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Wie wird beim Bremsen mit ABS die Fahrzeug Geschwindigkeit ermittelt?

Themenstarteram 20. Juli 2014 um 10:13

Am Rad wird die Drehzahl der Räder gemessen. OK. Aber ABS setzt ja ein, wenn eine Differenz zwischen Raddrehzahl und Geschwindigkeit des Fahrzeugs entsteht.

Wie wurde/wird früher/heute diese Differenz ermittelt? Also woher weiß meine ABS Regelung, dass das Fahrzeug sich bewegt? Beschleunigungssensoren?

Gruß

Beste Antwort im Thema

Beschleunigungssensoren sind nicht notwendig.

Aus

1. Drehzahl des sich am schnellsten drehenden Rades

2. der maximalen Fahrzeugverzögerung

wird die Referenzgeschwindigkeit errechnet.

v(t) minimum = v(0)-a*t

wobei a= z.B. 12 m/s²

 

Also Vollbremsung 100 km/h = 27,7 m/s

v (1 s) minimum = 27,7 m/s - 12 m/s² * 1 s

v (1 s) minimum = 15,7 m/s² = 56,6 km/h

Das Steuergerät weiß also, dass nach 1 Sekunde Bremsen die Geschwindigkeit nicht unter 56,6 km/h liegen kann. Gleichzeitig kann die Geschwindigkeit natürlich auch nicht unter der Geschwindigekeit des sich am schnellsten drehen Rades liegen.

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Zitat:

Original geschrieben von Sir Donald

;) Irgendwie blöd das ABS ohne ESP genauso gut oder schlecht funktioniert wie mit ESP, ergo können die Beschleunigungssensoren da nicht allzu viel Einfluss haben.

Da müsste man schon beide Systeme unter exakt! gleichen Bedingungen direkt vergleichen, so einen Test hab ich noch nicht gelesen.

Der reine Bremsweg auf trockener Straße wird sich wahrscheinlich wirklich nur geringfügig unterscheiden.

Die wahre Herausforderung ist das Bremsen auf unterschiedlichen Reibwerten rechts/links bzw. abwechselnd in Fahrtrichtung.

Zitat:

Original geschrieben von Mark-86

Wirst du auch nicht, weil es das ja auch nicht gibt, weil eben die Regelfrequenzen bei deutlich unter 20hz /s bleiben und diese haben sich in den letzten Entwicklungsstadien auch nicht geändert.

Hz/s .......

Wieder mal so eine interessante physikalische Einheit :D

Zitat:

Original geschrieben von Rael_Imperial

Zitat:

Original geschrieben von Mark-86

Wirst du auch nicht, weil es das ja auch nicht gibt, weil eben die Regelfrequenzen bei deutlich unter 20hz /s bleiben und diese haben sich in den letzten Entwicklungsstadien auch nicht geändert.

Hz/s .......

Wieder mal so eine interessante physikalische Einheit :D

Schwingungsbeschleunigung :D

Wir könnten es etwas umrechnen:

Hz = 1/s

Hz/s = 1/s^2

Winkelbeschleunigung!!!

Zitat:

Original geschrieben von Hartgummifelge

Eine hörere Regelfrequenz verlängert den Anhalteweg, das hat nichts mit dem Glauben an einen Materialbruch zu tun..

Egal in welchem Thread zum ABS du dich beteiligst, es kommt immer nur Unfug. Mit einer höheren Regelfrequenz kann das Rad deutlich besser ans Optimum herangebracht werden, wodurch sich der Bremsweg moderner Systeme verkürzt.

Zitat:

Egal in welchem Thread zum ABS du dich beteiligst, es kommt immer nur Unfug. Mit einer höheren Regelfrequenz kann das Rad deutlich besser ans Optimum herangebracht werden, wodurch sich der Bremsweg moderner Systeme verkürzt.

Dann such doch mal die Regelfrequenzen raus, die haben sich seit Jahren kaum mehr verschnellert...

Im Vergleich zu den ersten ABS-Generationen durchaus. Das Problem ist, dass der User Hartgummifelge immer noch der Meinung ist, ABS würde den Bremsweg ganz fürchterlich verlängern. Ein typischer Ewig-Gestriger eben.

Ja, zu den ersten, aber man war recht früh bei den ca. 12-15x pro Sekunde angekommen und da ist man dann im Prinzip bis heute geblieben, und das seit knapp 20 Jahren...

Mir ging es auch nur um die Aussage, dass eine höhere Regelfrequenz den Bremsweg velängern würde. Und das ist schlicht Unfug.

Da hast du Recht.

Aber die Aussage, dass mit jeder ABS Generation die Regelfrequenz kürzer wird, ist eben leider auch unfug, aus den von mir vorgenannten Gründen.

Ich habe die Infos auch nur vom ABS Lehrgang bei Bosch...

