Zahlt man als Privatmann ein Auto noch bar oder finanziert man?

Hallo MT-MEMBER,

ich möchte mir demnächst einen Gebrauchtwagen kaufen. Es soll ein relativ junger Volvo V60 D4 werden. Der Preis wird ungefähr bei 30000€ liegen.

Bisher habe ich meine Fahrzeuge immer bar bezahlt. Preislich lagen die aber im Bereich zwischen 10000-15000€.

Nun frage ich mich ob es heute noch zeitgemäß ist ein Auto im Preisbereich um die 30000€ bar zu bezahlen wenn man wie ich das Geld dafür hat?

Was spricht für Barzahlung und was dagegen? Wie macht ihr das? Von Leasing halte ich übrigens nichts.

Vielen Dank!

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Wenn man selbst Kartoffeln im Keller hat braucht man sich keine beim anderen Bauern zu leihen.

Alter Bauernspruch mit viel Wahrheit.

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Der Grundgedanke hinter der Grunderwerbssteuer ist für mich durchaus in Ordnung:

a) Beschaffung von Einnahmen für den Staat
b) Besteuerung nach Leistungsfähigkeit

Als Einwand möchte ich aber folgendes geltend machen:

zu a) stellt sich zumindest die Frage, ob der Staat nicht wieder nachgelagerte Kosten an Sozialausgaben hat für Personen, die im Alter dann halt nicht mietfrei wohnen können (dürfte aber vernachlässigbar sein)

zu b) beim Grundbedürfnis des Wohnens halte ich es nicht für zielführend, eine Besteuerung nur für eine Art des Wohnens (Kauf) und für die andere nicht (Miete) zu erheben

Als Einwand könnte man allerdings geltend machen, daß die Grunderwerbssteuer nicht den allgemeine Steuersatz von 19 % aufweist, sondern derzeit maximal 6,5 Prozent (aber wie geschrieben, siehe Miete).

Ein Kompromiss könnte zumindest darin bestehen, diese Steuer pro Person nur EINMAL zu erheben und nicht bei jedem Kauf erneut (Haus in der Familienphase, Wohnung für das Alter)

Bei den Maklern und Notaren habe ich kein Problem, bin schon ein Befürworter der Marktwirtschaft. Obwohl die sauteuer sind:-)

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 14. Dezember 2016 um 10:43:33 Uhr:


Das Wohnen zur Miete wird nicht besteuert, der Kauf schon.

... das Wohnen zur Miete wird beim Eigentümer, also dem Vermieter besteuert. Der hatte irgendwann mal die Grunderwerbsteuer bezahlt und bezahlt auf seine Mietüberschüße Einkommensteuer.

Und wenn man so will, bezahlt der Mieter mit seiner Miete auch irgendwo die anteilige Grunderwerbsteuer, die der Vermieter aufgewendet hat.

XF-Coupe

Das sind vorgelagerte Steuern bei der Miete (Einkommensteuer des Vermieters, etc.) - die vorgelagerten Steuern beim Kauf sind die Umsatz- bzw. Mehrwertsteuer, die bei Errichtung bzw. Renovierung gezahlt werden.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 14. Dezember 2016 um 10:43:33 Uhr:


Das Wohnen zur Miete wird nicht besteuert, der Kauf schon.

Aha.
Und die Steuern die er zu zahlen hat gibt ein Vermieter sicherlich auch nicht (mindestens) 1:1 an seine Mieter weiter, oder?

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Zitat:

@benprettig schrieb am 14. Dezember 2016 um 11:16:10 Uhr:


Naja, die Steuern gibt es nun mal und man muss sie bezahlen. Es ist aber ungerecht, dass diese in Deutschland unterschiedlich hoch sind. Ich meine die Grunderwerbssteuer, 6,5% hier in NRW. Dazu kommen noch Notar- und Grundbuchamtskosten, macht noch mal 2% der Kaufsumme.

Ist eben eine Ländersteuer.
Diese haben eben teils (genau wie z.B. die Kirchensteuer) regional unterschiedliche Sätze.

