Wucher Preis…? C124 - 320er Coupé als Zwitter von 10/1992…

Mercedes E-Klasse W124

Hallo zusammen,

Bei meiner Fahrzeugsuche bin ich auf folgendes Coupé mit 320er Motor gestoßen:

Coupé als Zwitter

Abgesehen vom utopischen Preis (?!) handelt es sich um dieses Coupé ja um ein Fahrzeug mit neuerem Motor im alten Blechkleid vom Mopf1.
Gebaut wurde er lt. VIN : 10/1992, der Code 855 sagt ja aus, dass es sich um eine Mopf1 Karosserie mit dem neuerem 320er Motor handelt (V140 M119 MIT NAG (43 FZG.).

Ich habe auch schon recherchiert, aber keine aussagekräftige Antwort bekommen:

Meine Frage: ist bei dieser Ausführung auch schon der wasserbasierte Lack verwendet worden und somit die Karosserie rostanfälliger?

Was sagt ihr zu der „utopischen“ Preisvorstellung dieses Angebotes?

Habt ihr noch Tipps und weitere Ratschläge für mich?

66 Antworten

Da mich der Code 855 schon länger umtreibt, habe ich in einem anderen Forum noch diese - gekürzte - Interpretation gefunden:
"kein SA Code, sondern Produktions-Steuer-Code, Code für 4-Ventil-Motoren in noch nicht gemopfter (Mopf2) Karosserie, Herbst 92 bis Sommer 93 vergeben". Das ergäbe Sinn.

Dieses schwarze Coupé eignet sich meiner Meinung nach nur zum Sammeln und nicht zum Fahren.
Das ist ein Fahrzeug, welches man sich sicher unterstellt, abdeckt und ab und zu sich an seiner Schönheit ergötzen kann. Mehr nicht.
Und davon gibt es leider reichlich Fahrzeuge, die sicher irgendwo untergestellt sind und der Allgemeinheit leider keine Freude im Straßenverkehr mehr bereiten können.
Dieses Fahrzeug wird man nicht auf seinen Namen zulassen, jeder neue Eintrag im Brief mindert seinen Wert.
Fahren möchte man mit diesem Fahrzeug auch nicht, jeder Kilometer mehr schmerzt.
Alles Gründe, warum diese Fahrzeuge für mich nicht infrage kommen.
Ich möchte ein Fahrzeug genießen, ein Fahrzeug fahren, muss mir keine Gedanken machen, ob ich an diesem einen schönen sonnigen Tag 150 km oder mehr fahre und einfach das Fahrgefühl genießen kann.
Jedem das Seine, ich glaube auch nicht, dass das Fahrzeug für diesen Preis verkauft wird.
Ansonsten muss der Verkäufer ganz viel Geduld mitbringen, um dieses Fahrzeug an den jeweiligen Mann oder Frau zu bringen.
Realistisch sehe in das Coupé bei max. 20-22k€.

Die Frage wäre für mich inzwischen auch:
Wozu etwas nicht benutzen und nur rum stehen lassen ? Ich meine, wenn ich meine EOL sehe, oder sagen wir mal wie lange ich noch Schrauben werde oder kann… was jetzt da ist, wird auch benutzt.
Nicht runter gurken, aber benutzt.
Für wann zurück stellen ? Für wen ?
Hat man tolle Sachen rum stehen und irgendwann fragt man sich, warum hab ich das nicht genutzt, als ich es noch konnte ?

Erst einmal vielen Dank für eure Meinungen, Ratschläge und Tipps.
Interessant, wie viele verschiedene Ansichten es gibt, ich habe mir in der Zwischenzeit auch meine eigene Meinung dazu gebildet.
Fahrzeuge sind zum fahren da und nicht zum stehen.
Viele Sammler merken irgendwann, dass sie einfach zu viele Fahrzeuge haben, und möchten sich von dem einen oder anderen Vehikel tatsächlich trennen, aus welchen Gründen auch immer.
Irgendwann ist der Zeitpunkt im Leben gekommen, wo man irgendetwas reduzieren möchte um sich evtl. auf die wichtigen Dinge des Lebens konzentrieren beziehungsweise sein Fokus anders ausrichten möchte.
Das Problem solcher Fahrzeuge:
Da sie nie richtig im Alltag bewegt wurden, sind für den potentiellen Käufer einige Stand-Schäden zu beseitigen, inklusive aller Flüssigkeiten, die gewechselt werden müssen.
Das muss auch noch mit einkalkuliert werden, da ist man schnell im vierstelligen Bereich.
Die Verkäufer beziehungsweise Besitzer schätzen ihre Fahrzeuge immer anders ein als ein potentieller Käufer, der die ganzen Kosten für die Beseitigung der Stand-Schäden mit einkalkuliert beziehungsweise im Hinterkopf hat.
Deshalb schlagen viele Verhandlungen fehl beziehungsweise verkaufen sich diese Fahrzeuge sehr schlecht oder nur mit ordentlichem Preisabschlag gegenüber der ursprünglichen Preisvorstellung des Verkäufers beziehungsweise Besitzers.
In ganz seltenen Fällen werden tatsächlich die ursprünglichen Preisvorstellungen erreicht, in der Mehrzahl stehen sich diese Fahrzeuge über eine sehr lange Zeit die Reifen platt, bis schließlich doch ein Kompromiss bezüglich des Preises gefunden wurde.
Und je länger ein Fahrzeug unbenutzt steht, desto größer werden im Nachhinein die erforderlichen Investitionen.
Bei dem Coupé handelt es sich wahrscheinlich auch um solch ein Exemplar, dass jahrelang weggestellt wurde, eventuell auch zum Spekulieren. Ich möchte nicht wissen, was auf den Käufer im Nachgang noch für Investitionen zukommen.
Ich sehe das Fahrzeug auch irgendwo bei maximal 20.000 €.
Man darf also gespannt sein, wie lange dieses Fahrzeug öffentlich zum Verkauf steht.

