Wieviel mehr Benzin verbrauche ich wenn ich 130 fahre anstatt 120
Hallo an alle. Gibt es da sowas wie eine Liste. Beispiel. Normal verbrauche ich 7 Liter. Ich fahre jetzt eine weite Strecke. Ich möchte sie im durchschnitt mit 130 befahren. Wieviel mehr verbrauche ich dabei als wenn ich die Strecke im Durchschitt mit 120 befahre.
Beste Antwort im Thema
Interessante Frage. Pers. habe ich schon festgestellt dass es irgendwo einen sehr kleinen Bereich gibt in dem der Verbrauch massiv zu steigen beginnt.
Böse Zungen schieben das auf die Normzyklen zur Ermittlung der Verbräuche. Bei Autos wie bei Motorrädern sieht man sehr oft verdächtige Einbrüche der Drehmomentkurven in Drehzahlregionen die in den Tests wohl entscheidend sind.
Fährt man mit anderen Werten fällt man aus diesem Bereich heraus und die Verbräuche steigen.
Ich habe das auch schon probiert und bin mit meinem Scenic zum Schluss gekommen dass der Unterschied zwischen 120 und 130 bei konstanter Fahrt gegen 0.3 - 0.5 Liter ausmacht.
Bei Benzinmotoren kommt zusätzlich der Faktor dazu wann das Steuergerät beginnt zu Kühlzwecken anzufetten. Ein kleiner Motor der für 130 konstant schon einen relativ hohen Prozentsatz der Maximalleistung abruft wird auch eher anfetten da für das Tempo mehr Last erforderlich ist. Optimal wäre die Geschwindigkeit wo die Drosselklappe gerade so weit geöffnet werden kann als das Steuergerät noch gerade nicht mit anfetten beginnt.
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Also ich hatte bei meinen Renaults (Megane Coupe Sport 1.6 16V BJ2000, Megane2 1.6 16V BJ8/2003, ClioI 1.2 54 PS BJ. 1996) das Gefühl, daß Sie ab 120 km/h immer unverhältnismässig mehr brauchten.
Zumindest der 54 PS Clio dürfte sich da auch schon in einem Bereich bewegen, der nicht mehr weit von Vollgas entfernt ist.
Logisch braucht ein Motor mit viel Leistung bei 120 u.U. sogar weniger, weil er viel effizienter arbeitet, als so ein kleines Motörchen.
Zitat:
Es kommt auf die Steigung an, ich bin da manchmal im 5. Gang besser als im 6.
Aber nicht, wenn es um den Spritverbrauch geht.
Ich kenne auch kaum eine Steigung, wo man 120 km/h oder mehr fahren darf, die aber gleichzeitig so steil ist, dass man nur im 5. Gang fahren kann.
Wenn ich mir den Momentanverbrauch im BC ansehe, dann braucht meiner im 6. Gang selbst in der Stadt weniger als im 5. Gang, solange die Geschwindigkeit konstant bleibt. Das ist nur in der Praxis kaum anwendbar, weil der 6. für die Stadt trotz Turbolader viel zu lang übersetzt ist. Meiner dreht da nämlich grade mal 1150 Umdrehungen. In der Stadt ist normales Fahren bei Tempo 50 kaum über einen längeren Zeitraum möglich, dazu gibts zuviele 'Hindernisse'. Man ist dann mehr mit Schalten als Fahren beschäftigt.
Allerdings kann die Annahme ein grosser Motor wäre bei eher tiefer Geschwindigkeit sparsamer faslch sein. Zumindest gillt das für Benzinmotoren. Bei fast geschlossener Drosselklappe lassen die Pumpverluste den Verbrauch auch deutlich ansteigen, genau wie wenn man mit höherer Geschwindigkeit unterwegs wäre.
Genau da ist einer der Gründe die für das Downsizing Konzept sprechen. Verminderung der Pumpverluste.
Am besten ist es diese Werte individuell für sein eigenes Auto herauszufinden. Dies bedingt aber das Vorhandensein einer einigermassen zuverlässigen Momentanverbrauchsanzeige.
