Wo ist der Grenzbereich beim XC60?
Um es auszuloten, nutze ich jedes schlechte Wetter, um auf unseren Hausberg (700m) zu fahren und heute waren dazu ideale Bedingungen - Schneeregen und zuvor tagelang 4 Grad minus, Strasse matschig und der Streusplit ganz unten, stellenweise eisig!
Aber was soll ich sagen, es war wieder absolut nichts!!! Keine durchdrehenden Reifen - nicht einmal im Ansatz, auch kein DSTC - Aufleuchten und kein Ausbrechen des Hecks oder Schieben über die Vorderachse und das bei relativ flotter Fahrt bergauf der kurvigen Strecke.
Zu allem Übermut ganz oben noch die Bergwiese rauf und wieder runter - dort wo vorher die Kinder mit der Rodel unterwegs waren.
Wahrscheinlich bin ich zu ängstlich, oder zuviel Strassencowboy um extremeres zu probieren!
Hat das schon jemand versucht? Wo sind die Grenzen? Gibt es Berichte?
Beste Antwort im Thema
Also ich darf vielleicht zusammenfassen:
Wer an Offroadveranstaltungen teilnehmen will, ohne sich blamieren zu wollen, sollte lieber nicht mit dem XC60 dort hin fahren. Gleiches gilt für eine Wüstensafari oder die Fahrt auf eine entlegene Almhütte im Winter, da sind größere Bodenfreiheit und einige Helferlein wie Untersetzung und Differentialsperren zu empfehlen (Ketten sowieso).
Im Alltag und für diverse Freizeithobbys jedoch ist man mit dem Elch sehr gut bedient und hat zudem noch ein schickes Fahrzeug, aus dem man auch ohne aufzufallen mit dem Nadelstreif aussteigen kann.
Dass man damit die Physik nicht überwinden kann, habe ich dieser Tage beim Bremsen festgestellt, als ich bei einer Kreuzung nicht halten konnte (weil das Beschleunigen im Tiefschnee so geil war) und über die Querstrasse rutschte - Gott sei Dank war ich alleine, daher ist nichts passiert.
Die Grenzen konnte ich nicht ausloten und diese sind scheinbar auch sehr schwer zu definieren.
Manchmal kann das schon ein normaler Feldweg sein.
Auch sind sämtliche Vergleiche mit anderen Haldex - Fahrzeugen wie X3 oder Q5 (das wären die einzigen, die aus meiner Sicht wirklich vergleichbar wären), für mich zu wenig objektiv!
Ich denke, zwischen diesen 3 ist der Unterschied beim Antrieb und Grip so gering, dass er in der Praxis durch Fahrtests nicht darstellbar ist. Es gibt zu viele Variable: Wichtigste ist der Fahrer, dann kommt die Temperatur und Luftfeuchte, Zusammensetzung des Untergrunds und Reifen, dann erst kommt die Technik!
Für mich war der Wechsel von S60 zu XC60 ein Quantensprung bezüglich Fahrstabilität und Bodenhaftung und das tröstet mich über den spürbaren Mehrverbrauch. Das aber nur, weil meine Heimat die Voralpen sind und ich dort mehr Kilometer zurücklege, als auf der Autobahn!
51 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Benjamin2111
f355: Die elektronische Verteilung ist immer noch keine Differentialsperre. Es ist lediglich ein Umleiten der Kräfte.
Eine elektronisch gesteuerte Differentialssperre - und von nichts anderem spreche ich - dagegen schon. Und genau solche sind zumindest in meinem Fahrzeug auch serienm. verbaut.
Um bei einem Allradsystem mehr Leistung auf den Boden zu bringen kann man viel Geld ausgeben und Sperren einbauen, man kann aber auch weniger Geld ausgeben, das sowieso vorhandene ABS nutzen, eine entsprechende Software entwickeln und durchdrehende Räder einfach abbremsen.
Das eine System wühlt sich in etwas extremeren Situationen über alle vier Rädern den Berg hoch, während sich das andere System solange selbst einbremst bis nix mehr geht.
Wo bei dem einen System Schnee oder Dreck fliegen, siehst du beim andern System maximal rauchende Bremsen.
Aber vielleicht reden wir wirklich aneinander vorbei.
Fakt ist, der XC 60 ist ein wunderschönes Auto. Fakt ist aber auch, dass es deutlich bessere Allradsysteme gibt, als die von Volvo und allen anderen Fronttrieblern mit angehängtem Hinterradantrieb und Bremseingriff als Ersatzsperre.
