Wieviel Reichweite werden wir allgemein maximal sehen?
Momentan sind sich alle einig, dass die derzeitigen realen E-Reichweiten allesamt zu gering sind. Nur, wohin wird die Reise gehen? Werden wir >1000km oder noch mehr sehen wie beim Diesel-PKW (was auch schon wieder zurückgeht mit schrumpfenden Tanks) oder werden die Hersteller vorher das Ganze abwürgen und eher die Akkus abspecken, wenn die Energiedichte steigt? Wird die neue Lobby der Ladeparkbetreiber auf nicht zu hohe Reichweiten drängen, damit sich ihre Investitionen rentieren? Jeder km mehr senkt schliesslich die Wahrscheinlichkeit, dass man ausserhalb laden muss. Und billiger und bequemer als zu Hause zu laden wird es nirgends sein.
Meine Vermutung ist momentan, dass wir max. 700..800km für "Premium" Fahrzeuge und nicht mehr als 500km für einfachere Autos sehen werden, egal, wie die Technik sich weiterentwickelt.
Bei Benzinern sah ich ein, dass die Tanks aus Brandschutz-Gründen eine bestimmte Grösse nicht überschritten haben. Aber bei Diesel? Mit einigen wenigen kg hätte man da bedeutende Zusatzreichweiten realisieren können (viellleicht 50kg Zusatzgewicht für 30l zuätzlich Sprit). Stattdessen wurden die Tanks schneller kleiner als der Verbrauch sank. Nur 50l Tankinhalt für Autos im Passat-Format, dafür besteht technisch keinerlei Notwendigkeit, kein Kunde hatte da Vorteile von. Trotzdem wurde es durchgesetzt.
192 Antworten
Zitat:
@draine schrieb am 1. August 2021 um 21:41:20 Uhr:
Zitat:
@CruiserX schrieb am 1. August 2021 um 21:05:29 Uhr:
Das sehe ich anders. Mit wenig Reichweite ist man abhängig von Infrastruktur (Warteschlangen, Defekte, Überwachung, hohe Preise).Bei uns in der Stadt hat nur noch eine einzige Tankstelle überhaupt 24h offen
Mit hoher Reichweite ist das wie vom Vorposter geschrieben eben kein so großes Problem. Und die, die nicht 24/7 offen haben, haben vllt. zwischen grob Mitternacht und grob 6-7h zu. Also dann wenn am wenigsten Verkehr ist.
Zitat:
und du glaubst gar nicht wie oft ich schon vor defekten Zapfsäulen oder nicht funktionierenden EC-Terminals stand.
Ist bei Ladesäulen im Grunde nicht anders.
Zitat:
Auch werden jedes Jahr immer mehr Tankstellen komplett geschlossen, während die Anzahl der Schnellladestationen steigt.
Bei uns wurde vor ein paar Jahren eine Dorftankstelle aus dem "Dönerröschenschlaf" geholt und ist nun eine Automaten-Tankstelle. Richtig ist, dass die Tendenz zu weniger Tankstellen aber mit mehr Zapfsäulen geht. Bei den Schnellladesäulen geht der Trend auch zu HPC-Parks. Wobei den ersten Schnelllader die ich kenne und heute oft noch genauso betrieben werden tendenziell bei Autohändlern stehen und nur zu deren Geschäftszeiten nutzbar sind. Also viel kürzer als Tankstellen die nicht 24/7 offen haben. Die meisten Supermärkte (die immer öfter Schnelllader haben) dürften diese i.d.R. auch nur während ihrer Geschäftszeiten aktiv haben.
Denke Mitte in der Nacht tanken/laden wollen betrifft in der Hauptsache Durchreisende. D.h. es ist bei einem BEV schnellstmögliche Ladung gefragt, deswegen rede ich hier nicht von Lahm-Ladesäulen.
notting
Zitat:
@notting schrieb am 1. August 2021 um 22:17:21 Uhr:
Die meisten Supermärkte (die immer öfter Schnelllader haben) dürften diese i.d.R. auch nur während ihrer Geschäftszeiten aktiv haben.
Die meisten Supermärkte stehen nicht an Autobahnen, wo man sich ja meistens aufhält wenn man von Langstrecke spricht. Zudem sind die Supermarkt-Schnelllader meist auch gedrosselt und eher ein Kundenfang, als eine ernstzunehmende gewinnbringende Schnellladesäule. Erwähnen muss man aber auch das die Supermarkt-Säulen meistens völlig kostenlos sind.
Zitat:
@CruiserX schrieb am 1. August 2021 um 21:32:46 Uhr:
.. Wenn ich dran denke, welche Schlangen manchmal schon vor den Damen-WCs stehen!
Je länger die Warteschlange vor der Damen-Toilette, umso mehr Reichweite kann das E-Auto inzwischen nachladen.
Dann muss der begleitetende Herr weniger Kritik wegen dem neumodischen Auto mit seinen doofen Ladepausen einstecken :-)
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Zitat:
Je länger die Warteschlange vor der Damen-Toilette, umso mehr Reichweite kann das E-Auto inzwischen nachladen.
