Zündkerzenwechsel

Mercedes

Hallo,
für den 177er Motor (AMG) schreibt Mercedes den Zündkerzenwechsel alle 75000 km oder nach 3 Jahren vor!
Alle mir bekannten Unterlagen als auch die Wartungsvorschriften anderer Hersteller bemessen den Zündkerzentausch nur nach Kilometern und nicht nach Zeit.
Warum also bei Mercedes schon nach 3 Jahren - obwohl man in dem Zeitraum u.U. deutlich weniger als 75.000 km gefahren ist?
Hat einer von euch dafür eine nachvollziehbare Begründung? Oder dient das nur dem Werkstattumsatz?
Gruß

Beste Antwort im Thema

Abzocke sonst nichts. Würde mich mal interessieren wenn du dich da an Daimler wendest was die als Begründung auf Lager haben.

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Zitat:

@MadX schrieb am 7. November 2021 um 12:00:00 Uhr:



Zitat:

@hotfire schrieb am 7. November 2021 um 10:59:30 Uhr:


Kupferpaste gehört in keinem Fall zwischen Aluminium(-Legierungen) und Stahl, da könnte man Alupaste oder Ceramicpaste nutzen oder aber auch sein lassen, denn es sind ja keine Injektoren bzw. Glühkerzen.

Viele Zündkerzen-Hersteller sagen sogar ganz klar „Trocken einsetzen“ und nicht mit irgendwas einschmieren. Denn geschmiert passt auch der Drehmoment nicht mehr !

Das verfälschte Drehmoment mal außer acht gelassen, kenne ich es so, dass Zündkerzen mit Graphit eingesetzt werden (können ).

Hallo,

warum soll eine sich leicht ins Gewinde drehende Schraube das Drehmoment verfälschen? Dient das Anzugsmoment nicht dazu, dass sich eine Schraube im gewissen Maße dehnt und sich dabei einmal im Gewinde festhält und in diesem Fall der Zündkerzenbund den Dichtring auf die Dichtfläche am Zylinderkopf presst, quasi Drehmoment (Presskraft) zw. Zündkerzenbund und Zylinderkopf.
Ich für mein Teil setze alle Schrauben mit Hochtemperatur Fett, Schrauben in Alu-Gewinde, mit säurefreiem Fett ein, um ein fest Gammeln zu vermeiden. Meine Denke ist das viele Verschraubungen auf eine Reib Verbindung beruhen und hierfür ist die Presskraft (Drehmoment) wichtig.

Gute Fahrt

Gute Fahrt

Zitat:

@Mitbuerger schrieb am 5. Januar 2024 um 11:53:11 Uhr:


Hallo,

warum soll eine sich leicht ins Gewinde drehende Schraube das Drehmoment verfälschen? Dient das Anzugsmoment nicht dazu, dass sich eine Schraube im gewissen Maße dehnt und sich dabei einmal im Gewinde festhält und in diesem Fall der Zündkerzenbund den Dichtring auf die Dichtfläche am Zylinderkopf presst, quasi Drehmoment (Presskraft) zw. Zündkerzenbund und Zylinderkopf.
Ich für mein Teil setze alle Schrauben mit Hochtemperatur Fett, Schrauben in Alu-Gewinde, mit säurefreiem Fett ein, um ein fest Gammeln zu vermeiden. Meine Denke ist das viele Verschraubungen auf eine Reib Verbindung beruhen und hierfür ist die Presskraft (Drehmoment) wichtig.

Gute Fahrt

Gute Fahrt

Ganz einfach, weil die Werte für trockene und entfette Gewinde gelten und nicht für mit dem Reibbeiwert reduzierende Mittel eingeschmierte Gewinde angegeben sind (oder es steht halt gesondert dabei - z. B. Zylinderkopfschrauben). Info dazu findet sich garantiert irgendwo iN der Werkstattdokumentation.

Wenn man nun an Gewinde bzw. Auflage Reibwerte µ bzw. µa ändert, ändert sich der Zug (Dehnung) und Position (Winkel) am Bauteil bei gleichem Drehmoment, denn der Drehmoment wird immer über µ bzw. µa errechnet. An Zündkerzen mag es noch ein kleines Problem sein (ehr falscher Winkel im Brennraum), viel Spaß wenn es nun um Radschrauben oder der Anlegefläsche von Felgen geht.

Das Moment. Auch bei Zündkerzen sehr wichtig, da die Kerze präzise am Spray ausgerichtet ist.

Zitat:

@asphyx89 schrieb am 5. Januar 2024 um 16:19:03 Uhr:


Das Moment. Auch bei Zündkerzen sehr wichtig, da die Kerze präzise am Spray ausgerichtet ist.

Genau und an so einer falsch positionierten Zündkerze kann ein falscher Abbrennwinkel, ganz besonders bei Schichtladern, zu extremen Beschädigungen im Brennraum führen.

Aber jeder hier wie er mag, ich gehörte auch mal der Fraktion „alles einschmieren“ an.

