Wundersame Oelvermehrung

Ford Mondeo Mk4 (BA7)

Hallo zusammen,
ich weis, es ist ein altes, leidiges Thema. Ich habe mit meinem 2l -140 Ps Mondeo nun nach der 40 tsd. Inspektion und nach 3 tsd. Km wieder mal die Oelwechselanzeige an und die wundersame Oelvermehrung. Laut meinem FFH wird der Oelwechsel nun von Ford nicht mehr bezahlt, obwohl ich noch Garantie habe. Hat davon schon jemand von euch was gehört? ich finde, dass darf doch wohl nicht war sein, oder? Soll man jetzt alle 3000 Km einen Oelwechsel machen oder wie sehe ich das?
Wie ist eure Meinung dazu?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von Mondeo MK4


Die Weisheit das sich der Dieselanteil bei hohen Motortemperaturen verflüchtigt ist leider ebenso falsch.
Das funktioniert erst mit geringer Wirkung ab ca. 270 Grad Öltemperatur. Eine vollständige Verflüchtigung findet erst bei etwa 380 Grad statt. Normal erreicht Motorenöl nicht mehr als 110 Grad Maximaltemperatur, also bleibt das Versieden von Diesel aus dem Öl ein Wunschdenken.

Nice try, aber zu kurz gedacht. Was Du meinst, ist die Siedetemperatur von Diesel. Diese liegt für die einzelnen Bestandteile zwischen 170 und 380°C. Zumindest muß der Kraftstoff dies nach Prüfvorschrift erfüllen (EN ISO 3405). Jetzt ist es aber nicht so, daß man Flüssigkeiten bis zum Siedepunkt erhitzen muß, damit sie verdampfen. Ganz sicher hast Du schon beobachtet, daß Wasser auch bei Zimmertemperatur verdunstet, ohne daß Du es dafür kochen mußt. Ein Luftbefeuchter, den Du an Deinen Heizkörper baumelst, arbeitet nach genau diesem Prinzip, Wäschetrocknen wäre ohne diesen Effekt schlicht unmöglich. Die leichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe im Diesel beginnen bei etwa 55°C zu verdampfen (was zum Beispiel der Grund ist, warum auch Dieselfahrzeuge einen Aktivkohlefilter in der Tankentlüftung haben). Bei entsprechender Belüftung verdampft Diesel auch bei deutlich geringerer Temperatur - wenn Du Dir beim Tanken mal einen Fleck auf die Hose gemacht hast, trocknet der auch nicht erst nachdem Du die Hose auf 380°C erhitzt hast.

Kraftstoffeintrag ins Öl gibt es ja schon sehr viel länger als die DPF Problematik, die Nacheinspritzung bei den beschichteten DPF Systemen verstärkt das Problem nur unter Umständen erheblich. Jeder Verbrennungsmotor auf diesem Planeten pumpt eine gewisse Menge Kraftstoff über die Kolbenringe ins Kurbelgehäuse. Diejenigen, die ihre Diesel mit Pflanzenöl oder Biodiesel betreiben, kennen das Problem der Ölverdünnung schon sehr lange, weil diese Kraftstoffe wesentlich weniger flüchtig sind als mineralischer Diesel, und dadurch eben sehr viel schlechter aus dem Öl verdampfen als Dieselkraftstoff.

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Zitat:

Original geschrieben von toenne



Warum wechselt Ford dann das Öl, bräuchten dann doch nur 1/2l abzusaugen?

Eventuell, weil Sie nicht wissen, wie oft Du dasselbe vorher schon gemacht hast? Versteh mich nicht falsch, Kraftstoff verdünnt das Öl natürlich. Wenn Dir das mal passiert und der Ölstand sich um 1cm über Max vergrößert hat, ist die Verdünnung nicht so signifikant, daß es sich direkt im Verschleiß bemerkbar macht. Die Warnmeldung kommt also bevor man sich darüber Gedanken machen muß. Wenn Du jetzt natürlich nur einen Überschuß abpumpst und bis zum nächsten Mal weiterfährst, verdünnst Du das Öl immer mehr, und auch wenn Du einen Teil wieder verdampft kriegst, hast Du irgendwann vielleicht 20...25% Diesel im Öl. Dann leidet natürlich die Schmierfähigkeit darunter, und Du handelst Dir evtl. ein Verschleißproblem ein. Deshalb ist wechseln auf jeden Fall der sicherere Weg. Man muß sich nur so wie die Warnmeldungen heute programmiert sind nicht gleich verrückt machen lassen, daß jetzt wegen etwas Diesel im Öl gleich der ganze Motor kaputt geht.

Zitat:

Original geschrieben von XLTRanger


Jeder Verbrennungsmotor auf diesem Planeten pumpt eine gewisse Menge Kraftstoff über die Kolbenringe ins Kurbelgehäuse.

An der Stelle muß ich mich korrigieren, es gibt noch einen Motor bei Mazda, der dieses Problem nicht hat, weil er gar nicht erst über Kolbenringe verfügt. Der hat aber auch kein DPF Problem 😉

Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi



Zitat:

Wenn das bei kaltem Motor gemessen wurde, ist es bedenklich (bei betriebswarmem Motor ist 1cm eher normal).

