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Wird die Qualität unserer Autos immer schlechter?

Themenstarteram 8. Juli 2013 um 18:17

Hallo an alle,

also bei der Durchforstung von Fachforen, aus dem Bekanntenkreis und auch aus eigenen Erfahrungen heraus stelle ich ein zunehmendes Absinken der durchschnittlichen Qualität unserer Autos fest.

Konnte man in der Vergangenheit allerorten eine mehr oder weniger ständig ansteigende Produktqualität feststellen, so bis etwa zum Jahre 2010, so fällt seitdem ständig die Qualität, wovon alle Hersteller betroffen sind.

Wer jetzt einen Neuwagen kauft, bekommt wieder Rost gleich mitgeliefert (mal den Unterboden an noch nicht ausgelieferten Neuwagen anschauen, während man früher auf dicke Lagen von Unterbodenschutz schaute bzw. auf Verkleidungsteile, so sieht man jetzt nacktes Metall, das natürlich bereits Rost angesetzt hat), die Ausstattung wird kontinuierlich zusammengestrichen und vereinfacht, so zahlt man teilweise immer noch ca. 1000 Euro Aufpreis für BiXenonLicht, bekommt aber stattdessen eine Sparausführung mit verminderter Lichtausbeute, dafür ohne automatische Leuchtweitenregelung und ohne Reinigungsanlage, Nichtmal Noträder werden serienmässig mitgeliefert, selbst dafür muss man 100 Euro zahlen! Ein "richtiges", brauchbares Reserverad gibts ja schon lange nicht mehr, stattdessen solche Reifenkleber mit Kompressor, die aber den Reifen bei Gebrauch unwiderbringlich zerstören. Und manche Autos haben nicht mal mehr das, sondern sie haben stattdessen RunFlat-Tires, also Reifen, die man auch platt noch fahren kann. Zwar verschlechtert sich dadurch der Abrollkomfort ganz erheblich, aber was solls, der Hersteller spart und der bekloppte Kunde kauft das Auto auch so.

Habt ihr auch diesen Eindruck, oder täusche ich mich?

 

Grüße

Udo

Beste Antwort im Thema

Hallo Zusammen,

Lieber Udo - Nein, deine Beobachtungen bewegen sich auf einem pauschalen und nachweislich nicht korrekten Level.

Deine Aussage, dass Mercedes immer schlechtere Qualität abliefert und du dies speziell am Rost festmachst ist statistisch nicht haltbar. Auch, dass man Technik anderer Hersteller verwendet ist nun weder etwas neues, noch etwas verwerfliches.

In der Vergangenheit hat Mercedes Benz speziell dadurch geglänzt, dass Sie erprobte Technik anderer Hersteller nutzten. Mercedes Benz war bis Ende der 80er Jahre speziell dafür bekannt, Bauteile die aus dem Flugzeugbau, aus dem Maschinenbau usw. stammten und oftmals normiert waren zu verwenden. Auch wurde schon immer mit anderen Herstellern koorperiert - nur hat man es meist nicht an die große Glocke gehängt. Der Unterschied zu früher ist lediglich - wegen der erheblich höheren Informationsdichte z.B. durch Foren erfährst du davon. Und ich bitte dich - jeder Mercedes hat gerostet. Traditionell ist der Rost der Grund, weshalb ein Mercedes ausrangiert wird. Der /8 hat gerostet, der 123er hat gerostet (z.T. sehr heftig), der 124er und der 190er - ja auch die haben gerostet und ja, so ziemlich jeder Mercedes hatte auch so seine Schwachpunkte. Seien es die Nockenwellen beim 123er, 124er und 190er ... die Kabelbäume beim 124er, 210er und bei einigen S-Klassen, seien es die Ventile und Vergaser einiger älterer 6-Zylinder. Und Fahrwerksschwächen sind mir auch so ziemlich bei jedem Mercedes bekannt. Das ganze können wir auch für alle anderen Hersteller durchführen - es gibt keinen Hersteller der jemals Fahrzeuge ohne Schwächen produzierte. Und um mal ne Lanze zu brechen - der so oft gescholtene 210er Benz - von dem sind in Deutschland noch immer rund 75% der ausgelieferten Fahrzeuge zugelassen, beim TÜV schneidet er in Punkto Korrosion an tragenden durchschnittlich ab - also nicht besonders schlecht. Ich verrate dir was ;) der Punkt ist nicht, das Mercedes schlechter geworden ist. So ziemlich alle anderen Hersteller sind mächtig besser geworden. Vergleiche mal die Qualität eines Audi 100 von 1980 und eines W123 von 1980 - damals lagen messbar zwei Klassen unterschied in der Qualität beider Modelle - heute begegnen sich beide Marken auf Augenhöhe. Selbst ein Opel, Mazda oder Fiat ist keine Welt mehr weg - sondern ist zumindest in Schlagdistanz - so dass man sich diese Modelle durchaus auch in Betracht ziehen kann. Ein weiteres Argument, dass gegen deine Annahme spricht ist zudem - der Fahrzeugbestand in Deutschland ist aktuell der zweitälteste aller Zeiten - das passt ja mit der Annahme, dass die Fahrzeuge schlechter seien nicht zusammen (den ältesten hatten wir direkt vor der Abwrackprämie). Auch die häufig berichteten Beispiele - früher hat ein XYZ 500.000 km gemacht - naja, habt Ihr euch da mal die Mühe gemacht und nachgefragt, was denn alles schon repariert wurde - da kommt dann meistens heraus, dass 80 oder 90% schon durchrepariert wurden. Weiterhin ist es durchaus so, dass Rost zwar durchaus ein Thema ist (deshalb wird es vom TÜV ja erfasst) - aber eines das sicherlich nicht im Fokus steht - die meisten Mängel an Autos sind bei der HU ganz klare Wartungs- und Aufmerksamkeitsmängel, die man mehr dem Halter als dem Hersteller zuschreiben muss. Und wenn man sich so die TÜV Statistiken der Vergangenheit ansieht und mit den richtigen Menschen redet - man wird feststellen, dass je nach Baureihe/Hersteller erste Schweißarbeiten ab dem 5./7. Jahres TÜV notwendig waren, bei besseren Modellen zog es sich bis zum 9. Lebensjahr ... Mittlerweile sind Schweissarbeiten an Fahrzeugen von bis zu 7 Jahren eher exotisch und auch bei 9 oder 11 Jahren kein häufig auftretender Fakt.

