Zetsche definiert Oberklassestrategie neu
Hier ein interessanter Bericht von Auto, Motor und Sport
Dieter
7 Antworten
Endlich hat Mercedes-Benz es begriffen: Nicht mit Ausflügen ins Plastik-Land Amerika und dem Erwerb von Chrysler macht man Kohle, sondern mit der Luxusklasse. Es ist schon bemerkenswert, wie VW mit dem Vierer-Gespann Bentley Continental GT, Flying Spur, dem Cabrio GTC und dem Phaeton Geld verdient. Sicher ist der Phaeton kein Gewinnbringer, aber daß er die Plattform für die ertragreichen Bentley bietet, wird bei der Diskussion um Sinn und Zweck des Phaeton gerne vergessen. Insider aber wissen, daß die Technik des Phaeton die wirtschaftliche Grundlage für den Erfolg der "kleinen" Bentley ist. Autos, die preislich weit oberhalb normaler W221 angesiedet sind; nur der S 600 spielt in dieser Liga mit.
Mercedes baut dagegen außer diesem S 600 nichts Vergleichbares. Zwischen der S-Klasse W221 und dem Maybach 57 W240 klafft eine Riesenlücke. Der Ocean Drive könnte als "kleiner Maybach" eben diese Lücke schließen - sowohl als Viertürer Cabrio wie gehabt, aber auch als Limousine mit festem Dach als eine Art "XXL S-Klasse" und sicher auch doppelt so teuer als der Einstand, den die S-Klasse kostet.
Damit läßt sich weltweit Profit machen. Daß der CL weiterhin gut läuft und hoffentlich bald auch als Cabrio debütiert, bleibt zu hoffen und rundet die Modellpalette ab.
So geht's meine Herren; Ausflüge wie zu Chrysler kosten nur Reputation und Geld. Ich habe noch nie eine Firma gesehen, die so namhaft ist, wie Mercedes, sich aber selbst mit den Expansionsgelüsten von Reuter und Schrempp so ins Aus manövriert hat - und dabei Milliarden verpulvert.
Hätte Mercedes so klug wie Porsche agiert, wäre das nicht passiert. Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend, oder etwa doch?
Wenn man liest, daß Mercedes mit BMW zusammenarbeiten, gemeinsam Kleinwagen und Zwölfzylinder bauen will - nein Danke! Wenn bei den Premiummarken nicht mehr drin ist, was drauf steht, dann geht das widerum nach hinten los. Man fragt sich, wann die vom Kooperieren die Schnauze voll haben: BMW ist mit Rover gescheitert, Mercedes mit Chrylser, aber anstatt sie sich auf sich selbst konzentrieren (à la Porsche), denken sie schon wieder über's Kooperieren nach. Gemeinsam Grundlagenforschung wie in etwa bei Bluetec zu betreiben (was ja auch Auswirkungen auf die Zapfsäulen und damit Machbarkeit hat), ist das eine. Die eigene Technik zu verwässern, eine ganz andere Frage. Und selbst wenn eine B-Klasse keinen doppelten Boden mehr hat - ein BMW darf niemals drunterstecken!! Und: Eine C-Klasse im Plastiklook von Chrysler (Armaturenbrett) kann ebenfalls am Markenimage kratzen! Dies darf nie wieder vorkommen!
Fazit: Zetsches Weg ist der Richtige! Mit der S-Klasse und dem, was zwischen ihr und den Maybachs kommt Geld verdienen, dann kann man vielleicht auch die Fehler der Vergangenheit wieder wettmachen. Mercedes kann nur top bleiben, wenn sie sich auf das konzentrieren, was sie schon immer am besten konnten: LUXUSAUTOS bauen!
Zitat:
Original geschrieben von Chatchamp
Endlich hat Mercedes-Benz es begriffen: Nicht mit Ausflügen ins Plastik-Land Amerika und dem Erwerb von Chrysler macht man Kohle, sondern mit der Luxusklasse. Es ist schon bemerkenswert, wie VW mit dem Vierer-Gespann Bentley Continental GT, Flying Spur, dem Cabrio GTC und dem Phaeton Geld verdient. Sicher ist der Phaeton kein Gewinnbringer, aber daß er die Plattform für die ertragreichen Bentley bietet, wird bei der Diskussion um Sinn und Zweck des Phaeton gerne vergessen. Insider aber wissen, daß die Technik des Phaeton die wirtschaftliche Grundlage für den Erfolg der "kleinen" Bentley ist. Autos, die preislich weit oberhalb normaler W221 angesiedet sind; nur der S 600 spielt in dieser Liga mit.Mercedes baut dagegen außer diesem S 600 nichts Vergleichbares. Zwischen der S-Klasse W221 und dem Maybach 57 W240 klafft eine Riesenlücke. Der Ocean Drive könnte als "kleiner Maybach" eben diese Lücke schließen - sowohl als Viertürer Cabrio wie gehabt, aber auch als Limousine mit festem Dach als eine Art "XXL S-Klasse" und sicher auch doppelt so teuer als der Einstand, den die S-Klasse kostet.
