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Wieso am Neufahrzeug langer Kennzeichenhalter?

Honda Motorrad

Hab eine neue Honda CB650R Neo Sports. In fast sämtlichen Reviews über dieses Motorrad wird das Design in den Himmel gelobt, und gleichzeitig der lange Kennzeichenhalter als schierer Augenkrebsauslöser gebasht.

Hab gegoogelt, dass ein langer Kennzeichenhalter markenübergreifend eines der am meisten kritisierte und das am schnellsten ausgewechselte Teil an Motorrädern ist. Deswegen mein Post hier, und nicht ausschließlich im Honda-Forum.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten, ist mir klar, aber wenn der Großteil der Fahrer diese langen Halter unattraktiv findet, wieso werden die dann werksmäßig verbaut?

Dass damit ein Aftermarket angekurbelt wird, das klingt nicht wirklich plausibel. Kein Hersteller, egal welchen Produkts, bringt absichtlich etwas Hässliches auf den Markt, um später eine Verschönerung zu verkaufen. Macht wenig Sinn.

Ist es eine mir unbekannte Norm, die eingehalten werden muss, wie bei Autos diese seltsamen Kotflügelverbreiterung an winzigen Stellen?
Aber wieso haben dann die im Zubehörhandel verfügbaren kürzeren Kennzeichenhalter trotzdem diese Zulassung?

Hat das etwas mit dem Spritzschutz zu tun? Kann ich augenscheinlich nicht nachvollziehen, den Fahrer selbst wird es ob kurz oder lang doch nicht einsauen, oder liege ich da falsch?

Dass ein Motorrad hinten einfedert, ist klar - aber federt es wirklich so stark ein, dass der Kennzeichenhalter nur als langer das nicht abkann? Scheint mir bei einer Straßenmaschine eher unwahrscheinlich, oder etwa doch?

Irgendwo hab ich gelesen, dass das Kennzeichen am hintersten Punkt des Motorrads montiert sein muss. Aber das widerspricht den seitlich angebrachten Kennzeichen. Oder sind die alle illegal?

Also, wieso machen die dann so lange Kennzeichenhalter hin, wen keiner die mag?
Oder mag die jemand ...?

Beste Antwort im Thema

Mit kurzen KZHs ist mein Rücken deutlich mehr eingesaut als mit dem Originalen.

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Die Regelung war mal genauer (StVZO) jetzt ist sie schwammiger formuliert (EG)
Die Hersteller verkaufen die Fahrzeuge u.u. Weltweit, wenn dann nur ein Land dabei ist, das so einen Klopper vorschreibt haben alle was davon.

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Tja wo man wieder bei minimalen Einsatz bei maximalen Gewinn wären, Ich bin gerne bereit 1000€ mehr aus zu geben wenn das Fahrzeug was taugt aber so warum soll ich mir die teuren Motorradklamotten extra einsauen nur weil man nicht in der Lage war eine vernünftige Rad Abdeckung zu konstruieren.

Nachdem der Zeitgeist Insektenfratzen und Mattlackorgien brachte, folgte der Hyänenlook: Eine Optik, die an ein etwa mittig vom Soziussitz abgesägtes Moped erinnert, ein im Vergleich zum vorderen Teil mickriges Hinterteil. Siemens Lufthaken waren wohl zur Befestigung des Nummernschildes an der richtigen Stelle, also ca. 30 cm oder mehr vom abgehackten Heck entfernt zu teuer. Also haben die Mopedhersteller irgendein Teil dazwischen gebastelt.

Die Hyänenhecks sind dabei nicht nur optisch suboptimal, sie sind vor allem nicht besonders funktional. Sie sagen deutlich: Bitte alleine fahren! Zusätzlich sauen sie den Fahrer und ggf. auch den Masochisten, also den Menschen auf dem halben Soziusplatz mit Straßendreck ein.

Aber die Optik ist "in", die 3/4-Mopeds werden zur Zeit in großen Stückzahlen geliefert und gekauft. Das ist halt Mode und Mode war noch nie automatisch schön und praktisch, ganz oft musste sie einfach nur anders sein als das, was vorher modern war.

