Wie wichtig ist uns Autofahrern Fußgängerschutz?
Fußgängerschutz war schon in mehreren Threads hier im VS-Forum ein Thema. Da ich das Thema sehr interessant finde, würde ich es gern in einem eigenen Thread bündeln. Im Automobilbau spielte die Sicherheit der Fußgänger lange Zeit eine untergeordnete Rolle, erst in den vergangenen Jahren hat sie auch bei der Konstruktion von Fahrzeugen ein großes Gewicht bekommen. Aber wozu sind wir als Autofahrer noch bereit, und wie können wir zum Fußgängerschutz beitragen? Kann die Rückkehr zu shared spaces ein Weg sein, sich als Autofahrer aufmerksamer und wachsamer gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern zu verhalten?
Wie seht ihr das Thema?
P.S. Wenn es möglich ist, fände ich eine sachliche Diskussion prima. 😉
Beste Antwort im Thema
Interessiert mich nicht wirklich...
Wichtiger ist, dass man als Fußgänger begreift, dass "blind" die Straße überqueren schnell mit einem Ticket ins Jenseits verbunden sein kann...
Man kann nicht jegliches Risiko durch Technische Spielereien und/oder (Über)regulierungen ausschließen...
Also, Augen auf & Hirn einschalten! Egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder KFZ-Lenker.
45 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Weil die Anlieferzeiten insgesamt doch wohl länger dauern und es üblich ist, erhöhte Kosten auf die Preise umzulagern und von den Kunden bezahlen zu lassen? Hier hätte es dann für Kunden nicht mal eine große Auswahl, da alle Lieferdienste, so sie wirtschaftlich rechnen, so handeln dürften.Zitat:
Original geschrieben von gruni1984
Warum sollten die dann so viel teurer werden?Welcher Zulieferdienst käme denn bei Shared Space noch effektiv vorwärts? Da wäre doch Stop-and-Go an der Tagesordnung, und der Rest geht nur noch mit Schrittgeschwindigkeit?
Du hast offensichtlich Shared Space nicht verstanden. Schrittgeschwindigkeit ist nicht gleich Shared Space. Die derzeitige deutsche (außer in Bohmte) Lösung kombiniert das nur fast immer.
Das ist wie Rechts vor Links und Tempo 30 Zonen. Das kann man kombinieren, es ist auch fast überall so, aber man kann es auch anders machen.
Zitat:
Original geschrieben von Wauhoo
Eine Mittelinsel dient doch gerade dazu, das der Verkehr weiter rollen kann, wenn der Fußgänger die betreffende Fahrspur überquert hat.
Wenn die Straßen dafür breit genug sind ok, auf allen anderen wird halt zum Schutz und theoretisch gefahrlosen Überqueren der Fussgänger ein Fußgängerüberweg = Zebrastreifen angelegt.
Nur das tagtäglich zu beobachtende Verhalten des rollenden Verkehrs - der hohe Bordstein würde hier durch die erzwungene erhebliche Geschwindigkeitsreduzierung für wenig Geld weit mehr bringen 😉
Zitat:
Original geschrieben von gruni1984
Der beste Schutz für Fußgänger wäre immer noch eine geringeres Tempo innerhalb geschlossener Ortschaften. Kein derzeitiges technisches System kann so viel Sicherheitsgewinn bringen, wie einfaches Tempo 30 innerorts.
Darüber kann man doch nur lachen. Schon jetzt sind Tempo 30-Zonen weit überwiegend wirkungslos. Es hält sich doch fast niemand dran und das kann ich auch nachvollziehen. Es erfordert ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, die 30 kmh konstant beizubehalten und natürlich kommt einem das in einem Auto - je wuchtiger, desto intensiver der Effekt - wie extremes Schleichen vor.
Ich werde täglich in solchen Zonen von hinter mir fahrenden Fahrzeugführern bedrängt. Vor mir sehe ich oft kein Auto, die fahren alle schneller.
Zitat:
Original geschrieben von CastorHAW2028
Darüber kann man doch nur lachen. Schon jetzt sind Tempo 30-Zonen weit überwiegend wirkungslos.