Dann muss der begleitetende Herr weniger Kritik wegen dem neumodischen Auto mit seinen doofen Ladepausen einstecken :-)
Vielleicht kommen "begleitende" oder gar allein fahrende Herren dann ja auch häufiger mal auf die Idee, eine Toilette aufzusuchen, statt an Parkplätzen in die Büsche zu pinkeln... Wenn's Auto eh an die Ladestation muss.
Das wäre dann doch schon mal ein durchaus positiver Effekt der E-Mobilität.
Zitat:
@CruiserX schrieb am 1. August 2021 um 21:05:29 Uhr:
Zitat:
@MotorManiac2020 schrieb am 31. Juli 2021 um 12:58:41 Uhr:
Ich sage mal 600 Km mit 130 oder 120 würden reichen, wichtiger fände ich, dass die Ladezeiten schneller werden, hätte man in 5 Minuten vollgeladen wären auch 300km Reichweite kein Problem.Das sehe ich anders. Mit wenig Reichweite ist man abhängig von Infrastruktur (Warteschlangen, Defekte, Überwachung, hohe Preise). Mit 300km Reichweite will ich nicht in den Urlaub fahren. Schon ein mittlerer Umweg macht die ganze Reiseplanung zunichte. Und 5min Ladezeit: Es muss auch erstmal ein funktionsfähiger und entsprechend leistungsfähiger Lader auf der Strecke frei sein. Möglicherweise steht vor Dir jemand, der 30min braucht. Hohe Reichweite und Destinationcharger wäre mir deutlich lieber.
Ist so oder so noch ein weiter Weg dahin, 5 Min. Laden und 300 Km Reichweite wäre für mich akzeptabel mit einer Infrastruktur wie heute für Benzin. Irgendwo sollte man eben auch den Gewichtszuwachs der E-Autos eindämmen.
Na ja das wird so nicht funktionieren. Die Menschheit verbraucht gerade in 12 Monaten die Ressourcen von knappen 3 Erden. Auch wenn es keiner wahrhaben will aber wir werden in Zukunft ernste Probleme bekommen. Vielleicht in 10 Jahren, in 30 Jahren, aber sie kommen. Und wir werden nur überleben, indem wir A Wohlstandsverluste in Kauf nehmen (d.h. keine 1.250 km Reichweite am Stück und 3 min Ladezeit) oder B die Bevölkerung dezimieren. Klar könnte man die Autos schneller laden. Kostet dann aber wieder noch mehr Ressourcen, etc. pp ...
Dann müssen die E-Autos wenigstens billiger werden, schlechtere Leistungen zu höheren Preisen wird der Markt nicht annehmen.
Der Markt funktioniert ja nur innerhalb der gesetzlichen Regelungen. Gäbe es die nicht, würden wir noch mit EU1 Dieseln rumfahren (was meiner Meinung nach nicht mal die schlechteste Variante wäre, da die Dinger ja wirklich mit allem fahren, z.B. Frittenfett).
Zitat:
@draine schrieb am 01. Aug. 2021 um 21:41:20 Uhr:
Der Primärnutzen des Fahrzeugs ist einen sicher und bequem von A nach B zu bringen,
Korrekt und diesen Nutzen erfüllt ein kleines Elektrofahrzeug mit deutlich mehr Abstrichen als ein größeres.
Nochmal, der Punkt ist gerade jener, dass der Akku nicht nur für die Reichweite von Belang ist, im Gegensatz zu einem Tank.
Bis da Kleinwagen auf dem Niveau wie derzeit ankommen, wird noch sehr viel Zeit ins Land ziehen.
Deine 99% sind schön für dich, bei anderen ist sieht das halt anders aus, da sollte Kritik auch mal akzeptiert werden.
Bei uns z. B. war ein Kleinwagen mit 25 Mm/ Jahr das Haupt- und Familienfahrzeug und wir hatten nicht den Luxus fester Stellplätze.
Bedenke dazu mal Mazdas Ansatz:
Der Akku für die in deinem Fall 99% und der RE für den Rest. Damit spart man sich das ganze Thema Schnellladung und hat trotzdem dann schnell und viel Reichweite, wenn man sie braucht und das unabhängig von der Fahrzeuggröße.
Zitat:
@draine schrieb am 1. August 2021 um 21:41:20 Uhr:
Bei uns in der Stadt hat nur noch eine einzige Tankstelle überhaupt 24h offen und du glaubst gar nicht wie oft ich schon vor defekten Zapfsäulen oder nicht funktionierenden EC-Terminals stand. Auch werden jedes Jahr immer mehr Tankstellen komplett geschlossen, während die Anzahl der Schnellladestationen steigt.