Gruß Michael

Moin!

Zitat:

@jmlif schrieb am 7. Juni 2020 um 09:52:19 Uhr:


Tja wo man wieder bei minimalen Einsatz bei maximalen Gewinn wären, Ich bin gerne bereit 1000€ mehr aus zu geben wenn das Fahrzeug was taugt aber so warum soll ich mir die teuren Motorradklamotten extra einsauen nur weil man nicht in der Lage war eine vernünftige Rad Abdeckung zu konstruieren.

Kann ich dir erklären: Weil der Spritzschutz für viele quasi keine Rolle spielt. Die meisten Maschinen sind ohnehin als Bruchstich zugelassen. Und selbst über alle angemeldeten Motorräder gesehen, treibt es die meisten doch ohnehin nur bei Sonne auf die Straße - wenn dann "kommt man mal" in den Regen, aber es ist für viele schlicht nicht das Szenario, auf das sie ihre Maschine auslegen.
Selbst ich als Ganzjahresfahrer bevorzuge lieber ein "cleanes" Heck und nehme lieber in Kauf, dann hin und wieder mal meine Klamotten reinigen zu müssen.

Würde ich mir z.B. eine GS holen, wäre das aber was anderes. Hier wäre schlicht meine Erwartung, dass ich ein solches Motorrad auch bei Regen etc. fahren kann, ohne mich von hinten einzusauen. Dem Pani-V4-Fahrer, dürfte das zu 99% egal sein.

Da kann ich dann schon verstehen, warum die Hersteller eher sagen: Für die kleine Kundengruppe, gibt es entweder Zubehör oder eine andere Ausstattungslinie. Und das unterscheidet es z.B. von dem hier diskutierten Kennzeichenhalter: Ich kenne z.B. KEINEN Streety-Fahrer, auch nicht von den Triumph-Veranstaltungen, die den Kennzeichenhalter nicht umgebaut haben. Tatsächlich könnte der Hinweis von oben aber richtig sein: EG-Rahmenregelung. Strengere Vorschrift z.B. in Spanien und daher, wegen Einsatz von Gleichteilen, eben überall in der EU der "hässliche" Halter.

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Moin!

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 7. Juni 2020 um 10:14:04 Uhr:


Nachdem der Zeitgeist Insektenfratzen

Im Sinne z.B. der KTMs auch nicht meins. Aber es verkauft sich ja offensichtlich. Insofern doch super: Jede neu verkaufte Maschine sichert uns, dass auch in Zukunft noch was nachkommt - und da ist hoffentlich für nahezu jeden Geschmack etwas dabei.

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 7. Juni 2020 um 10:14:04 Uhr:


.. und Mattlackorgien brachte,

Finde ich bei manchen Maschinen auch hübscher. Die Pani 959 gibt es z.B. in einer weiß-matt-Lackierung - finde ich DEUTLICH hübscher, als das Standard-Rot. Ist doch auch super, wenn es für jeden Geschmack etwas zur Auswahl gibt.
Dass es dabei auch immer marktdominierende Trends gibt - geschenkt. Das gibt es ebenso bei Autos, Webseiten-Design und Mode.

folgte der Hyänenlook: Eine Optik, die an ein etwa mittig vom Soziussitz abgesägtes Moped erinnert, ein im Vergleich zum vorderen Teil mickriges Hinterteil. Siemens Lufthaken waren wohl zur Befestigung des Nummernschildes an der richtigen Stelle, also ca. 30 cm oder mehr vom abgehackten Heck entfernt zu teuer. Also haben die Mopedhersteller irgendein Teil dazwischen gebastelt.

Zitat:

@cng-lpg schrieb am 7. Juni 2020 um 10:14:04 Uhr:


Bitte alleine fahren! Zusätzlich sauen sie den Fahrer und ggf. auch den Masochisten, also den Menschen auf dem halben Soziusplatz mit Straßendreck ein.