Auch die EU widerspricht dir ;) Denn hättest du Recht - dann wäre der TÜV pro Jahr jetzt Pflicht und nicht we gehabt 3 und 2 Jahre.

Und deine Wünsche, die du so äußerst sind ziemlich irrelevant! Jedes gefertigte Auto packt seine 250.000 km und/oder 12-13 Jahre Lebenszeit - warum soll man Korrosionsschutz für 20 Jahre und eine Zielreichweite von 1 Mio. km ansetzen - wenn das Auto ab einem gewissen Alter trotzdem für alle uninteressant ist? Diese Beobachtung, dass Autos so gefertigt wurden - hat seine Ursache doch bei Audi - in der Unterirrdischen Karosseriequalität des Audi 100 Typ 43 (da gab es Modelle, die wegen Korrosion den TÜV nach 3 Jahren nicht bestanden). Um überhaupt noch Autos verkaufen zu können, stieg man bei Audi mit der Totalfeuerverzinkung ein. Das gab einen Push auf den Markt (der sicherlich bei vielen Herstellern notwendig war), der bis in die 90er Jahre durchaus auch am realen Bedarf vorbeischoss (sprich - es wurde mehr gemacht, als für den Markt realistisch notwendig gewesen wäre). Grundsätzlich ist es schlauer den Korrosionsschutz der realen Marktlage anzupassen. Dadurch sinkt ein Teil des Kostendrucks und zum anderen sorgt die Gewichtsersparnis auch zur Fahrzeugeffizienz bei.

Vieles was von vielen Menschen zudem immer wieder als Qualitätsmindereindruck geschildert wird - "dünne Bleche". Ganz unter uns - unterm Strich sind diese Bleche qualitativ hochwertiger und erfüllen mehr Funktionen als die vergangene Blechtafel - das ist ein Gewinn, den man aus der Materialforschung der 80er und frühen 90er Jahre bekommt. Wir haben heute Materialmöglichkeiten - die früher komplett unbekannt waren, dazu haben wir Fertigungstechniken entwickelt - von denen viele legendäre Konstrukteure geträumt hätten.

Auch die Sorgen, dass Autos wegen der Elektronik irgendwann nicht mehr als Oldie taugen... Zum einen bin ich mir sicher, dass es bei entsprechender Nachfrage Menschen geben wird, die sich des Problems annehmen werden (gibt schon Beispiele dafür). Aber - und das muss man sich auch mal merken - DAS ist im Grunde nicht das Problem des Herstellers. Der baut ein Auto für typischerweise 10-12 Jahre - nicht für 50 Jahre (auch wenn man mit diesen Modellen Super Werbung machen kann).