Zitat:

@hotfire schrieb am 5. Januar 2024 um 16:31:52 Uhr:



Zitat:

@asphyx89 schrieb am 5. Januar 2024 um 16:19:03 Uhr:


Das Moment. Auch bei Zündkerzen sehr wichtig, da die Kerze präzise am Spray ausgerichtet ist.

Genau und an so einer falsch positionierten Zündkerze kann ein falscher Abbrennwinkel, ganz besonders bei Schichtladern, zu extremen Beschädigungen im Brennraum führen.

Aber jeder hier wie er mag, ich gehörte auch mal der Fraktion „alles einschmieren“ an.

Hallo, wird der Zündkerzenwinkel nicht eher durch die Position des Gewindeanfanges an der Zündkerze und Gewindeanfang Im Zylinderkopf bestimmt , erst später kommt der auf Verpackung der Kerze angegebene Drehwinkel dazu.
Und wenn diese Position bei Schichtladern so wichtig ist, sollte man dann nicht Zündkerzen mit vier Elektronen einsetzen.

Gute Fahrt

Zitat:

@Mitbuerger schrieb am 5. Januar 2024 um 17:34:05 Uhr:


Und wenn diese Position bei Schichtladern so wichtig ist, sollte man dann nicht Zündkerzen mit vier Elektronen einsetzen.

Das Brennverfahren wird sehr aufwendig erarbeitet und die Zündkerze ist, unter Beachtung der Einbauvorschriften, genau dort, wo sie sein soll, um optimale Zündung zu erreichen. Da arbeiten ja ein paar Leute dran. 🙂

Die Kerze (zumindest vom AMG) hat einen massiven Kupferring zur Abdichtung. Da wird beim Einbau nichts gequetscht. Ich hatte meine Kerzen jetzt schon zum dritten mal zur Kontrolle draußen. Die Elektrode (die Masseelektrode) sitzt nach dem Einbau immer in der gleichen Position - sofern man penibel mit dem vorgschriebenen Drehmoment anzieht. Und die Elektroden aller Kerzen zeigen dann auch in die gleiche Richtung. Das verändert sich durch mehrfaches Raus- und Reinschrauben der gleichen Kerze im Übrigen nicht.
Und das Gewinde (Kerze und im Kopf) wird nur gereinigt. Da gehört kein Schmierstoff dran.

Zitat:

@36/7M schrieb am 5. Januar 2024 um 18:00:13 Uhr:


Die Kerze (zumindest vom AMG) hat einen massiven Kupferring zur Abdichtung. Da wird beim Einbau nichts gequetscht. Ich hatte meine Kerzen jetzt schon zum dritten mal zur Kontrolle draußen. Die Elektrode (die Masseelektrode) sitzt nach dem Einbau immer in der gleichen Position - sofern man penibel mit dem vorgschriebenen Drehmoment anzieht. Und die Elektroden aller Kerzen zeigen dann auch in die gleiche Richtung. Das verändert sich durch mehrfaches Raus- und Reinschrauben der gleichen Kerze im Übrigen nicht.
Und das Gewinde (Kerze und im Kopf) wird nur gereinigt. Da gehört kein Schmierstoff dran.

Hallo,

ursprünglich ging es ja um den scheinbaren verfrühten Wechselintervall der Kerzen durch MB, damit begründet, dass bei zu langen Wechselintervall die Beschädigung der Gewinde nicht auszuschließen sei.
Hatte ich zum Glück noch nie, eventuell da ich die Gewinde hauchdünn mit Grafit-fett (auf der Dose steht zum Einlegen von Zündkerzen geeignet) benetze.
Zum Glück kann ich bei meinem S205 sehr leicht die Kerzen kontrollieren und nebenbei mal nach dem Abbrand schauen.

Gute Fahrt

Zitat:

@36/7M schrieb am 5. Januar 2024 um 18:00:13 Uhr:


Das verändert sich durch mehrfaches Raus- und Reinschrauben der gleichen Kerze im Übrigen nicht.

Sorry aber genau das stimmt nicht, denn schau mal was einzelne Hersteller an abweichende Winkel / Drehmomente angeben für den Einbau gebrauchter Kerzen.

Ich befürchte aber auch, das die meisten Hobby Anwender nicht im Stande sind einem Drehmomentschlüssel mit Kurzwegauslösung sachgerecht zu bedienen.

Kerzen die ich einmal raus hatte fliegen bei mir in die Tonne, die Dinger kosten doch nicht die Welt.

Zitat:

@36/7M schrieb am 5. Januar 2024 um 18:00:13 Uhr:


Da gehört kein Schmierstoff dran.

Da bin ich voll bei Dir, vor allem weisen auch diverse Hersteller darauf hin, das die Anzugs-Werte für trockene Kerzen gelten.

Ausnahme das Steckerfett wo ich hauchdünn aufgebracht sehr viel Wert drauf lege.

