XC60 D3 VEA - Motortausch nach 30 TKM, ZKD verzogen, Auswaschungen in Zylinder 2
Leider ist es jetzt amtlich... nach gerade einmal 30.000 km Laufleistung und 23 Monaten Lebenszeit bekommt unser Elch ein neues Herz.
Nach AGR-Kühlertausch im Januar meldete sich der Dicke vergangene Woche mit "Kültmittelstand niedrig, Wagen sicher abstellen".
Erstprüfung beim 🙂 ergab einen zu hohen Druck im Kühlsystem, beim Öffnen stieg das Kühlmittel von unter Minimum auf über Maximum.
Gestern wurde er stationär aufgenommen, heute morgen im Telefonat die Diagnose:
- Zylinderkopf(dichtung?) ist leicht verzogen
- Auswaschungen in Zylinder 2
= Motor tot
Therapie:Motor muss komplett getauscht werden, Freigabe wurde schon erteilt. Ende der Woche bekommen wir den Wagen wieder.
Bei einer Laufleistung von nahezu exakt 30.000 km für mich ein erschreckendes Ergebnis. Auch wenn Einzeldefekte immer wieder vorkommen können ist mein persönliches Vertrauen in die Zuverlässigkeit des ansonsten wirklich tollen Wagens derzeit erschüttert. Die Resthoffnung bleibt, dass der Elch jetzt einfach nur noch läuft.
Unabhängig davon, dass wir uns noch in der Erstgarantiezeit befinden, bin ich heilfroh, im Dezember schon die ProPlus-Anschlussgarantie abgeschlossen zu haben. Rechnung für AGR wäre > 1.000,-- gewesen, für den Motor vermutlich deutlich > 10.000.
Nicht auszudenken, wenn beide Defekte nach Ablauf der Garantie und dann ohne Garantieverlängerung aufgetreten werden.....
Beste Antwort im Thema
Hallo zusammen,
nun nochmal ein abschließendes Feedback in der Sache.
…zum Wochenende hatte ich die Gelegenheit mit einem guten Bekannten über die Angelegenheit zu reden. Er arbeitet in der Konstruktion bei einem namhaften Zulieferer für die Autoindustrie und ist Fachmann für alles was so „Schwermetall“ angeht. Motorblock, Zylinderkopf & Co werden von, mehr oder weniger dem „Endverbraucher“ unbekannten Herstellern an die Motorenhersteller, die dann die Fahrzeughersteller beliefern angefertigt. Konzerne wie z. B. Bosch, Schäffler, INA & Co drücken hier die Preise, nach dem Motto, pro Jahr werden die Teile 5-10% billiger, wie Ihr das hinbekommt ist eure Sache. So wird z. B. eine 100% Röntgenprüfung auf 50% auf 10% reduziert, der Druckgussprozess wird beschleunigt, damit man den Ausstoß erhöht wird, ob die Qualität passt ist dann eher Nebensache.
Fakt ist, dass es Stellen gibt, an denen es Luftblaseneinschluss, oder sogenannten Lunger (keine Ahnung was das ist und ob ich das nun richtig geschrieben habe), poröse Stellen oder sonst was gibt, was eine „Sollschwachstelle“ ergibt. Ist der Motorblock oder Zylinderkopf dann mal einer extremeren Belastung ausgesetzt, dann kommt es zum Riss, Bruch oder Sonstigen. Der Blöde ist dann auf jedem Fall der „Endverbraucher“ der dann das Gerenne hat. So mein Bekannter 😠
Fazit, ich bin gerne bereit für „wichtige“ Sachen ein paar Euro mehr zu bezahlen, aber dann soll dahinter auch Qualität stecken. Fakt ist aber, das kann ich auch aus meiner Berufswelt bestätigen, dass BWL & Co (also die Wirtschaftler) bestimmen wo die Reise hin geht. Mehr Profit, mehr Gewinn, bessere Börse usw usw, und der Kunde und die Ökologie bleibt auf der Stecke. Nachhaltig und langlebig konstruiert und gebaut gehört der Vergangenheit an. Schade, denn ich hätte es lieber anders herum. In unserer aktuellen Angelegenheit hier, glaube ich, dass es wirklich ein Problem mit der Qualität über einen Zeitraum gegeben hat, oder noch immer gibt. Aus den vielen Beiträgen hier zu dem Thema ist zu erkennen, dass wenn das Auto mal längere Zeit an die Leistungsgrenze gebracht wird, ein Motorschaden in Form eines Zylinderkopf oder Motorblockschadens möglich wird. Sowas kann und darf aber nicht sein. Es ist wirklich egal welchen Hersteller man nimmt, jeder hat irgendwo Schwachstellen und ausbaden kann es immer der Kunde bzw. der Endverbraucher. Meine Meinung ist, dass man aber durchaus in der Lage wäre, langlebig und qualitativ hochwertig zu produzieren, was aber leider nicht dem „Weltwirtschaftmodell“ entspricht, also „Kaufen, Nutzen, Wegwerfen, Neukaufen“. Schade drum, dass sich alles so entwickelt.
