Wohnmobil steht dauerhaft im Wohngebiet | Argumente dagegen

Hallo Zusammen,

Ich bräuchte mal euer Schwarmwissen. Gegeben eine Sackgasse (verkehrsberuhigten Bereich) mit Wendeschleife in einem Wohngebiet. In dieser Wendeschleife sind mehrere Stellplätze markiert (quer zur Fahrbahn). Diese Stellflächen sind von der Größe her klar für PKW gedacht aber nicht extra für PKW ausgewiesen. Im gesamten Wohngebiet ist es üblich, das Fahrzeuge auf dem eigenem Grundstück stehen und die wenigen Stellflächen von Besuchern oder zum Kurzzeitparken genutzt werden.

Dort parkt nun ein Anwohner dauerhaft mit seinem Wohnmobil, welches aber selbstverständlich viel zu lang ist und nicht in die markierte Fläche passt.

Zu einer Behinderung käme es allerdings nur in einem konstruierten Fall, wenn ein großer LKW da wenden müsste, weil die Wendeschleife recht groß ist. Eine Feuerwehr würde vermutlich keine Probleme zum Wenden haben. Die bräuchten vielleicht einen Zug mehr um herum zu kommen.

Das Problem ist also nicht unbedingt eine Behinderung des Verkehrs. Eher ist es so, dass a) alle Anwohner die Stellplätze für Besucher etc nutzen wollen und b) dass dieses Wohnmobil die Umgebung optisch nicht unbedingt "aufwertet".

Kurz und knapp: es nervt einfach, dass sich ein Anwohner dieser Stellplätze auf diese Weise ermächtigt.

Gäbe es eine konkrete Argumentation, wenn man das Gespräch mit dem Eigentümer suchen würde oder hat man eigentlich nichts gegen diese Art der Nutzung zum Leidwesen aller Anderen in der Hand?

Es geht ausdrücklich nicht darum einen Nachbarschaftsstreit vom Zaun zu brechen, sondern darum mit konstruktiven Argumenten zu versuchen den Eigentümer davon zu überzeugen sich einen passenderen Stellplatz für das Gefährt zu suchen.

Was sagt ihr?

76 Antworten

@Dr.OeTzi die Frage ist, wie vielen Leuten das WoMo auf den S*ck geht. Sind das genug, wird die Lösung einfach: Sobald das Ding weg ist, alle Parkplätze zustellen.

Und dann ins Gespräch kommen, wenn es anders nicht ging.

Es ist völlig klar: wenn man sich sozial einigt, dass die Plätze für Besucher frei bleiben, und einer querschlägt, ist die Einigung so lange hinfällig, bis eine Neue getroffen wird.

Nicht?

Zitat:

@Dr.OeTzi schrieb am 24. Juli 2022 um 15:30:22 Uhr:


In Skandinavien zahlt man teilweise 800 EUR für einen Anwohnerparkausweis - im Monat.

Das glaubst du doch selbst nicht.

klugschisspost entfernt 😉

@nogel
Point taken - ich korrigiere!
Nicht pro Monat sondern pro Jahr.
(Hatte ich falsch im Kopf)

837 EUR / Jahr in Stockholm
Bis zu 750 EUR / Jahr in Oslo (bzw bis zu 8 EUR / Stunde)
Und über 500 EUR pro Jahr in Kopenhagen

In Berlin sind es 10,20 EUR / Jahr

Dort wird dann vermutlich bald der wütende Mob mit Fackeln aufmarschieren... die wollen die Kosten auf 120 EUR / Jahr anheben... Skandal! 😉

Klar ist Stockholm nicht mit einer Wendeschleife in Hintertupfingen vergleichbar. Aber in meinen Augen wird schon klar, mit welcher schon etwas seltsamen Selbstverständlichkeit wir mit unseren privaten Kutschen öffentlichen Raum blockieren und darauf auch noch ein Recht haben.

Und genau darum ging es bei dem Argument unabhängig davon, dass meine Angabe überhöht war 🙂

@Quertraeger

Zitat:

@Quertraeger schrieb am 24. Juli 2022 um 16:16:11 Uhr:


Kein Wunder, dass viele Ausländer über das Gehabe der Deutschen nur mitleidig den Kopf schütteln und sich fragen, ob wir keine anderen Sorgen im Leben haben. 😮 😁

Och... Das sehe ich locker... die haben dafür andere Probleme... Und Du hast sicher auch n paar Baustellen... 😉

@xls
Ja... mehr oder weniger nervt der Klotz alle... natürlich ist der Unmut bei den direkten Anwohnern, die nun eine GFK Wand vorm Haus haben und denen, die regelmäßiger auf die Stellflächen angewiesen sind größer...

@SuedschwedeV70
Ja - das stimmt...