Dein Argument bzgl. reißender Riemen und Ketten - Wartungsverschulden des Halters. Ein Riemen hat zwei Wartungsintervalle und üblicherweise sogar ein drittes (bei "hartem" Einsatz), eine Kette kündigt ihren Defekt an. Sebst wenn wie z.B. bei Opel in einzelnen Modellen der Kettenspanner zu schwach dimensioniert ist - meldet sich der Defekt frühzeitig und auch DIES ist keine Erfindung der Neuzeit - auch Porsche hat es beim 911er in den 70ern und 80ern bereits erwischt, beim Zahnriemen hat sich auch BMW in den 80/90ern mit dem M40 Motor nicht mit Ruhm bekleckert (40.000 km oder 2 Jahre Wechselintervall sind nun wirklich nicht berühmt).

Übrigens - eine mittlere Erlebensdauer wird bei jedem Hersteller geplant und das ist auch keine Erfindung der Neuzeit. Das ist notwendig um statistisch vorzubestimmen und zu planen, welche Rücklagen für Garantie und Gewährleistungen gebildet werden müssen, wie die Ersatzteilplanung usw. aussehen muss. Heutzutage werden Autos für 15 Jahre und 250.000 km mittlere Erlebensdauer gebaut - d.h. mehr als 90% aller produzierten Fahrzeuge schaffen einen von beiden Werten, vorausgesetzt sie werden durchgehend gut und richtig gewartet (daran scheitert es aber meistens, wenn das Auto älter als 4 Jahre wird). Für die meisten Fahrzeuge lagen diese Werte früher bei 100.000 km und 10 Jahre.

Einzig der Schwäche vieler Werkstätten kann ich zustimmen. Offenbar überfordern sehr viele Hersteller ihre Werkstätten in vielerlei Hinsicht. Auch, was die "Wartungsfreudigkeit" und Zugänglichkeit vieler Stellen am Fahrzeug angeht.

Lieber John - Ozonalarm gibt es heute tatsächlich seltener (die Werte werden noch immer überwacht), der Grund sind die Katfahrzeuge - so dass die auslösenden Stickoxidemissionen drastisch abgenommen haben (das ist auch der Grund, weshalb Katlose und U-Kat Fahrzeuge nicht in Umweltzonen dürfen - da diese auch Stickoxide berücksichtigt). Und deine Aussage das jedes alte Auto besser sei, als ein neues stimmt auch nicht pauschal. Man kann es tatsächlich ausrechnen. Üblicherweise (das ist nun auch pauschalisierung) rechtfertigt der technische Fortschritt nach 8-10 Jahren den Austausch gegen einen Neuwagen (Das wurde vor ein paar Jahren mal von der Universität Groningen ausgerechnet). Gibt Phasen - wo es sehr schnell neue Abgasstufen gibt, da ist es kürzer und es gibt Phasen, da ist es länger, weil die Abgasnormen länger stabil blieben. Und bzgl. der Schadstoffe aus der Produktion musst du berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad selbst eher schlechter Industrieanlagen noch immer erheblich besser ist, als der von PKWs und NFZs. Wenn man die gleichen Anforderungen an einen PKW stellen würde - wie man sie an eine gewerbliche Heizanlage stellen täte - ich behaupte, kaum ein Auto würde mehr fahren.

Gewisse Schwächen der Elektronik sieht man übrigens besonders stark bei den Einführungsmodellen. Weil dieses neue Feature noch unbedingt mit rein muss, damit man der erste ist und nicht mein schlimmster Mitbewerber. Sinnfrei - die aktuelle A-Klasse ist quasi das teuerste Gadget für ein iPhone, ich möchte gar nicht wissen, was für eine Panik bei MB geschoben wurde, als kurz vor Marktstart die neue Software von Apple kam. Ich gehe davon aus - dass die neuesten "Errungenschaften" in der Elektronik - um der erste sein zu können und wegen der irrsinnigen Nachfrage aus dem Markt für jeden Blödsinn - zwar ordentlich entwickelt, aber nicht ausreichend getestet wurden. So dass an der Stelle der erste Käufer öfters der Blöde ist, weil er für völlige Zufriedenheit erstmal drei Updates abwarten muss. Aber dass ist eher Hast, als ein Qualitätsmangel.

