Wieviel Reichweite werden wir allgemein maximal sehen?
Momentan sind sich alle einig, dass die derzeitigen realen E-Reichweiten allesamt zu gering sind. Nur, wohin wird die Reise gehen? Werden wir >1000km oder noch mehr sehen wie beim Diesel-PKW (was auch schon wieder zurückgeht mit schrumpfenden Tanks) oder werden die Hersteller vorher das Ganze abwürgen und eher die Akkus abspecken, wenn die Energiedichte steigt? Wird die neue Lobby der Ladeparkbetreiber auf nicht zu hohe Reichweiten drängen, damit sich ihre Investitionen rentieren? Jeder km mehr senkt schliesslich die Wahrscheinlichkeit, dass man ausserhalb laden muss. Und billiger und bequemer als zu Hause zu laden wird es nirgends sein.
Meine Vermutung ist momentan, dass wir max. 700..800km für "Premium" Fahrzeuge und nicht mehr als 500km für einfachere Autos sehen werden, egal, wie die Technik sich weiterentwickelt.
Bei Benzinern sah ich ein, dass die Tanks aus Brandschutz-Gründen eine bestimmte Grösse nicht überschritten haben. Aber bei Diesel? Mit einigen wenigen kg hätte man da bedeutende Zusatzreichweiten realisieren können (viellleicht 50kg Zusatzgewicht für 30l zuätzlich Sprit). Stattdessen wurden die Tanks schneller kleiner als der Verbrauch sank. Nur 50l Tankinhalt für Autos im Passat-Format, dafür besteht technisch keinerlei Notwendigkeit, kein Kunde hatte da Vorteile von. Trotzdem wurde es durchgesetzt.
192 Antworten
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 12:25:20 Uhr:
Erdöl zu fördern, eine komplette Tankstelleninfrastruktur zu betreiben, Ölwechsel und sonstige Wartungsarbeiten für den Verbrenner beuten den Planeten mehr aus als ein Akku, der Urlaubsfahrten mit zwischenlanden ermöglicht.
Von Fracking oder Ölsand (Kanada) mal abgesehen ist die Erdölförderung gar nicht mal so schmutzig - im Vergleich zu einer Lithium oder Kobalt-Mine. Tankstellen sind im Prinzip nur große Tanks, da ist nichts dreckig (außer bei Unfällen). Restöl vom Ölwechsel kann man recyceln.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 12:25:20 Uhr:
Verbrenner für Langstrecken emittiert zu viel CO2. Synthetische Kraftstoffe sind ökologischer Blödsinn.
Der Elektroantrieb ist beidem ökologisch überlegen.
Synthetische Kraftstoffe sind Blödsinn wenn man Ackerflächen für synthetische Kraftstoffe nutzt. Es landen aber viele millionen Tonnen Lebensmittelabfälle jedes Jahr sinnlos im Müll, die man zu Diesel verarbeiten könnte. Natürlich wird es nicht DEN Elektroantrieb oder DEN Dieselantrieb geben. Es ist sinnvoll beides zu kombinieren. Heute gibt es ja auch Diesel, Benziner, Erdgas oder LPG, je nachdem was besser zu einem passt.
Zudem ist ja auch nicht "das CO2" alleinig das Problem. Man muss halt versuchen Umweltschutz und Klimaschutz in Einklang zu bringen - beides ist nämlich nicht das selbe!
Zitat:
@draine schrieb am 6. Mai 2021 um 12:33:31 Uhr:
Von Fracking oder Ölsand (Kanada) mal abgesehen ist die Erdölförderung gar nicht mal so schmutzig - im Vergleich zu einer Lithium oder Kobalt-Mine.
Kannst Du mir mal so eine Lithium-Mine zeigen?
Wusste gar nicht, dass Deep Water Horizon so besonders sauber war.
Hatte auch einen sehr ästhetischen Einfluss auf die Strände und Ökosysteme im Golf von Mexiko.
So wie diverse andere Havarien.
Aber ja, wenn einer in ner Wüste Öl fördert, dann ist das schon recht clean. Der Sand bindet halt sofort alles (bei uns muss den die Feuerwehr bei ausgelaufenem Öl erst Mal noch ankarren).
Faszinierend, welche Verklärung die Ölförderung hier schon erfährt.
Zitat:
@Xentres schrieb am 6. Mai 2021 um 12:42:33 Uhr:
Wusste gar nicht, dass Deep Water Horizon so besonders sauber war.Hatte auch einen sehr ästhetischen Einfluss auf die Strände und Ökosysteme im Golf von Mexiko.
So wie diverse andere Havarien.
Aber ja, wenn einer in ner Wüste Öl fördert, dann ist das schon recht clean. Der Sand bindet halt sofort alles (bei uns muss den die Feuerwehr bei ausgelaufenem Öl erst Mal noch ankarren).
Faszinierend, welche Verklärung die Ölförderung hier schon erfährt.
Landschaftsparadies Niger-Delta.
