Wo haltet ihr blitzen gerechtfertigt?
Da der letzte Thread vom Mod geschlossen wurde, hier der neutrale Nachfolger.
Haltet ihr Blitzen an jeder Stelle (also auch unübersichtlichen) für gerechtfertigt oder sollte man nur dort blitzen, wo es eine offensichtliche Gefährdung gibt?
Darf man sich rein rechlich im Gebüsch verstecken oder muß der Blitzer "sichtbar" sein?
Zum Abschluß noch eine Entschuldigung an DieDicke1300, das war im Eifer des Gefechts wieder schneller geschrieben, als gedacht.
Beste Antwort im Thema
Da Raserei nirgendwo zu rechtfertigen ist, sind Geschwindigkeitskontrollen im Umkehrschluß logischerweise überall gerechtfertigt.
253 Antworten
Natürlich ist die Verkehrsüberwachung sinnvoll, und ich denke, dass das im Grunde außer Frage steht. In der Theorie ist es ja auch so, dass die Gesetze auf demokratischem Wege zustande kommen (Parlament etc.) und nur die Überwachung in die Hände einer unabhängigen Instanz gelegt wird, damit eine objektive und politisch unabhängige Durchsetzung garantiert wird. Im Vergleich zu vielen anderen Ländern funktioniert das bei uns ja auch ganz gut.
Ich würde mir eigentlich eher mehr Blitzer wünschen, dafür aber auch eine konsequentere Bestrafung von Fehlern. Um mal ein paar Beispiele zu nennen:
- Ein großes Problem auf Autobahnen sind inzwischen die Links- und Mittelspurschleicher geworden, die das Rechtsfahrgebot permanent ignorieren und sich dabei auch noch im Recht fühlen ("...rechte Spur? Die ist doch nur für LKW, oder?"😉. Hier müsste die STVO ab sofort und ohne Nachsicht konsequent durchgesetzt werden. Einmal erwischt: 40 EUR, zweimal erwischt: 200 EUR und 3 Punkte, dreimal erwischt: 3 Monate laufen. Wie beim Rasen auch.
- In Wintermonaten fallen mir immer wieder Autos auf, an denen eine oder mehrere Lampen durchgebrannt sind. Ich frage mich ernsthaft, wieso der Fahrer das nicht merkt. An jeder roten Ampel sieht man den Scheinwerferkegel im Heck des Vordermanns, und viele Autos haben sogar Warnlampen für ausgefallene Glühbirnen. Diese Autos müssten sofort angehalten und die Fahrer zur umgehenden Beseitigung des Problems gezwungen werden. Bei Weigerung: Keine Weiterfahrt. Glühbirnen bei der mobilen Polizei zum Selbstkostenpreis + 90 EUR Bearbeitungsgebühr erhältlich.
- Das Handy am Ohr ist leider immer noch ein oft gesehener Fehler, und zwar insbesondere bei Linksspurschleichern. Auf dem täglichen Weg zur Arbeit sehe ich täglich einen dreistelligen Betrag potenzieller Staatseinnahmen, die man einfach nur ernten müsste.
- Zu langsames Überholen (weniger als 20 km/h Differenzgeschwindigkeit) - beim ersten Mal 50 EUR, beim zweiten Mal 100 EUR, beim dritten Mal Fahrverbot.
- In den verstauten Kreuzungsbereich eingefahren und deshalb den Querverkehr behindert: Beim ersten Mal 20 EUR, beim zweiten Mal 50 EUR, beim dritten Mal 200 EUR.
Das sind alles Dinge, die unseren Straßenverkehr behindern und gefährden, und gerade in Zeiten knapper Kassen könnte man da sehr effektiv Gelder einsammeln, die die Leute ja anscheinend zu zahlen bereit sind, sonst würden sie sich anständig verhalten.
Mir fällt noch ein weiteres Vergehen ein, welches man sehr gut für Staatseinnahmen nutzen könnte:
Seit einiger Zeit ist es Gebot, dass Busse mit eingeschaltetem Warnblinker nur mit Schritttempo passiert werden dürfen, und zwar auch auf der Gegenfahrbahn und auch bei baulich getrennten Fahrspuren. Vielen Verkehrsteilnehmern ist dieses sinnvolle Gebot nicht bekannt. Sinnvoll deswegen, weil ja Zuspätkommer auf den wartenden Bus zulaufen und dabei die Straße überqueren könnten.