In dem Schuldenatlas-Thread sind die Themen Kindererziehung und Fußballergehälter schon ausgiebig beleuchtet worden. Veilleicht können wir die Themen hier nochmal weiterführen...

Zitat:

@Matsches schrieb am 14. Dezember 2016 um 07:10:23 Uhr:


Sorry.
Aber wenn eine Immobilienerwerb an diesen 3 oder 4% Steuern scheitert, dann ist etwas am Finanzierungsmodell grundlegend falsch.
Wenn jemand DESWEGEN nicht bauen/kaufen kann, dann ist das auch besser so, glaubs mir.

Darum geht es bei dem Punkt nicht. Es geht darum, dass ein purer Wohnungswechsel unglaublich hoch besteuert ist. Umziehen, sofern Eigentum ver- und gekauft wird kostet sehr viel Geld.
Umziehen, wenn man mietet, kostet in der Richtung gar nichts. Genau das ist der Grund, warum in diesem Land so viel gemietet wird. Kaufen rentiert sich einfach nur, wenn man Jahrzehnte das Objekt hinterher auch hält. Ist das wirklich der Sinn der Steuer?

Zitat:

@Matsches schrieb am 14. Dezember 2016 um 09:57:33 Uhr:


Das ist Essen, Schlafen, die Pharmazie, Arbeiten (um die Grundbedürfnisse zu decken) auch.

Dennoch werden auf all diese Dinge Steuern erhoben.
Warum also gerade ausgerechnet das Wohnen nicht?

Der passende Vergleich wäre, dass auf ein gebrauchtes Auto bei jedem Kauf/Verkauf auch x% Steuern erhoben werden.

Warum also ausgerechnet beim Wohnen, muss die Frage lauten?

Es werden die Steuern nicht auf das Wohnen erhoben, sondern auf den Erwerb eines Grundstücks.

Die Grunderwerbsteuer fällt genauso beim Kauf einer Wiese, eines Feldes oder eines Waldgrundstücks an.

Somit ist die Grunderwerbsteuer unabhängig von der Nutzung des Grundstücks und daher keine Steuer auf Wohnen.

Natürlich kann man darüber sinnieren, ob es denn gerecht ist, dass man bei einer Wohnung auf den gesamten Kaufpreis Steuern bezahlen muss und nicht nur auf den Grundstücksanteil.

Aber andererseits, wenn ich einen Wald kaufe, muss ich auch auf den gesamten Kaufpreis Grunderwerbsteuer bezahlen, also nicht nur auf den Grundstücksanteil, sondern auch auf die Bestockung.

Also wird immer der Wert des Grundstücks mit dem was draufsteht herangezogen.

XF-Coupe

Das Eigentum an einem Wald würde ich nicht als Grundbedürfnis ansehen.

Diese Steuer steht einem flexiblen und bedarfsgerechten Wohnungsmarkt krass entgegen. Und sie hat diese unökologische Variante der Bevorzugung von Neubauten. Mensch, wir drehen die Glühbirnen raus, aber fördern die Zersiedelung der Landschaft...

Gewisse Experte sagen jedoch, die Grundsteuer wäre das eigentliche Problem; diesen Aspekt habe ich aber, ehrlich gesagt, nie wirklich verstanden.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 14. Dezember 2016 um 17:11:01 Uhr:


Das Eigentum an einem Wald würde ich nicht als Grundbedürfnis ansehen

Der Kauf eines Baugrundstücks oder einer ETW ist sicher auch kein Grundbedürfnis. Wohnen kann man auch zur Miete ...

Gruß
Der Chaosmanager

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 14. Dezember 2016 um 11:30:00 Uhr:


Bei den Maklern und Notaren habe ich kein Problem, bin schon ein Befürworter der Marktwirtschaft. Obwohl die sauteuer sind:-)

Was an den Notaren, zumindest in Hinsicht auf Grundbucheintragungen, marktwirtschaftlich sein soll, möchte ich gerne mal wissen. Die Notargebühren waren, gemessen am Verhältnis Kosten zu Arbeitseinsatz, die teuersten an der gesamten Bauphase. Termindauer: 10 Minuten, 3 Stempel, 3 Unterschriften, 4-stelligen Betrag (genaue Höhe müsste ich mir raussuchen) bitte...