Also mit meinen 35.000+km im Jahr tanke ich recht häufig, und ne defekte Zapfsäule hatte ich schon seit Jahren nicht mehr. Was werden denn da wieder für Märchen gestrickt hier? Keine Ahnung wie es um die Zuverlässigkeit der Ladesäulen bestellt ist, aber die der Zapfsäulen ist 1A, ganz zu schweigen davon, dass wenn wirklich mal eine nicht funktioniert ich eben eine der anderen 30 im Umkreis von 5km nutzen könnte.
Gerade für Vielfahrer kann sich das E Konzept nur auf eine Weise durchsetzen, wenn die Reichweite schon nicht auf die 1.000km einer Dieseltankfüllung hochgeschraubt werden kann: schnelle und überall verfügbare, einfach nutzbare Ladepunkte. Schnell heißt maximal 15min bis voll (wobei ich hier ja schon 10 min Zugeständnisse mache an die E Technik) und ein Bezahlsystem, dass überall einheitlich funktioniert. Also entweder Kreditkarte / EC Karte oder eben Online Bezahldienste wie Paypal, Amazon Pay etc wenn man es modern haben will. Besser noch wäre einfach Ladestecker rein, der überträgt gleich die Daten des Autos und abgerechnet wird am Monatsende.
Für Laternenparker wird es allerdings meiner Meinung nach völlig inakzeptabel bleiben, wenn man die Karre wirklich nach 2 oder 4 Stunden umparken muss. Wer bitte hat Bock abends dann nochmal rauszugehen und einen anderen Parkplatz zu suchen? Das ist doch total hirnrissig. Schon klar dass es auch blöd ist, wenn ein voll geladenes Fahrzeug eine Ladesäule blockiert, aber das ganze Konzept E Mobilität ist eben noch unausgereift. Wenn die Early Adopter darauf Bock haben, bitte sehr, Feuer frei. Nur nervt es halt, wenn sie dann den Diesel Fahrern erzählen wollen, dass sie noch in der Steinzeit leben etc.. Mein mobiles Dieselleben läuft aktuell jedenfalls noch wesentlich einfacher ab als das der meisten E Mobilisten. 🙂
Das Konzept ist sicherlich nicht für jeden perfekt. Ist ein Diesel ja aber auch nicht. Ein Benziner auch nicht. Und CNG und LPG gibt es ja auch noch. Schon heute gibt es mehrere Kraftstoffarten. Elektro wird sich da eben einreihen und entsprechende Anteile erhalten, je nach politischen Druck mehr oder weniger. Fakt ist, wenn es gehen muss, dann geht es auch. Alles eine Frage des Komfortanspruchs.
@Gurkengraeber: Bei 35.000 KM+ macht ein E-Auto sicherlich keinen Sinn. Allerdings stellt sich da ja auch die Frage, ob es heute noch zeitgemäß ist, diese Jahresfahrleistung abzuspulen. Alternativen gibt es sicherlich zum CO2-Ausstoß als Einzelfahrer... aber Umdenken ist immer schwierig, wenn es bei einem selbst anfangen soll.
Aber interessant, wie hier von den Nicht-E-Fahrern die Ladeinfrastruktur als geradezu marode angesehen wird. Warteschlangen, Defekte, wirre Zahlungssysteme und was nicht noch so alles. Bleibt nur bei den Verbrennern, umso kürzer bleiben die Warteschlangen an den Ladesäulen...
Zitat:
@AndyQ schrieb am 2. August 2021 um 19:43:40 Uhr:
@Gurkengraeber: Bei 35.000 KM+ macht ein E-Auto sicherlich keinen Sinn. Allerdings stellt sich da ja auch die Frage, ob es heute noch zeitgemäß ist, diese Jahresfahrleistung abzuspulen. Alternativen gibt es sicherlich zum CO2-Ausstoß als Einzelfahrer... aber Umdenken ist immer schwierig, wenn es bei einem selbst anfangen soll.
Komme aktuell nur wegen Corona nicht auf 30Mm/Jahr (eher etwas mehr). Habe als ich das letzte Mal den Job wechseln musste versucht zu bekommen was näher ist. Trotz guter Zeugnisse etc. zwar ein paar Bewerbungsgespräche gehabt aber nix gefunden. Wegziehen geht aus familiären Gründen nicht. Home-Office kann man nicht erzwingen, auch wenn man einen gesetzl. Anspruch hätte.
Mit einem recht teuren E-Auto sollte die Pendelstrecke recht sicher machbar sein.
Zitat:
Aber interessant, wie hier von den Nicht-E-Fahrern die Ladeinfrastruktur als geradezu marode angesehen wird. Warteschlangen, Defekte, wirre Zahlungssysteme und was nicht noch so alles. Bleibt nur bei den Verbrennern, umso kürzer bleiben die Warteschlangen an den Ladesäulen...
Der CarManiac hat auch schon einige Probleme mit den Ladesäulen aufgezeigt.
notting
Hallo zusammen,
es driftet so langsam merklich von der eigentlichen Fragestellung ab - bitte kommt darauf ab jetzt zurück, danke!
Grüße
ballex
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