Die Busfahrer könnten mit der Polizei kooperieren, man müsste sich an ausgewählte Orte stellen und unter Videoüberwachung spontan die Warnblinker einschalten. Pro Durchführung winken hier 200-300 EUR potenzielle Einnahmen einschließlich einiger einzukassierender Führerscheine (wegen drittem, vierten Mal etc.). Schon nach wenigen Tagen hätte man ein stattliches Sümmchen zusammen. Insbesondere bei Wenigfahrern mit Unkenntnis der genauen Rechtslage könnte man auf diese Weise erfolgreich Geld einsammeln und so die Verkehrssicherheit nachhaltig steigern.
Für weitere Ideen jederzeit offen!
Beethoven
@ Beethoven
EIn Beispiel zum Rechthaben/im Recht sein und die Denkweise mancher.
Im Norden gibt es ja Schilder um den Standstreifen als Fahrspur zu benutzen. Es gab im TV einige Interviews zum Thema.
Es steht ja sogar in Buchstaben/Text drunter....
die Antworten waren so, dass einige nicht wussten was es bedeutet oder die Schilder seien zu ungenau!! ??
Oder andere Anpöbeln weil sie selbst die Vorfahrt missachteten... gibt ja viele Beispiele von nichts mehr merken 😉
Naja diejenigen die weiter Links fahren sind weniger geworden, aber auf 0 ists nicht.
Mit den Glühbirnen find ich etwas heftig. man sollte schon nicht damit rumfahren aber ich würde das auto deswegen nicht stehenlassen. Sicher man sollte zu Hause ein Lampenset haben!
Nicht jeder kann es selber wechseln oder es geht vom Leien garnicht!
Wenn jetzt jemand zum Händler fährt und eun Neunmalklüger sieht den hat man den Kommentar schon kassiert!
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
- Zu langsames Überholen (weniger als 20 km/h Differenzgeschwindigkeit) - beim ersten Mal 50 EUR, beim zweiten Mal 100 EUR, beim dritten Mal Fahrverbot.
In weiten Teilen Zustimmung!
Zu dem zitierten habe ich eine Frage: Die 20km/h Differenzgeschwindigkeit habe ich schon einige Male hier im Forum als "Behauptung" gelesen. Als ich mal nach einer genaueren Quelle gesucht habe, habe ich aber nichts gefunden. Die StVO spricht ja nur davon, dass man zum Überholen "deutlich schneller" als der zu Überholende sein muss. Das einzige Urteil, was ich gefunden habe, sprach bei einem LKW-Überholmanöver mit weniger als 10 km/h Differenz und bei starkem Verkehr davon, dass dies nicht ausreichend sei.
Gibt es irgendwo eine offizielle Richtlinie oder Rechtsprechung, die diese 20 km/h untermauert?
Das Einnahmepotenzial hierraus wäre ja vor allem auf Autobahnen erheblich - selbt wenn man die Grenze bei 10 km/h sehen würde. De facto haben wir ja damit bereits ein ständiges Überholverbot für LKW, denn die typischen Elefantenrennen finden doch mit 3-5 km/h Unterschied statt. Das wird man wohl unabhängig von der Interpretation nicht als "deutlich schneller" bezeichnen können.
Jetzt lasst mal die Kirche im Dorf. Mich ärgert auch oft die Nichteinhaltung des Rechtsfahrgebotes und bin auch der Meinung, dass dieses Thema stärker verfolgt werden müsste, da ich den Eindruck habe, dass es immer mehr um sich greift, weil kaum einer Folgen zu befürchten hat. Aber fangt jetzt bitte nicht an, einen Überwachungsstaat aufbauen zu wollen. Ich möchte darin nicht leben.
Das sind immer die Extreme hier. Der eine regt sich über eine völlig legitime Radarkontrolle auf und der nächste will quasi gleich den Überwachungsstaat.
Alles in Maßen!!!
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Die Moral von der Geschicht?
So wie ich das sehe haben hier eigentlich alle den Sinn und auch die Platzierung von Blitzanlagen ankezptiert, ausgenommen die übliche Stammtischargumentation. Und weiter?
Sollen härtere Strafen eingeführt werden? Bin fast dafür, wenn auch nur teilweise. Denke, dass das je nach Vergehen abgehandelt werden sollte. Grundsätzlich find ich das Beethoven-Prinzip aber eigentlich ganz gut.
Man sollte halt nicht aus den Augen lassen, dass vor einem Bestrafungssystem die Nich-Einsicht der VT's steht. Würden sich alle (in einem vernünftigen Rahmen!!!) an die Regeln halten, hätte niemals jemand den Blitzomaten erfunden! 😉
Zitat:
Original geschrieben von OhLord
Würden sich alle (in einem vernünftigen Rahmen!!!) an die Regeln halten, hätte niemals jemand den Blitzomaten erfunden! 😉
Naja würden sich alle immer an die Regeln halten, würden wir immernoch Angst vor Feuer haben 🙂
Zumal dann hier nix mehr los wäre, dass will ja auch keiner ...