Der Rest ist - leider eher Stammtischpropaganda, denn harte Realität. Lässt sich nicht belegen - ist eher dünnes Gerede, ohne dass es greifbar ist. Und - das wurde schon bei der Einführung des Golf I erzählt, des Mercedes W124 (da gab es sogar streikende und protestierende Taxifahrer!) und heute werden diese Autos in einigen Bereichen als Ikonen der Qualität dargestellt ;) In 10 Jahren wird man über die heute gescholtenen Autos genau das gleiche Behaupten (damals wurden noch richtig gute, gar ewig haltende Autos gebaut). Geht schon los ;) Zur Premiere des W212 Facelifts schrieb doch irgendwer, dass man den W210 als letzten echten Mercedes vermissen täte. Vor Jahren, war er noch der schlimmste Mercedes der Jemals gebaut worden ist.

Also - nicht alles ganz so ernst nehmen. Einfach akzeptieren, dass jedes Auto Schwachpunkte haben wird -sowohl neue, als auch alte. Und das wird sich auch niemals ändern.

Beste Grüße,

Kester

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am 8. Juli 2013 um 19:40

Zitat:

Original geschrieben von wolfgear

Der Spaßbefreite spart eben wo er kann, gell.

Und weißt Du was: es geht noch alles und ich freue mich, dass ich so ein Fahrzeug dienstlich nutzen kann. Und für 1% GWV fahre ich wohin ich will.

Und wenn ein Satz Reifen den Preis eines Dacias hat, ist mir der Spaß das wert.

Und vom Umsatz werden dann ganz nebenbei noch die eine oder andere Stütze bezahlt.

So funktioniert unsere Welt.

Probiers mal mit Groß- und Kleinschreibung. Das mögen alle, auch Arbeitgeber!

probiers mal mit gehirn einschalten --ach ne, wo keins ist....

Moin,

Nein, die These kann nicht belegt werden.

Was man sehen kann ist, dass Fahrzeughersteller sehr oft sehr gute Autos bauen, bis sie einen Marktanteil erreicht haben und dann in Details an Qualität sparen, oftmals allerdings in Kombination mit dem deutlich gestiegenen Druck Neuheiten zu vermarkten und auf den Markt zu bringen. Ergänzt wird dies von dem Umstand, dass Reparaturen an hochkomplexen Fahrzeugen im Vergleich zu simpler gestrickten Modellen z.T. extrem teuer sind - und extreme Rechnungen merkt man sich einfach länger und man kann damit auch mehr Horror erzeugen (z.B. am Stammtisch).

Es scheint allerdings zu stimmen, dass viele Hersteller sich stärker an die Marktrealität bzgl. der Korrosionsvorsorge orientiert haben. Ab Ende der 80er wurden die Autos verzinkt, phosphatiert, tauchgrundiert und anschließend noch mit 50kg Wachs geflutet - einige der Autos zeigen vermutlich auch mit 70 Jahren noch kein Stück Rost. Aber das ist ja nun nicht unbedingt die Marktrealität - nach 10-15 Jahren will kaum noch jemand irgendein Auto haben (von einer handvoll Ausnahmen mal abgesehen). Insofern ist das auch nicht mehr sonderlich überraschend - dass man da durchaus ein paar Euros sparen mag.

MFG Kester

am 8. Juli 2013 um 20:23

Zitat:

Original geschrieben von udogigahertz

 

Habt ihr auch diesen Eindruck, oder täusche ich mich?

 

Grüße

Udo

Den Eindruck habe ich nicht. Nur weil immer mehr Foren nutzen, muss es nicht auf alle zutreffen.

am 9. Juli 2013 um 8:16

Zitat:

Original geschrieben von wolfgear

Der Spaßbefreite spart eben wo er kann, gell.

Und weißt Du was: es geht noch alles und ich freue mich, dass ich so ein Fahrzeug dienstlich nutzen kann. Und für 1% GWV fahre ich wohin ich will.

Und wenn ein Satz Reifen den Preis eines Dacias hat, ist mir der Spaß das wert.

Und vom Umsatz werden dann ganz nebenbei noch die eine oder andere Stütze bezahlt.

So funktioniert unsere Welt.

Probiers mal mit Groß- und Kleinschreibung. Das mögen alle, auch Arbeitgeber!

Jo, und solche dissozialen und intelligenzbefreiten Konsumclowns wie du werden vom Steuerzahler fiskalisch durch die Dienstwagenregelung auch noch finanziert.

Dich würde ich mal bei uns so richtig arbeiten lassen, du Asi. Da würdest du so richtig viel "Spass" haben...

Themenstarteram 9. Juli 2013 um 8:52

Dass diese simple Fragestellung bereits nach so kurzer Zeit in diese unsäglichen Schwanzvergleiche ("meiner ist aber größer wie Deiner, ätsch") abgleitet, hätte ich dann doch nicht erwartet, das ist ja widerlich.

