Yaris 1.0 kapitaler Motorschaden bei 180.000 km

Toyota

Hallo zusammen,

ich habe eine traurige Nachricht zu vermelden. Mein Yaris erlitt gestern auf der Autobahn einen kapitalen Motorschaden und konnte leider nicht wiederbelebt werden.

Im Klartext: Die Kurbelwellenlager sind gebrochen, und nach Aussage des Mechanikers ist nichts zu retten, was sich im wirtschaftlichen Rahmen bewegt. Der Yaris ist Bj. 07/1999 und hatte 182.000 km gelaufen, davon hatte ich ihn 70.000 km. Die Wartung wurde immer durchgeführt und selbst Toyota spricht schlicht von Pech. Man geht bei Toyota davon aus, dass sie zwischen 200.000 - 250.000 km halten würden, kann weniger, kann mehr sein. Inwiefern mein Autobahnjahr 2007, mit 50.000 km, davon 95 % Autobahn, mit Schuld tragen kann keiner bejahen oder verneinen. Es macht auch wenig Sinn, darüber zu spekulieren, was die Ursache letzlich gewesen ist, da es nicht zweifelsfrei festzustellen ist und die Laufleistung des Motors keine Rückschlüsse zulässt. Er steht nun bei einem befreundeten Nissanhändler und bekommt ein neues Herz.

Dieser hat mir angeboten einen Austauschmotor mit 40.000 km einzubauen. Mit allem drum und dran betragen die Kosten dafür 1.600 €, dann ist das Auto fertig und fahrbereit. Ich habe vor den Wagen noch 5 Jahre mindestens zu fahren, da ich einfach keinen besseren für meine Bedürfnisse kenne, der finanziell meinen Möglichkeiten entspricht bzw. die ich bereit bin zu zahlen. Meine zukünftige Fahrleistung wird etwa 12.000 km/a betragen.

Soweit so naja. Was haltet ihr von dem Angebot? Was von der Entscheidung für den Austauschmotor, gegen einen anderen Wagen? Gibt es unter ökonomischen Gesichtspunkten eine bessere Lösung, ich fand keine.

trauriger Gruß 🙁

Jon

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So, es ist vollbracht. Der Yaris hat ein neues Herz und lebt weiter. Nach exakt 14 Tagen Werkstattaufenthalt hat er nun einen neuen Motor mit Nebenaggregaten mit 47.600 km Laufleistung aus einem 2001er Yaris. Die Kupplung war nur noch bei 30 % und wurde deswegen mit getauscht, was den Rechnungsbetrag letztlich auf rd. 1.900 € hochschraubte. Die Werkstatt gibt eine Garantie auf die Laufleistung und auf die Haltbarkeit. Bisher bin ich erst 30 km gefahren und muss mich erst noch daran gewöhnen. Irgendwas klappert auch noch, aber das wird sich finden lassen. Ich habe bisher den Eindruck, dass der Motor mehr Leistung hat als er momentan abrufen kann, sprich er ist "zu". Da der Verwerter den Motor sicher nicht schon jahrelang da liegen hat, wird er die vergangenen 10 Jahre nicht sonderlich viel bewegt worden sein. Ich fahre ihn jetzt erst einmal wieder vorsichtig ein und werde ihn nach Rücksprache mit der Werkstatt auch mal auf die Bahn bringen, damit er sich freifährt.

Auch ist noch was neu. Ich habe vorher immer 10W40 gefahren und in diesem ist nun 5W30, da der Motor dann ruhiger laufen würde. Ich konnte bisher nichts feststellen, wüsste aber gerne, was es damit auf sich hat. Kann mich jmd. erleuchten?

Am alten Motor werden noch alle Aggregate, Fühler und Sensoren abgebaut, die bekomme ich dann kostenfrei als Ersatzteile. Der Werkstattbetreiber ist ein Bekannter der Familie und betreibt auch Rennsport. Er meinte, dass beim Motoröffnen festgestellt wurde, dass nicht nur ein Kurbelwellenlager zerstört war, sondern mehr oder weniger ALLE. Das käme daher, wenn der Motor ohne Öl gefahren wurde.
Das war definitiv nicht in der Phase in der ich das Auto hatte, seit Kilometer 112.000 und ist daher vermutlich ein Schaden aus der Vorzeit.

