YP 125 Lichtmaschine oder Regler defekt?
Hallo liebe Motor Talk-Gemeinde,
habe seit ein paar Tagen ein Problem mit der Spannungsversorgung an meinem MBK Skyliner 125 zu wälzen und bin allmählich frustriert,die Ursache nicht finden zu können.
Ich möchte, um nicht die Gedankengänge zu manipulieren lediglich die Erscheinungsform des Problems schildern und eigene Vermutungen außen vor lassen.
Zum Problem selbst:
Die Lichtmaschine läd seit ein paar Tagen die Batterie während des Betriebs nicht mehr richtig auf,die Spannung liegt bei ausgeschalteten Verbrauchern (Licht usw.) allerhöchstens bei 14,3 Volt,auch bei erhöhter Drehzahl.
Schalte ich das Licht ein,Bremse, oder setze den Blinker,sinkt die Spannnung ganz allmählich bis auf 12,3 Volt und je nach Dauer weiter bis 11,8 Volt.
Ohne Licht und Bremsen steigt die Spannung allenfalls auf 13,2 -13,5 Volt,bzw nach einiger Zeit wieder auf 14,3 Volt
Was wurde bereits gemacht:
Die Batterie wurde vor 2 Monaten erneuert und mit einem Computer-Lader geladen und hält die Spannung von 12,4 Volt auch über mehrere Tage mit angeschlossenen Polklemmen.(eine Woche)
Gestern wurde der Regler erneuert,leider ohne nennenswerte Änderung zum alten Regler den ich als defekt eingestuft hatte.
Ich habe die Wechselspannung der Lichtmaschine gegen 2 von 3 Phasen gemessen,diese beträgt im Leerlauf rund 30 Volt~,bei erhöhter Drehzahl rund 60 Volt~.
Der Regler wird während des Betriebs rund 45°C warm.
Was könnte das Problem sein,dass die Spannnung nicht ausreicht um mit Licht fahren zu können?
Für sachdienliche Hinweise bin ich sehr dankbar!!!
Gruß vom
Skyliner
24 Antworten
Hallo und guten Morgen,
der Roller ist Baujahr 99 ohne irgendwelchen Schicki-Micki,nur ein Chassis mit Vergaser-Motor ohne Kat. 2 Rãder etwas Plastikverkleidung mit den notwendigen Lampen und eine Sitzbank, mehr nicht.
Werde heute Nachmittag mal die beiden Kabel (+-) aus dem Stecker vom Regler friemeln und durch 2 Provisorien ersetzen, mal sehen was dann passiert.
Gruß
Skyliner
Hab leider nur Daten ab 01
5NR1-AH1
Nach meinem Schaltplan bekommt das Zündschloss direkt vom Regler Spannung die dann an den Lichtschalter gegeben wird .
Der Kabelknoten mit 4 Kabeln versorgt aber noch andere Teile.
Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
Zusammenfassung:Im unbelasteten Zustand am Regler gemessen 14,7 Volt am Zigarettenanzünder 13,2 max. 13,5 Volt
Im belasteten Zustand mit Licht,am Reglerausgang 13,8-13,9 am Zigarettenanzünder nur noch 12,3-12,5 Volt.Ich gebe Dir damit Recht,dass Lima u. Regler in Ordnung sind.
Ich vermute entweder einen Kurzschluß vom Regler bis zur Batterie,oder einen Massefehler.
Was meint ihr,könnte es noch was anderes sein?Gruß
Skyliner
Hallo Skyliner,
du leistest richtig gute Meß- und Prüfarbeit an deinem Roller.
Zu deiner obigen Frage: Bei einem Kurzschluß würde die Spannung komplett zusammenbrechen und für solche Fälle ist in der Elektrik eine (Schmelz-)Sicherung im Stromkreis eingebaut.
Du hast den Spannungsabfall ja bereits plusseitig "entdeckt", indem du eine Differenz zwischen der Spannung direkt am Reglerausgang und der am Zigarettenanzünder festgestellt hast.
Als nächsten Schritt kannst du die "errechnete" Differenzspannung auch tatsächlich messen.
Mein Vorschlag: Die Plusleitung des Meßgerätes an Reglerplus und die Minusleitung des Multimeters an den Pluspol der Batterie klemmen. Zeigt hierbei das Multimeter die "verlorenen" 1 - 2 V an, so liegt sehr wahrscheinlich ein Übergangswiderstand in der Plusleitung zwischen Regler und Batterie vor. Erste "Verdächtige" sind korrodierte Steckverbindungen oder die Kontakte des Sicherungshalters in der Ladeleitung bzw. die Sicherung selbst.
