Wird die Qualität unserer Autos immer schlechter?
Hallo an alle,
also bei der Durchforstung von Fachforen, aus dem Bekanntenkreis und auch aus eigenen Erfahrungen heraus stelle ich ein zunehmendes Absinken der durchschnittlichen Qualität unserer Autos fest.
Konnte man in der Vergangenheit allerorten eine mehr oder weniger ständig ansteigende Produktqualität feststellen, so bis etwa zum Jahre 2010, so fällt seitdem ständig die Qualität, wovon alle Hersteller betroffen sind.
Wer jetzt einen Neuwagen kauft, bekommt wieder Rost gleich mitgeliefert (mal den Unterboden an noch nicht ausgelieferten Neuwagen anschauen, während man früher auf dicke Lagen von Unterbodenschutz schaute bzw. auf Verkleidungsteile, so sieht man jetzt nacktes Metall, das natürlich bereits Rost angesetzt hat), die Ausstattung wird kontinuierlich zusammengestrichen und vereinfacht, so zahlt man teilweise immer noch ca. 1000 Euro Aufpreis für BiXenonLicht, bekommt aber stattdessen eine Sparausführung mit verminderter Lichtausbeute, dafür ohne automatische Leuchtweitenregelung und ohne Reinigungsanlage, Nichtmal Noträder werden serienmässig mitgeliefert, selbst dafür muss man 100 Euro zahlen! Ein "richtiges", brauchbares Reserverad gibts ja schon lange nicht mehr, stattdessen solche Reifenkleber mit Kompressor, die aber den Reifen bei Gebrauch unwiderbringlich zerstören. Und manche Autos haben nicht mal mehr das, sondern sie haben stattdessen RunFlat-Tires, also Reifen, die man auch platt noch fahren kann. Zwar verschlechtert sich dadurch der Abrollkomfort ganz erheblich, aber was solls, der Hersteller spart und der bekloppte Kunde kauft das Auto auch so.
Habt ihr auch diesen Eindruck, oder täusche ich mich?
Grüße
Udo
Beste Antwort im Thema
Hallo Zusammen,
Lieber Udo - Nein, deine Beobachtungen bewegen sich auf einem pauschalen und nachweislich nicht korrekten Level.
Deine Aussage, dass Mercedes immer schlechtere Qualität abliefert und du dies speziell am Rost festmachst ist statistisch nicht haltbar. Auch, dass man Technik anderer Hersteller verwendet ist nun weder etwas neues, noch etwas verwerfliches.
In der Vergangenheit hat Mercedes Benz speziell dadurch geglänzt, dass Sie erprobte Technik anderer Hersteller nutzten. Mercedes Benz war bis Ende der 80er Jahre speziell dafür bekannt, Bauteile die aus dem Flugzeugbau, aus dem Maschinenbau usw. stammten und oftmals normiert waren zu verwenden. Auch wurde schon immer mit anderen Herstellern koorperiert - nur hat man es meist nicht an die große Glocke gehängt. Der Unterschied zu früher ist lediglich - wegen der erheblich höheren Informationsdichte z.B. durch Foren erfährst du davon. Und ich bitte dich - jeder Mercedes hat gerostet. Traditionell ist der Rost der Grund, weshalb ein Mercedes ausrangiert wird. Der /8 hat gerostet, der 123er hat gerostet (z.T. sehr heftig), der 124er und der 190er - ja auch die haben gerostet und ja, so ziemlich jeder Mercedes hatte auch so seine Schwachpunkte. Seien es die Nockenwellen beim 123er, 124er und 190er ... die Kabelbäume beim 124er, 210er und bei einigen S-Klassen, seien es die Ventile und Vergaser einiger älterer 6-Zylinder. Und Fahrwerksschwächen sind mir auch so ziemlich bei jedem Mercedes bekannt. Das ganze können wir auch für alle anderen Hersteller durchführen - es gibt keinen Hersteller der jemals Fahrzeuge ohne Schwächen produzierte. Und um mal ne Lanze zu brechen - der so oft gescholtene 210er Benz - von dem sind in Deutschland noch immer rund 75% der ausgelieferten Fahrzeuge zugelassen, beim TÜV schneidet er in Punkto Korrosion an tragenden durchschnittlich