Zitat:
Für mich bleibts dabei:
Egal wie es funktioniert - mit der Möglichkeit an allen vier Rädern Vortrieb zu erzeugen oder bremsend einzugreifen, hat Volvo mit seinen derart angetrieben Fahrzeugen eine Fahrzeugklasse geschaffen, die 90 Prozent aller Fahranforderungen erfüllen kann, die einem Ottonormalfahrer widerfahren könnten. Mein Fronttriebler schafft davon nur 85 Prozent und das ist mir egal, denn bisher bin ich angekommen (wer fährt auch schon mit einem randvoll geladenen V70 III auf einer feuchten Almwiese bergan an??). Die restlichen fünf Prozent, die die xc oder AWD mehr haben, gönne ich ihnen von Herzen, vor allem den Spaß!
Na ja, ich weiis jetzt nicht ob Du die 5% auf sämtliche "Fahranforderungen" beziehst (also inkl. Wenden, Rückwärtsfahren, Einparken :-) ).
Was aber die Traktion&Co angeht, überhaupt die Traktion in Kurven beim Gasgeben (beim V70 Frontantrieb sehr bescheiden), auch das Untersteuern in schnell gefahrenen Kurven und vergleichbare Aspekte, ist der Unterschied
gewaltig.
Das müsstest Du mal selbst ausprobieren, der Unterschied ist frappierend.
Aber was das "tägliche Brot" angeht, Geradeausfahren, trockene Fahrbahn, Autobahn, Statdverkehr - wenn das 95% ausmacht, hast Du Recht.
Gruß
Zitat:
Fakt ist aber auch, dass es deutlich bessere Allradsysteme gibt, als die von Volvo und allen anderen Fronttrieblern mit angehängtem Hinterradantrieb und Bremseingriff als Ersatzsperre.
Ist halt die Frage - "besser für was"? Besser für absolute Geländetauglichkeit ergibt halt wieder Nachteile in anderen Disziplinen. Nicht nur beim Preis oder wohl auch beim Gewicht.
Man muss sich fragen, wofür man den Allradantrieb braucht? Brauche ich ihn, um im Gelände hinter meinem Haus (da war der Sandkasten der Kinder) mit maximaler Verschränkung das Hindernis zu durchqueren?
Wäre ich Förster, würde das vielleicht anders ausschauen....
Jeder der ein Allrad-Auto ohne Reduktion und Sperre kauft, weiß daß er keinen Geländewagen hat sondern ein Fahrzeug das für die Straße optimiert ist und mit dem man auch Wald- und Wiesenwege befahren kann soweit deren Beschaffenheit das zulässt - und entsprechend bewegt er dieses Auto auch (wenn er schlau ist). Und wenn die Straße eine Serpentine in den Bergen ist, und die Schneedecke glatt und abschüssig, gehören auf ein Allrad-Auto auch Schneeketten, denn beim bergab Bremsen auf Glätte nutzt Allrad nicht allzuviel - glatt ist halt glatt.
Auf der Straße hat Allrad aber auch für den Normalbetrieb Vorteile, weil 4 angetriebene Räder besser die Spur halten als 2 angetriebene (selbst bei einer Haldex ist das so, denn wenn Schlupf auftritt, greifen die hinteren Räder mit ein und verbessern die Stabilität des Autos).
Im Grunde ist das alles ja schon gesagt, ich erwähne es nur noch mal, weil wir mit unserem XC90 durchaus schon in Situationen gekommen sind, wo wir "spürten" daß die Haldex uns in der Spur gehalten hat und das war gut so.
ringino
Ich kann auch noch erwähnen "was man spürt" wenn die Haldex eingreift. Zunächst fährt man ja und merkt gar nix von der Haldex. Dann kommt die Situatiion wo "Schlupf" auftritt, z.B. in einer etwas zügig genommenen Kurve , der Wagen schiebt etwas in eine ungewollte Richtung - und dann spürt man , noch bevor das ESP eingreift (ESP Eingriff habe ich noch nie bewusst bemerkt) , ein ganz kurzes Zittern im Gasfuß und dann merkt man wie sich die Spur stabilisiert, der Wagen schiebt nicht mehr, sondern fährt dahin wo man ihn haben will. Das ist so bei unserem schon ein paar Jahre alten XC90 - bei der allerneuesten Haldex-Version soll das "Zittern im Gasfus" fast unspürbar sein.
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Also ich darf vielleicht zusammenfassen:
Wer an Offroadveranstaltungen teilnehmen will, ohne sich blamieren zu wollen, sollte lieber nicht mit dem XC60 dort hin fahren. Gleiches gilt für eine Wüstensafari oder die Fahrt auf eine entlegene Almhütte im Winter, da sind größere Bodenfreiheit und einige Helferlein wie Untersetzung und Differentialsperren zu empfehlen (Ketten sowieso).
