Er macht mir allerdings wirklich viel Freude. Ich sollte mich noch nach einem "schlechteren" für jeden Tag umschauen, aber dann werde ich wohl von einigen Leuten für vollkommen verrückt erklärt 🙂.

MFG Sven

EDIT: Expat_Mi: Deine These mit der Entwicklung der neuen Autos nach völlig anderen Gesichtspunkten stimme ich aus eigener Erfahrung zu.

Zitat:

Original geschrieben von dickschiffsdiesel


Ich bin ca. 300 000 km mit verschiedenen 124ern gefahren , Benzinern und Dieseln , Limos und T - Modellen , und finde -
das sind tolle Autos ! Aber es würde mir nicht im Traum einfallen , meinen jetzigen 210er (einen 300 TD ) gegen einen 124er einzutauschen , denn alles , was der 124er schon gut konnte , kann der 210er weit besser ! Böse Zungen behaupten , das träfe auch auf den Rost zu , aber wie es auch rostarme Mopf 2 - 124er gibt , gibt es auch rostarme 210er .
Speziell für Dieselfreunde kann der 210er mit den hochentwickelten Endstufen der Vorkammerdiesel - Technologie aufwarten (der 4 - Ventiler im 220D ohne Turbo und der 300 TD ) , die bisher an Laufkultur , Zuverlässigkeit und Haltbarkeit nicht zu überbieten sind .
Bei den Benzinern will ich nur an die leistungsstarken und haltbaren 4-Zylinder - Kompressormotoren , die R6 und V6 und den 430er V8 erinnern , die den 124er - Aggregaten in jeder Beziehung überlegen waren , ebenso wie die Getriebe .
Auch Fahrverhalten mit der neuen Lenkung , Komfort , Sicherheit und Platz waren dem 124er überlegen .
Das hier leider häufig anzutreffende 210er - Bashing ist einfach nur krank und belegt , daß seine Vertreter zu keinem objektiven Urteil fähig sind - einfach nur schade !

@ DSD: du hast einen guten w210 erwischt, der sicherlich nicht den durchschnittlichen W210 widerspiegelt. Wäre deiner so von der braunen Pest befallen wie die Meisten, hättest du den wahrscheinlich schon lange verkauft und würdest heftig über den herziehen. Ich habe selbst lange suchen müssen, um einen Wenigroster w210 zu finden; ich war sogar kurz davor aufzugeben.

Klar kann der w210 einiges besser als der w124, genauso wie der w212 einiges besser kann als der w210. Und dennoch bleibst du bei deinem alten w210. Warum? Ziemlich aus den gleichen Gründen, wie die Leute ihrem w124 die Treue halten.

Es lässt sich aber nicht leugnen, dass - technisch gesehen - der w210 in Sachen Zuverlässigkeit und Haltbarkeit ein Rückschritt ist. Auch wenn der w124 in etwa ab Mopf2 das Rostdebakel vom w210 schon anbahnte...

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