Zur Erklärung: Ein gewisser (kleiner) Spannungsabfall kann beim Laden der Batterie durch die Lima durchaus vorkommen, je nachdem wie hoch der Ladestrom ausfällt.
Viel Erfolg und bleib deiner konsequenten Testvorgehensweise treu.
Gruß Wolfi
Hallöchen,
so,die Sache ist ausgestanden,alles funktioniert wieder wie es sich gehört.
Das wichtigste Werkzeug heute war der Seitenschneider und die Kabelschuhzange.
Knipps-Knapps die Kabel ab vom Stecker für den Regler,neue Kabelschuhe an die Leitungen,die Batterie nochmals voll geladen und siehe da,13,8 Volt bei eingeschaltetem Licht,Bremse und Blinker und 14,7 Volt wenn keine Last anliegt.
Während der Fahrt mit Licht schwankt die Spannung irgendwann zwischen 13,3 und 13,5 Volt,dass ist für mich durchaus akzeptabel, da bei einer höheren Spannung mehr vom Regler über die Masse verbraten werden muß und somit das Teil unnötig heiß wird.
Das mit dem Kurzschluss war natürlich blödsinn,wenn es einen gegeben hätte,hätte die Batterie die Spannung nicht halten können,und das tat sie durchweg.
Achso:
So ganz unbedarft bin ich nicht,habe von 1972-1976 Kfz Mechaniker gelernt, anschließend das Fachabitur gemacht und bis 1985 Maschinenbau Fachrichtung Verbrennungsmaschinen studiert,also von daher kann ich mich gut in die Materie hinein denken,auch wenn Elektrik und Elektronik nicht so mein Ding ist.
Wenn man allerdings weiß, dass blau rot ist und Plus Minus,so wie Volt-Watt-Ampere-Ohm,ohne mich gibt's keinen Strom,kann man sich irgendwie immer helfen. ;-)
Gruß
Skyliner
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Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
Der Regler wird extrem warm,trotz zusätzlichem Kühlkörper den ich auf meine Fräsmaschine angefertigt habe.
Bei meinem Roller ist der Reglergleichrichter eine zigarettenschachtelgroße Einheit, die auf einer Seitenfläche fast komplett mit Kühlrippen bestückt ist.
Hast du den zusätzlichen Kühlkörper auf der gegenüberliegenden Seite angebracht?
Da fällt mir gerade ein Erlebnis aus meinen Elektronikanfängen vor mehr als dreißig Jahren ein: Ein Selbstbau-Netzteil, bei welchem nach kurzer Betriebszeit die/der Ausgangsspannung/-strom zusammenbrach und nach Abkühlung des mit Kühlrippen bestückten Spannungsreglers wieder problemlos funktionierte. Versuche mit Wärmeleitpaste, zusätzlichen Belüftungsbohrungen im Gehäuse, etc. brachten nur minimale Besserung. Erst durch konsequenten Tausch der diskreten Bauelemente stellte sich zum Schluß der Brückengleichrichter als Übeltäter heraus, obwohl nur ein P-N-Übergang defekt war und somit eine der vier Halbwellen fehlte.
Die Spannungsmessung mittels analogem Multimeter half in diesem Fall wenig.
Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
Hallöchen,so,die Sache ist ausgestanden,alles funktioniert wieder wie es sich gehört.
Das wichtigste Werkzeug heute war der Seitenschneider und die Kabelschuhzange.
Knipps-Knapps die Kabel ab vom Stecker für den Regler,neue Kabelschuhe an die Leitungen, ...
Danke für die Rückmeldung!
Ganz falsch lag ich mit der Vermutung eines erhöhten Übergangswiderstandes wohl nicht. 😉
Weiterhin gute Fahrt mit deinem Roller.
Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
... Maschinenbau Fachrichtung Verbrennungsmaschinen studiert, ...
Dann hast du die Motorüberholung deines Rollers wohl selbst in die Hand genommen. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von wolfi__123
Danke für die Rückmeldung!Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
Hallöchen,so,die Sache ist ausgestanden,alles funktioniert wieder wie es sich gehört.
Das wichtigste Werkzeug heute war der Seitenschneider und die Kabelschuhzange.
Knipps-Knapps die Kabel ab vom Stecker für den Regler,neue Kabelschuhe an die Leitungen, ...Ganz falsch lag ich mit der Vermutung eines erhöhten Übergangswiderstandes wohl nicht. 😉
Weiterhin gute Fahrt mit deinem Roller.
Hallo Wölfi,
im Gegenteil,Du lagst vollkommen richtig!