Und um den Notar kommt man beim Grundstückerwerb nicht herum. Ob man z.B. sein Testament mit notarieller Begleitung erstellen möchte, kann man sich ja selber aussuchen.

Generell muss man beim Hausbau jede Menge Parasiten bezahlen, ohne dass diese irgend eine der Rechnung entsprechende Gegenleistung erbringen.

Beispiele:

Vermessungsingenieur:
Der nimmt für die Bestätigung, dass auf den Plänen die Abstände richtig eingezeichnet sind, schon mal 450 €. Sind die Architekten generell zu dämlich zum Zeichnen? Zumal er ja noch 2x kommt und Rechnungen schreibt: beim Einmessen der Baugrube (scheinbar sind da die Baufirmen auch zu doof dafür) und zum Nachmessen, ob das Haus nachher auch wirklich da steht, wo es gezeichnet und vorher eingemessen wurde...

Bauamt / Katasteramt:
300 € Gebühr für das Zustellen der Unterlagen vom Katasteramt an das Bauamt. Zu der Zeit waren beide Ämter noch im gleichen Gebäude untergebracht. Vielleicht kann sich da mal jemand bewerben, der die Unterlagen für nur 200 € von 1. in den 2. Stock trägt...

Strom / Kabelfernsehen / Telekom:
Liegt alles im selben Graben, der natürlich auch nur 1x ausgehoben und wieder zugeschüttet und (weil quer über die Straße verlaufend) asphaltiert wurde. Warum erheben alle 3 eine "Grabenpauschale"? In gleicher Höhe, wie wenn der Graben "exklusiv" für eine der drei Dienstleister gegraben worden wäre?

Statt Grunderwerbssteuer mussten wir Schenkungssteuer bezahlen, da das Grundstück von meinem Schwiegervater stammte, steuerfrei aber nur der Anteil an seine Tochter war. Dafür konnten wir die Steuer reduzieren, indem wir das dort vorher stehende alte Gebäude vor der Eigentumsübertragung abreißen ließen.

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 14. Dezember 2016 um 17:11:01 Uhr:



Diese Steuer steht einem flexiblen und bedarfsgerechten Wohnungsmarkt krass entgegen. Und sie hat diese unökologische Variante der Bevorzugung von Neubauten. Mensch, wir drehen die Glühbirnen raus, aber fördern die Zersiedelung der Landschaft...

Vor allem gibt es mehr als genug Leute, die irgendwann gekauft haben, dann irgendwann die Arbeitsstätte gewechselt haben und nun jeden Tag etliche Kilometer im Auto sitzen, einfach weil der Wechsel der Immobilie unglaublich viel Geld kostet.

Zitat:

@Chaosmanager schrieb am 14. Dezember 2016 um 17:14:20 Uhr:



Der Kauf eines Baugrundstücks oder einer ETW ist sicher auch kein Grundbedürfnis. Wohnen kann man auch zur Miete ...

Das ist alles richtig, aber man muss eben feststellen, dass diese "Strafsteuer" für den entsprechenden Effekt sorgt.

Man kann da nur zusammenfassen, dass es ganz offensichtlich politisch gewollt ist, dass die Bürger kein selbstgenutzes Wohneigentum besitzen, sondern irgendwo zur Miete wohnen oder aber riesen Strecken pendeln.

Aber es scheint ja genug hier zu geben, die das nicht pervers finden.

Hannes1971, mit marktwirtschaftlich meinte ich, daß ich im Gegensatz zur Steuer eine direkte Gegenleistung bekomme. Der Preis ist dann noch mal eine andere Sache...

Zum Glück mieten wir 😁

Muss man eben kleinere Grundstücke kaufen, bis zu einer Kaufsumme von 2500 € ist keine Grunderwerbssteuer zu zahlen. Bei uns gibts dafür 45 m² Ein Wohnwagen hat ca 15 m² also noch genügend Platz um den Caravan😉😉

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