ab - also nicht besonders schlecht. Ich verrate dir was 😉 der Punkt ist nicht, das Mercedes schlechter geworden ist. So ziemlich alle anderen Hersteller sind mächtig besser geworden. Vergleiche mal die Qualität eines Audi 100 von 1980 und eines W123 von 1980 - damals lagen messbar zwei Klassen unterschied in der Qualität beider Modelle - heute begegnen sich beide Marken auf Augenhöhe. Selbst ein Opel, Mazda oder Fiat ist keine Welt mehr weg - sondern ist zumindest in Schlagdistanz - so dass man sich diese Modelle durchaus auch in Betracht ziehen kann. Ein weiteres Argument, dass gegen deine Annahme spricht ist zudem - der Fahrzeugbestand in Deutschland ist aktuell der zweitälteste aller Zeiten - das passt ja mit der Annahme, dass die Fahrzeuge schlechter seien nicht zusammen (den ältesten hatten wir direkt vor der Abwrackprämie). Auch die häufig berichteten Beispiele - früher hat ein XYZ 500.000 km gemacht - naja, habt Ihr euch da mal die Mühe gemacht und nachgefragt, was denn alles schon repariert wurde - da kommt dann meistens heraus, dass 80 oder 90% schon durchrepariert wurden. Weiterhin ist es durchaus so, dass Rost zwar durchaus ein Thema ist (deshalb wird es vom TÜV ja erfasst) - aber eines das sicherlich nicht im Fokus steht - die meisten Mängel an Autos sind bei der HU ganz klare Wartungs- und Aufmerksamkeitsmängel, die man mehr dem Halter als dem Hersteller zuschreiben muss. Und wenn man sich so die TÜV Statistiken der Vergangenheit ansieht und mit den richtigen Menschen redet - man wird feststellen, dass je nach Baureihe/Hersteller erste Schweißarbeiten ab dem 5./7. Jahres TÜV notwendig waren, bei besseren Modellen zog es sich bis zum 9. Lebensjahr ... Mittlerweile sind Schweissarbeiten an Fahrzeugen von bis zu 7 Jahren eher exotisch und auch bei 9 oder 11 Jahren kein häufig auftretender Fakt.
Auch die EU widerspricht dir 😉 Denn hättest du Recht - dann wäre der TÜV pro Jahr jetzt Pflicht und nicht we gehabt 3 und 2 Jahre.
Und deine Wünsche, die du so äußerst sind ziemlich irrelevant! Jedes gefertigte Auto packt seine 250.000 km und/oder 12-13 Jahre Lebenszeit - warum soll man Korrosionsschutz für 20 Jahre und eine Zielreichweite von 1 Mio. km ansetzen - wenn das Auto ab einem gewissen Alter trotzdem für alle uninteressant ist? Diese Beobachtung, dass Autos so gefertigt wurden - hat seine Ursache doch bei Audi - in der Unterirrdischen Karosseriequalität des Audi 100 Typ 43 (da gab es Modelle, die wegen Korrosion den TÜV nach 3 Jahren nicht bestanden). Um überhaupt noch Autos verkaufen zu können, stieg man bei Audi mit der Totalfeuerverzinkung ein. Das gab einen Push auf den Markt (der sicherlich bei vielen Herstellern notwendig war), der bis in die 90er Jahre durchaus auch am realen Bedarf vorbeischoss (sprich - es wurde mehr gemacht, als für den Markt realistisch notwendig gewesen wäre). Grundsätzlich ist es schlauer den Korrosionsschutz der realen Marktlage anzupassen. Dadurch sinkt ein Teil des Kostendrucks und zum anderen sorgt die Gewichtsersparnis auch zur Fahrzeugeffizienz bei.
Vieles was von vielen Menschen zudem immer wieder als Qualitätsmindereindruck geschildert wird - "dünne Bleche". Ganz unter uns - unterm Strich sind diese Bleche qualitativ hochwertiger und erfüllen mehr Funktionen als die vergangene Blechtafel - das ist ein Gewinn, den man aus der Materialforschung der 80er und frühen 90er Jahre bekommt. Wir haben heute Materialmöglichkeiten - die früher komplett unbekannt waren, dazu haben wir Fertigungstechniken entwickelt - von denen viele legendäre Konstrukteure geträumt hätten.
