Wie wichtig ist uns Autofahrern Fußgängerschutz?

Fußgängerschutz war schon in mehreren Threads hier im VS-Forum ein Thema. Da ich das Thema sehr interessant finde, würde ich es gern in einem eigenen Thread bündeln. Im Automobilbau spielte die Sicherheit der Fußgänger lange Zeit eine untergeordnete Rolle, erst in den vergangenen Jahren hat sie auch bei der Konstruktion von Fahrzeugen ein großes Gewicht bekommen. Aber wozu sind wir als Autofahrer noch bereit, und wie können wir zum Fußgängerschutz beitragen? Kann die Rückkehr zu shared spaces ein Weg sein, sich als Autofahrer aufmerksamer und wachsamer gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern zu verhalten?

Wie seht ihr das Thema?

P.S. Wenn es möglich ist, fände ich eine sachliche Diskussion prima. 😉

Beste Antwort im Thema

Interessiert mich nicht wirklich...

Wichtiger ist, dass man als Fußgänger begreift, dass "blind" die Straße überqueren schnell mit einem Ticket ins Jenseits verbunden sein kann...

Man kann nicht jegliches Risiko durch Technische Spielereien und/oder (Über)regulierungen ausschließen...

Also, Augen auf & Hirn einschalten! Egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder KFZ-Lenker.

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In einer 30er Zone mit Fußgängern und Radfahrern in der Nähe schau ich nach vorne. Was im Rückspiegel passiert ist mir da relativ egal, solange ich nicht abbiegen möchte.

Zitat:

Original geschrieben von NoirDesir


In einer 30er Zone mit Fußgängern und Radfahrern in der Nähe schau ich nach vorne. Was im Rückspiegel passiert ist mir da relativ egal, solange ich nicht abbiegen möchte.

Ob hinter mir einer drängelt ist mir auch egal, passiert aber sehr selten. Aber als geübter Autofahrer solltest du in der Lage sein trotzdem deine Rückspiegel im Auge zu behalten. Das wichtigste im Straßenverkehr ist nach allen Richtungen die Augen auf zu halten und beobachten. Nur auf Gefahrenquellen, die man sieht kann man auch reagieren.

Danke für die Belehrung. Wenn ich in der 30er Zone zum Überholen ausschere, gucke ich selbstverständlich in den Rückspiegel, nachdem ich in den 1. Gang zurückgeschaltet habe um den Verkehr nicht zu lange zu behindern...
Ansonsten schaue ich lieber, ob mir vorne nicht ein Kind vors Auto läuft, als den rückwärtigen Verkehr zu beobachten. Welche Gefahr soll da in einer Tempo 30-Zone konkret lauern?

Sorry ich will dich nicht belehren. Aber dein Beitrag erschien mir nicht zu ende geschrieben. Der Spruch mit dem Beobachten kommt vor gut 25 Jahren von meinem Fahrlehrer und ich habe es nie vergessen und habe immer meine Rückspiegel im Augenwinkel und schaue nie stur noch vorne der Blick schweift immer in alle Richtungen. Das bewahrt mich täglich vor Unfällen. Denn man muss immer mit den Fehlern der anderen rechnen.

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Ist schon interessant was manche so von sich geben. Dabei vermisse ich einige Dinge ganz erheblich. Tagtäglich bin ich sowohl als Fußgänger als auch als Autofahrer unterwegs. Was ich dabei beobachte ist teilweise Haarsträubend und manche Autofahrenden Zeitgenossen sind sich dabei absolut nicht im klaren, das sie oft ihre Lizenz riskieren.
Nehmen wir nur den klassischen Fußgängerüberweg. 99% der LenkerInnen geht der Fußgänger nicht schnell genug über den Überweg (egal ob Ampelgesteuert oder nur Zebrastreifen) Ich warte nur auf den Tag, wo ein Lenker mal in die Hacken des Passanten fährt. Es muss echt ein Riesenproblem sein, die EINE Sekunde noch abzuwarten, bis der Weg frei ist.
Oder, in letzter Zeit ein paar mal beobachtet: HIER ist von 7-18 Uhr Tempo 30 auf der Hauptstraße angesagt und es gibt mehrere Querungshilfen an der (intelligenter weise) auch Bushaltestellen sind. Da ging z.B. eine betagte alte Frau über die Straße, soll ja vorkommen. Ein Autofahrer, der noch weit genug entfernt war und die gute Frau in keinster Weise behindert hätte, wäre er kurz vom Gas gegangen, meinte sein Signalhorn ertönen lassen zu müssen. Die Frau war noch ca. 1m von der anderen Straßenseite entfernt. Das gleiche Spiel mit einer jungen Frau, die hinter einem anfahrenden Bus die Straße querte. Dann war ich auch mal das "Opfer" ... Da ich meist mit meinem Hund (der NICHT angeleint ist) unterwegs bin, warte ich natürlich eine große Lücke ab. Trotzdem meinte eine Blondine mich anhupsen zu müssen ...
JEDER Autofahrende Zeitgenosse müsste doch wissen, dass von seinem Fahrzeug eine Betriebsgefahr ausgeht und jeder Unfall mit Personenschaden automatisch zur Anzeige kommt. Im Zweifel ist dann die Lizenz erst mal futsch, wenn dem Autofahrer nachgewiesen wird, dass er den Unfall hätte vermeiden können, weil der Fußgänger die Straße fast überquert hätte.
Deshalb halte ich zusätzliche Schutzmaßnahmen für nicht Zielführend.
Übrigens, die sogenannten Hirschfänger sind für Neufahrzeuge seit 2006 in der EU verboten. Den Rest erspare ich mir.

