Wird mit oder ohne Toleranzabzug geblitzt?
Hallo,
wurde heute in der 30er Zone geblitzt, allerdings hatte ich den Wagen schon von weitem gesehen, bin trotzdem bewusst Tacho 32-33 gefahren weil ich das eigentlich immer so mache. Mein Tacho geht zwar sehr wenig vor, allerdings hat das noch immer gepasst und das in 80 TKM, war daher etwas verwundert.😕
Nun zu meiner eigentlichen Frage, ist es so dass die Toleranz schon vom Blitzer berücksichtigt wird oder werden ein paar Bilder wegen der noch abzuziehenden Toleranz am Ende aussortiert?
Wenn ersteres zutrifft muss ich halt die 15€ zahlen, was solls. theoretisch kann nämlich sogar für 1 km/h zuviel bestraft werden (1-10 Km/h innerorts = 15€).
Darf man sich Hoffnungen machen dass nix kommt? 🙄
Greetz
Beste Antwort im Thema
Zitat:
Original geschrieben von Kai R.
Hä??Tachos haben immer eine Voreilung, nachgehen dürfen sie nicht. Schlimmstenfalls ist also angezeigte Geschwindigkeit = reale Geschwindigkeit = gemessene Geschwindigkeit. Vom gemessenen Wert wird die Toleranz abgezogen, das ist gesetzlich so festgelegt. Warum sollte man also nicht die Toleranz bei der Wahl seiner Geschwindigkeit einrechnen?
Weil die Toleranz die Messunsicherheit des Messgerätes ausgleichen soll. Das Gerät kann bauartbedingt nur mit einer gewissen statistisch ermittelten Sicherheit messen. Wenn Du z.B. 100 fährst, wird das Messgerät bei einer Messunsicherheit von +/- 1 km/h irgend etwas zwischen 99 und 101 anzeigen. Daher wird eine Toleranz vom angezeigten Wert abgezogen, die in jedem Fall höher ist als die Messunsicherheit des Gerätes, hier z.B. 3 km/h. Vorgeworfen wird Dir nun eine Geschwindigkeit zwischen 96 und 98 km/h, also in jedem Fall etwas weniger, als Du tatsächlich gefahren bist.
Sollte die Messunsicherheit aber einmal tatsächlich im oberen Bereich liegen und das Gerät zeigt 102 km/h an, werden Dir dann 99 km/h vorgeworfen (und Dein Spielraum entsprechend geringer).
Noch mal zusammengefasst: Der gesetzliche Toleranzabzug bezieht sich immer auf den angezeigten Wert des Messgeräts, der immer mit einer Unsicherheit behaftet ist. Fährst Du also nach Navi-GPS 23 km/h drüber, da Du ja vermeintlich nach Abzug der Toleranz im punktefreien max. 20 km/h-Bereich bist, kann der Schuss nach hinten losgehen. Nämlich dann, wenn Dein Navi etwas zu wenig anzeigt (auch die GPS-Messung hat natürlich eine Messunsicherheit) und das Messgerät einen etwas zu hohen Wert anzeigt. Die Summe der Ungenauigkeiten der GPS-Anzeige und der Messung kann dann nämlich die abzuziehende Toleranz durchaus überschreiten.
49 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Als Ingenieur berücksichtigt man immer den Worst-Case.
Welchen Worst-Case?
Das Ding zeigt nicht zu wenig an, wenn keine Dinge passieren, die der Ing. nicht zu verantworten hat.
Zitat:
Beste Lösung (weil billig): einfach etwas mehr Anzeigen als gemessen.
Wieso "billig"?
Eine Genauigkeit von 4 Stellen ist "einfach da" - ein 8-Bit Can-Bus bedeutet 4 Stellen bei den Werten. Ob man nun einen Korrekturfaktor von 1,000 oder 1,036 (für 3,6% Mehranzeige) eingibt, ist kein Unterschied.
Digitale Datenerfassung, -verarbeitung und -anzeige, was Du hier mit "billig" kommst, ist der Fünf-Euro Taschenrechner, der nur auf 2 Stellen genau die Eingabe, Berechnung und Anzeige kann; ein PC mit absichtlich falscher Rechtschreibprüfung ab dem dritten Wort, weil der IT-Ing. "auf Nummer sicher" gehen wollte.
Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
Welchen Worst-Case?
Das Ding zeigt nicht zu wenig an, wenn keine Dinge passieren, die der Ing. nicht zu verantworten hat.
So so, dann ist der Ingenieur der die Karren entwickelt also auch für sämtliche Toleranzen bei den Felgen/Reifen verantwortlich?
Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
Wieso "billig"?
Weil heute alles billig sein muß.
Zitat:
... ein 8-Bit Can-Bus bedeutet 4 Stellen bei den Werten...
Irgendwas grundlegendes muß ich bei meinem Studium wohl verpasst haben.
Zitat:
... was Du hier mit "billig" kommst, ist der Fünf-Euro Taschenrechner, der nur auf 2 Stellen genau die Eingabe, Berechnung und Anzeige kann; ein PC mit absichtlich falscher Rechtschreibprüfung ab dem dritten Wort, weil der IT-Ing. "auf Nummer sicher" gehen wollte.
Ähm, ja? Hmm. Ich gebe dir jetzt einfach mal recht.
Gruß Metalhead
Zitat:
Original geschrieben von metalhead79
Keine Ahnung. Glaube nirgendwo, es ist aber so daß Tachos keinesfalls weniger anzeigen dürfen, mehr aber sehr wohl.Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
Wo steht, dass der Fahrzeughersteller das berücksichtigen muss oder sich ggf. Haftungsansprüche ableiten lassen?
Früher war es unter Anderem eine deutsche Vorschrift das der Tacho unter keinen Umständen zu wenig anzeigen darf und Heute ist es eine EU-Richtlinie. Der Tacho darf unter keinen Umständen weniger als die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen und da das amtliche Prüfverfahren eine Toleranz von +-1km/h zulässt ist es erforderlich das der Tacho zumindest 1km/h voreilt wenn der größtmögliche Abtrollumfang montiert ist.
😁 Interessanterweise ist die höchste Prüfgeschwindigkeit 120km/h was den Schluß zulässt das darüber die Abweichung Keinen mehr juckt.
Was die Anzeige mittels OBD usw angeht, Das ist schlicht der Rohwert mit dem der Tacho gefüttert wird. Ob genau oder nicht hängt davon ab ob der Abrollumfang der montierten Reifen mit Dem übereinstimmt der im Steuergerät hinterlegt wurde, für die Tachoanzeige kommt dann halt noch ein Korrekturwert dazu.
Zum Thema, den Meßgeräten der Spendeneintreiber würde eine Toleranz von +-1km/h locker reichen da Sie ungefähr um den Faktor 10 genauer sind. Das man trotzdem mindeststens 3km/h (3%) gewährt ist um alle Eventualitäten abzudecken. Wobei Aufstellungsfehler sich meistens zugunsten der Fahrer auswirken. Aber bei einer solchen großen Toleranz fallen halt schon mal die meisten Anfechtungsgründe weg da großzügig berücksichtigt.
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Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
😁 Interessanterweise ist die höchste Prüfgeschwindigkeit 120km/h was den Schluß zulässt das darüber die Abweichung Keinen mehr juckt.
Wahrscheinlich weil es keine wirklich höheren Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt (das höchste was mir einfällt ist 130).
Wer schneller fährt ist sowieso zumindest teilweise an allem selber schuld.
Gruß Metalhead
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
Der Tacho darf unter keinen Umständen weniger als die gefahrene Geschwindigkeit anzeigen
Das ist null Abweichung und diese null Abweichung sind vom Gesetzgeber für völlig zulässig erklärt
Zitat:
und da das amtliche Prüfverfahren eine Toleranz von +-1km/h zulässt ist es erforderlich das der Tacho zumindest 1km/h voreilt ...
Das ist größer null.
Und ob tatsächlich nur dreistellige Werte übertragen werden können, wenn ein 8bit-Bus zur Verfügung steht, sollte man sich vielleicht auch noch mal überlegen. Die Motordrehzahl hat 4 Stellen, welche der 4 Stellen wird denn da vom CAN/OBD-Umsetzer gewürfelt?
Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
... 8bit-Bus zur Verfügung steht ...
CAN ist kein 8-Bit Bus sonder ein serieller Bus (1-Bit-Bus).
Die Busbreite hat nix mit dem möglichen Wertebereich zu tun (wenn ich 8Bit-Bus habe und 32-Bittige Werte Brauche muß ich einfach nur 4x Speicherzellen Addressieren).
Mit 8 Bit können nur Werte zwischen 0 und 255, bzw. -128 und 127 dargestellt werden (ohne Nachkommastelle).
Eine Gleitkommazahl wird nicht mit festen Nachkommastellen dargestellt, sondern mittels Mantisse und Exponent berechnet (schon dabei gibt es prinzipbedingt Rundungsfehler).
Gruß Metalhead
Zitat:
Original geschrieben von 206freak
Darf man sich Hoffnungen machen dass nix kommt? 🙄
Geh eher mal davon aus, dass was kommt, sonst hätte der Blitzer nicht ausgelöst.
