Wie Unfallschaden am besten aus der Welt schaffen? Ggf. ohne Versicherung

Moin,

hier bei uns in Niedersachsen hat es am Wochenenede und heute viel geschneit, es wurde wenig geräumt, Nebenstraßen sind schlecht befahrbar teilweise.

Wir wohnen in einer Spielstraße, es geht etwas bergauf und meine Frau kam mit dem Auto nicht den Berg hoch, bzw. nicht in die Einfahrt rein. Sie hat das Auto dann in einer gekennzeichneten Parkbucht parallel zur Straße abgestellt (soweit die Markierungen erkennbar waren, war ja alles zugeschneit). Ich wollte am Nachmittag noch etwas freischippen und einen Nachbarn bitten, mal anzuschieben, damit ich das Auto auf den Hof bugsieren kann.

Nun ist unsere Nachbarin von gegenüber aber mit ihrem Auto von ihrem Hof runtergefahren und hat dabei das Auto meiner Frau hinten links erwischt, so dass jetzt im Stoßfänger an der Ecke eine ca. 10cm tiefe Delle ist. Angabelich ist sie gegengeschlittert, aber dann wäre sie den Berg hochgeschlittert. Ich vermute eher, sie hat beim rückwärts vom Hof fahren das Auto nicht gesehen und ist dann gegengefahren. Ein leichter Tatscher macht auch nicht gleich so eine Delle, daher denke ich, es war schon mit etwas Schwung.

Bei unserem Auto handelt es sich um einen 14 Jahre alten Kia Ceed Kombi mit knapp 200tkm auf der Uhr.

Optisch einigermaßen, technisch macht er ein paar Zicken und sollte im Frühjahr ohnehin entsorgt werden. Aufgrund Alter, Laufleistung und technischer Probleme würde ich ihn eh nur an einen Aufkäufer geben wollen und kann mir auch nicht vorstellen, dass eine Privatperson den kaufen würde.

Wie regelt man jetzt am besten den Schaden? Über Versicherung? Dann wird sie hochgestuft ode rmuß den Schaden zurückkaufen. Ggf. übersteigt der Schaden sogar den Fahrzeugwert.

Ohne Versicherung? Ich hatte mir gedacht, man kann die Delle rausdrücken mit Heißluftfön oder es so lassen. Also in die Werkstatt soll er deswegen jedenfalls nicht. Für die Reparatur wird uns kein Aufkäufer mehr geben.

Für uns wäre es schon in Ordnung, wenn der Mindererlös beim Verkauf kompensiert wird. Wieviel kann man da rechnen? So wie es für mich aussieht, ist es nur der Stoßfänger.

Wie würdet ihr vorgehen? Was ist sinnvoll? Ihr anbieten, x EUR auf die Hand und wir sind quitt?
Wir wollen uns jedenfalls nicht dran bereichern und möglichst auch kein großes Ding mit Gutachter usw. draus machen. Es ist ein altes Auto und wenn der Mindererlös beim Verkauf ersetzt wird, ist alles gut.

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Ja, das deckt sich im Großen und ganzen mit dem, was ich mir so gedacht habe.

Wenn man es rausdrücken kann, ist gut, wenn nicht, dann bleibt es halt so. Funktionsbeeinträchtigungen gibt es keine, Heckklappe schließt, Rückleuchten sind intakt, Blechteile nicht betroffen, kann also nichts rosten.

Wenn sie mit 150 EUR einverstanden ist, dann machen wir das so und damit ist die Sache erledigt. Denke, das ist ok. Wahrscheinlich günstiger als eine Höherstufung und für so einen Bums immer noch günstig weggekommen. Ich an ihrer Stelle wäre jedenfalls froh, wenn mich das "nur" 150 EUR kosten würde.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 8. Februar 2021 um 20:00:04 Uhr:


Ja, das deckt sich im Großen und ganzen mit dem, was ich mir so gedacht habe.

Wenn man es rausdrücken kann, ist gut, wenn nicht, dann bleibt es halt so. Funktionsbeeinträchtigungen gibt es keine, Heckklappe schließt, Rückleuchten sind intakt, Blechteile nicht betroffen, kann also nichts rosten.

Wenn sie mit 150 EUR einverstanden ist, dann machen wir das so und damit ist die Sache erledigt. Denke, das ist ok. Wahrscheinlich günstiger als eine Höherstufung und für so einen Bums immer noch günstig weggekommen. Ich an ihrer Stelle wäre jedenfalls froh, wenn mich das "nur" 150 EUR kosten würde.

Ja auch 250 wären mehr wie fair, das Problem ist immer das man auch das volle Programm durchziehen kann. Nur dein Nachbar ist im besten Fall die nächsten 20 Jahre da, und wenn es nicht so dramatisch ist dann wegen dem Nachbarschaftsfrieden die besser Lösung.