Soviel dazu, wenn sich was neues ergibt, werde ich berichten.

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Also ganz ehrlich: Lass dir den ATM einbauen und versuch den Yaris noch ein bißchen zu fahren. Ein ordentlicher Yaris der 1. Generation im gepflegten Zustand kostet auch mind. 2000 Eus.
Und bei deinen jetzigen weißt du, wer am Steuer saß und was bereits getauscht wurde.

Grüße

Zitat:

Also ganz ehrlich: Lass dir den ATM einbauen und versuch den Yaris noch ein bißchen zu fahren. Ein ordentlicher Yaris der 1. Generation im gepflegten Zustand kostet auch mind. 2000 Eus.

Und bei deinen jetzigen weißt du, wer am Steuer saß und was bereits getauscht wurde.

Das entspricht genau meinem Eindruck. Ich kenne den Wagen und er ist in einem sehr guten Zustand, kein Rost o.ä., sehr gepflegt. Ich denke, dass ich mit dem Austauschmotor später einen praktisch neuwertigen Wagen mit 40.000 km hab. Verschleißteile sind größtenteils noch nicht besonders alt.

Ich möchte gerne noch weitere Ansichten hören, weil man in so einer Situation manchmal den Blick für Alternativen verliert.

Hallo Jon,
meine Tochter fährt auch einen Yaris P1 1.0, Bj. 2001 mit 115 TKM.
Ich finde, dass dieser Yaris noch einer der besten Toyota ist, die derzeit laufen.
Unkompliziert gebaut, einfach zu warten, nicht rostanfällig und sehr zuverlässig.
Ich würde dieses Angebot auf jeden Fall annehmen und den Yaris noch einige Jährchen
weiterfahren. Glaub es mir, du bekommst kein problemloseres/zuverlässigeres/kostengünstigeres Auto (leider auch keinen besseren Toyota) mehr.

lg direkt

Bei der Gelegenheit darauf achten, dass dein Händler auch gleich Kupplung+Ausrücklager und die Wasserpumpe am ATM erneuert, damit du ne Weile Ruhe hast. Nach dem Einbau darauf achten, dass VVTI Einheit und Kette keine Geräusche von sich geben. Diese können bei schlechter Einlagerung des AMT schnell beschädigt werden.

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Zitat:

Bei der Gelegenheit darauf achten, dass dein Händler auch gleich Kupplung+Ausrücklager und die Wasserpumpe am ATM erneuert, damit du ne Weile Ruhe hast. Nach dem Einbau darauf achten, dass VVTI Einheit und Kette keine Geräusche von sich geben. Diese können bei schlechter Einlagerung des AMT schnell beschädigt werden.

Es wird ausschließlich der Motor getauscht, ohen Nebenaggregate. Diese werden alle übernommen, wobei natürlich ihre Brauchbarkeit noch zu sichten ist. Kupplung wird erneuert, da diese nun 180.000 km geschafft hat und der neue Motor 40.000 km hat, wird sie früher oder später eher fällig.

Was genau meinst du mit VVT-i Einheit? Kette=Steuerkette?
Gibts eine Richtschnur, wonach die Wasserpumpe erneuert werden muss oder macht man das erst, wenn sie kaputt ist und wann ist das zu erwarten?

Die Wasserpumpe würde ich bei dieser Aktion einfach auf Verdacht tauschen. Es ist kein großer Aufpreis und die Wasserpumpen des Yaris sind zumindest nicht für ihre Haltbarkeit berühmt. Wenn man den Motor ohnehin draußen hat, ist das auch ganz leicht erledigt. Wann die Pumpe kaputtgeht, kann niemand sagen, ich habe schon welche an die 200.000km gefahren, hatte aber z.B. bei meinem Yaris schon bei 12.000km eine undichte Pumpe zu beklagen.

Zitat:

Original geschrieben von Jon1000


Was genau meinst du mit VVT-i Einheit? Kette=Steuerkette?
Gibts eine Richtschnur, wonach die Wasserpumpe erneuert werden muss oder macht man das erst, wenn sie kaputt ist und wann ist das zu erwarten?