 

Es geht mir nu um meine Beobachtung, dass unsere Autos an Dauerhaltbarkeit verlieren, nachdem die Autobauer in der Vergangenheit sehr darauf geachtet hatten, dass ihre Fahrzeuge insgesamt dauerhaltbarer und zuverlässiger wurden, warb man doch allenthalben mit mindestens teilverzinkten Karosserieblechen, mit Durchrostungsgarantieen, mit Lackgarantieen, man wies in den Broschüren explizit auf die außerordentliche Solidität und die Vielzahl an Korrosionsschutzmassnahmen hin ........ schaut man jetzt in die Broschüren ...... nahezu kein Wort mehr davon, stattdessen werden nur die technischen Gimmicks gelobt.

Ich finde das schon bezeichnend und merkwürdig und auch die Praxiserfahrungen zeigen ja, dass die Qualität insgesamt abgenommen hat, siehe die massiven Rostprobleme bei der deutschen Edelmarke Mercedes, während gerade Mercedes in früheren Zeiten, als alle anderen Hersteller noch Rostlauben bauten, mit gutem Beispiel voranging, ganz ohne diesbezügliche Werbung, hat sich das wohl gedreht.

Merkwürdig finde ich auch, dass den Mercedes-Besitzern das wohl egal zu sein scheint, ist der Ruf der Marke doch nach wie vor ungebrochen, Mercedesse verkaufen sich nach wie vor von selbst, da kann man sogar simple Dacia/Reno-Antriebstechnik in den neuen "A" verbauen ..... den Kunden ists egal, die zahlen auch dafür ungeniert Mondpreise, ob das eine Art Testballon ist? Will man die Grenzen der Kaufbereitschaft ausloten? Nach dem Motto: "Wieviel an teurer Qualität kann ich sparen, wieviel an technischer Mogelpackung kann ich äußerst billigst in einen dennoch für teures Geld verkauften Wagen hineinbauen, bis der Kunde streikt?"

Es geht doch nicht darum, dass unsere Autos heute immer mehr technische Spielereien beinhalten und immer komplizierter werden und dadurch anfälliger, das kommt doch sowieso hinzu, dagegen können aber die Hersteller nichts machen, der Markt verlangt es einfach, wer heute ein neues Auto ohne Touchscreen anbietet, wird doch nicht mehr ernst genommen, außerdem verbilligt so ein Ding die Herstellung, ersetzt es doch eine Anzahl an mechanischen Reglern und Knöpfen.

Es geht um die Solidität der Grundtechnik, also Fahrwerk und Fahrwerksteile, die schon im Neuzustand verrostet sind, um die Einsparung beim Rostschutz (klammheimlicher Wegfall von Verzinkung von Karosserieteilen, weniger und dafür dünnere Lackschichten bestehend aus minderwertigerem Lack, plötzlich sehr anfällig gewordenen an und für sich simplen Dingen wie einer Steuerkette, die früher ein Autoleben lang hielt, heute ein Risikofaktor darstellt), manche sehnen sich sogar den Zahnriemen zurück, weil man den in regelmäßigen Abständen austauschen musste und der dann hielt, eine Steuerkette heutzutage eben nicht mehr usw.

Der Einbau von immer mehr Gimmicks hat doch nichts damit zu tun, dass man gleichzeitig an der Dauerhaltbarkeit und Solidität spart, schließlich müssen wir doch alle diese Technik extra bezahlen.

 

Grüße

Udo

am 9. Juli 2013 um 9:43

Zitat:

Original geschrieben von udogigahertz

 

Ich finde das schon bezeichnend und merkwürdig und auch die Praxiserfahrungen zeigen ja, dass die Qualität insgesamt abgenommen hat, siehe die massiven Rostprobleme bei der deutschen Edelmarke Mercedes, während gerade Mercedes in früheren Zeiten, als alle anderen Hersteller noch Rostlauben bauten, mit gutem Beispiel voranging, ganz ohne diesbezügliche Werbung, hat sich das wohl gedreht.

Merkwürdig finde ich auch, dass den Mercedes-Besitzern das wohl egal zu sein scheint, ist der Ruf der Marke doch nach wie vor ungebrochen, Mercedesse verkaufen sich nach wie vor von selbst, da kann man sogar simple Dacia/Reno-Antriebstechnik in den neuen "A" verbauen ..... den Kunden ists egal, die zahlen auch dafür ungeniert Mondpreise, ob das eine Art Testballon ist? Will man die Grenzen der Kaufbereitschaft ausloten? Nach dem Motto: "Wieviel an teurer Qualität kann ich sparen, wieviel an technischer Mogelpackung kann ich äußerst billigst in einen dennoch für teures Geld verkauften Wagen hineinbauen, bis der Kunde streikt?"