Fairerweise muss man sich ja nur mal auf 'ner Tour umschauen - hier zumindest ist es so, dass ich auch 99% der Motorräder mit nur einer Person drauf sehe. Ich habe bei mir ja auch die Möglichkeit hinten die Abdeckung durch einen Soziussit - naja besser: - "Notsitz" auszutauschen. Aber ich käme auch nicht auf die Idee, mir das Heck - aus meiner Sicht(!) - versauen zu lassen, damit der Sitz zwar bequemer wird dafür aber - für mich(!) - 99% der Zeit eben mistig aussieht, obwohl eben ungenutzt.

Man könnte auch ein V4-Heck so designen, dass da noch ein Sozius bequem drauf passt und noch ein Top-Case dran passt - sieht dann aber eben auch scheiße aus. 😉

Man kann es auch kürzer sagen: Das ist der momentan angesagte Look. Der lange Ausleger ist dabei wichtig, damit man sich mit dem Umbau auf ein noch weiter gestutztes Heck von der Masse abheben kann - indem man exakt dieselbe Änderung wie alle anderen vornimmt.

Man kann es drehen und wenden wie man will: So sehen zur Zeit die Neufahrzeuge aus, so werden sie angeboten und so werden sie gekauft. Bei meinem letzten Neufahrzeug, einer Honda NC 750 X war es noch nicht ganz so extrem, aber das Heck war in meinen Augen auch eine Katastrophe. Mein Glück: Ich konnte das komische Heck hinter den Seitenkoffern verstecken. Was wohl Angehörige der heutigen Jugend für eine optische Blasphemie halten dürften.

Was der eine schön findet, findet der nächste Zweiradpilot doof. Und umgekehrt. Alles ganz normal. ;-)

Gruß Michael

Das Heck bei der NC finde ich auch in Serie sehr schwülstig, weshalb ein kurzer Halter mit kleinem Licht verbaut wurde. Damit deutlich schöner, der Wetterschutz ist mir egal, da ich nicht bei Regen fahre. Bisher ist es mit auch bei keiner Tour ungeplant passiert. Aber auch für den Ganzjahresfahrer ist das Serienheck kine Garantie für saubere Klamotten, der Dreck spritzt noch von woanders her.
Bei dem hier gezeigten Modell ist das Heck noch schlimmer (wie bei vielen aktuellen Teilen).

Wo soll er her kommen?

Ich habe so nen China Ding was bei den Diavel verbaut ist dran. Der Rucksack ist damit fast trocken wenn ich ankomme. Das ist alles nur aufgewirbelt vom Reifen. Das Serienheck war auch gut, aber nicht so gut wie das Teil.

Zitat:

@jmlif schrieb am 7. Juni 2020 um 09:52:19 Uhr:


Ich bin gerne bereit 1000€ mehr aus zu geben wenn das Fahrzeug was taugt

Bis jetzt hatte ich nirgends gelesen, dass du ansatzweise ein Neukäufer bist. Woher kommen dann Wünsche? Das geht nur, wenn man auch den vollen Preis auf den Tisch legt. Bis jetzt habe ich gelesen, 1000€ gekauft, repariert und gefahren. Das intererssiert den Hersteller wenig, da kein Kunde...
Und das "Customizing" machen die meisten von uns. Auch wenn es nur ein Navihalter ist...

Auch wenn ich mir weiter oben das Maul zerrissen habe, letztlich ist und bleibt das Geschmackssache. Der Handel versucht mit immer neuen Moden das Gefühl von "Muss-ich-haben" zu erzeugen. Die tagesaktuelle Mode schürt Begehrlichkeiten, sogar wenn einem die Sachen an sich nicht zusagen. Der Durchschnittskäufer will halt das, was gerade in ist. Bei den Autos sind das z. B. zur Zeit die SUVs. Und bei den Mopeds entweder Reisenduros oder Crossover oder eben Mopeds, die aussehen, als habe da jemand etwas abgeschnitten. Das ist Mode, mehr nicht.