Geht mir dabei weniger um die Nachbarin. Hätten es genauso gehandhabt, wenn es jemand Fremdes gewesen wäre.

Ob es sich für den anderen lohnt, ist halt immer eine Frage des Versicherungsbeitrags und der derzeitigen Einstufung. Wer keine oder kaum Mehrbelastung hat durch den Unfall in der Versichrung wird wohl eher sagen, lass Versicherung machen und gut ist. Wer ohnehin schon viel zahlt und durch die Höherstufung dann nochmal ordentlich drauflegen muß, kommt vielleicht auch mit 300 EUR bar auf die Hand gut weg.

Wie gesagt, ist halt ein altes Auto ohne wirklichen Wert. Der Wert ist, dass es (noch) fährt. Verkaufswert ist gering und wahrscheinlich ist so ein Komapktwagen nach 14 Jahren und 200tkm auch einfach "durch".

Aber klar, wäre es mein Auto gewesen (4 Jahre alt, 30t EUR Neupreis) hätte ich das natürlich auch ganz regulär machen lassen.

Ich bin zufrieden, wenn eine Lösung gefunden wird, von der beide Seiten profitieren und man heutzutage auch mal was ohne ganz großes Orchester und Anwalt und Gutachter, usw. lösen kann.

Ich finde deine Einstellung gut. Wenn der Wagen eh in die Presse kommt, reicht ein Hunni doch völlig aus. Bis dahin läuft er auch mit der Beule.

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Presse wahrschinlich nicht, ich tippe eher auf Export. In anderen Ländern kann der ja noch lange laufen. Da stört es nicht so, wenn da ne Beule ist oder der Motor öfter ruckelt. Bzw. die frickeln das bei Taschengeld-Stundenlöhnen eben einfach wieder hin.

Aber Fakt ist halt, die Karre hat keinen nennenswerten monetären Wert mehr.

Haben wir vor 1,5 Jahren gekauft, hatte der Mechaniker bei unserem Dorfschmied aufgekauft mit Motrschaden vom Kunden und dann instandgesetzt. Damals hatte er 160tkm und hat 3400 EUR gekostet.
Das war kein Schnäppchen, aber meine Frau brauchte dringend ein neues Auto (ihr 20 Jahre alter Golf hatte auf der Autobahn überraschend die Hufe hochgerissen).

Naja, wenn jetzt noch jemand 900 EUR für gibt, hat er 2500 EUR an Wert verloren. Zwar nicht wenig, aber für über 30tkm gefahrene Kilometer dann auch wieder akzeptabel.

Einigt euch gütlich , also so im unteren dreistelligen Bereich, und Du verkaufst den Wagen später an einen osteuropäischen Wiederverkäufer und alle Unfallbeteiligten sind zufrieden!

Guten Morgen,

ich schildere mal meinen Fall mit der Nachbarschaft. Vorab aber schon mal, ich fordere nichts mehr. Bezahle das selbst und gut ist...

Fall: Auto gerade gekauft, 8 Jahre alt, Octavia Kombi 101 PS Diesel. Zustand grottig. Schwarmettallic. Auto war spottbillig.

Dann Geld in die Hand genommen und richtig hübsch gemacht. Technisch und Optisch wieder topp. Lackmäßig viel gemacht, poliert, lackiert. Geschätzter Wert (2 Jahre her) 4 000 €, so lagen die Preise vergleichbarer Fahrzeuge, jedoch erhebliche Minderausstattung. Also wertmäßig eher etwas höher anzusetzen, 4 500 €?

Dann einen Abdruck eines Fussballs auf der Klappe vorn gefunden, mit Schrammen des seitlich abprallenden Balls. Auto war nicht zugelssen, stand 2 oder 3 Tage mit offener Klappe aufgrund Nachrüstung Standheizung auf Privatgrund. Dem Nachbarn gemeldet. Der seiner Privathaftpflicht. Weiter ging es mit Kistenvoranschlag und anschließender fiktiver Abrechnung. 800 €.

Auto zum Lackierer gebracht, 4 h später abgeholt und Rechnung bezahlt. 3 h nach Abholung stand der Schädiger bei mir vor der Tür und wollte mit mir einen "Deal" machen. Schließlich hätte ich ja keine 800 € bezahlt.

Woher er das wusste? Nunja, es gab nichts. Daraufhin rief er wutentbrannt bei der Versicherung an, forderte die Gesellschaft auf einen Teilbetrag in Höhe X zurück zu fordern. Als die das ablehnen und ihrem Kunden erklärten welche Rechte ich hatte zeigte er mich wegen Versicherungsbetrug an. Verfahren wurde eingestellt, logo....

Seit dem Tag, ich nicht mehr. Hab' es nicht nötig mir Versicherungsbetrug unterstellen zu lassen. Ich unterstütze auch seinen Betrug an seiner Gesellschaft nicht. Dann bezahle ich lieber den Mist selbst und Ruhe ist...