Was soll denn daran neu und vor allem "merkwürdig sein"?

Jeder, der sich auch nur etwas mit Werbepsychologie, Marketing und deren Wirkungsmechanismen beschäftigt, weiss doch nur allzu gut, das sich Fanboys und Markenhörige jeglichem Faktenwissen so gut es geht verschliessen und dankbar auch noch den grössten Schrott kaufen und schönreden.

Gerade Daimler hat doch in den letzten 25 Jahren immer und immer wieder unglaublichen Schrott (Rost, Motoren,-Getriebe und Elektronikprobleme z.B. bei W201, W124, A,B-C-E-Klasse etc.pp.) für teures Geld auf den Markt geworfen, der trotz allem immer äusserst gerne vom Markt aufgenommen wurde.

Dem Ruf hat es nicht wirklich nachhaltig geschadet auch und gerade durch effektive Marketingmassnahmen und Lobhudeleien in der kräftig geschmierten deutschen "Fachjournaille".

Aber gerade bei Daimler (wenn es hier schon genannt wird) hat mittlerweile doch wohl etwas überzogen.

Die Zahlen sind nicht besonders. Bei BMW oder VW/Audi sieht's da besser aus.

Kann man jetzt über die Ursachen streiten - sie haben ja genug Milliardengräber im Ausland geschaufelt. Die ganzen verrosteten Benze auf den deutschen Straßen helfen aber sicherlich nicht.

Sowas darf's beim Daimler einfach nicht gegen, nichtmal beim letzten Paketdienst-Sprinter. Ende.

 

Die Qualität der einzelnen Bauteile wird meiner Beobachtung nach tatsächlich immer schlechter.

Da ist ausser dem Namen nicht mehr viel mit "Made in Germany" auch bei deutschen "Premium-" Herstellern.

Desto neuer die Autos, desto mehr Systeme sind eben drin. Soll der Preis einigermassen gleich bleiben muss eben aufgrund des sichtbaren Schnickschnack, den der Käufer sieht, an unsichtbarer Stelle gespart werden.

Egal bei welcher Marke.

Also Motor, Getriebe, Blechstärke und Rostschutz, Auslegung des Kabelbaums (z.B. Kabeldurchmesser) usw. wird halt dann am unteren Qualitätsniveau produziert. Der teure Preis kommt von den Assistenz- und Unterhaltungssystemen.

Das ein modernes Auto noch in 30 Jahren als Oldtimer fahren wird ist allein schon aufgrund der Komplexität der Elektronik im Grunde ausgeschlossen. Moderne Autos sind Wegwerfartikel mit einer groben wirtschaftlichen Lebensdauer von max. 10 Jahren.

Zitat:

Original geschrieben von wolfgear

Wenn ich täglich etwa 500 km fahre, kann ich das mit einem Dacia machen und mich mit Anti-Depressiva dopen oder ich gönne mir was. Über 300 PS mit Diesel und guter Ausstattung gibt es eben nur mit Automatik und ESP. Auch die Fensterheber sind alle vier elektrisch, Klima und Servo hat er auch.

Unter Qualität verstehe ich die Summe aller Eigenschaften und das passt heute besser denn je.

Elektrische Fensterheber, Klimaanlage, Tempomat und Automatik gehören nicht zu den Sachen, die Autos anfällig und teuer machen.

Diese Features hatten die amerikanischen Autos schon in den 60er und 70er Jahren serienmässig und es gibt genug, die heute noch funktionieren. Das sind einfachste Systeme, die man ausschliesslich dem Deutschen (Europäer) mit Aufpreis verkaufen kann. Ohne viel Elektronik und problemlos robust und billig zu bauen.

Die Elektronik ist das Hauptproblem. Kondensatoren z.B haben eben nur eine begrenzte Lebensdauer. Unter normalen Bedingungen und guter Qualität kann man von min. 10 Jahren ausgehen. Billige halten manchmal keine 2 Jahre und wenn sie dann noch Hitze und Vibrationen ausgeliefert sind.... In einem modernen Fahrzeug mit Modulen in SMD Technik sind es sicher hunderte bis tausende. Selbst mit bester Ware wären 15 Jahre eine reine Glückssache.

Gewechselt wird bei defekt nur modulweise, und das treibt halt die Werkstattkosten hoch.

