Zugstrebe ohne Achsvermessung einstellen?
Ich habe bei meinem Bus die Zugstrebengummis gewechselt und aus unwissenheit auf einer Seite die Mutter verstellt.
Kann ich die Zugstreben beider Seiten auch ohne Achsvermessung selbst einstellen?
Den Gang in die Werkstatt wollte ich eigentlich vermeiden. Ich habe das Auto erst vermessen lassen
42 Antworten
Hallo hass,
danke für Deinen Beitrag und Du hast natürlich recht, habe mich da fachlich nicht korrekt ausgedrückt. Habe eine Viscosekupplung mit Vorder- und Hinterachssperre. Ist sozusagen ein "Automatik-Allradantrieb"😉 und die Sperren wirken natürlich auf die Differenziale der Vorder- und Hinterachse. Dann ist das Fahrzeug kaum noch mehr lenkbar und es geht nur noch gerade oder rückwäts raus aus dem Morast.
Es könnte gut sein, dass die "normalen" Verspannungen im Antriebsstrang durch eine verharzte Viscosekupplung noch verstärkt werden. Werde also bei meiner geplanten Fahrwerksüberholung, vielleicht auch schon davor, die V-Kupplung säubern und neu befüllen. In der VW-Betriebsanleitung steht zwar: die Visco-kupplung sei wartungsfrei, aber das ist erwiesenermaßen unrichtig, da das Viscoseöl mit den Jahren verharzen soll. Fahrzeug ist von 92, mit 145 tkm und das Öl in der Kupplung wurde noch nie gewechselt. Wäre sicherlich nicht verkehrt da etwas zu tun. Gibt es Erfahrungswerte nach welcher Zeit bzw. nach wieviel Kilometern Viscosekuplungs-Ölwechsel und -Reinigung angebracht sind?
Bleibt noch die schon oben gestellte Frage: Weiß in diesem Zusammenhang jemand die exakten Abmessungen der Hülse im Gummilager der Zugstrebe. Würde diese gerne gegen eine aus V2A oder V4A austauschen. Die von Rost zerfressenen Hülsen in den Stabistützen habe ich gegen solche rostfreien schon gewechselt.
Gruß - Reinhard
die maße weis ich nicht. aber wenn du normalen stahl mit va zusammen bringst rostet va schneller als der normale stahl. also kupferpaste oder fett nicht zuknapp dazwischen bringen dann sollte es lange halten.
Visco sollte immer dann gewechselt werden, wenn der Antriebsstrang verspannt. An sonsten zerdrückt Dir die Visco Antriebswellen/ Gleichlaufgelenke, Differenzial und Getriebe.
Zitat:
@WerksSyncroMV schrieb am 22. Januar 2017 um 16:50:25 Uhr:
Visco sollte immer dann gewechselt werden, wenn der Antriebsstrang verspannt. An sonsten zerdrückt Dir die Visco Antriebswellen/ Gleichlaufgelenke, Differenzial und Getriebe.
Im Rep.-Leitfaden steht unter Visco-Kupplung prüfen:
- Fahrzeug mit den Hinterrädern auf einen Leistungsprüfstand fahren.
- Geländegang einlegenund langsam anfahren.
- Durch die angetriebenen Hinteräder und die stehenden Vorderräder sperrt die Visco-Kupplung sofort. Das bedeutet, dass die Vorderräder mit angetrieben werden und so das fahrzeug aus dem Prüfstand herausgezogen wird. Lediglich bei Motordrehzahl, die knapp über der leerlaufdrehzahl liegt und bei geschaltetem Geländegang kann die Visco-Kupplung die Drehzahlunterschiede aufnehmen, ohne zu sperren.
- Wenn das Fahrzeug bei Motordrehzahl 2000 bis 3000/min nicht aus dem Prüfstand herausgezigen wird, Visco-Kupplung ersetzen.
Soweit der Rep.-Leitfaden.
Dies kann aber doch nur die halbe Weisheit sein! Wie sieht es denn aus, wenn die Visco-Kupplung durch Verharzung sperrt? Dann wird das Fahrzeug doch ebenfalls aus dem Prüfstand gezogen - und trotzdem ist die Visco-Kupplung defekt, nur merkt man es bei diesem Test nicht.
Was ist denn fahrtechnisch anders, wenn die Visco-Kupplung verharzt ist? Bei "verharzt" würde doch der Antriebsstrang zur Vorderachse geschlossen sein. Aber das Differenzial der Vorderachse kann dabei dennoch ordnungsgemäß funktionieren, sprich den Ausgleich der unterschiedlichen Drehgeschwindigkeiten zwischen innerem und äußerem Rad vornehmen. Wo kommt dann da die Verspannung her?