Damit läßt sich weltweit Profit machen. Daß der CL weiterhin gut läuft und hoffentlich bald auch als Cabrio debütiert, bleibt zu hoffen und rundet die Modellpalette ab.
So geht's meine Herren; Ausflüge wie zu Chrysler kosten nur Reputation und Geld. Ich habe noch nie eine Firma gesehen, die so namhaft ist, wie Mercedes, sich aber selbst mit den Expansionsgelüsten von Reuter und Schrempp so ins Aus manövriert hat - und dabei Milliarden verpulvert.
Hätte Mercedes so klug wie Porsche agiert, wäre das nicht passiert. Aber noch ist ja nicht aller Tage Abend, oder etwa doch?
Wenn man liest, daß Mercedes mit BMW zusammenarbeiten, gemeinsam Kleinwagen und Zwölfzylinder bauen will - nein Danke! Wenn bei den Premiummarken nicht mehr drin ist, was drauf steht, dann geht das widerum nach hinten los. Man fragt sich, wann die vom Kooperieren die Schnauze voll haben: BMW ist mit Rover gescheitert, Mercedes mit Chrylser, aber anstatt sie sich auf sich selbst konzentrieren (à la Porsche), denken sie schon wieder über's Kooperieren nach. Gemeinsam Grundlagenforschung wie in etwa bei Bluetec zu betreiben (was ja auch Auswirkungen auf die Zapfsäulen und damit Machbarkeit hat), ist das eine. Die eigene Technik zu verwässern, eine ganz andere Frage. Und selbst wenn eine B-Klasse keinen doppelten Boden mehr hat - ein BMW darf niemals drunterstecken!! Und: Eine C-Klasse im Plastiklook von Chrysler (Armaturenbrett) kann ebenfalls am Markenimage kratzen! Dies darf nie wieder vorkommen!
Fazit: Zetsches Weg ist der Richtige! Mit der S-Klasse und dem, was zwischen ihr und den Maybachs kommt Geld verdienen, dann kann man vielleicht auch die Fehler der Vergangenheit wieder wettmachen. Mercedes kann nur top bleiben, wenn sie sich auf das konzentrieren, was sie schon immer am besten konnten: LUXUSAUTOS bauen!
das hast wirklich super geschrieben.
da könnte ich glatt meine unterschrift darunter setzen.
mercedes kann nur mit qualitativ sehr hohen autos punkten, denn die chinesen werden es sehr schnell lernen wir man sichere autos baut, dagegen kann mercedes nur dagegenhalten wenn sie autos in der qualität eines w140 oder eines w126 bauen.
gruß
Moin,
Es spricht überhaupt nichts dagegen, gewisse Techniken Gemeinsam zu entwickeln und zu verwenden. Es ist sogar ausgesprochen SCHLAU, wenn man mit einem Partner ein Prestigeobjekt plant. Bei VW und Bentley ist diese Strategie also richtig, bei Mercedes und BMW wäre sie falsch ?! Ne ... ganz sicher nicht. Die wäre auch sehr richtig.
Angenommen Ich möchte sowohl bei Mercedes, wie auch bei BMW einen neuen V12 Motor entwickeln. Dann kann man dies in Koorperation machen. Spricht nicht viel gegen. Ein KAPITALER Fehler hingegen wäre es, wenn die Motoren am Ende keine Unterschiede aufweisen täten. Die Basis kann und darf gleich sein, was nicht gleich sein darf ... ist das Feintuning, die Feinabstimmung. Entwickel Ich die Basis gemeinsam, mache jedoch das Feintuning im Alleingang ... kann Ich trotz gleicher Basis eine Menge erreichen. Beispiele sieht man doch bei VW, Audi, Skoda, Seat ... Obwohl die alle datt gleiche an Technik verbauen ... schafft man es dort, die Feinabstimmung so hinzubekommen, dass die Autos anders wirken.
Man kann ohne Probleme die gleichen Bodengruppen und Rumpfmotoren verwenden ... man muss nur die EIGENSTÄNDIGKEIT wahren. Im Fall VW vs. Bentley geschieht dies über die Aufladung der Bentleymotoren und die unterschiedliche Leistungspositionierung. Wenn man es RICHTIG macht, spricht da nichts gegen.