Die VVT-i Einheit ist der Winkelversteller für deine Einlassnocken. Kette= Steuerkette. Liegt der Motor lange Zeit in einem unbeheiztem und unkonditionierten Lager (wie z.B. bei Autoverwertern üblich), Bildet sich im Inneren Kondeswasser, was besagte Teile beschädigt. Das sollte man nach dem Starten aber durch ein lautes Rassel/Tikkern merken. Einfach drauf achten.

Bei Fahrzeugen mit Steuerkette kann man sich mit der Wapu theoretisch Zeit lassen, bis sie kaputt geht. ABER: Mir wäre es lieber die 50€ mehr bei einem sowieso ausgebauten Motor mit sowieso zu befüllenden/entlüftenden Kühlsystem zu investieren, als auf der BAB wegen einem überhitzenden Motor liegen zu bleiben, selbst, wenn ich damit 30.000km Restlaufzeit "verschenke".

So, es ist vollbracht. Der Yaris hat ein neues Herz und lebt weiter. Nach exakt 14 Tagen Werkstattaufenthalt hat er nun einen neuen Motor mit Nebenaggregaten mit 47.600 km Laufleistung aus einem 2001er Yaris. Die Kupplung war nur noch bei 30 % und wurde deswegen mit getauscht, was den Rechnungsbetrag letztlich auf rd. 1.900 € hochschraubte. Die Werkstatt gibt eine Garantie auf die Laufleistung und auf die Haltbarkeit. Bisher bin ich erst 30 km gefahren und muss mich erst noch daran gewöhnen. Irgendwas klappert auch noch, aber das wird sich finden lassen. Ich habe bisher den Eindruck, dass der Motor mehr Leistung hat als er momentan abrufen kann, sprich er ist "zu". Da der Verwerter den Motor sicher nicht schon jahrelang da liegen hat, wird er die vergangenen 10 Jahre nicht sonderlich viel bewegt worden sein. Ich fahre ihn jetzt erst einmal wieder vorsichtig ein und werde ihn nach Rücksprache mit der Werkstatt auch mal auf die Bahn bringen, damit er sich freifährt.

Auch ist noch was neu. Ich habe vorher immer 10W40 gefahren und in diesem ist nun 5W30, da der Motor dann ruhiger laufen würde. Ich konnte bisher nichts feststellen, wüsste aber gerne, was es damit auf sich hat. Kann mich jmd. erleuchten?

Am alten Motor werden noch alle Aggregate, Fühler und Sensoren abgebaut, die bekomme ich dann kostenfrei als Ersatzteile. Der Werkstattbetreiber ist ein Bekannter der Familie und betreibt auch Rennsport. Er meinte, dass beim Motoröffnen festgestellt wurde, dass nicht nur ein Kurbelwellenlager zerstört war, sondern mehr oder weniger ALLE. Das käme daher, wenn der Motor ohne Öl gefahren wurde.
Das war definitiv nicht in der Phase in der ich das Auto hatte, seit Kilometer 112.000 und ist daher vermutlich ein Schaden aus der Vorzeit.

Soviel dazu, wenn sich was neues ergibt, werde ich berichten.

Zitat:

Original geschrieben von Jon1000


Auch ist noch was neu. Ich habe vorher immer 10W40 gefahren und in diesem ist nun 5W30, da der Motor dann ruhiger laufen würde. Ich konnte bisher nichts feststellen, wüsste aber gerne, was es damit auf sich hat. Kann mich jmd. erleuchten?

Erstmal viel Spaß und mehr Glück mit dem neuen. Zum Öl: Die Zahlen beschreiben die Viskosität im warmen sowie im kalten Zustand, das 5W30 ist also immer geringfügig dünner als 10W40. Bei einem Motor mit geringem Verbrennungsgeräusch (Saugbenziner) wird mit dünnerem Öl die Schmierung besser, die Reibgeräusche werden niederfrequenter, der Mensch hört weniger.

Bei Hochdruckeinspritzern (DI Benziner oder Diesel) wird der Effekt daduch relativiert, dass das dickere Öl das Verbrennungsgeräusch besser dämpft.

Lehrstühle für Motoröle gibt es bei MOTOR-TALK aber genug, falls noch mehr Informationsbedarf besteht.

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