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Wobei "Standschäden" immer so ein Pauschalbegriff ist.
Flüssigkeiten, Filter, ggf. Kraftstoffanlage, Bremsanlage, Reifen... Klar kostet es erstmal Geld.
Aber alles rel. einfach machbar.
Dafür sind Karosserie, Lack, Innenausstattung etc, also die Dinge die man nur mit sehr sehr großem Aufwand "schön" machen kann, in sehr gutem Zustand. Deutlich besser als bei einem Auto dass genutzt wurde jedenfalls. Muss man halt abwägen was für einen wichtiger ist.

Dieser Ausdruck Standschaden ist m. E. nicht ganz richtig, bzw. völlig überbewertet. Bremsen, die nicht fest sind, brauchen auch nicht erneuert zu werden. Reifen, die nicht eckig sind und viel zu alt, fahren sich auch wieder ein. Über Öl- -und Kühlflüssigkeitswechsel braucht man wirklich nicht zu jammern, da das die berühmten Peanuts sind, die ja immer wieder anfallen. Wenn man die kleine Inspektion selbst machen kann, reden wir über ca. € 100 bis max. € 150. Diese Motoren benötigen kein Öl für € 30/ Liter sondern ein Standardöl 10 W 40 etc. etc. Wenn ich aber Öl mit Goldflitter einfülle, wird es natürlich kostenintensiver. Der Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend. Alles andere ist wirklich problemlos machbar.
Unabhängig davon, ist das Fahrzeug natürlich sehr hoch im Preis angesetzt und wird vermutlich lange auf einen Käufer warten müssen, aber der Verkäufer hat es vermutlich auch nicht eilig ;-)

Zitat:

@cerberus2003 schrieb am 4. Januar 2025 um 09:49:31 Uhr:


Dieser Ausdruck Standschaden ist m. E. nicht ganz richtig, bzw. völlig überbewertet. Bremsen, die nicht fest sind, brauchen auch nicht erneuert zu werden. Reifen, die nicht eckig sind und viel zu alt, fahren sich auch wieder ein. Über Öl- -und Kühlflüssigkeitswechsel braucht man wirklich nicht zu jammern, da das die berühmten Peanuts sind, die ja immer wieder anfallen. Wenn man die kleine Inspektion selbst machen kann, reden wir über ca. € 100 bis max. € 150. Diese Motoren benötigen kein Öl für € 30/ Liter sondern ein Standardöl 10 W 40 etc. etc. Wenn ich aber Öl mit Goldflitter einfülle, wird es natürlich kostenintensiver. Der Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend. Alles andere ist wirklich problemlos machbar.
Unabhängig davon, ist das Fahrzeug natürlich sehr hoch im Preis angesetzt und wird vermutlich lange auf einen Käufer warten müssen, aber der Verkäufer hat es vermutlich auch nicht eilig ;-)

Na, was heißt überbewertet…
Deine Aussage beinhaltet zuviele „wenn“. Ich habe mal einen W124er nach langer Standzeit wieder strassentauglich gemacht - das war aber ein vierstelliger Betrag, den ich investiert habe.
Festsitzende Bremsen, Kraftstoffsystem, Zündung, Flüssigkeiten waren nur ein paar Punkte.
Aber wenn Du für max. 150€ ein Fahrzeug nach langer Standzeit wieder topfit bekommst, dann kontaktiere ich Dich gerne bei der nächsten Gelegenheit.

