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Wo ist der Fortschritt bei der Reduzierung des Luftwiderstandes

Hallo liebe MTler,

ich habe gerade einmal zwei Fahrzeuge miteinander verglichen:

Alpina B10 BiTurbo, (=BMW 5er, E34), 360 PS, eingetragene v(max) 291km/h, Bj 1991, mit Audi RS6 Plus (4F) mit 580 PS,eingetragene 303km/h , Bj 2009. Für 12km/h mehr braucht der Audi 220PS mehr. Natürlich ist mir bewußt das die benötigte Leistung in diesem Geschwindigkeitsbereich in dritter Potenz mit der Geschwindigkeit steigen muss. Deshalb mal die Leistung hochgerechnet die der Alpina für 303km/h brauchen würde: 303/291 = 1,04 * 1,04 * 1,04 = 1,13 * 360PS = 408PS. Also immer noch ca. 170PS weniger als der Audi braucht. Daraus ergeben sich für mich einige Fragen 1) Sind die 303km/h des RS6 Plus immer noch ein abgeregelter Wert ? 2) Wenn ja, weiß jemand was der komplett offen läuft oder 3) Hat die Aerodynamik in den letzten 20 Jahren wirklich so große Rückschritte gemacht (3.1 bei der projizierten Stirnfläche, 3.2 beim cw-Wert) ?

Beste Antwort im Thema

Ja, so könnte man das ungefähr zusammenfassen. Leider ist es oft so, dass manche Hersteller nur den cw - Wert angeben und die unwissenden Kunden dann meinen, ein Auto mit einem niedrigeren cw - Wert wäre automatisch windschnittiger. Besonders Mercedes - Benz tut sich hier regelmäßig negativ hervor.

Weil mich die Veröffentlichung von unvollständigen Informationen schon immer genervt hat (man gibt ja auch keinen Verbrauchswert ohne Angabe der Länge der Wegstrecke, auf welche sich dieser bezieht, an), habe ich mal im Internet diverse cw x A - Werte zusammengesucht und daraus eine PDF - Datei erstellt.

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Der Unterschied ist aber dass heutige Motoren auch außerhalb der Bestpunkte noch gute spezifische Verbräuche haben. In der Praxis läuft der Motor ja kaum im Bestpunkt. Sämtliche Bestrebungen mit Entdrosselung, Ventilsteuerungen, Downsizing usw. zielen ja darauf ab auch im Teillastbereich gut zu werden. Im Bestpunkt waren Motoren schon immer gut, Benziner wie Diesel.

Was ist eigentlich genau mit Bestpunkt gemeint, bzw. gemeint ist natürlich der Punkt der höchsten effizienz, aber misst man die dann nur in einem Drehzahlbereich ( beim alten 16V natürlich recht hoch 4900 Umdrehungen) oder in einem mix?

Zitat:

Original geschrieben von diegohnx


Was ist eigentlich genau mit Bestpunkt gemeint, bzw. gemeint ist natürlich der Punkt der höchsten effizienz, aber misst man die dann nur in einem Drehzahlbereich ( beim alten 16V natürlich recht hoch 4900 Umdrehungen) oder in einem mix?

Ähm Punkt, nicht Bereich. Der Bestpunkt ist genau ein Punkt bei einer Drehzahl und bestimmter Last. Liegt meist etwa bei 80% Gaspedalstellung und der Drehzahl mit dem maximalen Drehmoment. Bei aufgeladenen Motoren kann sich das etwas verschieben. Sobald man bei gleicher Drehzahl weniger oder mehr Gas gibt oder die Drehzahl ändert ist man nicht mehr im Bestpunkt.

d.h. diese ANgaben über den CO2 verbrauch werden so ermittelt? das ist schon etwas realitätsfremd, da kaum einer ständig so unterwegs ist, und auch nicht unterwegs sein soll.....

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Nein der Verbrauch und damit Co2 Angabe werden per NEFZ ermittelt. Das hat miteinander sehr wenig zu tun.

Leider.

Ganz grob: Ins Muscheldiagramm gucken und schauen, wo der Punkt bzw. die Zone des besten Wirkungsgrades ist. Leider gibts das extrem selten, die nahezu irrelevanten NEFZ Zahlen stehen in jedem Prospekt.