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 8. Februar 2021 um 20:38:32 Uhr:


Ich bin zufrieden, wenn eine Lösung gefunden wird, von der beide Seiten profitieren und man heutzutage auch mal was ohne ganz großes Orchester und Anwalt und Gutachter, usw. lösen kann.

Die Einstellung gefällt mir auch.

Es gibt ja mehr als genug Fälle bei denen Anwalt und Gutachter unerlässlich sind.

@Pfuschwerk

Bin i h bislang zum Glück von verschont geblieben. Hatte noch nie mit Anwalt usw. zu tun. Gutachter einmal. Aber alles problemlos.
Kann auch gerne so weitergehen.

@Veteranenfreund23

Das würde ich mir auch nicht gefallen lassen. Wenn mir einer dumm kommt, ist es mit Entgegenkommen auch vorbei.
Zum Glück sind die Leute hier alle recht umgänglich. Zumindest direkte Nachbarschaft. Da kann ich mir sowas kaum vorstellen.

Ich konnte mir dieses dummdreiste Verhalten auch nicht vorstellen.

Da geht der Schädiger zunm Geschädigten und "verlangt" seinen Anteil? Ich dachte ich höre nicht richtig...und es war seine Aussage, Versicherung. Hätte man auch anders regeln können...

Der Schädiger hat ja auch mit der Begleichung des Schadens garnichts mehr zu tun.

Dafür hat er ja die Versicherung, damit die prüft und ggf. leistet.
Er ist somit aus der Verantwortung raus.

Du sagst doch selbst dass der Wagen kaum noch einen monetären Wert hat und niemand weiß ob du mit dem Schaden in x Jahren vom Exporteur ein paar Euro weniger bekommst oder nicht.

Für mich wäre das die ideale Gelegenheit sich generös zu zeigen, dem Nachbarn zu sagen „Schwamm drüber“ oder „ich hab bei Dir einen gut“ und fertig.

Selbst eine Forderung von nur 150 Euro kann beim Nachbarn falsch ankommen, denn nicht jeder weiß, dass Du hier legal richtig Kasse machen könntest..

Nee, also wie gesagt, wir wollen kein geld dran verdienen, aber nun ganz ohne Ausgleich finde ich auch uns gegenüber nicht fair.

Hier wurde was von 1200 EUR geschrieben bei regulärer Reparatur. Wenn man dann sagt, gib 150 EUR, ist das ein Bruchteil und für meine Begriffe durchaus in Ordnung und angebracht.

So, sie war da, kam mit Versicherungsunterlagen und wir haben angeboten 200 EUR auf die Hand und die Sache ist erledigt.

Sie meinte, das klingt ganz gut, wollte es sich aber nochmal überlegen und dann bescheid geben.

Soll uns recht sein. Ich an ihrer Stelle hätte ja angenommen, bevor es sich der Geschädigte anders überlegt, aber ist ja ihr gutes Recht, es in Ruhe zu überlegen.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 8. Februar 2021 um 21:25:01 Uhr:


Presse wahrschinlich nicht, ich tippe eher auf Export. In anderen Ländern kann der ja noch lange laufen. Da stört es nicht so, wenn da ne Beule ist oder der Motor öfter ruckelt. Bzw. die frickeln das bei Taschengeld-Stundenlöhnen eben einfach wieder hin.

Aber Fakt ist halt, die Karre hat keinen nennenswerten monetären Wert mehr.

Haben wir vor 1,5 Jahren gekauft, hatte der Mechaniker bei unserem Dorfschmied aufgekauft mit Motrschaden vom Kunden und dann instandgesetzt. Damals hatte er 160tkm und hat 3400 EUR gekostet.
Das war kein Schnäppchen, aber meine Frau brauchte dringend ein neues Auto (ihr 20 Jahre alter Golf hatte auf der Autobahn überraschend die Hufe hochgerissen).

Naja, wenn jetzt noch jemand 900 EUR für gibt, hat er 2500 EUR an Wert verloren. Zwar nicht wenig, aber für über 30tkm gefahrene Kilometer dann auch wieder akzeptabel.

Wenn er Wagen vor 1,5 Jahren noch 3400€ gekostet hat, sollte man jetzt wohl noch weitaus mehr als 900€ dafür bekommen. Die defekte Stoßstange wird den Preis natürlich erheblich drücken. Ob dann 200€ für dich OK sind, musst du selber entscheiden.

Dein Verhalten finde ich natürlich lobenswert. Nur aus eigener Erfahrung wurde mir schon bei weitaus kleinen Parkschrammen gleich das volle Programm aufgefahren, wo mir dann gleiche Kostenvoranschläge von 1000€ auf den Tisch flatterten.

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