Zitat:

@gizmon schrieb am 4. Januar 2025 um 10:38:46 Uhr:



Zitat:

@cerberus2003 schrieb am 4. Januar 2025 um 09:49:31 Uhr:


Dieser Ausdruck Standschaden ist m. E. nicht ganz richtig, bzw. völlig überbewertet. Bremsen, die nicht fest sind, brauchen auch nicht erneuert zu werden. Reifen, die nicht eckig sind und viel zu alt, fahren sich auch wieder ein. Über Öl- -und Kühlflüssigkeitswechsel braucht man wirklich nicht zu jammern, da das die berühmten Peanuts sind, die ja immer wieder anfallen. Wenn man die kleine Inspektion selbst machen kann, reden wir über ca. € 100 bis max. € 150. Diese Motoren benötigen kein Öl für € 30/ Liter sondern ein Standardöl 10 W 40 etc. etc. Wenn ich aber Öl mit Goldflitter einfülle, wird es natürlich kostenintensiver. Der Zustand des Fahrzeugs ist entscheidend. Alles andere ist wirklich problemlos machbar.
Unabhängig davon, ist das Fahrzeug natürlich sehr hoch im Preis angesetzt und wird vermutlich lange auf einen Käufer warten müssen, aber der Verkäufer hat es vermutlich auch nicht eilig ;-)

Na, was heißt überbewertet…
Deine Aussage beinhaltet zuviele „wenn“. Ich habe mal einen W124er nach langer Standzeit wieder strassentauglich gemacht - das war aber ein vierstelliger Betrag, den ich investiert habe.
Festsitzende Bremsen, Kraftstoffsystem, Zündung, Flüssigkeiten waren nur ein paar Punkte.
Aber wenn Du für max. 150€ ein Fahrzeug nach langer Standzeit wieder topfit bekommst, dann kontaktiere ich Dich gerne bei der nächsten Gelegenheit.

Lesen und richtig interpretieren sind Grundvoraussetzungen für anschließende Diskussionen. Alles andere empfinde ich als sinnlose Zeitverschwendung. Ein Fahrzeug, welches sauber und trocken untergestellt ist bekommt solche " Standschäden " überhaupt nicht. Das Coupe steht nicht auf der Strasse unter einer Laterne, oder auf einem feuchten Untergrund, sondern wurde sicherlich bestens untergestellt ohne brutal angezogene Feststellbremse etc. Wenn man natürlich einen " Klepper " kauft, reichen € 150 zur Wiederbelebung sicherlich nicht aus. Das dürfte einem solchen Käufer aber auch von vorne herein klar sein.

Standschäden können, müssen aber nicht auftreten.
Wenn ein Auto alle paar Monate mal gestartet und etwas bewegt wird, halten sich die Probleme in Grenzen.
Ich habe auch einen 190er nach 20 Jahren Standzeit wieder belebt.
Tank kam neu, Benzinleitungen, Pumpe, Filter. Mengenteiler und Düsen waren sogar ok. Zündkabel, Kerzen, Kappe, alle Öle usw. und er lief erstmal. Nach einiger Zeit wurden Wasserpumpe und Kurbelwellensimmering hinten undicht, wurde beides getauscht.
Kupplungszylinder war hinüber, wurde getauscht. Bremsschläuche alle neu, Sättel und Hauptbremszylinder waren ok.
Ansonsten gab's noch neue Querlenker vorne, neue Domlager, Spurstangen. Der Rest war eigentlich in Ordnung.

Zitat:

@cerberus2003 schrieb am 4. Januar 2025 um 11:06:03 Uhr:



Zitat:

@gizmon schrieb am 4. Januar 2025 um 10:38:46 Uhr:


Na, was heißt überbewertet…
Deine Aussage beinhaltet zuviele „wenn“. Ich habe mal einen W124er nach langer Standzeit wieder strassentauglich gemacht - das war aber ein vierstelliger Betrag, den ich investiert habe.
Festsitzende Bremsen, Kraftstoffsystem, Zündung, Flüssigkeiten waren nur ein paar Punkte.
Aber wenn Du für max. 150€ ein Fahrzeug nach langer Standzeit wieder topfit bekommst, dann kontaktiere ich Dich gerne bei der nächsten Gelegenheit.

Lesen und richtig interpretieren sind Grundvoraussetzungen für anschließende Diskussionen. Alles andere empfinde ich als sinnlose Zeitverschwendung. Ein Fahrzeug, welches sauber und trocken untergestellt ist bekommt solche " Standschäden " überhaupt nicht. Das Coupe steht nicht auf der Strasse unter einer Laterne, oder auf einem feuchten Untergrund, sondern wurde sicherlich bestens untergestellt ohne brutal angezogene Feststellbremse etc. Wenn man natürlich einen " Klepper " kauft, reichen € 150 zur Wiederbelebung sicherlich nicht aus. Das dürfte einem solchen Käufer aber auch von vorne herein klar sein.