Auch die Sorgen, dass Autos wegen der Elektronik irgendwann nicht mehr als Oldie taugen... Zum einen bin ich mir sicher, dass es bei entsprechender Nachfrage Menschen geben wird, die sich des Problems annehmen werden (gibt schon Beispiele dafür). Aber - und das muss man sich auch mal merken - DAS ist im Grunde nicht das Problem des Herstellers. Der baut ein Auto für typischerweise 10-12 Jahre - nicht für 50 Jahre (auch wenn man mit diesen Modellen Super Werbung machen kann).
Dein Argument bzgl. reißender Riemen und Ketten - Wartungsverschulden des Halters. Ein Riemen hat zwei Wartungsintervalle und üblicherweise sogar ein drittes (bei "hartem" Einsatz), eine Kette kündigt ihren Defekt an. Sebst wenn wie z.B. bei Opel in einzelnen Modellen der Kettenspanner zu schwach dimensioniert ist - meldet sich der Defekt frühzeitig und auch DIES ist keine Erfindung der Neuzeit - auch Porsche hat es beim 911er in den 70ern und 80ern bereits erwischt, beim Zahnriemen hat sich auch BMW in den 80/90ern mit dem M40 Motor nicht mit Ruhm bekleckert (40.000 km oder 2 Jahre Wechselintervall sind nun wirklich nicht berühmt).
Übrigens - eine mittlere Erlebensdauer wird bei jedem Hersteller geplant und das ist auch keine Erfindung der Neuzeit. Das ist notwendig um statistisch vorzubestimmen und zu planen, welche Rücklagen für Garantie und Gewährleistungen gebildet werden müssen, wie die Ersatzteilplanung usw. aussehen muss. Heutzutage werden Autos für 15 Jahre und 250.000 km mittlere Erlebensdauer gebaut - d.h. mehr als 90% aller produzierten Fahrzeuge schaffen einen von beiden Werten, vorausgesetzt sie werden durchgehend gut und richtig gewartet (daran scheitert es aber meistens, wenn das Auto älter als 4 Jahre wird). Für die meisten Fahrzeuge lagen diese Werte früher bei 100.000 km und 10 Jahre.
Einzig der Schwäche vieler Werkstätten kann ich zustimmen. Offenbar überfordern sehr viele Hersteller ihre Werkstätten in vielerlei Hinsicht. Auch, was die "Wartungsfreudigkeit" und Zugänglichkeit vieler Stellen am Fahrzeug angeht.
Lieber John - Ozonalarm gibt es heute tatsächlich seltener (die Werte werden noch immer überwacht), der Grund sind die Katfahrzeuge - so dass die auslösenden Stickoxidemissionen drastisch abgenommen haben (das ist auch der Grund, weshalb Katlose und U-Kat Fahrzeuge nicht in Umweltzonen dürfen - da diese auch Stickoxide berücksichtigt). Und deine Aussage das jedes alte Auto besser sei, als ein neues stimmt auch nicht pauschal. Man kann es tatsächlich ausrechnen. Üblicherweise (das ist nun auch pauschalisierung) rechtfertigt der technische Fortschritt nach 8-10 Jahren den Austausch gegen einen Neuwagen (Das wurde vor ein paar Jahren mal von der Universität Groningen ausgerechnet). Gibt Phasen - wo es sehr schnell neue Abgasstufen gibt, da ist es kürzer und es gibt Phasen, da ist es länger, weil die Abgasnormen länger stabil blieben. Und bzgl. der Schadstoffe aus der Produktion musst du berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad selbst eher schlechter Industrieanlagen noch immer erheblich besser ist, als der von PKWs und NFZs. Wenn man die gleichen Anforderungen an einen PKW stellen würde - wie man sie an eine gewerbliche Heizanlage stellen täte - ich behaupte, kaum ein Auto würde mehr fahren.
Gewisse Schwächen der Elektronik sieht man übrigens besonders stark bei den Einführungsmodellen. Weil dieses neue Feature noch unbedingt mit rein muss, damit man der erste ist und nicht mein schlimmster Mitbewerber. Sinnfrei - die aktuelle A-Klasse ist quasi das teuerste Gadget für ein iPhone, ich möchte gar nicht wissen, was für eine Panik bei MB geschoben wurde, als kurz vor Marktstart die neue Software von Apple kam. Ich gehe davon aus - dass die neuesten "Errungenschaften" in der Elektronik - um der erste sein zu können und wegen der irrsinnigen Nachfrage aus dem Markt für jeden Blödsinn - zwar ordentlich entwickelt, aber nicht ausreichend getestet wurden. So dass an der Stelle der erste Käufer öfters der Blöde ist, weil er für völlige Zufriedenheit erstmal drei Updates abwarten muss. Aber dass ist eher Hast, als ein Qualitätsmangel.