Der Ausgleich in den Umdrehungen der beiden Achsen untereinander wäre bei sperrender Visco-Kupplung allerdings gestört.
Ich versuche gerade zu ergründen welcher Visco-Kupplungsausfall schädlicher ist und wie ich eine Festsitzende gegenüber einer Durchrutschenden im eingebauten Zustand unterscheiden / prüfen kann.
Der Rep.-Leitfaden scheint mir da nicht wirklich weiterzuhelfen.
Gruß - Reinhard
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Die richtige Anleitung dazu wirst Du auch in Foren finden, und der Vollstängkeit halber nun nun auch hier:
- Bulli bei kaltem Motor auf ebener Fläche abstellen
- Handbremse anziehen und gegen Verrutschen sichern
- rechtes Rad, vorne anheben
- Drehmomentschlüssel auf 170Nm stellen
- Rad sollte bei obigem Wert durchrutschen
- Prüfung nach 20min (Autobahn-) Fahrt wiederholen
Und der Ordnung halber:
!!! Vorsicht Verletzungsgefahr!!!
Wer sich bei dieser Prüfung nicht sicher ist bitte Fachmann konsultieren.
Zitat:
@reidiekl schrieb am 23. Januar 2017 um 16:25:26 Uhr:
Wo kommt dann da die Verspannung her?
Die Verspannungen rühren aus der X- förmigen Verteilung der Antriebskräfte- vorne rechts zu hinten links und vorne links zu hinten rechts. Zu dem aus dem meist unterschiedlichen Abrollumfängen von VA und HA- Reifen. Beim Syncro immer mit gleichem Luftdruck und gleichen Reifenumfängen fahren. Daher alle 40tkm oder spätestens bei 2mm Profilunterschied die Reifen tauschen- vorne nach hinten und hinten nach vorne.
Visko kann entweder permanent sperren (defekt), oder automatisch sperren (normal Zustand) oder stetig geöffnet sein (defekt).
Prüfstände sind immer mit Vorsicht zu genießen, da hierbei die Visko mit einem lauten Knall reißen kann. Daher immer einem Platten- Bremsprüfstand bevorzugen.
Zitat:
@WerksSyncroMV schrieb am 23. Januar 2017 um 16:31:39 Uhr:
Die richtige Anleitung dazu wirst Du auch in Foren finden, und der Vollstängkeit halber nun nun auch hier:
- Bulli bei kaltem Motor auf ebener Fläche abstellen
- Handbremse anziehen und gegen Verrutschen sichern
- rechtes Rad, vorne anheben
- Drehmomentschlüssel auf 170Nm stellen
- Rad sollte bei obigem Wert durchrutschen
- Prüfung nach 20min (Autobahn-) Fahrt wiederholenUnd der Ordnung halber:
!!! Vorsicht Verletzungsgefahr!!!
Wer sich bei dieser Prüfung nicht sicher ist bitte Fachmann konsultieren.
und wo bitte ansetzen - an einer Radschraube? Mit 170 Nm?
Moin,
auch eine sperrende (verharzte) Viscokupplung lässt sich mit og. Methode prüfen.
Hinterräder in den Prüfstand, langsam einkuppeln. Wenn er sofort los will, ist die Kupplung fest.
Bis etwas mehr als Leerlauf muss er ja stehen bleiben.
Die Viscokupplung ist sehr empfindlich bezüglich der Ölfüllmenge!
Wenn du das tauschen willst, was ja grundsätzlich nicht verkehrt ist, achte da peinlich genau drauf und guck ob die Quelle der Information belastbar ist.
Alternativ kann man ja auch erstmal die Visco ausbauen und gucken ob das Kurvenproblem weg ist.
Wie vorher auch schon, keine 50km, aber 10m sollte das schon mal gehen.
Gruß
Volkmar
Nein, bei einer verhärteten Visco sollte nicht das Rad durchdrehen, sondern der Drehmomentschlüssel auslösen. Und von einer hobbymäßigen Überholung rate ich ab, da kaum einer von uns die überholte Visco danach überprüfen kann. Und zum Testen, ob sie verhärtet ist, "einfach" die Kardanbelle ausbauen- wobei, rein rechtlich, streng genommen dann die BE vom Fahrzeug erlischt.