Im Gegenteil, hier wird ähnlich drüber gefahren wie auf anderen Straßen auch, fahr doch mal Strich fuffzich auf einer Durchgangsstraße und guck in den Spiegel ;-)
Nur sind 30+x immer noch 20km/h weniger als 50+x. Und zwischen 30 und 50 liegt eine 2,5fach niedrigere Aufprallenergie, das sind für Fußgänger Welten die zwischen leichten Verletzungen und Tod unterscheiden.
Nur weil das Autofahrer nicht begreifen können oder wollen heißt das noch lange nicht dass Tempo 30 außerhalb von Durchgangsstraßen nicht sinnvoll ist. Da wo Ampeln, Verkehrsinseln etc. installiert werden können ist 30 sicher nicht nötig, woanders dagegen durchaus.
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Zitat:
Original geschrieben von CastorHAW2028
Darüber kann man doch nur lachen. Schon jetzt sind Tempo 30-Zonen weit überwiegend wirkungslos. Es hält sich doch fast niemand dran und das kann ich auch nachvollziehen. Es erfordert ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, die 30 kmh konstant beizubehalten und natürlich kommt einem das in einem Auto - je wuchtiger, desto intensiver der Effekt - wie extremes Schleichen vor.Zitat:
Original geschrieben von gruni1984
Der beste Schutz für Fußgänger wäre immer noch eine geringeres Tempo innerhalb geschlossener Ortschaften. Kein derzeitiges technisches System kann so viel Sicherheitsgewinn bringen, wie einfaches Tempo 30 innerorts.Ich werde täglich in solchen Zonen von hinter mir fahrenden Fahrzeugführern bedrängt. Vor mir sehe ich oft kein Auto, die fahren alle schneller.
Danke für den Beleg, wie notwendig Geschwindigkeitskontrollen in 30er-Zonen sind.
Zitat:
Original geschrieben von gruni1984
Du hast offensichtlich Shared Space nicht verstanden.
Das kann sehr gut sein, da es hier keines des Modelles hat. Darf man das also nicht mit einer breiten Fußgängerzone verwechseln, wo Fußgänger kreuz-und-quer laufen dürfen, nur mit dem Unterschied, daß bei Shared Space alle gleichberechtigt sind? Aber was nützt ein nichtausübbares Recht? Wenn vor einem ein Fußgänger läuft, wird der das nicht mit 30 km/h tun; wenn der auch nicht ausweicht, man selber aber auch nicht ausweichen kann, zuckelt man mit dessen Fußgängergeschwindigkeit hinterher? Wirtschaftlich ist DAS nicht.
Zitat:
Original geschrieben von Monstrabidur
Unsere Nachbarn schützen sich und ihren was weiß ich Toyota-Geländewagen vor Fußgängern und Tieren mit einem massiven verchromten Kuhfänger.
Sind die nicht schon einige Jahre verboten? Oder ist das noch ein älteres Modell?
Gruß Metalhead
Ein Angemessene Geschwindigkeit ist elementar, Stichwort "auf Sicht fahren". Das macht 90% aller Geschwindigkeitbegrenzungen obsolet.
Extra Geld für den Fußgängerschutz auszugeben liegt mir fern und ich verlange es auch nicht von anderen. Wenn ich zu Fuß unterwegs bin dann ist mir bewusst das ich den Kürzeren ziehe und verhalte mich entsprechend.
Zitat:
Original geschrieben von Monstrabidur
Unsere Nachbarn schützen sich und ihren was weiß ich Toyota-Geländewagen vor Fußgängern und Tieren mit einem massiven verchromten Kuhfänger.
Jepp, kenn ich, ist am Pickup meiner Frau auch montiert. Habes (zum Glück) noch nicht ausprobiert, funktioniert aber bestimmt einwandfrei. 😁
Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Übrigens, die sogenannten Hirschfänger sind für Neufahrzeuge seit 2006 in der EU verboten.
Es gibt mindestens 2 Möglichkeiten diese auch nach 2006 noch ganz legal eigetragen zu bekommen. 🙂
Zitat:
Original geschrieben von Hellhound1979
Es gibt mindestens 2 Möglichkeiten diese auch nach 2006 noch ganz legal eigetragen zu bekommen. 🙂Zitat:
Original geschrieben von Bootsmann22
Übrigens, die sogenannten Hirschfänger sind für Neufahrzeuge seit 2006 in der EU verboten.
Echt? Klär mich mal auf.
PS. Nein ich will keinen, finde sowas abartig hässlich.