Zitat:
Original geschrieben von kerberos
Zumindest der 54 PS Clio dürfte sich da auch schon in einem Bereich bewegen, der nicht mehr weit von Vollgas entfernt ist.
Na ja! Vollgas Bereich ist da noch weit weg. Der ist laut Tacho auf sein 180 km/h gelaufen. 120-130 Km/H ging eigentlich noch recht gut, ohne das Bodenblech durch zu drücken.
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Zitat:
Allerdings kann die Annahme ein grosser Motor wäre bei eher tiefer Geschwindigkeit sparsamer faslch sein. Zumindest gillt das für Benzinmotoren.
Das hat ja auch niemand behauptet.
Aber ein am Anschlag laufender Clio braucht bei Tempo 150 sicher mehr als eine vergleichbare Limousine mit höherer Leistung. Ich bezweifle mal ganz stark, dass der bei der Geschwindigkeit weniger braucht, als z.B. mein Signum. Der 'gönnt' sich da rund 10 Liter auf 100 km
Zitat:
Na ja! Vollgas Bereich ist da noch weit weg. Der ist laut Tacho auf sein 180 km/h gelaufen. 120-130 Km/H ging eigentlich noch recht gut, ohne das Bodenblech durch zu drücken.
Weit weg ? Vielleicht von der Vmax, aber nicht von der max. Motorleistung.
Ich habe die alten Daten grade nicht greifbar, aber der Clio III mit 65 PS hat seine max. Leistung bei 5.500/min. Bei dieser Drehzahl läuft er grade mal 155 km/h. Ab da nimmt die Leistung ja schon wieder ab.
Beim 54 PS-Clio dürfte das schon bei geringerer Geschwindigkeit der Fall sein.
Und vergiss den Tachowert
@ kerberos
Zitat:
Wenn es Dir hilft: Wir fahren ab und zu mal von Oberschwaben nach Cottbus. Wenn ich lt. BC einen Schnitt von 120 km/h fahre, dann brauche ich rund 9 Liter. Habe ich einen Schnitt von knapp 150 km/h, dann sind es über 11 Liter.
.... ich hoffe das sind die Verbrauchs-Erfahrungen mit Deinem Opel, und nicht mit dem Diesel Renault...
LG
Ollie
Selbstverständlich. Wenn das der Verbrauch des Clio wäre, würde ich ihn persönlich Herrn Renault vor die Füsse stellen 😉
Auf der Strecke ist aber diese Durchschnittsgeschwindigkeit mit dem Clio eigentlich nicht zu erreichen. Wenn ich eine halbe Stunde Tempo 100 fahren muss, brauche ich anschließend eine halbe Stunde Tempo 200, um einen Schnitt von 150 zu erzielen. So schnell ist unser Clio auch wieder nicht 😉
Über so eine lange Strecke ist so ein Schnitt wirklich nur mit Bleifuss an den unbegrenzten Stellen möglich.
Für den Verbrauch spielen so viele Dinge eine Rolle, dass man nicht pauschalieren kann. Das fängt beim Reifendruck an, geht über das Geländeprofil und in großem Maße ist der Verbrauch natürlich von der Konstanz der Geschwindigkeit, von der Übersetzung und dem Drehmoment des Motors abhängig. Ich bin mit einem 3,3l V6 Benziner Automatik und Wohnanhänger deutlich sparsamer über die Alpen gekommen als unsere Urlaubspartner mit 2,4l Diesel und Schaltgetriebe und dem gleichen Wohnwagen. Lag in erster Linie daran, dass mein Ami damals die Steigung im großen Gang gepackt hat, während der Diesel mit einer Übersetzung die mehr auf höhere Geschwindigkeiten ausgelegt war immer zurückschalten musste.
Zitat:
Original geschrieben von Ex-Mad
Also ich hatte bei meinen Renaults (Megane Coupe Sport 1.6 16V BJ2000, Megane2 1.6 16V BJ8/2003, ClioI 1.2 54 PS BJ. 1996) das Gefühl, daß Sie ab 120 km/h immer unverhältnismässig mehr brauchten.