Auch bin gegen weiter Schutzmaßnahmen. Seien es noch weitere Tempo-Gängelungen, seien es weitere Airbag-Orgien oder eben Fußgänger-Aufprallschutz. Hier wird mit viel Aufwand eine geringe Verbesserung der Situation für wenige Aufprall-Konstellationen erreicht.
Weiter bringt uns ein Umdenken und eine pragmatische Verkehrserziehung. Als vernünftiger Mensch (wollen wir das nicht alle sein?) muss mir klar sein, dass die Teilnahme am Straßenverkehr in jeder Form ein hohes Risiko darstellt.
Und anstatt immer mehr Verantwortung auf Kraftfahrer/-innen und Fahrzeughersteller abzuladen , fände ich es besser, wenn der nicht motorisierte Verkehr sich einige Regeln zu eigen macht:

- MIR muss als Fußgänger klar sein, dass ich zwar vielleicht Recht gehabt hätte und schutzbedürftig gewesen wäre, wenn ich einfach blöd über die Straße laufe und angefahren werden - aber erstmal liege ICH verletzt unterm Auto und das Fahrzeug hat etwas Blechschaden. Das schärfe ich auch Kindern ein.
- ICH spiele nicht auf der Straße.
- ICH bin nicht durch Kopfhörer abgelenkt.
- ICH bin für meine Sicherheit verantwortlich und achte tunlichst selber drauf, dass ich wahrgenommen werde.

Kurz: Weniger Tugendterror, mehr aufpassen.

Für die Moralapostel: weder möchte ich jemanden anfahren noch möchte ich angefahren werden. Letzteres zu verhindern ist aber eben auch ein gutes Stück weit MEINE Aufgabe. Kraftfahrzeuge sind stärker als ich.

Grüße
SpyderRyder

Shared Space? Wenn Ihr bereit seid, für Lieferdienste das Dreifache dessen zu bezahlen, was Ihr jetzt schon abdrücken dürft?

Soll es nicht in den Niederlanden solch ein Modellprojekt geben oder gegeben haben?

Übrigens; aktiver Fußgängerschutz geht von Fußgängern selber aus. Zum passiven Fußgängerschutz gehören Straßen mit hinreichend breiten Mittelinsel, die die verschiedenen Fahrbahnen trennen, anstelle von Ampeln oder Fußgängerüberwegen. Bei hohem Verkehrsaufkommen gehören Brücken oder Tunnel hingestellt.

Zitat:

Original geschrieben von Wauhoo


Shared Space? Wenn Ihr bereit seid, für Lieferdienste das Dreifache dessen zu bezahlen, was Ihr jetzt schon abdrücken dürft?

Warum sollten die dann so viel teurer werden?

Zitat:

Original geschrieben von Wauhoo


Soll es nicht in den Niederlanden solch ein Modellprojekt geben oder gegeben haben?

Nein, auch wenn der Ort vom Namen her da liegen könnte, es ist in Deutschland:

Bohmte

Statt Zebrastreifen einen hohen Bordstein mitten auf die Straße setzen würde sicher auch schon viel helfen und weniger kosten.

Zitat:

Original geschrieben von gruni1984


Warum sollten die dann so viel teurer werden?

Weil die Anlieferzeiten insgesamt doch wohl länger dauern und es üblich ist, erhöhte Kosten auf die Preise umzulagern und von den Kunden bezahlen zu lassen? Hier hätte es dann für Kunden nicht mal eine große Auswahl, da alle Lieferdienste, so sie wirtschaftlich rechnen, so handeln dürften.

Welcher Zulieferdienst käme denn bei Shared Space noch effektiv vorwärts? Da wäre doch Stop-and-Go an der Tagesordnung, und der Rest geht nur noch mit Schrittgeschwindigkeit?

Zitat:

Original geschrieben von Moers75


Statt Zebrastreifen einen hohen Bordstein mitten auf die Straße setzen würde sicher auch schon viel helfen und weniger kosten.

Seit wann sind Fußgänger nur so breit wie ein Bordstein? Eine Mittelinsel dient doch gerade dazu, das der Verkehr weiter rollen kann, wenn der Fußgänger die betreffende Fahrspur überquert hat. Bei der Mittelinsel liegt die Verantwortung für sicheres Queren der Straße beim Fußgänger; ein Zebrastreifen bürdet die Verantwortung eher dem rollenden Verkehr auf.

Thema Kopfhörer: Klick. Furchtbar, aber selbst Schuld.

Als Fußgänger bräuchte ich schon einen geeigneten Schutz vor den ganzen Vollpfosten, die am Zebrastreifen nicht anhalten. Im Durchschnitt fahren ca. 5 drüber.

"Wie wichtig ist uns Autofahrern Fußgängerschutz?"

Allein an der Fragestellung merkt man woran es in deutschland krankt.

Klassenkampf, rudelbildung, ellenbogengesellschaft.

Sind "wir" autofahrer nicht auch alle Fußgänger?

In einem Autoforum spricht man von "uns Autofahrern".
In einem Radfahrerforum spricht man von "uns Radfahrern"
In einem Pferdeforum spricht man von "uns Reitern"

Die Liste darfst Du beliebig erweitern.

Also nimm ne blaue Pille und komm wieder runter.

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