Gruß Metalhead
Es gibt sogar 3 wie ich gerade festgestellt habe! 🙂
1. Bügel aus Edelstahl mit EC Prüfzeichen deklariert als "Personenschutzbügel"!? 😁
2. Kunststoff, oft in Chromoptik die im Ernstfall einfach abknicken
3. Eintragung als Geräteträger via Einzelabnahme, dann muß die Ausführung aber auch entsprechend plausibel sein.
Zitat:
Original geschrieben von Hellhound1979
1. Bügel aus Edelstahl mit EC Prüfzeichen deklariert als "Personenschutzbügel"!? 😁
GEIL!! Ich hab zwar gewusst daß einige Regelmacher etwas weltfremd untewegs sind, aber für völlig bescheuert hab ich die bislang nicht gehalten.
Zitat:
2. Kunststoff, oft in Chromoptik die im Ernstfall einfach abknicken
Für was soll das gut sein? Gibt's etwa Leute denen die Dinger gefallen?
Danke.
Gruß Metalhead
Die Autohersteller tun etwas für den passiven Fußgängerschutz, der richtig Geld kostet.
Die Gemeinden und Städte starten kostspielige Maßnahmen zur Gestaltung einer fußgängerfreundlichen Infrastruktur, die den Auto-Verkehr stellenweise zum Erliegen bringt.
Der Mensch als vernunftbegabtes Wesen (insbesondere die nachwachsenen Generationen) steuert gekonnt dagegen:
1. Kopfhörer, Ohrstöpsel
Ganz aktuelles Beispiel wurde bereits verlinkt
2. Smartfones
WDR 13.01.13: "Studien belegen, dass bei zehn Prozent der Fußgänger-Unfälle Smartphones im Spiel sind. " Weitere Zitate lassen sich finden.
Bei Autofahrern und Radfahrern hat man ja schon diverse Regelungen erlassen, die leider noch nicht ihre Wirkung vollständig entfaltet haben. FußgängerInnen lässt man noch gegen Laternenpfähle, Busse und Bahnen laufen.
Zitat:
Original geschrieben von blogreiter
Bei Autofahrern und Radfahrern hat man ja schon diverse Regelungen erlassen, die leider noch nicht ihre Wirkung vollständig entfaltet haben. FußgängerInnen lässt man noch gegen Laternenpfähle, Busse und Bahnen laufen.
Es braucht also Fußwege, die frei von Bussen, Bahnen, Laternenpfählen oder sonstigen Hindernissen sind, gegen die Fußgänger laufen könnten? Desweiteren wäre also nötig, zwischen Fußweg und sonstigen nicht für Fußgänger bestimmten Wegen oder Straßen dicke, hohe, nicht überkletterbare Schutzgitter anzubringen? An Querungen hätte es hier freilich vollautomatische Schiebetüren, die sich erst offen würden, wenn dem Fußgänger keine Gefahr durch rollenden Verkehr erwarten würde? Parallel dazu kommen aus den Fahrbahnen für Fahrzeuge jeder Art dicke, nicht umfahrbare Schutzgitter, die dafür zu sorgen hätten, daß Fußgänger nicht auf die Fahrbahn laufen, weil nur so zu verhindern wäre, daß sie nicht gegen das dort evtl. zwangswartende Auto prallen, da die vom Fußgänger getragene 3-D-Brille Mängel aufweist und die Farben des Autos so darstellt, als ob es nicht da wäre?
Er meinte wohl eher ein Handyverbot im Straßenverkehr für Fußgänger.
Zitat:
Original geschrieben von NoirDesir
Er meinte wohl eher ein Handyverbot im Straßenverkehr für Fußgänger.
Die andere Idee ist doch auch nicht schlecht.
Da kann man ja Lösungen von schon vorhandenen Schutzvor- und -einrichtungen bei diversen Bahnen (Schnellbahnen, U-Bahnen) abkupfern. Wenn dann die ganzen geschützten Fußwege noch überdacht sind, wird man bei Regen nicht nass. Diese Dächer könnten mit transparenten Solarzellen versehen sein, damit wäre der Strom da für die ganzen diversen Steuerungen und Türantriebe. Das wäre perfekte Wirtschaftsförderung. Zur Finanzierung müsste natürlich eine Fußgängermaut eingeführt werden, die für alle Straßen gilt, selbst wo keine Fußwege sind.................