Obacht und überdenke Deine Wortwahl…😉

Das Fahrzeug stand weder draußen noch war es ein „Klepper“, ich weiß ja nicht, mit welcher Art Fahrzeugen du dich normalerweise beschäftigst, bzw. welche Schlüsse Du aus meiner oben getätigten Aussage da hineininterpretierst…

Zitat:

@motylewi schrieb am 4. Januar 2025 um 11:16:01 Uhr:


Standschäden können, müssen aber nicht auftreten.
Wenn ein Auto alle paar Monate mal gestartet und etwas bewegt wird, halten sich die Probleme in Grenzen.
Ich habe auch einen 190er nach 20 Jahren Standzeit wieder belebt.
Tank kam neu, Benzinleitungen, Pumpe, Filter. Mengenteiler und Düsen waren sogar ok. Zündkabel, Kerzen, Kappe, alle Öle usw. und er lief erstmal. Nach einiger Zeit wurden Wasserpumpe und Kurbelwellensimmering hinten undicht, wurde beides getauscht.
Kupplungszylinder war hinüber, wurde getauscht. Bremsschläuche alle neu, Sättel und Hauptbremszylinder waren ok.
Ansonsten gab's noch neue Querlenker vorne, neue Domlager, Spurstangen. Der Rest war eigentlich in Ordnung.

Genauso kann es kommen…😉

Also für mich ist ein Standschaden ein Schaden der nur durch das Stehen zustande kommt. Das wären die Reifen und der Mengenteiler. Alles andere hier erwähnte muss doch sowieso regelmäßig getauscht werden, oder wer fährt hier noch mit den ersten Bremsschläuchen, Zündkerzen etc. rum? Auch Bremsleitungen, Difföl, Getriebeöl, Simmerringe, etc sind längst mal getauscht worden. Und auch ein Tank kann im normalen Betrieb mal durch sein. Da würde ich sagen, kommt darauf an.

Abgesehen davon tausche ich bei jedem Neuerwerb alle Flüssigkeiten, ob vorher gestanden oder nicht. Denke das machen die meisten so, ist also keine Investition spezifisch bei Standschäden.

Grüße
Ostrost

Zitat:

@Ostrost schrieb am 4. Januar 2025 um 11:48:05 Uhr:


Also für mich ist ein Standschaden ein Schaden der nur durch das Stehen zustande kommt. Das wären die Reifen und der Mengenteiler. Alles andere hier erwähnte muss doch sowieso regelmäßig getauscht werden, oder wer fährt hier noch mit den ersten Bremsschläuchen, Zündkerzen etc. rum? Auch Bremsleitungen, Difföl, Getriebeöl, Simmerringe, etc sind längst mal getauscht worden. Und auch ein Tank kann im normalen Betrieb mal durch sein. Da würde ich sagen, kommt darauf an.

Abgesehen davon tausche ich bei jedem Neuerwerb alle Flüssigkeiten, ob vorher gestanden oder nicht. Denke das machen die meisten so, ist also keine Investition spezifisch bei Standschäden.

Grüße
Ostrost

Genauso sehe ich es auch und bei dem schwarzen Coupe handelt es sich um einen M104 Motor, der keinen Mengenteiler mehr hat! Daher meine Einschätzung von € 100 . 150 Kosten dafür.

. . . immer dieses "Klein - Klein".
Der Wagen ist teuer, aber wer das Geld nicht annähernd dafür hat, kann das Coupe nicht kaufen.

Ich habe auch einen knapp 20 Jahre alten MB mit knapp 50tkm gekauft und habe ihn "eingefahren" und nach mehr als 4 Jahren funktioniert immer noch alles.

Natürlich gibt es günstigere W124, aber dann mit erheblich höherer Laufleistung.

Jeder sollte schauen, welches Budget er hat und dann kaufen.
Aber ein wenig Geld für etwaige Reparaturen sollte immer auf dem Konto sein.

Und natürlich fahre ich immer mit meinen Autos:

Das Leben ist zu kurz um nur zu schauen und nicht zu fahren , ganz wichtig !

Das Fahrzeug dürfte in Sindelfingen in Halle 36/3 montiert worden sein (evtl. auch schon Bau 38, da Wechsel Ende 92 stattfand) Die Lackierung dürfte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch Lösemittellack sein, da die 4 Linien erst sukzessive in den 1993 umgestellt wurden. Davor nur Versuchsfahrzeuge, die dann aber einen „PA1“ hatten. Mit der Vin kann man/ich auch das zweifelsfrei klären.

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