Die Aussage habe ich ja auch nicht getroffen. ;)

Neben den schon erwähnten Grenzen an die man z.B. bei den Reaktionszeiten der Schaltventile stößt, macht es ja auch von Seiten der Meßwerterfassung und vor allem natürlich durch die Massenträgheit der doch ziemlich schweren Räder keinen Sinn die Regelfrequenz noch weiter zu erhöhen.

Die Drehzahlerfassung der Räder hat ja, bedingt durch die begrenzte Anzahl von Segmenten, keine besonders hohe Auflösung. Macht ja keinen Sinn eine neue Berechnung anzustossen wenn sich der Meßwert noch nicht geändert haben kann.

Zitat:

Original geschrieben von Mark-86

Die Thematik findest du in der einschlägigen -aktuellen- Schulungsliteratur von Bosch zum ESP System, ich kann sie dir nur nicht mehr heraus suchen weil ich das Zeug entsorgt habe.

Kein Stress, die habe ich zu Hause rumliegen. Da wird bei der aktuellen Generation von >100Hz Regelfrequenz gesprochen.

Was du immer noch nicht verstanden hast ist z.B. der Punkt dass die Regelfrequenz nicht zwingend was mit der Schwingungsanregung der Radaufhängung zu tun hat. Da bleibt auch mal der Bremsdruck gleich oder wird schrittweise nur leicht erhöht oder verringert.

Abgesehen davon wäre ein Auto wie es schon jemand anderes schrieb lebensgefährlich wenn bei 20Hz Schwingungsbrüche in der Aufhängung enstehen könnnten, das ist eine normale Anregungsfrequenz wie sie durch die Fahrbahn enstehen kann. Und da hat es dauerhafte Anrgegungen in diversen Freuquenzbereichen, nicht nur bei einer vereinzelt auftretenden Vollbremsung.

Je höher die Masse der Räder desto wichtiger wird eine feine und schnelle Regelung. Rutscht ein schweres Rad (LKW) auf einer Fahrbahn mit geringem Reibwert ist die Blockierphase durch die Massenträgheit lang bis das Rad durch die geringe Reibung wieder auf passende Drehzahl kommt. Auch da hat eine feinfühlige Abstufung nur Vorteile. Zumal es mit hoher Regelfrequenz zu einer feinfühligeren Regelung kommt und die Schwingungsanregung immer weiter abnimmt.

Die Verständnisprobleme kommen daher dass 100Hz Regelfrequenz nicht heisst da wird 100mal pro Sekunde die Bremse auf und zu gemacht sondern lediglich im Steuergerät 100mal pro Sekunde neu gerechnet.

Bei PKW-Radumfängen von um die 2m reden wir bei Tempo 100 schon von rund 14 Umdrehungen pro Sekunde, selbst mit nur 10 Impulsen pro Umdrehung lassen sich schon 140 neue Messwerte pro Sekunde erfassen.

Der Vorteil vom Beschleunigungssensor ist am Ende auch nur ein Quentchen, man konnte vorher schon passabel die Fahrzeuggeschwindigkeit errechnen, sie wird damit nur etwas genauer. Und ob jetzt 18 oder 20% Schlupf macht keinen so großen Unterschied sondern fällt eher unter Feintuning. Aber warum die Messwerte nicht nutzen wenn sie eh vorhanden sind mit ESP?

 

Zitat:

Original geschrieben von Moers75

Bei PKW-Radumfängen von um die 2m reden wir bei Tempo 100 schon von rund 14 Umdrehungen pro Sekunde, selbst mit nur 10 Impulsen pro Umdrehung lassen sich schon 140 neue Messwerte pro Sekunde erfassen.

OK, hab mich wohl verschätzt, hätte mal kurz rechnen sollen.;)

Zitat:

Die Verständnisprobleme kommen daher dass 100Hz Regelfrequenz nicht heisst da wird 100mal pro Sekunde die Bremse auf und zu gemacht sondern lediglich im Steuergerät 100mal pro Sekunde neu gerechnet.

Da hab jetzt aber ein anderes Verständnisproblem. Was nützen mir z.B. 10 Rechenergebnisse wenn ich aus physikalischen Gründen das Magnetventil in dieser Zeit nur einmal ansteuern kann.

In dem von Dir verlinkten PDF (danke!) ist übrigens nur von einer Regelfrequenz von "3 bis 5 Zyklen pro Sekunde" die Rede.

 

Zitat:

Original geschrieben von Noris123

Da hab jetzt aber ein anderes Verständnisproblem. Was nützen mir z.B. 10 Rechenergebnisse wenn ich aus physikalischen Gründen das Magnetventil in dieser Zeit nur einmal ansteuern kann.

Weil der Schnitt aus mehreren Rechenergebnissen im Schnitt einen genaueren Wert ergeben als aus Einem, damit kann das Ventil genauer angesteuert werden und gegebenenfalls sogar noch während der Betätigung korrigiert werden.

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