Solange es die Garantiezeit gerade so überlebt ist aber für die Hersteller ja kein Problem. Der markentreue Kunde zahlt oder bestellt sich den nächsten.

 

Zitat:

Original geschrieben von eaglevision993

Das ein modernes Auto noch in 30 Jahren als Oldtimer fahren wird ist allein schon aufgrund [insert random-argument here] im Grunde ausgeschlossen. Moderne Autos sind Wegwerfartikel mit einer groben wirtschaftlichen Lebensdauer von max. 10 Jahren.

Ich würde mein linkes Bein verwetten, dass genau die gleichen Sprüche vor 30 Jahren auch schon geklopft wurden.

Nur eben nicht im Forum, sondern am Stammtisch in der Kneipe.

Ontopic:

Kann ich nicht bestätigen.

Ich beschränke meine Erfahrungen jetzt mal auf die Verwandtschaft.

Rost? Kein Thema. Auch nicht bei den angeblich so rostanfälligen Mercedes.

Ausstattung zusammengestrichen? Die neuen Autos haben mehr serienmässige Ausstattung als je zuvor.

Es gibt schlichtweg viel mehr Zusatzausstattung als früher, weil es eben viel mehr technische Spielereien gibt.

Xenon ohne automatische LWR und Reinigungsanlage gibt es übrigens nicht, da gesetzlich vorgeschrieben ist, dass beides vorhanden sein muss.

Dafür ist die Materialqualität, bzw. -anmutung erheblich gestiegen.

Wenn ich allein den Astra G von meiner Schwester damals mit meinem letzten Astra J vergleiche. Da liegen 1-2 Klassen dazwischen.

Das hängt natürlich auch immer von der Fahrzeugklasse ab. Zwischen einem E39 und meinem E60 z.B. ist der Unterschied dort nicht so groß.

Thema Ersatzräder / RunFlat:

Ich hatte bis zu meinem Astra J und E60 bei jedem Fahrzeug ein Ersatzrad im Kofferraum (serienmässig).

Gebraucht habe ich es kein einziges Mal.

Jetzt habe ich Runflat-Reifen (serienmässige Erstausrüstung). Der Komfort ist tatsächlich bescheiden, im Vergleich zu normalen Reifen.

Dafür kann ich aber mit einem Runflat-Reifen genau das gleiche machen wie mit einem Notrad: mit einer gewissen Geschwindigkeit zur nächsten Werkstatt fahren.

Ich erspare mir allerdings den Radwechsel (an gefährlichen Stellen wie z.B. auf der Autobahn).

Von daher sind diese Reifen ein klarer Sicherheitsgewinn, wenn doch mal was passieren sollte.

Davon abgesehen:

Wie hätte ich bitte ein 18-Zoll Rad mit 235er Reifen im Astra-Kofferraum unterbringen sollen, ohne nicht >50% des Kofferraumes auszufüllen / zu blockieren? Genau das war nämlich meine dortige Reifengröße ab Werk (Sport).

Da ist mir ein Dichtmittel / Runflat-Reifen lieber.

Zur allgemeinen Qualität der Fahrzeuge kann ich keine wirkliche Entwicklung feststellen. Ich hatte bisher scheinbar Glück, bin aber durchweg recht zuverlässig mit meinen Autos durchgekommen (von ein paar Elektronik-Macken beim Astra abgesehen).

Gleiches gilt auch für die Verwandtschaft.

Egal ob E-Klasse (W210, 211, 212) oder Audi A3 und A6 (Baujahre 2000-2013), Opel Astra und Vectra (BJ 1998, 1999, 2003, 2009) oder BMW 5er (E60 und E61, BJ 2007 und 2009).

Im großen und ganzen sind die Wagen alle ordentlich zuverlässig und bisher höchstens durch Kleinigkeiten aufgefallen.

Einzig der Fiat Punto meiner Cousine (BJ 2008) fällt da negativ auf. Da ist ständig was kaputt.

Allerdings sollte man hier beachten, dass die meisten Hersteller mittlerweile ihre Karosserien vollverzinken. Es kann also schon mal die Heckklappe rosten, Durchrostungen an der Karosserie dürften aber der Vergangenheit angehören. Ganz im Gegensatz zu früher, wo gerne mal Schweller durchgerostet sind, etc.

Darüber hinaus sind viele Sicherheits-Systeme (ABS, ESP, Airbags, etc) heutzutage Standard, wohingegen sie früher entweder gar nicht oder nur gegen Aufpreis lieferbar waren.