@mattalf
Oder ein altes WoMo kaufen und bis zum nächsten TÜV die Drehbank rein stellen 😉

@Handschweiß
Ja genau das ist der Ansatz... schon etwas skurril, mit welchem Blick wir in unserer Gesellschaft auf diesen Widerspruch blicken.

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Zitat:

@Dr.OeTzi schrieb am 24. Juli 2022 um 20:52:14 Uhr:



Ja... mehr oder weniger nervt der Klotz alle... natürlich ist der Unmut bei den direkten Anwohnern, die nun eine GFK Wand vorm Haus haben und denen, die regelmäßiger auf die Stellflächen angewiesen sind größer...

Das WoMo wird doch sicher auch mal genutzt, oder steht das einfach die ganze Zeit über nur auf dem Parkplatz ?
Wenns mal weg ist wäre es doch angebracht den Parkplatz selbst zu belegen.

Zitat:

@Geisslein schrieb am 25. Juli 2022 um 08:47:54 Uhr:


Das WoMo wird doch sicher auch mal genutzt, oder steht das einfach die ganze Zeit über nur auf dem Parkplatz ?
Wenns mal weg ist wäre es doch angebracht den Parkplatz selbst zu belegen.

Und dann nie wieder wegzufahren? 🙄

Ich finde die Diskussion um Blockierung von Parkplätzen, die Optik etc. wenig zielführend. Mich würde es auch stören, wenn ein dicker SUV ständig an der gleichen Stelle parken würde. Und es gibt durchaus Wohnmobile, die in die Parkmarkierung passen, aber 3,50 m hoch sind. Die Frage ist, wo fängt man an, wo hört man auf?

Stattdessen könntest du den Besitzer mal in ein Gespräch verwickeln: Du überlegst dir auch so ein schickes WoMo anzuschaffen, weißt aber noch nicht, wie und wo du es am Besten abstellen könntest. Hier auf der Straße ginge es zwar mal kurzzeitig, aber als Dauerlösung würdest du es nicht machen.

Dann die Vorteile eines Stellplatzes auf dem eigenen Grundstück: Stromversorgung, bessere Überwachung möglich, auch mit Kameras, einfacheres Be- und Entladen, Reinigung, etc.

Oder eben beim Bauern. Vorteile: Evtl. überdacht, kann man mit Saisonkennzeichen über den Winter stehen lassen, geringe Kosten, mehr Sicherheit.

Auf der Straße dagegen: Angst vor Vandalismus, Wetterschäden, Batterie leert sich bei langem Stillstand, unpraktisch vor und nach Reisen.

Ich finde, es spricht aus Sicht des Eigentümers viel für eine Abstellmöglichkeit abseits der Straße. Aber kurzzeitig muss es auch an der Straße möglich sein.
Und nur um Rumzustehen wird der Nachbar das WoMo auch nicht angeschafft haben. Der fährt doch auch mal damit, oder?

Gegen kurzfristiges Abstellen wird mit Sicherheit kein Mensch was dagegen haben.
Es geht um die Dauerparkerei, wenn das WoMo "nur" für die Urlaubszeit genutzt wird und sonst nicht.
Leider ist es aber so, daß Wohnmobile zur Zeit sehr im Trend sind und Viele so ein Fahrzeug anschaffen ohne sich Gedanken darüber zu machen, wo man es abstellen kann.
Im eigenen Hof findet sich kein Platz, die Garage... zu klein, vor dem eigenen Haus will man es selbst nicht haben, also wirds dem Nachbarn vors Haus auf die Straße gestellt.
Und der soll dann wiederum eine oder zwei Straßen weiter entfernt parken.

Aus meiner Sicht gehören da einfach mal die Auflagen etwas verschärft.

Zitat:

@Geisslein schrieb am 25. Juli 2022 um 11:16:00 Uhr:


Im eigenen Hof findet sich kein Platz, die Garage... zu klein, vor dem eigenen Haus will man es selbst nicht haben, also wirds dem Nachbarn vors Haus auf die Straße gestellt.
Und der soll dann wiederum eine oder zwei Straßen weiter entfernt parken.

Aus meiner Sicht gehören da einfach mal die Auflagen etwas verschärft.

Wieviele SUV passen nicht mehr in eine Garage aus den 70ern? Wieviele Garagen sind so zugemüllt, dass das eigene Auto auf der Straße parken muss? Das hat überhaupt nichts mit Wohnmobilen zu tun, sondern ist ein weitverbreitetes Standardphänomen. Man nutzt die Straße, weil es so praktisch ist und man sich keine Gedanken machen muss. Passt in den allgemeinen Egoismus dieser Zeit.

Und welche Auflagen meinst du, die verschärft werden müssen? Die, dass Garagen nur für Fahrzeuge genutzt werden dürfen (in einigen Bundesländern)? Könnte man ja mal kontrollieren :-)

Ich finde, das einzige was wirklich hilft, ist Rücksicht, Verständnis, Reden, Alternativen abwägen, sich selbst nicht so wichtig nehmen, weniger Egoismus, mehr Zusammenleben fördern. Vielleicht mal einen Grillabend oder ein Straßenfest veranstalten...