Der Luftwiderstand steigt im Quadrat zur Geschwindigkeit. Deshalb beeinflusst er den Energieverbrauch mit zunehmender Geschwindigkeit immer stärker. Deine Beobachtung ist deshalb zutreffend.
Der Hauptteil der Energie aus dem Benzin oder Diesel geht allerdings immer als simple Wärme über die Motorkühlung und den Auspuff weg. Dies lässt sich leider aus physikalischen Gründen nicht vermeiden.
Ein kleinerer Anteil der Energie wird über die Reibung in Wärme umgewandelt.
Es ist nicht nur Wärme die über den Auspuff verloren geht. Die Abgase haben auch kinetische Energie, welche für Turbo- oder Comprexlader genutzt werden kann. Ist also nicht sooo wenig. Und diese verpufft ebenso. Und daran die Wärme im Abgas nutzten zu können wird gearbeitet.
Nur so als Randbemerkung.
Zitat:
Original geschrieben von aurian
Es ist nicht nur Wärme die über den Auspuff verloren geht. Die Abgase haben auch kinetische Energie, welche für Turbo- oder Comprexlader genutzt werden kann. Ist also nicht sooo wenig.
Das ist so, wenn man sich den Auslass des Motors bezieht.
Die kinetische Energie wird im geschilderten Fall ohne Lader (auf den ich mich bezogen habe) im Auspuffsystem weitgehend (über innere Reibung der Abgase) in Wärme umgewandelt und als Wärme abgegegeben.
Wenn sie via Turbolader genutzt wird, sind die Ergebnisse sogar noch besser als der genutzten Energie entsprechen würde, da durch den höheren Ladedruck auch der Wirkungsgrad des Motors und die Frischgasmenge erhöht wird. Deshalb ist der Effekt sehr stark.
Zitat:
Und daran die Wärme im Abgas nutzten zu können wird gearbeitet.
Hast du dazu nähere Angaben?
Müsste ich im Detail nachforschen. BMW hat dazu aber vor gar nicht all zu langer Zeit Forschungen dazu präsentiert.
Wenn ich was finde schreibe ich es hier.
Gruss
War ja gar nicht so schwer...😉
Klick mich!
Turbostreamer war die BMW Bezeichnung dafür die mir dazu entfallen war.
Danke für den Link.
Wie aus der Grafik zu entnehmen ist, wird mit der Abwärme der Wasserkühlung und der Abgase eine zweistufige Dampfmaschine gespeist. Aus dem Namen ist vermutlich zu schliessen, dass das erhitzte Gas über einen Turbine expandiert und im Frontkühler wieder kondensiert wird.
Eine Abschätzung auf Basis verfügbarer Wirkungsgrade:
Es könnten ca. 25-35% der vom Motor abgegeben Wärmeenergie genutzt werden.
Dadurch könnte die Motorleistung um ca. 10-15% erhöht werden, bzw. bei unverändertem Fahrverhalten ca. 9-14% Sprit eingespart werden (ein Teil der Leistung geht durch das Mehrgewicht wieder verloren).
Jetzt wäre nur noch die Frage offen, was das System zusätzlich kostet, um zu errechnen, ob sich das Ganze für den potentiellen Käufer auch finanziell lohnt.
Grundsätzlich sollte sich die Abwärmenutzung beim Benziner etwas mehr lohnen als für den Diesel:
- Der Benzimer liefert aufgrund des schlechteren Wirkungsgrades mehr Abwärme
- Die Abgasemperaturen werden durch die Verbrennungsprozesse im Katalysator nachträglich noch erhöht.
Die Mehrkosten werden der Knackpunkt sein. In Zeiten steigendem Umweltbewusstsein wird aber u.U. der Markt sogar nicht unerhebliche Aufpreise für so was akzeptieren. Gerade die typische BMW Kundschaft die für gleiche Produkte einen Premiumaufschlag zu bezahlen bereit ist.
Man beachte dabei auch den Preisunterschied zwischen Prius und vergleichbaren konventionellen Konkurrenten. Und trotzdem verkauft sich der Prius.
Können hohe Stückzahlen produziert werden sinken auch die Mehrkosten für das System.