. . . auf die Schnelle mal drei Quellen zum Thema trocken einsetzten, das Video von Motoren Zimmer zum Thema nicht fetten/ölen und Winkel gebrauchter Zündkerzen finde ich gerade nicht:

Quelle NGK
Quelle Beru
Quelle Bosch

Zitat:

@hotfire schrieb am 5. Januar 2024 um 19:12:33 Uhr:


. . . auf die Schnelle mal drei Quellen zum Thema trocken einsetzten, das Video von Motoren Zimmer zum Thema nicht fetten/ölen und Winkel gebrauchter Zündkerzen finde ich gerade nicht:

Hallo,

ja, schön und gut, nur warum nicht?
Darf ich vermuten, dass man nicht ausschließen kann, dass das Schmiermittel verbrennen könnte und damit erst recht beim Herausdrehen das Gewinde zerstört oder ist es doch das Drehmoment? Wie gesagt, ich bin der Meinung das eine Drehmoment Angabe die Reibung zw. zwei Flächen bestimmt

Mit Schmiermittel setzt Du im (bzw. in jedem!) Gewinde die Reibung herab, weswegen das Gewinde viel weiter gestreckt wird, bevor das Anzugsmoment erreicht wird. Du drehst die Kerze weiter rein. Die Kerze kann abreißen! Auch später noch.

LG

Zitat:

@Mitbuerger schrieb am 5. Januar 2024 um 19:43:32 Uhr:


. . . oder ist es doch das Drehmoment? Wie gesagt, ich bin der Meinung das eine Drehmoment Angabe die Reibung zw. zwei Flächen bestimmt

und noch mal:

Zitat:

@hotfire schrieb am 5. Januar 2024 um 16:16:58 Uhr:


. . . Wenn man nun an Gewinde bzw. Auflage Reibwerte µ bzw. µa ändert, ändert sich der Zug (Dehnung) und Position (Winkel) am Bauteil bei gleichem Drehmoment, denn der Drehmoment wird immer über µ bzw. µa errechnet . . .

Mit anderen Worten hat es auch @asphyx89 und @DeFisser bereits geschrieben

Zitat:

Sorry aber genau das stimmt nicht, denn schau mal was einzelne Hersteller an abweichende Winkel / Drehmomente angeben für den Einbau gebrauchter Kerzen.

Die Herstellerangaben zum Wiedereinbau gebrauchter Kerzen beziehen sich im Grunde nur auf die üblichen Kerzen mit den Quetschdichtungen. Bei denen ist es tatsächlich ein Unterschied, ob eine neue oder eine gebrauchte Kerze eingebaut wird. Bei den Kerzen mit massiven Kupferringe oder den Kerzen mit Konusdichtung (ganz ohne Dichtringe) gibt es aber diesbezüglich keine unterschiedlichen Einbauvorgaben. Der Kupferdichtring wird zwar minimal kaum messbar gestaucht - das wirkt sich aber beim Wiedereinbau nicht aus. Ich habe die Kerzenstellung vor dem Ausbau penibel markiert - und nach dem Wiederienbau saß sie wieder an der gleichen Stelle bzw. Markierung. Also ändert sich durch die Dichtung nichts.
Im Übrigen hatt ich das Thema mal mit einem Techniker von NKG (Kerzenliefernat für Mercedes/AMG) diskutiert. Gegen einen Wiedereinbau gebrauchter Kerzen - sofern sie überhaupt noch brauchbar sind - spricht nichts . Man sollte es aber nicht übertreiben!
Die Werkstätten erneuern aber im Regelfall immer die Kerzen, da der Lohnanteil deutlich überwiegt. Beim großen AMG schraubt man locker 2- 4 Stunden bis alle 8 Kerzen ausgetauscht sind. Das sind dann schon mal ganz grob 300,00 € Lohn.
Und mit neuen Kerzen ist die Gefahr von Folgemängeln (Stichwort: Gewährleistungsanspruch) für die Betrieb geringer. Auch ist es für die Kasse vorteilhaft - zumal der Kunde ohnehin davon meist keine Ahnung hat.
Gruß

Zitat:

@DeFisser schrieb am 5. Januar 2024 um 20:11:45 Uhr:


Mit Schmiermittel setzt Du im (bzw. in jedem!) Gewinde die Reibung herab, weswegen das Gewinde viel weiter gestreckt wird, bevor das Anzugsmoment erreicht wird. Du drehst die Kerze weiter rein. Die Kerze kann abreißen! Auch später noch.

LG

Hallo,

um wieviel soll sich, bite sehr, das Gewinde strecken, das möchte ich sehen das sich ein Gewinde streckt wenn es gefettet wird. Und Schrauben reißen wohl eher ab wenn diese im Gewinde festgegammelt ist. Beste Beispiel, im Moment schraúbe ich an einem 15 Jahre altem Fahrwerk, da dreht sich nichts mehr im Gewinde, selbst Hitze und Schlagschrauber löst da nichts. Wie sagt man so schön, ein Tropfen Öl hilft mehr als eine Schaufel voll Sand. In diesem Sinne, gute Fahrt.

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