In meinem Fall werde ich nun gucken, ob das gleiche Problem vorliegt, wenn ja, dann werde ich darauf drängen den Wagen zurückgeben zu können. Was ich dann mache ist noch offen. Ich wünsche das die meisten hier von sowas verschont bleiben und dass doch wieder mal die Qualität in den Vordergrund rückt und nicht nur der Profit.
Bis dahin, allen eine gute und Pannenfreie Fahrt auf allen Straßen. 😉
76 Antworten
Zitat:
@T5-Power schrieb am 15. Februar 2018 um 12:40:50 Uhr:
Die vermehrt auftretenden Motorprobleme sind leider bei Volvo ein Phänomen der Neuzeit.
Früher konnte und durfte Volvo noch standfeste Motoren bauen.
Verstehe ich es richtig, dass die aktuelle VEA Motoren selbst in China gebaut werden? Die Fahrzeuge selbst werden noch in EU produziert, sobald ich weiss nur die S90 wird in China gebaut.
Nein, in Skövde zwischen Göteborg und Stockholm
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Zitat:
@T5-Power schrieb am 15. Februar 2018 um 12:40:50 Uhr:
Die vermehrt auftretenden Motorprobleme sind leider bei Volvo ein Phänomen der Neuzeit.
Früher konnte und durfte Volvo noch standfeste Motoren bauen.
Den Eindruck habe ich leider auch.
Vermutlich war es wirklich das Spardiktat unter Ford, welches seine Auswirkungen erst zeitverzögert zeigt.
Gruß
Hagelschaden
Das komische ist aber, dass es auch Motoren gibt, die nicht betroffen sind. Vielleicht doch Zuliefererprobleme?
Zitat:
@Matvei schrieb am 15. Februar 2018 um 14:37:27 Uhr:
Verstehe ich es richtig, dass die aktuelle VEA Motoren selbst in China gebaut werden? Die Fahrzeuge selbst werden noch in EU produziert, sobald ich weiss nur die S90 wird in China gebaut.
Zitat:
@Pete77 schrieb am 15. Februar 2018 um 14:39:15 Uhr:
Nein, in Skövde zwischen Göteborg und Stockholm
VEA Motoren werden in Schweden (Skövde) und China (Zhangjiakou) gebaut.
Zitat:
@Matvei schrieb am 15. Februar 2018 um 14:37:27 Uhr:
Zitat:
@T5-Power schrieb am 15. Februar 2018 um 12:40:50 Uhr:
Die vermehrt auftretenden Motorprobleme sind leider bei Volvo ein Phänomen der Neuzeit.
Früher konnte und durfte Volvo noch standfeste Motoren bauen.Verstehe ich es richtig, dass die aktuelle VEA Motoren selbst in China gebaut werden? Die Fahrzeuge selbst werden noch in EU produziert, sobald ich weiss nur die S90 wird in China gebaut.
Hatte ich nie behauptet.
Also das ist "extrem" übel was ich hier so lese 🙁
Ich wollte nur noch anmerken, dass ich auch erst vor kurzem, am 11.02.2018, hier einen Beitrag gepostet habe mit dem Titel "Kühlmittelverlust beim D2"
V60, Baujahr 2013, habe den erst im Dezember 2017 gekauft und musste schon 3 x Kühlerwasser auffüllen (Laufleistung bei mir nun so ca. 2500km). Meine Werkstatt, keine typische Volvo Werkstatt sondern ein sehr kompetenter großer Bosch Dienst, will sich markenspezifisch mal Schlau machen (war am Dienstag dort) und mir dann Feedback geben wie wir da weitermachen. Irgendwie schwindet nun aber meine Hoffnung, dass es eventuell "ein kleineres Problem" ist. Bei mir ist auch der Effekt, dass hoher Druck im Kühlsystem den Wasserstand unter Min drückt, beim Öffnen des Deckels (auch wenn schon wieder alles kalt ist) kommt das Wasser hoch auf über Max. System wieder zu, Motor an, dann drückt es das Wasser wieder nach unten.
Wie sind hier die Erfahrungen mit einem CO2 Test beim Diesel? Ist das aussagekräftig und zuverlässig?
Ich habe beim Händler gekauft und 1 jahr Garantie abgeschlossen, denke ich werd dort auf jeden Fall mal anklopfen und ein Problem anmelden. Bin nur gespannt auf die Reaktion 😠 oft ist die ja dann nicht mehr so erquickend.
Bin nun etwas geknickt bezüglich der guten alten Qualität von Volvo. Mein alter V40 und die Fahrzeuge davor hatten in der Richtung überhaupt keine Probleme.