😁😁😁
Stell mir grade vor:
Auf der Neandertafel-Gesetze-Steintafel steht in großen Lettern:
"Uggah Arrrgh, Pafff Pumm!!!!"
(Wer Feuer macht, stirbt aus!!!)
Aber ein Punk machts trotzdem, seitdem gibts Bruzzzler!
(DAS is ne Wurst!!!)
😁😁😁
So gesehen hast du also völlig Recht!
Und auch dass hier sonst nix los wäre.
Fühle dich gehuldigt! 😁😉
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
Seit einiger Zeit ist es Gebot, dass Busse mit eingeschaltetem Warnblinker nur mit Schritttempo passiert werden dürfen, und zwar auch auf der Gegenfahrbahn und auch bei baulich getrennten Fahrspuren. Vielen Verkehrsteilnehmern ist dieses sinnvolle Gebot nicht bekannt. Sinnvoll deswegen, weil ja Zuspätkommer auf den wartenden Bus zulaufen und dabei die Straße überqueren könnten.Beethoven
Der Autoverkehr soll eingeschränkt werden, damit dem lieben Herr Zuspätkommer der Weg zum Bus nicht "zugefahren" wird?
Auch wenn man kopflos über die Straße rennt, kann es durchaus mal passieren, dass mal ein Auto vorbeikommt.
Was ist denn mit dem Menschen, der schnell zur Treppe hinunter in die nächste U-Bahn rennen möchte, diese aber auf der anderen Straßenseite liegt? Vorsorglich Schrittgeschwindigkeit an U-Bahn Haltestellen?
Dieses Vorgehen führt nicht zu mehr Sicherheit, sondern zu mehr idiotischem Verhalten.
Wer aus dem Bus aussteigt (oder einsteigt), muss eben damit rechnen, dass der Bus nicht das einzige Fahrzeug auf der Straße ist.
Meines Wissens besteht diese Regel zwar, "warngeblinkt" wird aber üblicherweise nur durch Schulbusse. Und da finde ich es auch richtig.
Zitat:
Original geschrieben von Rheinostfriese
Meines Wissens besteht diese Regel zwar, "warngeblinkt" wird aber üblicherweise nur durch Schulbusse. Und da finde ich es auch richtig.
Ich fahre fast täglich zu Nicht-Schulzeiten (teilweise 19 Uhr, 20 Uhr) hinter einem Bus hinterher, der von seinem Recht auf Warnblinken Gebrauch macht. Ist auch grundsätzlich nicht verkehrt, da so der Busfahrer (der ja eine gewisse Verantwortung für seine Fahrgäste trägt, insbesondere Kinder!) den umliegenden Verkehr beeinflussen und "seinen" Kindern ein sicheres Aussteigen ermöglichen kann.
Zitat:
Der Autoverkehr soll eingeschränkt werden, damit dem lieben Herr Zuspätkommer der Weg zum Bus nicht "zugefahren" wird?
Er
sollnicht eingeschränkt werden, er
wirdes bereits, weil die zitierte Regel geltendes Recht ist. Nur hält sich kaum jemand dran. Zumindest habe ich noch nie Autos Schrittgeschwindigkeit fahren gesehen, nur weil auf der Gegenfahrbahn ein Bus blinkt. (Ich selbst halte mich übrigens tatsächlich daran, ob Ihr's glaubt oder nicht...).
Auf die Frage, was der Threadersteller bezweckt, will ich wie folgt antworten:
als Fahrer, der jedes Jahr 30000 km zurücklegt, sehe ich eine Verschiebung der Verantwortlichkeiten. Autofahrern werden Kompotenzen entzogen durch einen Wucher von Beschilderungen und diese werden auch brachial kontrolliert. Man sollte sich immer vor Augen halten, für wen die Regeln gemacht sind, nämlich für das Volk.
Solche Argumente wie "wer sich an die Regeln hält, wird auch nicht geblitzt" können immer von 2 Seiten betrachtet werden.