MFG Kester
Mein lieber Kester/Rotherbach,
nein, Deine Ansicht kann ich nicht teilen. VW und Bentley kannst Du nicht mit BMW und Mercedes vergleichen, denn Bentley gehört VW und stellt mit seiner Modellpalette sozusagen das Oberhaus des Konzerns. Ganz klar, daß da eine Plattformstrategie ausgeführt wird.
BMW und Mercedes sind aber traditionell echte Konkurrenten. Gerade ein Prestigeobjekt wie einen Zwölfzylinder kann man NICHT gemeinsam bauen, weil die Marketingleute dann ein Problem damit haben. Die zwei in der Oberklasse am längsten miteinander konkurrierenden Wettbewerber bauen ihre Prestigemotoren jetzt gemeinsam? Wie soll ein Marketingmann da den Nutzen für seine Marke ziehen?
Außerdem haben beide Konzerne in langen Jahren erworbenes Wissen, um perfekte und vorhandene Zwölfzylinder noch zu verbessern - aber jeder für sich.
Sich Plattformen im modellpolitischen Unterhaus - also z.B. dem 1er und der A-/B-Klasse - zu teilen, macht ebenfalls keinen Sinn. Wie BMW zeigt, kann man den 1er in inzwischen drei Varianten anbieten. Mercedes könnte das sicher ebenso. Und ich denke, daß MB stark genug ist, dies auch rentabel durchzuziehen. Letztlich sogar im ach so teuren Deutschland, wo Porsche und BMW mit hoher Rendite produzieren. Das Zahlenwerk von MB scheitert an den Aderlässen durch Chrysler und EADS usw...
Daß MB das Wissen um die Bluetec-Technologie weitergibt, um die Kraftstoffindustrie dazu motivieren zu können, die benötigte Kraftstoffqualität anzubieten, das macht auch im Sinne der Umwelt Sinn. Wie die Konzerne dieses Wissen umsetzen, sollte jedem selbst überlassen werden. Und so ist es ja wohl auch.
Aber jetzt das Profil der Marke zu verwässern, in dem man in MB-Autos ganze Technikkomponenten von BMW einbaut und umgekehrt - nein, das geht definitiv nicht! Dann kann man sich direkt zu MBBMW zusammenschließen. Darin läge dann noch mehr Sparpotential, wenn Siebener und S-Klasse auf gleicher Plattform am gleichen Band entstünden, viele Arbeitsplätze gespart werden könnten und man als Kunde nur noch einen Autosalon besuchen braucht ... Und wenn man's klug macht, kann man sich mit VW zusammenschließen und den "Phaeton Continental S 745i" (eine Bodengruppe für vier Oberklasseautos) gleich in der Gläsernen Manufaktur bauen ... noch mehr Ersparnis ... Wohin das führt? Zum Einheitsauto, zur Vernichtung der Marken und zum Verlust von Arbeitsplätzen - aber nicht zu einem Prestigeobjekt!
Insofern bleibe ich bei meinen zuvor genannten Ansichten.
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Hoffentlich übertreiben sie es nicht gleich wieder. Das ist ja immer die Gefahr bei solchen Unternehmen, da wird kein MIttelweg gesucht sondern immer das extrem. Jede Aufsplitterung des Angebots macht die einzelnen Autos ja auch teurer, ganz besonders weil die meisten Komponenten, die in allen verbaut werden, von Zulieferern kommen.
Das größte Problem bleibt die Arroganz der Mercedes Ingenieure. Man sieht ja, dass gerade Daimler und BMW immer mehr für den internationalen Markt entwickeln (die C-Klasse ist ein gutes Beispiel dafür). Um hier dauerhaft erfolgreich zu sein reicht aber nicht mehr wie früher das "made-in-germany" zeichen. Heutzutage muss man den Weg zwischen eigener Identität und Offenheit finden. Nicht die Stärke von Mercedes. Aber ich geb die Hoffnung nicht auf.
Statt den Fokus auf Umsatz zu setzen (so wie Audi) wäre mir lieber gewesen, die Strategie würde wieder auf MArkenidentität und Gewinn liegen. Im Luxusbereich, und da ist Daimler PKW nun mal, ist ein Schwenk auf Umsatzsteigerung meist tödlich.
Rapace
bei der a und b-klasse können sie es ruhig machen,aber bei den grossen motoren ist mercedes unerreicht!
lG
Es ist die letzten Jahre ja schon besser geworden mit der Qualität. Wenn es so weiter geht, wird es wieder rosig. 😁