Ähnliche Themen
Zitat:
@draine schrieb am 6. Mai 2021 um 12:33:31 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 12:25:20 Uhr:
Erdöl zu fördern, eine komplette Tankstelleninfrastruktur zu betreiben, Ölwechsel und sonstige Wartungsarbeiten für den Verbrenner beuten den Planeten mehr aus als ein Akku, der Urlaubsfahrten mit zwischenlanden ermöglicht.Von Fracking oder Ölsand (Kanada) mal abgesehen ist die Erdölförderung gar nicht mal so schmutzig - im Vergleich zu einer Lithium oder Kobalt-Mine. Tankstellen sind im Prinzip nur große Tanks, da ist nichts dreckig (außer bei Unfällen). Restöl vom Ölwechsel kann man recyceln.
Was soll an einer Lithium Mine in Australien dreckig sein? Das ist Tagebau.
Kobalt ist ein Scheinargument, denn das wird auch für Verbrenner seit Jahrzehnten abgebaut und interessiert da keinen.
Tankstellen sind nicht nur große Tanks. Die gesamte Infrastruktur des Tankens benötigt so viel Energie, dass Elektroautos davon schon 50% ihrer Strecken fahren könnten. Zudem kommen noch die enormen Schäden durch Erdölunglücke und Kriege um das Erdöl dazu.
Zitat:
@draine schrieb am 6. Mai 2021 um 12:33:31 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 12:25:20 Uhr:
Verbrenner für Langstrecken emittiert zu viel CO2. Synthetische Kraftstoffe sind ökologischer Blödsinn.
Der Elektroantrieb ist beidem ökologisch überlegen.Synthetische Kraftstoffe sind Blödsinn wenn man Ackerflächen für synthetische Kraftstoffe nutzt. Es landen aber viele millionen Tonnen Lebensmittelabfälle jedes Jahr sinnlos im Müll, die man zu Diesel verarbeiten könnte.
So viel Müll haben wir gar nicht. Geht also schon alleine aus Gründen der Mengen nicht.
Zitat:
@draine schrieb am 6. Mai 2021 um 12:33:31 Uhr:
Zudem ist ja auch nicht "das CO2" alleinig das Problem.
Aber es ist "das" Nummer 1 Problem des Planeten, welches als reale Bedrohung aktuell das Potenzial hat den Planeten für immer so zu verändern, dass ein Leben wie heute nicht mehr stattfinden kann.
Vielleicht einfach mal über die Grenzen Deutschlands hinausblicken und sich mal vergegenwärtigen, wie hoch der Bestand an Fahrzeugen weltweit und dessen Verteilung ist. Wikipedia hilft da.
Und dann möge man sich vorstellen, wie lange ein Wechsel hin zur reinen E-Mobilität (BEV) dauert. Da macht es durchaus Sinn Alternativen in Richtung synthetischer Kraftstoffe zu betrachten, die ggf. in vorhandenen Fahrzeugen funktionieren.
Wir Deutschen retten mit unseren 2% die Welt nicht, auch nicht mit reinen BEV, und es gilt die übrige Bevölkerung mitzunehmen. In Mittel- und Südamerika, in Afrika, Indien, Pakistan, ehem. Sowjetstaaten, …. - die Liste wird sehr lang - rollen sonst nämlich noch viele Jahrzehnte total dreckige Fahrzeuge.
Da brauchen wir nicht zu glauben, dass wir mit unserem Engagement gegen den Klimawandel auch nur irgendwas bewegen.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 13:01:45 Uhr:
Zitat:
@draine schrieb am 6. Mai 2021 um 12:33:31 Uhr:
Zudem ist ja auch nicht "das CO2" alleinig das Problem.
Aber es ist "das" Nummer 1 Problem des Planeten, welches als reale Bedrohung aktuell das Potenzial hat den Planeten für immer so zu verändern, dass ein Leben wie heute nicht mehr stattfinden kann.
Nein, es ist nicht das Nummer 1 Problem. Das ist der "Elefant im Raum" den jeder sieht aber niemand bemerken will - wie es Helmut Schmidt einmal gegenüber der NZZ (Neue Züricher Zeitung) formuliert hat. Das Nummer 1 Problem ist das rasante Bevölkerungswachstum von knapp 2 Mrd. zu seiner Geburt auf 4 Mrd. bei seiner Kanzlerschaft auf jetzt 8 Mrd. Deutschland stellt 1% der Weltbevölkerung und erzeugt 2% des weltweiten humanen CO2 Ausstosses. Die Weltbevölkerung nimmt noch immer pro Jahr um 1% zu, d. h. nach spätestens zwei Jahre ist alles, aber auch alles was mir hier veranstalten, Makulatur.