In meinen Augen ist es pervers eine Beschilderung auf 30 / 50 / 70 einzusetzen, die zur Sicherheit dienen soll und mit Starenkästen nicht die Sicherheit, sondern nur den Gelddurchsatz von Vater Staat zu erhöhen. Wenn morgen im Gesetz steht, daß rote Autos verboten wären, würde der gesunde Mensch auch hinterfragen, ob das Sinn macht. Genau so darf er hinterfragen, ob diese 30er Zone sinn macht, was kein Freifahrtsschein zum Rasen sein soll. Genauso unmoralisch finde ich es, bewußt dort zu Lasern, wo ein hohes Beuteaufkommen zu erwarten ist. Auch hier dient es natürlich in keinster Weise der Sicherheit.
Existenzbedrohende Strafen für Bagatelldelikte, wie von Beethoven gefordert, sind für mich persönlich der blanke Horror. Solche Stasi-Methoden führen nur zur Kriminalisierung aller Verkehrsteilnehmer.
Den komplexen Straßenverkehr kann man nicht wie Mathematik in einem STVO-Buch mit ungenügender Seitenzahl regeln, dessen Ergebnis wahr oder falsch ergibt. Die derzeitige Beschilderung regelt nicht einmal Geschwindigkeitsbegrenzungen in Abhängigkeit von der Uhrzeit oder dem Verkehrsfluß. Ich warte nun hoffnungsvoll auf die "DIN Arschabwischen" um es mal überspitzt auszudrücken. Der Straßenverkehr setzt nunmal auch eigenes geistiges Denken bezüglich der Verkehrssituation voraus und soetwas kann kein Buch regeln und wenn man das den Fahrern abspricht, sie mit Blitzern vor Schulen um Mitternacht drangsaliert, ist das kein Grund zum Feiern, sondern die Kapitulation vor dem Geiste.
Daß höhere Strafen nicht weniger Delikte nach sich ziehen, zeigen viele Länder mit der Todesstrafe, allen voran die USA.
Wenn unser Staat an der Regeleinhaltung interessiert wäre, würde man für Geschwindigkeitsüberschreitungen von 1- 20 km/h keine "leichten" Geldstrafen, sondern Punkte vergeben.
Wenn unser Staat an einem vernünftigen Verkehrsfluß interessiert wäre, würde es Schilder geben, die einen Geschwindigkeitsbereich umfassen; zum Beispiel 40 - 60 km/h je nach Verkehrslage, welche der Fahrer zu analysisieren hat.
(x) für mehr Eigenverantwortung im Straßenverkehr.
Zitat:
Edit: Entschuldigung angenommen. Worum ging es überhaupt 😕😉
ging um die Unterstellung, daß in deinem Alter Fähigkeiten nachlassen 🙂
Hinterfragen darf und sollte natürlich jeder.
Aber nicht einfach ignorieren und für sich außer Kraft setzen, sondern den richtigen Weg wählen und dagegen rechtlich vorgehen wenn einem ein Limit oder Ähnliches wirklich unsinnig erscheint, dazu hat jeder das Recht.
Übrigends ist das nichts anderes als der Pro/Contra Tempo-Limit-Thread 🙄
Die selben Schreiber, die selben Meinungen - 😮
Z.T. Kann ich deine Ausführungen nachvollziehen, z.T. auch nicht. Ich bin auch kein Freund von einem Zuviel an Regelungen. Es, gibt vieles ,was mich im Alltag stört, aber ich möchte dennoch nicht jede Sache geregelt haben, weil dadurch der Mensch entmündigt wird und jede geistige Flexibilität zerstört.
Aber ich lehne es genauso ab, dass Regelungen von jedem Einzelnen individuell für sich ausgelegt und erweitert wird. Entweder lehne ich eine Regelung ab, dann muss ich dafür kämpfen, dass die Regelung im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten geprüft und ggf. geändert wird. Tue ich dies nicht und übertrete oder missachte diese Regelung muss ich auch mit den Folgen leben.
Zitat:
Original geschrieben von Beethoven
- Ein großes Problem auf Autobahnen sind inzwischen die Links- und Mittelspurschleicher geworden, ...-... Hier müsste die STVO ab sofort und ohne Nachsicht konsequent durchgesetzt werden. Einmal erwischt: 40 EUR, zweimal erwischt: 200 EUR und 3 Punkte, dreimal erwischt: 3 Monate laufen. Wie beim Rasen auch.
Das gibt es doch längst, weiß nur irgendwie keiner und interessiert scheinbar auch keinen...
Bußgeldkatalog 2010:
"Mißachtung des Rechtsfahrgebots 80€ + 1Punkt"...
Zitat:
Original geschrieben von Opelowski
Wieso sollte etwas bestraft werden was nicht gefährlich ist ?
Weil es per Gesetz verboten ist.