Der Rest ist - leider eher Stammtischpropaganda, denn harte Realität. Lässt sich nicht belegen - ist eher dünnes Gerede, ohne dass es greifbar ist. Und - das wurde schon bei der Einführung des Golf I erzählt, des Mercedes W124 (da gab es sogar streikende und protestierende Taxifahrer!) und heute werden diese Autos in einigen Bereichen als Ikonen der Qualität dargestellt 😉 In 10 Jahren wird man über die heute gescholtenen Autos genau das gleiche Behaupten (damals wurden noch richtig gute, gar ewig haltende Autos gebaut). Geht schon los 😉 Zur Premiere des W212 Facelifts schrieb doch irgendwer, dass man den W210 als letzten echten Mercedes vermissen täte. Vor Jahren, war er noch der schlimmste Mercedes der Jemals gebaut worden ist.
Also - nicht alles ganz so ernst nehmen. Einfach akzeptieren, dass jedes Auto Schwachpunkte haben wird -sowohl neue, als auch alte. Und das wird sich auch niemals ändern.
Beste Grüße,
Kester
167 Antworten
Der letzte Satz des Auto-Bild Zitats bringt es m.E. auf den Punkt.
Vom rein mechanischen her denke ich, dass unsere Autos allen Unkenrufen zum Trotz immer besser werden. Die meisten heutigen Pannen gehen ja auf die Elektronik zurück.
Man muss sich nur mal anschauen, woher die Abneigung vieler älterer Semester vor Gebrauchtwagen mit über 100.000 km Laufleistung kommt.
In den 70er und 80er Jahren galt ein Kleinwagen oder Mittelklasse PKW mit dieser Laufleistung als fertig.
Heute sind 100.000 km bei vernünftiger Fahrweise und Pflege gar nichts.
Und wer heute über Kantenrost jammert (obwohl der wirklich nicht sein muss und ich hier keinen Hersteller in Schutz nehmen will), soll mal seinen Vater oder Opa fragen, wie ihm früher der Opel oder Fiat unterm Ar... weggerostet ist.
Zitat:
Original geschrieben von Autobahnbewohner
In den 70er und 80er Jahren galt ein Kleinwagen oder Mittelklasse PKW mit dieser Laufleistung als fertig.
Dazu muß man aber sagen, daß dies damals eine Urban Legend der Bürohengste war.
Wenn man bei dieser Laufleistung (oder auch mit etlichen Kilometern mehr auf dem Tacho) an den notwendigen Stellen ein paar Reparaturbleche einschweißte und die Zylinder auf das nächste Übermaß aufbohrte, waren auch die nächsten 100 - 150 Tsd. Kilometer kein Problem.
Diverse Saugbenziner aus 199x als Gebrauchtwagen: Probefahrt gemacht, geschaut wie siffig der Motor/das Getriebe ölt und ob man mit dem Rost noch durch den nächsten TÜV kommt -> gekauft.
Dann Ölwechsel mit Filter, Kraftstoffilter, Luftfilter und Zündkerzen neu und es gab selbst bei einem Golf 2 aus 5. Hand mit 255.000 km (1.6l 70PS Benziner + 1.8 90PS) keine Motorprobleme.
Einen Escortmotor (1.6l, 90PS) 300.000km getreten und lief immer noch.
Ich fürchte dass die downgesizeten Turbobenziner sowas im Mittel nicht mitmachen ohne teure Reparatur.
Und 7,5l/100km Realverbrauch trotz nicht gerade spritsparender Fahrweise auf der Autobahn finde ich ok für diese alten hubraumstarken (lol) Saugbenziner.
Ein Golf 105PS TSI bringt es auf Spritmonitor.de (2010-2014, ab 10.000km gesucht) im Durchschnitt auf 6,47l/100Km.
Wegen einem Liter weniger auf 100Km (aber dafür kein Feinstaub bei den ollen Motoren) wird so ein technischer Aufriss gemacht.