OpenAirFan
Zitat:
@OpenAirFan schrieb am 6. Mai 2021 um 14:57:40 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 13:01:45 Uhr:
Aber es ist "das" Nummer 1 Problem des Planeten, welches als reale Bedrohung aktuell das Potenzial hat den Planeten für immer so zu verändern, dass ein Leben wie heute nicht mehr stattfinden kann.Nein, es ist nicht das Nummer 1 Problem. Das ist der "Elefant im Raum" den jeder sieht aber niemand bemerken will - wie es Helmut Schmidt einmal gegenüber der NZZ (Neue Züricher Zeitung) formuliert hat. Das Nummer 1 Problem ist das rasante Bevölkerungswachstum von knapp 2 Mrd. zu seiner Geburt auf 4 Mrd. bei seiner Kanzlerschaft auf jetzt 8 Mrd. Deutschland stellt 1% der Weltbevölkerung und erzeugt 2% des weltweiten humanen CO2 Ausstosses. Die Weltbevölkerung nimmt noch immer pro Jahr um 1% zu, d. h. nach spätestens zwei Jahre ist alles, aber auch alles was mir hier veranstalten, Makulatur.
OpenAirFan
Sorry, aber das ist falsch. Die Welt hat genügend Ressourcen für seine Bevölkerung, da ist sich die Wissenschaft einig. Nur werden diese von einigen, wenigen verschwendet. Bspw. von den großen Industriestaaten. Wir emittieren zu viel CO2, was die Klimaerwärmung befeuert und Dürren und andere Naturkatastrophen auslöst.
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 15:40:44 Uhr:
… Sorry, aber das ist falsch. Die Welt hat genügend Ressourcen für seine Bevölkerung, da ist sich die Wissenschaft einig. …
Die Wissenschaft ist sich in vielem eins und uneins. Dann fang mal an aufzuzählen, inwieweit du bereit bist deine Komfortzone zu verlassen.
Zitat:
@kabubasa schrieb am 6. Mai 2021 um 16:00:16 Uhr:
Zitat:
@holgor2000 schrieb am 6. Mai 2021 um 15:40:44 Uhr:
… Sorry, aber das ist falsch. Die Welt hat genügend Ressourcen für seine Bevölkerung, da ist sich die Wissenschaft einig. …Die Wissenschaft ist sich in vielem eins und uneins. Dann fang mal an aufzuzählen, inwieweit du bereit bist deine Komfortzone zu verlassen.
Was meinst Du damit? Wir müssen CO2 einsparen. Das kann man berechnen. Es gibt ein Budget und ein Ziel für alle Sektoren. Da wir hier über PKW reden ist das Elektroauto das einzige, mit dem wir das Sektorziel erreichen können.
Komfortzone? Ist für mich besser mit dem E-Auto. Laden jede Nacht daheim, nie mehr Tankstelle, weniger Wartung, weniger Lärm, weniger Emissionen, weniger CO2, billiger in den TCO, mehr Spaß beim Fahren, tolle neue Features wie Standklimatisierung, und und und.
Moin,
die weitere Diskussion kann gerne im OT Thread weitergeführt werden, ein Themenbezug ist schon jetzt nicht mehr zu erkennen, wohl aber eine beliebige Diskussion mit Labertendenz ... interessanter Weise unter Beteiligung von Usern, die sich normalerweise im OT Thread austoben.
Gruß
Zimpalazumpala, MT-Moderator
Zitat:
Ein 120 kWh Akku bindet unglaublich viele Ressourcen, die dann 23 Stunden am Tag sinnlos rumstehen.
Da käme dann die Nutzung als Solarakku zur optimalen Ausnutzung selbsterzeugten Solarstromes ins Spiel. Stichwort bidirektionale Kopplung. Nicht für alle möglich, aber für den Interessentenkreis mit eigener Immobilie+Solaranlage sehr attraktiv. Dann steht das Auto wirklich nicht mehr nur sinnlos rum.
Mitspielen müssen nur Politik und Autokonzerne.
Zitat:
Eine Kapazitätsreserve zu haben schadet nicht.
notting
Genau, verfügbare Energiereserven=persönliche Freiheit
PHEVs sind die perfekten Einstiegsdrogen für BEVs, für alle mit typisch deutscher Reichweitenangst.
Die echten 480 km Reichweite eines Kona 150 KW reichen für die allermeisten Anwendungen völlig aus. Die Autos der Zukunft fahren eh, noch vor 2030, die Langstrecken autonom, planen ihre Lade- und unsere Entladepausen entsprechend ein.
Zitat:
@BurkhardR schrieb am 06. Mai 2021 um 21:34:36 Uhr:
planen ihre Lade- und unsere Entladepausen entsprechend ein.
Interessant, wie sollen die den Pausenbedarf der Insassen planen können?
Ich persönlich sehe die Obergrenze bei der Reichweite in einer Tagesreise, sprich 10h Betrieb auf einer Autobahn, wobei ich selbst 5h schon eher für eine Nischenanwendung halte.
Den besseren Kompromiss sehe ich da eher in Akkus, die den Alltag und kürzere Ausflüge abdecken mit einem entsprechenden Hybridstrang in einem fixen Verhältnis für alles darüber hinaus. Also z. B. 35 kWh Akkukapazität und 35 l Tankvolumen.