Gleiches gilt für viele Komfort-Extras wie z.B. elektrische Fensterheber, elektrisch einstellbare Spiegel, Klimaanlage..

am 9. Juli 2013 um 13:29

haltbarkeit elektronik hin, haltbarkeit elektronik her.

das problem ist, dass die werkstätten ohne diagnosesoftware die denen genau sagt wo was kaputt ist nichts zu stande bringen.

das werden fröhlich teuere teile getauscht obwohl die eigentliche ursache eine ganz andere ist.

alles ist mit can-bus vernetzt und keiner weiß wirklich wie der krempel funktioniert:D

In 15-20 Jahren sind ganzen Elektronik-Geschichten von heute doch schon wieder Steinzeit.

Da gibts dann genug Spezis, die sich da reingefuchst haben und wissen, wie's geht.

Genau so wie es jetzt ja auch genug Oldtimer-Spezis gibt.

Themenstarteram 9. Juli 2013 um 16:05

Zitat:

Original geschrieben von flosen23

In 15-20 Jahren sind ganzen Elektronik-Geschichten von heute doch schon wieder Steinzeit.

Da gibts dann genug Spezis, die sich da reingefuchst haben und wissen, wie's geht.

Blöd nur, dass aufgrund immer schlechterer Karosserie- und Mechanikgüte diese Fahrzeuge dieses biblische Alter wohl kaum erreichen werden, die landen schon weit vorher in der Schrottpresse, weil der jetzt brandneue und super-downgesizete Turbo/Kompressor Motor mit 180 PS aus 1 Liter Hubraum kaum 50.000 km ohne Totalausfall überlebt, weil die Karosserie an entscheidenden Stellen durchgerostet ist, weil die Hersteller zunehmend auf Verzinkung und Korrosionsschutzmassnahmen verzichten.

Da gibts dann nix mehr zu reparieren ...... und, die Elektronik macht ja laufend weitere Fortschritte, die Technik in 15 oder 20 Jahren wird wieder ganz anders aussehen, wie, das wissen wir heute noch nicht.

Aber konsequent ist das schon: Da es voraussichtlich in der Zukunft, so ab 10 Jahren, für die heute produzierten Autos keine Elektronik-Ersatzteile mehr geben wird, weil die Chiphersteller dann eben bereits ganz andere Chips herstellen, man also ein wegen Black-Box-Ausfall defektes Auto sowies nicht wieder reparieren kann, ist es doch nur logisch, dass auch das Drumherum der Elektronik, also die Karosse und die Mechanik, nur so "lange" halten muss ..........

War vor Jahren mal die Rede vom Langzeitauto, sind wir nun anscheinend auf dem Wege zum Wegwerfauto.

Dann sollten die Preise aber auch entsprechend niedrig sein, wie ich finde. Momentan bezahlen wir noch eine Qualität, die definitiv nicht mehr vorhanden ist.

Das Argument mit dem ganzen, angeblich von allen Kunden verlangten Kinkerlitzchen, wie Abstandsradar, Einparkautomat, Rückfahrkamera etc. pp. deren Einbau die Autos so viel verteuern würden, stimmt nicht, denn erstens sind die allermeisten dieser Gimmicks aufpreispflichtig und zum anderen sind die für den Hersteller billiger, als eine bessere Karosseriestahlqualität oder eine haltbarere Lackierung in Verbindung mit Verzinkung und wirksamer Rostvorsorge einzubauen.

Grüße

Udo

am 9. Juli 2013 um 16:08

und weil ich auf diese kinkerlitzchen gut verzichten kann, habe ich mich für ein auto entschieden bei dem dieser quatsch erst gar nicht angeboten wird.

Zitat:

Original geschrieben von udogigahertz

 

1. Wer jetzt einen Neuwagen kauft, bekommt wieder Rost gleich mitgeliefert (mal den Unterboden an noch nicht ausgelieferten Neuwagen anschauen

2. so zahlt man teilweise immer noch ca. 1000 Euro Aufpreis für BiXenonLicht

3. dafür ohne automatische Leuchtweitenregelung und ohne Reinigungsanlage

4. Nichtmal Noträder werden serienmässig mitgeliefert

5. Habt ihr auch diesen Eindruck, oder täusche ich mich?

1. Nix davon gesehen.

2. Bei mir Serie

3. Wäre gesetzlich garnicht mal erlaubt, beides ist Vorschrift (auch in DE ;) )

4. Bei mir dabei.

5. Hängt wohl stark vom Investitionsvolumen ab. Wer für 10.000€ erwartet dasselbe Produkt in den Händen zu halten wie derjenige welcher 100.000€ ausgibt ist halt mit seinen Erwartungen völlig daneben. :)

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