Dazu eine Punkteschar mit z.B. konstant 30/50/80/100/120 km/h im x.ten Gang plus realer Verbrauch (Wirkungsgrad != Verbrauch) und du hättest vergleichbare Effizienzangaben verschiedener Fahrzeuge.

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Ähm Punkt, nicht Bereich. Der Bestpunkt ist genau ein Punkt bei einer Drehzahl und bestimmter Last. Liegt meist etwa bei 80% Gaspedalstellung und der Drehzahl mit dem maximalen Drehmoment. Bei aufgeladenen Motoren kann sich das etwas verschieben. Sobald man bei gleicher Drehzahl weniger oder mehr Gas gibt oder die Drehzahl ändert ist man nicht mehr im Bestpunkt.

Da stimme ich nicht ganz zu. Ungefähr 80% Drosselklappenstellung ja. Allerdings liegt der Betriebspunkt mit dem geringsten spezifischen Verbrauch selten bei der Drehzahl des maximalen Drehmomentes an. Beim C20XE beispiesweise liegt der effektivste Betriebspunkt bei ca. 3000/min. Das max. Drehmoment hat er aber erst bei 4400-4800 (je nach Baujahr). Beim Opel 2.2-16V ist es ähnlich (Bestpunkt bei ca. 2800/min, Mmax bei 4000/min).

Gruss
Jürgen

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V


Da stimme ich nicht ganz zu. Ungefähr 80% Drosselklappenstellung ja. Allerdings liegt der Betriebspunkt mit dem geringsten spezifischen Verbrauch selten bei der Drehzahl des maximalen Drehmomentes an.

Ich sagte ja "etwa". Guck dir bei dem Motor aber auch mal den Drehmomentverlauf an, der hat in einem relativ breitem Drehzahlband fast sein maximales Drehmoment. Bei so flachen Drehmomentverläufen ist der optimale Punkt nicht so eindeutig zu bestimmen, bei Motoren mit stärkerem Peak beim Drehmomentverlauf ist das aber immer ziemlich eindeutig so. Mit Ausnahme von aufgeladenen Motoren wo der Verlauf künstlich über die Motorsteuerung beeinflusst wird. Der C20XE hat ja schon bei 2000/min mehr als 90% seines maximalen Drehmomentes.

http://www.kaoscrew.de/downloads/xecontrane.jpg

Hintergrund ist auch verständlich: Der Motor arbeitet optimal wenn er gute Zylinderfüllung bekommt und sauber verbrennt. Hoher Wirkungsgrad bedeutet bei gleichem Volumen halt auch hohe Leistungsabgabe bei der Drehzahl, also hohes Drehmoment. Daher ist die Drehzahl mit dem optimalen Betriebspunkt auch immer eine wo (fast) maximales Drehmoment erzeugt wird.

Spannender im Alltag sind aber die Bereiche mit deutlich weniger Last. Selbst Tempo 100 ist für heute übliche Motorleistungen nicht mehr als unterer Teillastbereich. Was nutzt der niedrigste Verbrauch in einem Bestpunkt den man nur bergauf oder bei Beschleunigungsvorgängen treffen kann?

Äh, war das Thema nicht mal Luftwiderstand? 😛

Ich will mich nicht streiten, und Erbsten zählen will ich auch nicht. Aber für mich lesen sich Deine Beiträge so, als ob Mmax und bester spez. Verbrauch zwangsweise zusammenfallen müssen, was definitiv nicht so ist. Wenn ich Dich da missverstehe, bitte entschuldige.

Ich hab mir gerade einige Muscheldiagramme angesehen. Und gerade bei 4-Ventil-Saugmotoren liegt der Betriebspunkt mit dem geringsten spezifischen Verbrauch durchweg mindestens 1000 Umdrehungen unterhalb der Drehzahl des maximalen Drehmomentes.

Opel Z22SE, Mmax bei 4000/min, bester spez. Verbrauch (230 g/kWh) bei 2000-3000/min
Opel C20XE, Mmax bei 4400-4800, bester spez. Verbrauch (232 g/kWh) bei 3000/min
VW 1.6 FSI, Mmax bei 4000/min, bester spezifischer Verbrauch (230 g/kWh) bei 3000/min
Mercedes M273, Mmax bei 2800-4800/min, bester spez. Verbrauch (225g/kWh) bei 1300-2300/min

Bei Turbos siehts in der Tat anders aus. Da lässt sich mittels Software ja quasi alles machen.

Viele Grüße
Jürgen

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