P.S. Mein letztes WoMo passte in die Garage (aus den 70ern) und stand dort zu Sicherheit auch meistens drin :-)

@coolhh

Laut Garagen-Verordnung ist eine Garage kein Lagerplatz von Gerümpel und Müll.
Man ist jedoch nicht verpflichtet, sein Auto in einer Garage abzustellen.
Es wird aber Ärger geben, wenn ein Nachbar da sehr penibel ist und sich bei der zuständigen Behörde beschwert, wenn Nachbars Fahrzeug ständig bei ihm vor dem Haus steht und die Garage anderweitig als Lagerraum genutzt wird.

Ich hätte auch ganz gerne einen Audi A6 Avant gehabt. Meine Garage hat aber nur die Länge eines A4 Avant zugelassen.
Also habe Ich einen A4 Avant gekauft.

Interessant wird dann das Thema mit der Versicherung... denn mit Sicherheit sind solche Fahrzeuge alle als "Garagenfahrzeuge" in der Versicherungspolice aufgeführt.

Manche suchen Lösungen und andere suchen Probleme ... Also entweder hast du den Arsch in der Hose und sprichst mit dem Halter über das was dich stört und wie man das Platzproblem lösen kann, oder du lässt es und ärgerst dich darüber, dass der da so stehen darf.

So einen Spezi hatte ich auch mal in der Nachbarschaft.
Irgendwann habe ich ihn dann auf der Straße getroffen, bei seinem Motorrad. Am Ende war er doch ganz nett, wir haben uns die Hände geschüttelt und er konnte dann seine Maschine dort stehen lassen.

Mich ärgert nur Gedankenlosigkeit, aber die meisten Mitmenschen sind dann doch einsichtig und ganz in Ordnung.

Wir haben im reinen Wohngebiet den Fuhrpark der ganzen, damals so gehypten Ich-AGs... lauter Soloselbständige und Kleinunternehmer ohne riesen Betriebshof... Lieferwagen und Kleinlaster, Traktoren, Anhänger... das volle Programm. Meganervig, aber zulässig. Leider.

Zitat:

@Geisslein schrieb am 25. Juli 2022 um 11:16:00 Uhr:


Gegen kurzfristiges Abstellen wird mit Sicherheit kein Mensch was dagegen haben.
Es geht um die Dauerparkerei, wenn das WoMo "nur" für die Urlaubszeit genutzt wird und sonst nicht.
Leider ist es aber so, daß Wohnmobile zur Zeit sehr im Trend sind und Viele so ein Fahrzeug anschaffen ohne sich Gedanken darüber zu machen, wo man es abstellen kann.
Im eigenen Hof findet sich kein Platz, die Garage... zu klein, vor dem eigenen Haus will man es selbst nicht haben, also wirds dem Nachbarn vors Haus auf die Straße gestellt.
Und der soll dann wiederum eine oder zwei Straßen weiter entfernt parken.

Aus meiner Sicht gehören da einfach mal die Auflagen etwas verschärft.

Wenn du einen dicken Geldbeutel hast, dann baust du einfach riesen Garagen mitten ins Wohngebiet.
Hat hier bei uns einer gemacht. Schön ist es nicht, lohnt aber die Aufregung nicht, denn die Stadt hat ja wohl die Baugenehmigung erteilt.

Zitat:

@berlin-paul schrieb am 25. Juli 2022 um 12:05:49 Uhr:


Manche suchen Lösungen und andere suchen Probleme ... Also entweder hast du den Arsch in der Hose und sprichst mit dem Halter über das was dich stört und wie man das Platzproblem lösen kann, oder du lässt es und ärgerst dich darüber, dass der da so stehen darf.

Paul, den Arsch in der Hose - wenn vorhanden - nutzt leider oft nix. Warum nicht ? Weil der WoMo Besitzer mit seiner Situation "zufrieden" ist. Die Feile ist aufgeräumt, steht da gut, nicht weit weg, und stört ihn nicht. Ob er andere stört ? Ja, könnte sein.

Ob mein abgewrackter Alt-Wagen vor der Tür des Nachbarn stört ?
Ja, sicher. Ich finde aber, der steht da gut.

Oder mein lautes Mopped, was ich jeden morgen um halb 6 beim Nachbar vor der Tür anlasse.

Es ist völlig egal, irgendwas stört irgendeinen immer.

Wenn man dem WoMo-Besitzer beikommen möchte, denke ich, das Gespräch wird am wenigsten bringen. Denn die "Lösung" wäre nicht im seinem Sinne. Und ob es andere glücklicher macht, ist ihm wahrscheinlich egal. Vllt sollte man mal die Jungs von der Müllabfuhr ansprechen. Wenn die da schlecht wenden können, ist das ein guter Punkt...

Gruß Jörg.

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