Zitat:
@WerksSyncroMV schrieb am 25. Januar 2017 um 11:46:26 Uhr:
Und zum Testen, ob sie verhärtet ist, "einfach" die Kardanbelle ausbauen- wobei, rein rechtlich, streng genommen dann die BE vom Fahrzeug erlischt.
Und was soll dann wie prüfbar sein??? Die Visco-Kupplung ist doch im Getriebe der Vorderachse verbaut. Bei fehlendem Kadanwellenanschluss passiert doch gar nichts! Die Vorderräder laufen dann einfach nur mit.
Habe dies hier im Netz gefunden https://www.youtube.com/watch?v=slujJmXoSAo
Da wird recht anschaulich gezeigt wie eine Zerlegung und Instandsetzung erfolgt. So kompliziert ist das alles nicht, wenn man die richtigen Dichtungen und das Siliconöl in der passenden Viscosität verwendet.
Irgendwo habe ich gelesen, dass eine Visco-Kupplung ca. 150 bis 200-tkm halten sollte. Wie das Siliconöl altert oder sich verbraucht bzw. seine Viscosität evtl. verliert weis ich noch nicht. Die Kupplung ist mechanisch ein sehr einfaches Bauteil. Eine Funktionsprüfung der gesäuberten und frisch befüllten Kupplung erscheint nicht notwendig, wenn die einfachen Regeln und Materialvorgaben beachtet wurden.
Recht konfus was Du da schreibst. Ordnen wir es mal:
Das was in der Vorderachse verbaut ist ist ein Differenzial und kein Getriebe- da wird nix geschaltet; höchstens gesperrt.
Die Visco sitzt beim Syncro zwischen Getriebe und Vorderachsdiffenzial. Sie sitzt nicht im Vorderachsgetriebe- geht schon mal wegen des Getriebeöls nicht. Aber die Baugruppe aus Differenzial und Visco- Kupplung hat ein gemeinsames Gehäuse. Zwischen Differenzial und Visko befindet sich ein intakter Simmering/ Dichtung.
Jeder Bauteil ist nach seiner Überholung auf Funktion und ordnungsgemäße Wirkungsweise zu testen! Ich bezweifel mal das dies hier jemand kann- sowohl vom Know-How, den notwendigen Hersteller-Vorgaben, wie von Prüfständen. Zu mal es genau eine Spezifikation an Viskoöl gibt und an die ist aus guten Gründen schwer ran zu kommen. Nicht nur Füllmenge sind zu beachten, auch die demontierten Teile sind zu begutachten. Ich selbst habe schon genügend Viscos gesehen, die nicht fachgerecht überholt wurden, weil zB der Dichtring beim Einbau verdreht wurde. Es ist zB völliger Mist 6,5h die Visko zu wechseln und dann eine zu erwischen die nicht ausgewuchtet wurde- dann bist du noch mal 5h dran. Und es kann noch schlimmer kommen: Im maximalen Störfall könnte eine Visco blockieren- dann wäre das Fahrzeug unlenkbar! Möchtest Du dieses Risiko eingehen und dafür haften?
Bei der Prüfroutine im eingebauten Zustand ergeben sich folgende Bilder:
1. Rad dreht widerstandslos durch = Visco hat keinen Kraftschluss mehr und ist defekt
2. Drehmomentschlüssel löst aus ohne das sich das Rad bewegt = Viso ist verhärtet und defekt
3. Rad rutscht mit spradischem Widerstand langsam durch und Drehmomentschlüssel löst nicht aus = Visco ist betriebsbereit und im Normalzustand
4. Die Viscokupplung kennt 2 Betriebszustände: betriebswarm und kalt, daher ist dieser Test für beide Zustände durch zu führen
Zitat:
@WerksSyncroMV schrieb am 25. Januar 2017 um 14:04:08 Uhr:
Recht konfus was Du da schreibst. Ordnen wir es mal:Recht konfus was Du da schreibst. Ordnen wir es mal:
Das was in der Vorderachse verbaut ist ist ein Differenzial und kein Getriebe- da wird nix geschaltet; höchstens gesperrt.
Die Visco sitzt beim Syncro zwischen Getriebe und Vorderachsdiffenzial. Sie sitzt nicht im Vorderachsgetriebe- geht schon mal wegen des Getriebeöls nicht. Aber die Baugruppe aus Differenzial und Visco- Kupplung hat ein gemeinsames Gehäuse. Zwischen Differenzial und Visko befindet sich ein intakter Simmering/ Dichtung.
danke für die terminologische Richtigstellung, war bei mir etwas durcheinander geraten.
Keine Ursache! In vielen Büchern ist es ja auch fehlerhaft beschrieben.