Die Auslöseschwelle wird bei keinem Gerät auf 33km/h eingestellt sein. Warum auch? Da die Beamten vorher schon wissen, dass 3km/h Toleranz abgezogen werden, würde so eine Einstellung keinen Sinn machen.
Selbst wenn ganz kleinlich gemessen wird, macht eine Einstellung erst ab 34 km/h Messwert wirklich sinn. Wenn du also geblitzt wurdest, hat das Messgerät mindestens 34km/h bei dir gemessen. Abzüglich Toleranz wirst du auf jeden Fall Post bekommen.
Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
Und ob tatsächlich nur dreistellige Werte übertragen werden können, wenn ein 8bit-Bus zur Verfügung steht, sollte man sich vielleicht auch noch mal überlegen. Die Motordrehzahl hat 4 Stellen, welche der 4 Stellen wird denn da vom CAN/OBD-Umsetzer gewürfelt?
Ein Datenframe kann bis zu 64 Bit Nutzdaten übertragen. Damit sollte eine 4-stellige, positive Integerzahl locker abgedeckt sein. Drehzahlen bis 18,4 Trillionen Umdrehungen pro Minute sollten wohl reichen.
Ansonsten werden halt die Bits aus mehrern Telegrammen vom Empfänger wieder zusammengeführt.
Zitat:
Original geschrieben von Elchsucher
Geh eher mal davon aus, dass was kommt, sonst hätte der Blitzer nicht ausgelöst.
Wahrscheinlich,
es gibt ein oder zwei Testbilder ohne Geschwindigkeitserfassung jeweils bei Beginn und Ende des Einsatzes zur Dokumentation der Aufstellung des Geräts. Es kann schon sein, dass man genau in diesem Moment vor die Linse gefahren ist, aber fest darauf hoffen sollte man nicht.
Zitat:
Die Auslöseschwelle wird bei keinem Gerät auf 33km/h eingestellt sein.
Die Auslöseschwelle wird unter Berücksichtigung des Toleranzabzugs eingestellt, wenn man ab 33 als Tatvorwurf erfassen will, dann steht die Auslöseschwelle auf 36 km/h. Das kann aber u.U. bedeuten, dass es bei "echten" 33 km/h auch blitzt und der Expresszuschlag kassiert wird.
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 8. Mai 2014 um 11:48:25 Uhr:
CAN ist kein 8-Bit Bus sonder ein serieller Bus (1-Bit-Bus).Zitat:
Original geschrieben von pflaumenkuchen
... 8bit-Bus zur Verfügung steht ...
Die Busbreite hat nix mit dem möglichen Wertebereich zu tun (wenn ich 8Bit-Bus habe und 32-Bittige Werte Brauche muß ich einfach nur 4x Speicherzellen Addressieren).
Mit 8 Bit können nur Werte zwischen 0 und 255, bzw. -128 und 127 dargestellt werden (ohne Nachkommastelle).
Eine Gleitkommazahl wird nicht mit festen Nachkommastellen dargestellt, sondern mittels Mantisse und Exponent berechnet (schon dabei gibt es prinzipbedingt Rundungsfehler).Gruß Metalhead
/*irony off
Endlich mal einer mit Ahnung. Danke.
/*irony on
Zitat:
@206freak schrieb am 6. Mai 2014 um 00:13:13 Uhr:
Hallo,wurde heute in der 30er Zone geblitzt, allerdings hatte ich den Wagen schon von weitem gesehen, bin trotzdem bewusst Tacho 32-33 gefahren ...
Darf man sich Hoffnungen machen dass nix kommt? 🙄
Greetz
Was mich wundert:
Dass welche wegen so einem Pippifax extra ein Fred hier eröffnen🙄
Oh Mann ...
Zitat:
@206freak schrieb am 6. Mai 2014 um 00:13:13 Uhr:
Wenn ersteres zutrifft muss ich halt die 15€ zahlen, was solls. theoretisch kann nämlich sogar für 1 km/h zuviel bestraft werden (1-10 Km/h innerorts = 15€).
Das mit dem Knollen für 1km/h zuviel passt nicht. In den Polizeigesetzen an die auch die Ordnungsämter gebunden sind ist festgelegt, dass Geschwindigkeitsverstöße bis 5km/h nicht verfolgt werden. Insofern Strafzettel immer erst ab echten 9km/h zu viel innerorts.
Gruß Frank
lol 😁
Blitzer von weiten gesehen und trotzdem durch gefahren xD
Gibt es hier irgendwo ein Nest solcher Helden? 😁