Gruß Michael

Sehe ich grundsätzlich auch so mit der Mode, aber beim kurzen Heck schätze ich es anders ein.
Das kurze Heck ist schon sehr lange bevorzugt und viel rüsten um. Das beim Mopped auch Modell und Markenübergreifend, ein freies Hinterrad sieht einfach gut aus.
Habe noch keinen getroffen, die speziell auf den halben Meter Plastik am Heck stehen.
@Papst: Von überall, beim Mistwetter hast Du Gischt überall und vom Vorderrad kommt auch was hoch. Deshalb fahre ich dann gar nicht, unabhängig vom kurzen Heck.

Zitat:

@sam66 schrieb am 7. Juni 2020 um 14:59:12 Uhr:


... ein freies Hinterrad sieht einfach gut aus.

Ähhh, nö! Das sieht furchtbar aus. Es ist in der Grauslichkeit nur noch durch ein zum Himmel gebogenenes Streetfighterheck zu toppen.

Ich sag ja, die Geschmäcker sind verschieden.

Gruß Michael

Das Heck meiner GSX-R gefällt mir auch überhaupt nicht. Habe erst gedacht, warte mal ein paar Monate, vielleicht gewöhnt man sich ja dran. Ende vom Lied: Samstag bringe ich sie nach Suzuki für einen kurzen Kennzeichenhalter.

Gruß Christian

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Man sollte bedenken, dass in Europa recht wenige Motorräder verkauft werden. In Asien und den USA werden ein Vielfaches von den Modellen verkauft. Da wird halt in Europa irgendwas drangebastelt, um den hiesigen Vorschriften zu genügen. Für die paar hundert Motorräder, die z.B. von einem Honda Modell in Deutschland pro Jahr verkauft werden, wird Honda nicht das Heck neu umgestallten. Zumal das keine optisch zufriedenstellende Lösung wäre, da die Gesamtlinie nicht mehr passen würde.

Schaut mal hier, über welche Zahlen wir hier sprechen:
https://www.1000ps.ch/...motorrad-zulassungen-deutschland-top-10-18054
oder hier
https://www.motorradonline.de/.../

Zitat:

@sam66 schrieb am 7. Juni 2020 um 14:59:12 Uhr:


@Papst: Von überall, beim Mistwetter hast Du Gischt überall und vom Vorderrad kommt auch was hoch. Deshalb fahre ich dann gar nicht, unabhängig vom kurzen Heck.

Darum geht's doch gar nicht.

Freies Heck und der Rücken ist Pitsch nass. Mit meinem Kotflügel ist es hinten nur noch feucht. Heisst, der Rucksack ist nach 1 Std trocken. Ohne reichen 8std nicht. Er ist tropfend nass durch.

Und ich rede hier nicht von der husche für Schönwetterfahrer. Sondern von strömendem Regen.
Um hier mitzureden sollte man da schon Erfahrung haben.

Dass Motorräder heute eher Schönwetterfahrzeuge sind merkt man schon am Reifenprofil. Das ist nicht für Regen optimiert, sondern dient hauptsächlich der gesetzlichen Mindestnorm. Ansonsten würden Motorradreifen vom Profil her eher wie Autoreifen aussehen.

Natürlich wird auch am Nässegrip gearbeitet, ist aber nicht massgeblich beim Reifendesign.

Gleiches gilt für Schutzbleche.

Übrigens sollte man sich mal den Begriff "Kotflügel" auf der Zunge zergehen lassen. Das kommt aus einer Zeit, als man die Passagiere in der Kutsche vor hochgeschleudertem Pferdemist auf der Strasse schützen musste.

Die meisten Motorradfahrer muss man heute weder vor Pferdescheisse noch vor Regen schützen.

Zumindest die Motorräder mit diesen komischen Hecks sind keine typischen Ganzjahres- oder Tourenmoppeds.
Falls es doch jemand damit versucht, dann hat er das falsche Mopped dafür gekauft.

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