Der Verbrauch meines Autos ist im Footer verlinkt. Wenn nicht unterwegs immer an der gleichen Tankstelle, der gleichen Säule und mit 5x klicken getankt --> 7,41l/100km. Unter 6l wenn ich mich auf der AB zurückhalte (was ich sonst einfach nicht schaffe weil 140-180 Tacho viel mehr Spass machen).
Zitat:
Original geschrieben von wolfgear
Ich will aber nicht in einer Kiste hocken, die sich seit 1990 technologisch nicht verändert hat.
1. Ich u.U. schon.
Zitat:
Oder habt Ihr noch Eure Röhre im Wohnzimmer stehen?
2. Ja 😁
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Zitat:
Original geschrieben von picard95
Ich fürchte dass die downgesizeten Turbobenziner sowas im Mittel nicht mitmachen ohne teure Reparatur.
Mir fehlt die Begründung. Wer den Turbo warm und wieder kalt fährt, der wird auch an einem Turbolader Jahre und 100.000de von Kilometern spaß haben.
Wer die Kiste von 6.000 Touren auf 0 stellt, oder von 0 direkt nach dem Anlassen das Bodenblech durchtritt, wird wohl nach 100.000km den ersten Lagerschaden haben. Diese Leute sollten sich aber weniger über die Turbotechnik ärgern, denn über ihr fehlendes Feingefühl. Und selbst dieser Turboschaden ist kein kapitaler Motorschaden, sondern wird durch einen wechsel des Turboladers eben wieder gerichtet.
Ich hatte was gelesen von "dann fräst den Block eben etwas auf..." - joa kannst du mit Turbomotoren auch machen. Das sind Sauger, auf denen einfach ein Turbo gesetzt und ein wenig an den Kennfeldern gepimmelt wurde. Nicht mehr nicht weniger. Da bewegen sich immernoch Kolben auf und ab, da sind immernoch pleuel, Ventile und ne Welle am Werk... kein Hexenzauber.
Zitat:
Original geschrieben von picard95
Wegen einem Liter weniger auf 100Km (aber dafür kein Feinstaub bei den ollen Motoren) wird so ein technischer Aufriss gemacht.
technischer Aufriss? Die grundlegende Technik hinter den heutigen Motoren unterscheidet sich nicht grundlegend von vor 100 Jahren. Es wurd nur alles ein wenig verfeinert.
So ein Downsizing macht sinn - gerade in der Stadt erfährt man deutlich weniger Spritverbrauch... Im Mittel ist der Gewinn recht Mager, denn auf ewig wird gelten: "Der Turbo läuft, der Turbo säuft".
Allerdings bewegt sich ein Fahrer eines Turbomotors grundsätzlich in anderen Drehzahlbereichen. Was der Langlebigkeit wieder zugute kommt. Und so wirklich angst davor habe ich nicht - mein Turbodieselchen hat jetzt 160.000km auf der Uhr, läuft wie ein Kätzchen und hat noch keinen Turboschaden gehabt. (und wenn man Richtung Nissan mit dem RB26DETT schaut, oder was Toyota mit dem 2JZ-GTE auf die Beine gestellt hat... Hohe Literleistung ohne das man Angst haben muss, dass dort der ADAC morgens steht)
Und die ganzen Taxen... alles turboaufgeladene Motörchen. ;D
Zitat:
Original geschrieben von picard95
Diverse Saugbenziner aus 199x als Gebrauchtwagen: Probefahrt gemacht, geschaut wie siffig der Motor/das Getriebe ölt und ob man mit dem Rost noch durch den nächsten TÜV kommt -> gekauft.Dann Ölwechsel mit Filter, Kraftstoffilter, Luftfilter und Zündkerzen neu und es gab selbst bei einem Golf 2 aus 5. Hand mit 255.000 km (1.6l 70PS Benziner + 1.8 90PS) keine Motorprobleme.
Einen Escortmotor (1.6l, 90PS) 300.000km getreten und lief immer noch.
Ich fürchte dass die downgesizeten Turbobenziner sowas im Mittel nicht mitmachen ohne teure Reparatur.
Das fürchte ich auchUnd 7,5l/100km Realverbrauch trotz nicht gerade spritsparender Fahrweise auf der Autobahn finde ich ok für diese alten hubraumstarken (lol) Saugbenziner.