Und ich dachte immer das bei kaltem Motor der Ölpegel am höchsten ist weil dann das gesamte Öl in der Wanne ist 😕
Bzw. ich dachte nicht sondern ich habe das auch immer so festgestellt beim messen.
Da müsste ich mich schon sehr fehlerinnern .......... 😰

@Threadersteller
Hast Du jetzt das erste mal nachgesehen ??
Ich kenne das das von der Werkstatt aus schon überfüllt ist, 1cm ist da nicht unnormal.
Ich hatte damit noch nie Probleme.
Bei warmem Motor war das Öl dann in der Gegend der Max Markierung.

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Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi



Zitat:

Diejenigen, die ihre Diesel mit Pflanzenöl oder Biodiesel betreiben, kennen das Problem der Ölverdünnung schon sehr lange, weil diese Kraftstoffe wesentlich weniger flüchtig sind als mineralischer Diesel, und dadurch eben sehr viel schlechter aus dem Öl verdampfen als Dieselkraftstoff.

Btw.:
Neue Ölfreigabe beachten:
Seit dem 25. Februar gibt es einen neue Ölspezifikation wegen der 7% Biodieselbeimengungsproblematik
Bei Dieselfahrzeugen würde ich mich auf jeden Fall dran halten

Die WSS-M2C913-C Freigabe löst die WSS-M2C913-B Freigabe ab und die Nutzung der neuen Spezifikation wird stark empfohlen
Das Öl hat eine verbesserte Russaufnahmefähigkeit (5%) und ist scherstabiler.
Öl mit der 913B Spezifikation war nur bis 3% Russanteil freigegeben.

Alle Fahrzeuge ausser KA2008, Focus RS Mod.2004 und die PD Motoren Galaxy etc. sollten mit Ford Formula F bzw. Castrol Longtec A5 oder Castrol Magnatec Professional A1 der Spezifikation SAE 5W-30 WSS-M2C913-C befüllt werden

Quelle inhaltlich: Ford

Zitat:

Original geschrieben von hanjow



Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi



Und ich dachte immer das bei kaltem Motor der Ölpegel am höchsten ist weil dann das gesamte Öl in der Wanne ist 😕
Bzw. ich dachte nicht sondern ich habe das auch immer so festgestellt beim messen.
Da müsste ich mich schon sehr fehlerinnern .......... 😰

@Threadersteller
Hast Du jetzt das erste mal nachgesehen ??
Ich kenne das das von der Werkstatt aus schon überfüllt ist, 1cm ist da nicht unnormal.
Ich hatte damit noch nie Probleme.
Bei warmem Motor war das Öl dann in der Gegend der Max Markierung.

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Zitat:

Original geschrieben von hanjow



Zitat:

Original geschrieben von Norbert-TDCi



Btw.:
Neue Ölfreigabe beachten:
Seit dem 25. Februar gibt es einen neue Ölspezifikation wegen der 7% Biodieselbeimengungsproblematik
Bei Dieselfahrzeugen würde ich mich auf jeden Fall dran halten

Die WSS-M2C913-C Freigabe löst die WSS-M2C913-B Freigabe ab und die Nutzung der neuen Spezifikation wird stark empfohlen
Das Öl hat eine verbesserte Russaufnahmefähigkeit (5%) und ist scherstabiler.
Öl mit der 913B Spezifikation war nur bis 3% Russanteil freigegeben.

Alle Fahrzeuge ausser KA2008, Focus RS Mod.2004 und die PD Motoren Galaxy etc. sollten mit Ford Formula F bzw. Castrol Longtec A5 oder Castrol Magnatec Professional A1 der Spezifikation SAE 5W-30 WSS-M2C913-C befüllt werden

Quelle inhaltlich: Ford

Hallo, ich habe natürlich schon öfter nachgesehen und bemerkt, dass der Oelstand gestiegen ist. Ich werde mich nochmals an meinen FFH wenden und fragen, ob ich das schriftlich bekommen kann, dass die Oelvermehrung unbedenklich ist.

Ich denke eine schriftliche Unbedenklichkeitsbescheinigung wirst Du wohl vergessen können.
Der Hersteller deines Wagens schreibt:

Zitat:

Brennkraftmaschinen, die von einer Nacheinspritzung Gebrauch machen, sind aber von Hause aus sehr anfällig für eine Verdünnung bzw. Kontaminierung des Öls durch unverbrannte Kohlenwasserstoffe. In Abhängigkeit von der Quantität des nacheingespritzten Kraftstoffes und dem Einspritzzeitpunkt, gelangt ein mehr oder weniger großer Anteil des nacheingespritzten Kraftstoffes auf die Zylinderinnenwand und mischt sich dort mit dem anhaftenden Ölfilm. Anschließend gelangt der Kraftstoff zusammen mit dem Öl und dem Blow-by Gas in das Kurbelgehäuse und trägt so maßgeblich zur Ölverdünnung bei. Die Ölverdünnung nimmt mit steigender Kraftstoffmenge und Verschieben der Nacheinspritzung nach spät zu. Durch die Veränderung der Schmierstoffeigenschaften des Öls hat die Ölverdünnung maßgeblich Einfluß auf den Verschleiß und die Haltbarkeit d. h. die Lebensdauer der Brennkraftmaschine.

Zu finden in folgender Patentschrift:

http://www.patent-de.com/20081009/DE102006029211B4.html

Würde mich daher also sehr wundern, wenn Dir dein Händler schriftlich etwas anderes bestätigt.

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