Insgeheim habe ich mir soetwas auch gedacht und deshalb dann die Radikalkur mit dem Stecker.
Ja, den Motor habe ich innerhalb 3 Tagen ausgebaut,komplett zerlegt und wieder zusammen gebaut.
Es wäre zwar nicht notwendig gewesen die Lager usw. zu erneuern,die halten bei der Dimensionierung wenn man nicht gerade mit zu wenig oder altem Öl fährt ewig,aber mir war halt danach.
Wenn der Motor mal nicht mehr die volle Leistung bringt oder die Kopfdichtung durchpfeift,reicht es vollkommen aus,den Kolben mit Ringe auszutauschen.Wichtig ist,dass die Laufbuchse vor dem Einbau des Kolben mit den neuen Ringen frisch gehont wird,sonst haftet der Ölfilm nicht korrekt und die Ringe machen knack,bzw der Motor läuft nie richtig ein.
Mit der Kühlung für den Regler habe ich mir eine ganz simple Sache einfallen lassen.
Ich habe ein 5 mm Alu-Blech in der Gesamtbreite des Reglers zurechtgesägt und zusammen mit dem Regler angeschraubt,dass Blech ragt nach unten ca. 120 mm vor,auf dem ich einen Kühlkörper den ich auf meiner Fräsmaschine zurecht gefräst und angeschraubt habe. Der Kühler sieht aus wie der für eine CPU im Rechner, nur größer und nicht so teuer.Entzieht dem Regler aber bestens die Wärme.
Gruß vom
Skyliner
Zitat:
Original geschrieben von skyliner 125
...
Ja, den Motor habe ich innerhalb 3 Tagen ausgebaut,komplett zerlegt und wieder zusammen gebaut.
Es wäre zwar nicht notwendig gewesen die Lager usw. zu erneuern,die halten bei der Dimensionierung wenn man nicht gerade mit zu wenig oder altem Öl fährt ewig,aber mir war halt danach.
Wenn der Motor mal nicht mehr die volle Leistung bringt oder die Kopfdichtung durchpfeift,reicht es vollkommen aus,den Kolben mit Ringe auszutauschen.Wichtig ist,dass die Laufbuchse vor dem Einbau des Kolben mit den neuen Ringen frisch gehont wird,...
Hallo Skyliner,
das geht jetzt zwar thematisch etwas über deinen ursprünglichen Thread hinaus, aber mein Interesse an weiteren Details der Motorrevision hast du jetzt geweckt.
Mein Sym GTS 125, Bj. 2005, EZ 01/2006 hat läppische 25.000 km auf der Uhr und leider seine beste Zeit schon hinter sich. Der Geräuschpegel von Motor und Antrieb ist nicht mehr der eines Gentleman und zu allem Übel habe ich bei der letzten Varioreinigung/-schmierung ein deutlich spürbares Axialspiel (knapp ½ mm) an der Kurbelwelle festgestellt. Leistungsmäßig ist derzeit noch kein Defizit zu verzeichnen, jedoch dürfte sich das Radialspiel der Kurbelwellenlager im Bereich von 0.05 mm bewegen (Faustformel Faktor 10 geringer als das Axialspiel) und damit nahe am Grenzbereich, was man so aus einschlägigen Tabellen zu Kugellagern entnehmen kann.
Bei der Qualität der Kugellager hat Sym aus meiner Sicht gespart, denn neben einem defektem Radlager vorne (paarweise getauscht) hat auch die Getriebeeingangswelle schon seit längerer Zeit ein grenzwertiges Axialspiel.
Spätestens wenn das Radialspiel "mit der Hand" spürbar ist, kommt man um den Ersatz der Lager nicht mehr drumrum. Sicher gäbe es auch bessere Wälzlager für die Kurbelwellenlagerung als einfache Rillenkugellager (solche vermute ich beim Symmotor) oder aber die Dimensionierung der Lager passt nicht zu den auftretenden Belastungen.
Beim Sym ist die Zylinderlauffläche nikasilbeschichtet, da reicht zur Motorüberholung ein neuer Kolben mit Ringen in der Regel aus – sofern die Lauffläche unbeschädigt ist.
Wie sieht/sah bei deinem Yamaha die Steuerkette, Laufschiene, Spanner und die beiden Ritzel aus? – wenn der Motor denn schon mal offen vor einem liegt. 🙂
Hallo Wõlfi,
noch ein wenig Geduld, ich habe nur mein S3 dabei, werde dir privat antworten um den Beitrag nicht vollkommen aus der Richtung zu zerren.
Gruß
Skyliner