Diese Sauger haben schon 1971 7,5 verbraucht, im Endeffekt brauchen die downsizer auf der BAB wesentlich mehr.Ein Golf 105PS TSI bringt es auf Spritmonitor.de (2010-2014, ab 10.000km gesucht) im Durchschnitt auf 6,47l/100Km.
aber nur auf der LandstraßeWegen einem Liter weniger auf 100Km (aber dafür kein Feinstaub bei den ollen Motoren) wird so ein technischer Aufriss gemacht.
GenauDer Verbrauch meines Autos ist im Footer verlinkt. Wenn nicht unterwegs immer an der gleichen Tankstelle, der gleichen Säule und mit 5x klicken getankt --> 7,41l/100km. Unter 6l wenn ich mich auf der AB zurückhalte (was ich sonst einfach nicht schaffe weil 140-180 Tacho viel mehr Spass machen).
Zitat:
Original geschrieben von Bleede
Corsa du bist ein Schwätzer hoch 10....
Ich komme gleich nach Dir 😁
Also fahren die Turbobenziner auf Spritmonitor alle nur auf der Landstrasse... Interessant corsadiesel ...
Ich bin eigentlich zu jung, um zu diesem Thema ein qualifiziertes Urteil abzugeben.
Aber ich weiss von einem befreundeten Entwicklungsingenieur, der bei einem grossen, sueddeutschen „Premiumhersteller“ arbeitet, dass die Anforderung an Fahrzeugkomponenten bezueglich der Lebensdauer bei 8 Jahren bzw. 150 tkm liegt.
Dieser Fakt belegt dann zumindest, dass die Qualitaet im Vergleich zu frueher nicht grossartig gestiegen sein kann...
Ich blicke auf 50 Jahre Automobilerfahrung zurück. Mein erstes Auto war 1963 ein Fiat 500, es folgten in den 60-iger Jahren Renault R 4 und Opel Kadett A. Verglichen mit heutigen Fahrzeugen war die Qualität lausig. Auspuffanlagen rosteten im Schnelldurchgang, Startprobleme waren an der Tagesordnung und nicht nur im Winter. Die Antriebswellen des R 4 waren meist nach 20.000 km manchmal auch früher hinüber. Die Motoren waren lange nicht so haltbar wie heute. Die viel gelobten VW-Motoren des Käfers hielten meist nur 80.000 km, dann war für rund 500 DM ( immerhin rund 1/6 des Anschaffungspreises des Wagens ) ein Austauschmotor fällig. Wer 100.000 km mit dem ersten Motor schaffte, bekam anfangs von VW sogar eine Urkunde. Der 2-Takter des DKW gab oft schon nach 30.000 km den Geist auf.
Die mangelde Standfestigkeit zeigte sich auch in kurzen Inspektionsintervallen. Der Fiat 500 mußte nach 2.500 km ( !! ) in die Werkstatt. Bei anderen Fahrzeugen lagen die Inspektionsintervallen bei 5.000 maximal 10.000 km.
Auch Rost war durchaus ein großes Thema.
Wenn man bedenkt, dass die Autos auch damals gemessen am Einkommen alles andere als billig waren, in jeder Beziehung eine wesentlich schlechter Ausstattung aufwiesen und obendrein qualitativ deutlich schlechter waren, dann ist die Themenfrage ein schlechter Scherz. Verglichen mit der Zeit vor 40 bis 50 Jahren leben wir heute im automobilen Schlaraffenland.
Das Klagen, dass früher alles besser gewesen sei, hat es zu allen Zeiten gegeben und war auch zu allen Zeiten in der Regel falsch.
Natürlich ist die Qualität der Autos seit den 60er Jahren stetig gestiegen.
Eine Frage ist aber, entwickelt sich die Qualität in den letzten Jahren wieder zurück?
Es gibt z.B. wieder Rost - das war bei Fahrzeugen Ende der 90er - Anfang 2000er weitestgehend abgestellt. Schwarze Schafe gab es natürlich immer.
Grüße
Honsel
Welches Auto rostet denn heute? Mir ist keines bekannt, welches wirklich Probleme mit Rost hat, solange es ohne Unfall durch die Laufzeit kommt. Abgesehen von Chinabombern natürlich - aber die sind in der Zeit etwa bei 1975 stehen geblieben.
Dagegen stehen aber die ganze Benz Anfang des Jahrtausends, die seit Jahrzehnten Rostprobleme haben. Aber selbst die neuen Benz rosten nicht mehr so einfach weg.