Gib den Wagen auf keinen Fall zu der Bosch-Werkstatt (das bedeutet nicht, dass ich denen die Kompetenz abspreche), aber:
Das dürfte ein zweifelsfreier Fall für die Gewährleistung sein (auch die Garantie ist erstmal egal. Hat Dir der Händler diese aufgeredet? Die gesetzliche Gewährleistung ist in den ersten 6 Monaten deutlich mehr wert).
Ich würde ALLES vermeiden, was gegen Dich ausgelegt werden kann (bspw. dass aufgrund Deiner Werkstatt der Fehler verschlimmert wurde) und auf keinen Fall vorab einen Reparaturversuch starten.
Mein Rat daher: Ab zum Händler, bei dem Du gekauft hast (Volvo oder ein anderer?) und mit dem Problem konfrontieren.
Danke erstmal für das Feedback. Ich werde "keinen" Reparaturversuch starten, es geht mir lediglich um die Fehleranalyse und damit ich was in der Hand habe. Wenn ich zum Händler gehe, dann sieht der ja den Fehler nicht sofort und könnte hier auf Zeit machen. Leider hab ich nicht so das Vertrauen in Sachen Kompetenz zu dem Händler, da der im großen Stil Leasingrückläufer aller Fabrikate verkauft und mit Sicherheit markenspezifisch nicht so tief drin steckt. Dieser Fehler ist ja nicht sofort offensichtlich erkennbar, so dass ich erst mal in der Beweispflicht bin, und genau dafür brauche ich was in der Hand. Kurzum, eine saublöde Sache.
Du bist überhauptnicht in der Beweispflicht, das ist bis Mai noch der Händler. Also stell die Karre dem Händler auf den Hof und bemängelt den Kühlmittelverlust. Der wird nun nicht gleich den Zylinderkopf abnehmen, aber Du hast eine schriftliche Mangelanzeige in der Hand und kannst auch über die Zeit der Gewährleistung Dein Recht gegenüber dem Händler durchsetzen.
Zitat:
@hackhero schrieb am 15. Februar 2018 um 20:44:16 Uhr:
Ich habe beim Händler gekauft und 1 jahr Garantie abgeschlossen, denke ich werd dort auf jeden Fall mal anklopfen und ein Problem anmelden. Bin nur gespannt auf die Reaktion 😠 oft ist die ja dann nicht mehr so erquickend.
Lass Dich bloß nicht auf eine Abwicklung über eine "Garantie" ein.
Du hast was viel Besseres,nämlich eine 12-monatige Händlergewährleistung.
In den ersten 6 Monaten bist Du da zu 100% auf der sicheren Seite.
Mit Dieser bist Du aus allen Zuzahlungen und Eigenbeteiligungen raus,bei einer zusätzlich abgeschlossenen Garantie nicht.
Allerdings ist Dein Händler der Ansprechpartner,somit bitte keine eigenmächtigen Reparaturversuche unternehmen.
Martin
Das war jetzt deutlich genug. Lass Bosch daraus. Und sofort zum Händler. Das kann richtig teuer werden.
So, unser Elch ist wieder zuhause 🙂, geht mir gleich viel besser.
Gem. Aussage meines Freundlichen bekommen sie keine Rückmeldung von VCG, worin der Fehler lag.
„Mein“ Serviceberater vermutet (wenn ich das jetzt richtig wiedergebe), das -warum auch immer- der Zylinderkopf einen mitbekommen hat, und der Motor in Folge Kühlflüssigkeit gezogen hat, die im Zylinder verbrannt ist. Dadurch hat es dann den Kreuzschliff im Zylinder erwischt.
Kann beim AGR-Kühlertausch vor ein paar Wochen etwas an der ZKD kaputt gegangen sein?
Ich werde VCG mal anschreiben, ob die mich über die Ursache informieren (glaube allerdings nicht, dass sie diese Infos an Privatpersonen weitergeben).
Habe mich jetzt auch entschlossen, die Sache positiv zu sehen
1. heute wieder einzusteigen, war wie die Jungfernfahrt vor 2 Jahren 😁 (auch wenn der v40 cc den wir als Ersatz hatten für die Stadt nicht schlecht ist)
2. auch wenn es „nur“ 2 Jahre und 30.000 TKM sind, ich hab einen neuen Motor 😎
3. die 2-Jahresinspektion haben wir 10 Tage vorgezogen und gleich miterledigt. Durch den Motortausch entfiel der Ölwechsel (war ja gerade gestern und bei 31,— Euro pro Liter ÖL eine nennenswerte Position) und die Gesamtrechnung liegt bei lediglich 206,— Euro 😁
Also nicht alles gut, aber der Elch läuft wieder und ich hoffe, dass Reparaturen jetzt nicht mehr anfallen.