Im Alltag und für diverse Freizeithobbys jedoch ist man mit dem Elch sehr gut bedient und hat zudem noch ein schickes Fahrzeug, aus dem man auch ohne aufzufallen mit dem Nadelstreif aussteigen kann.
Dass man damit die Physik nicht überwinden kann, habe ich dieser Tage beim Bremsen festgestellt, als ich bei einer Kreuzung nicht halten konnte (weil das Beschleunigen im Tiefschnee so geil war) und über die Querstrasse rutschte - Gott sei Dank war ich alleine, daher ist nichts passiert.
Die Grenzen konnte ich nicht ausloten und diese sind scheinbar auch sehr schwer zu definieren.
Manchmal kann das schon ein normaler Feldweg sein.
Auch sind sämtliche Vergleiche mit anderen Haldex - Fahrzeugen wie X3 oder Q5 (das wären die einzigen, die aus meiner Sicht wirklich vergleichbar wären), für mich zu wenig objektiv!
Ich denke, zwischen diesen 3 ist der Unterschied beim Antrieb und Grip so gering, dass er in der Praxis durch Fahrtests nicht darstellbar ist. Es gibt zu viele Variable: Wichtigste ist der Fahrer, dann kommt die Temperatur und Luftfeuchte, Zusammensetzung des Untergrunds und Reifen, dann erst kommt die Technik!
Für mich war der Wechsel von S60 zu XC60 ein Quantensprung bezüglich Fahrstabilität und Bodenhaftung und das tröstet mich über den spürbaren Mehrverbrauch. Das aber nur, weil meine Heimat die Voralpen sind und ich dort mehr Kilometer zurücklege, als auf der Autobahn!
Zitat:
Original geschrieben von Kultelch
Also ich darf vielleicht zusammenfassen:
Wer an Offroadveranstaltungen teilnehmen will, ohne sich blamieren zu wollen, sollte lieber nicht mit dem XC60 dort hin fahren. Gleiches gilt für eine Wüstensafari oder die Fahrt auf eine entlegene Almhütte im Winter, da sind größere Bodenfreiheit und einige Helferlein wie Untersetzung und Differentialsperren zu empfehlen (Ketten sowieso).
Im Alltag und für diverse Freizeithobbys jedoch ist man mit dem Elch sehr gut bedient und hat zudem noch ein schickes Fahrzeug, aus dem man auch ohne aufzufallen mit dem Nadelstreif aussteigen kann.
Dass man damit die Physik nicht überwinden kann, habe ich dieser Tage beim Bremsen festgestellt, als ich bei einer Kreuzung nicht halten konnte (weil das Beschleunigen im Tiefschnee so geil war) und über die Querstrasse rutschte - Gott sei Dank war ich alleine, daher ist nichts passiert.
Die Grenzen konnte ich nicht ausloten und diese sind scheinbar auch sehr schwer zu definieren.
Manchmal kann das schon ein normaler Feldweg sein.
Auch sind sämtliche Vergleiche mit anderen Haldex - Fahrzeugen wie X3 oder Q5 (das wären die einzigen, die aus meiner Sicht wirklich vergleichbar wären), für mich zu wenig objektiv!
Ich denke, zwischen diesen 3 ist der Unterschied beim Antrieb und Grip so gering, dass er in der Praxis durch Fahrtests nicht darstellbar ist. Es gibt zu viele Variable: Wichtigste ist der Fahrer, dann kommt die Temperatur und Luftfeuchte, Zusammensetzung des Untergrunds und Reifen, dann erst kommt die Technik!
Für mich war der Wechsel von S60 zu XC60 ein Quantensprung bezüglich Fahrstabilität und Bodenhaftung und das tröstet mich über den spürbaren Mehrverbrauch. Das aber nur, weil meine Heimat die Voralpen sind und ich dort mehr Kilometer zurücklege, als auf der Autobahn!
Gutes Fazit! Sehe ich auch so.
Wohne selbst in den Voralpen und fahre fast ausschliesslich. Brauche den Allradantrieb eigentlich "nur" im Winter und da bringt mich mein Fahrzeug in fast allen Fällen dorthin wo ich will und wann ich will, ohne dass ich von Räumdiensten abhängig wäre und mir Sorgen wegen der Traktion machen müsste. Wenn ich nicht mehr vorwärts komme, stehen 80% der anderen Verkehrsteilnehmern schon längst...
Hier ein netter Link zu el. Differentialsperren: