Wie macht ihr das eigentlich?

Ich lese hier immer wieder, das der eine oder andere auf der Straße mehr auf die Fahrzeuge weit vor sich achtet, nicht auf das Fahrzeug vor sich, das er deshalb sogar dies oder jenem Assistenten überlegen ist oder dies oder jenes besser kann oder dies oder das nicht beachten muss. Ich habe das immer mehr oder weniger überlesen. Aber heute wollte ich es mal testen und sehen ob es mein Leben entscheidend verändert.

Ja was ist dabei raus gekommen ?

So sehr ich mich bemüht habe, ich konnte nicht wirklich erkennen was der Vordermann meines Vordermanns so gemacht hat, meist hatte ich sogar Mühe zu erkennen das es den Vordermann des Vordermanns überhaupt gab.
Diese Information haben nur die Kurven Preis gegeben, auf der Geraden war es nahezu unmöglich den Verkehr vor meinem Vordermann einzuschätzen bzw. zu beobachten.

Als Konstante ist hier immer die Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu sehen, zumal das in meinen Augen es sogar begünstigt den Verkehr weitläufig nach vorne zu beobachten. Ein angestrengter Blick durch den Vordermann hindurch ließ in etwa erahnen das dort ein anderes Fahrzeug fuhr, Lichtspiele waren nicht zu erkennen.

Das Schlimmste an der ganzen Geschichte war, das ich dabei meinen direkten Vordermann nicht wirklich im Auge hatte.

Also so wie der Titel meines Themas fragt: " Wie macht ihr das, das ihr euch durch die Beobachtung des weitläufigen Verkehrs vor euch früher als der direkte Vordermann auf eventuelle Verkehrssituationen einstellen könnt ?

Beste Antwort im Thema

Du darfst nicht vergessen, dass hier die besten Autofahrer der Welt unterwegs sind. Keiner hier macht Fehler, nur immer die anderen..........

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Habe heut mal bewußt drauf geachtet und revidiere meine Aussage von gestern etwas: Ich lasse den Blick, wenn möglich, etwas umherschweifen. Das heißt, mal weiter in die Ferne, mal auf den direkten Vordermann. Aber immer abhängig von der Situation. Bei Ortsdurchfahren eher der Vordermann plus das was recht sund links der Straße passiert (Fußgänger, Kinder, Hofeinfahrten), auf der Landstraße wenn möglich eher etwas weiter nach vorne, aber nie ohne den direkten Vordermann aus dem Blick zu verlieren.

Ein Punkt bei mir ist z.B., das ich soviel Abstand zum Vordermann halte, so das ich kaum Konzentration dafür aufbringen muss, den Sicherheitsabstand halbwegs aufrecht zu halten.
Am Ortsausgang "jage" ich dann nicht beschleunigungsmäßig, meinen Vorderman (unter "zwanghafter" Einhaltung des Sicherheitsabstandes) hinterher. Es juckt mich nicht, wenn aus 20 bis 40m innerorts, dann außerorts allmählig 100 bis 150m draus werden. Nen paar Kilometer weiter, wo ich dann wieder etwas schneller fahre, als der ganz vorne, schließe ich eh wieder auf.

So sehe ich auch auf längeren Geraden die weiter vorne fahrenden Autos oft genug, weil der optische Größenunterschied zw. den Fahrzeugen deutlich kleiner ist.
Ich kann also insgesamt viel entspannter das Geschehen vor mir registrieren, weil ich nicht permanent auf meinen direkten Vorderman "aufpassen" muss.

Ich vermute mal, du fährst dafür deinen Vordermann noch zu dicht hinterher. Noch zu dicht, um völlig entspannt nach vorne schauen zu können.

Zitat:

Ich lasse den Blick, wenn möglich, etwas umherschweifen. Das heißt, mal weiter in die Ferne, mal auf den direkten Vordermann. Aber immer abhängig von der Situation.

Was insgesamt auch wieder entpannender ist und somit das Aufmerkskeitspotential erhöht.

Ist zumindst bei mir so. Ich halte es max. 1min aus, stur nach vorne zu schauen. Ich merke dann, wie ich so allmählig nicht mehr wirklich registriere/verarbeite, was ich sehe.

So richtig verstehe ich jetzt nicht mehr was der TE noch hören möchte.
Man sieht was man sieht, achtet eigentlich auf alles was man sieht und aus Erfahrung hat jeder wohl auch noch einige vorausschauende Möglichkeiten.
Der "umherschweifende Blick" ist irgendwie komisch ausgedrückt, aber lustig - ich denke dann auch an die Beifahrerin.
Aber nur bei eingeschalteten ACC.
Einige haben auch die Möglichkeit oben rauszugucken um dann den Blick umherschweifen zu lassen.

Kinders ihr übertreibt.
Natürlich schaue ich nur stur auf den Vordermann sondern nehme viele Informationen aus der Umgebung auf.
Was ich aber nicht mache, ist zuverlässig und stetig Informationen von weiter vorausfahrenden Fahrzeugen aufzunehmen, welche mich nun dazu bemächtigen bestimmte Situationen schon weit im Voraus zu erkennen bzw, teilweise die Physik außer Betrieb zu setzen.

Als Beispiel möchte ich das fahren ohne Sicherheitsabstand aufführen, weil man ja schon weit vorher erkennt, also noch früher als der eigentliche Vordermann bremsen wird, das man gleich bremsen muss. Das kann mal klappen, ist aber eher die Ausnahme, nicht die Regel.

Wie zieht ihr diese Informationen zuverlässig, Ich rede von zuverlässig ? Sicherheitsabstände werden ja auch ständig unterschritten, nicht nur wenn man gerade mal Informationen von weiter zieht.

Ich bemühe mich immer um mindestens halben Tacho Abstand, auch wenn nur ein Auto vor mir ist, selbst dann weiß man ja nicht was dem vor mir gerade einfällt. Oder man selber guckt mal gerade nicht ganz konzentriert auf das Heck, ich verschenke keinen Sicherheitsbonus.
Allerdings nutze ich fast immer ACC, selbst in der Stadt, da fährt allerdings ACC bei mittlerer Einstellung auch etwas dichter auf.

Wie das genau funktioniert, kann man halt nicht so richtig erklären/beschreiben, weil es hochgradig automatisiert abläuft und auch garnicht anders funktioniert.

Und sobald man irgendwie versucht, das bewusst zu tun, funktioniert es nicht mehr so richtig. Man merkt nur, das man irgendwie nicht so viel mitbekommt, wie man es gewohnt ist, inkl. das es anstrengender scheint.

Und was hier aus allen Beiträgen von jenen, bei denen das klappt, hervorgeht, ist nun mal der Abstand. Sicherheitsabstand alleine reicht da nicht wirklich. Auch bei nur Sicherheitsabstand muss man schon erheblich mehr Konzentration für den direkten Vordermann aufbringen, als bei 1 1/2fachen bis doppelten Sicherheitsabstand.
Man kann deutlich entspannter mitschwimmen, weil man ruhiger und weicher auf den Vordemann reagieren kann, hat somit ein umfassenderes Aufmerksamkeitzspotiential frei, das wiederum von selbst einen, für andere vielleicht unwichtigen, größeren Informationsgehalt generiert, der dann in diversen Verkehrssituationen ebend doch relevant, also nicht so unwichtig ist.

Aus dem größeren Abstand heraus muss man selbst nicht so stark versetzt fahren, oder seinen Kopf nach links schieben (ich z.B. fahre oft weiter rechts als die vor und hinter mir und registriere trotzdem ausreichend des vorausfahrendes Verkehrs) und man bekommt so auch selbst geringeres versetzes Fahren der Vorderleute besser mit, weil das direkt vor einem fahrende Fahrzeug nicht soviel Sichtfläche abdeckt.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 18. April 2020 um 07:36:16 Uhr:


...

Wie zieht ihr diese Informationen zuverlässig, Ich rede von zuverlässig ? Sicherheitsabstände werden ja auch ständig unterschritten, nicht nur wenn man gerade mal Informationen von weiter zieht.

Mache ich nicht, also sehe ich das Problem zur Fragestellung nicht.
Die weitere Voraussicht spart nur Bremsenverschleiß und Kraftstoff, und ist natürlich gut so.

Zitat:

@Diedicke1300 schrieb am 18. April 2020 um 07:36:16 Uhr:



Was ich aber nicht mache, ist zuverlässig und stetig Informationen von weiter vorausfahrenden Fahrzeugen aufzunehmen, welche mich nun dazu bemächtigen bestimmte Situationen schon weit im Voraus zu erkennen bzw, teilweise die Physik außer Betrieb zu setzen.

Mal ein Bildbeispiel. Man sieht den VorVordermann doch eigentlich immer irgendwie, ausser man hat was wirklich Großes vor sich. Das reicht doch, um abzuschätzen, ob es vorne noch läuft.

Stadtverkehr M

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 17. April 2020 um 22:24:11 Uhr:


Habe heut mal bewußt drauf geachtet und revidiere meine Aussage von gestern etwas: Ich lasse den Blick, wenn möglich, etwas umherschweifen. Das heißt, mal weiter in die Ferne, mal auf den direkten Vordermann. Aber immer abhängig von der Situation. Bei Ortsdurchfahren eher der Vordermann plus das was recht sund links der Straße passiert (Fußgänger, Kinder, Hofeinfahrten), auf der Landstraße wenn möglich eher etwas weiter nach vorne, aber nie ohne den direkten Vordermann aus dem Blick zu verlieren.

Das ist eig. am besten ausgedrückt.
Der V zählt, ihm sitzt du hinten drauf, wenn du ihn nicht im Blick hast.
Der VV und mehr ist im Blick, besonders wenn der bremst, kannst du schon den Fuss vom Gas nehmen. Oder blinkt, da genauso.

Der Rest ist normale Umgebung, immer im Auge behalten.
Abbieger die einfach reinziehen, Kinder, Räder und Co., immer dafür bereit sein, man kennt seine Schweine am Gang. Ein Radfahrer der einfach durchzieht, ohne zu schauen, ist nichts seltenes, darum MUSS man die im Blick haben.

Gruß Jörg.

Zitat:

@63er-joerg schrieb am 20. April 2020 um 15:26:07 Uhr:


..... Ein Radfahrer der einfach durchzieht, ohne zu schauen, ist nichts seltenes, darum MUSS man die im Blick haben.

Gruß Jörg.

Ja, ist mit Autos noch schlimmer.

Je schneller ich z.B. auf der Autobahn fahre, desto mehr achte ich darauf, was ein paar Fahrzeuge vorher passiert. Das ist in der Regel viel entspannender, da man frühzeitig auf Störungen und Bremsmanöver reagieren kann. Was der direkte Vordermann macht, bekommt man sowie automatisch mit. Bremslichter werden eh sofort wahr genommen.
Im Stadtverkehr achte ich eigentlich nur auf den Vordermann, ansonsten würde es wohl öfter krachen.
Beim Anfahren eines Stauendes habe ich eigentlich fast nur den Rückspiegel im Auge und lasse vor mir einen entsprechenden Sicherheitsabstand. Ich habe keine Lust, dass mir ein Whats-App schreibender LKW-Fahrer mein Heck in den Motorraum drückt.

Zitat:

@Holger-TDI schrieb am 20. April 2020 um 18:58:40 Uhr:


Je schneller ich z.B. auf der Autobahn fahre, desto mehr achte ich darauf, was ein paar Fahrzeuge vorher passiert. Das ist in der Regel viel entspannender, da man frühzeitig auf Störungen und Bremsmanöver reagieren kann. Was der direkte Vordermann macht, bekommt man sowie automatisch mit. Bremslichter werden eh sofort wahr genommen.
Im Stadtverkehr achte ich eigentlich nur auf den Vordermann, ansonsten würde es wohl öfter krachen.
Beim Anfahren eines Stauendes habe ich eigentlich fast nur den Rückspiegel im Auge und lasse vor mir einen entsprechenden Sicherheitsabstand. Ich habe keine Lust, dass mir ein Whats-App schreibender LKW-Fahrer mein Heck in den Motorraum drückt.

Sehe ich genau andersrum. In der Stadt hat man eher den Vordermann im Blick, dafür aber auch mehr das Geschehen rechts und links der Straße. Auf der Autobahn (zumindest wenn man höhere Geschwindigkeiten fährt) hat man eher einen Tunnelblick. Da muß man eben auch nicht mit spielenden Kindern, kreuzenden Radfahrern, usw. rechnen. Da konzentriere ich mich auf den Vordermann (im notwendigen Abstand) und im Augenwinkel die Spuren neben mir, ob eienr rauszieht.

Beim Stau geb ich dir recht: Sobald der Verkehr runterbremst, habe ich ein Auge im Rückspiegel und gucke, ob der hinter mir das auch merkt. Und ich lasse genug Platz zum Vordermann, dass ich im Notfall (zumindest theoretisch) die Flucht nach vorn über den Standstreifen antreten könnte.

Ich mache es auch so. In der Stadt, achte ich was vor mir passiert oder auch was auf den Bürgersteigen rechts und links am gange ist. Genso wenn ich irgendwo stehe, Ampel oder Stau, schaue ich nur in den Rückspiegel, um eventuelle Risiken abzuschätzen. Als ich noch regelmäßig Autobahn gefahren bin, hatte ich im Stau, fast immer eine Hand am Türöffner.

Das ist tatsächlich alles eine Frage der Gewohnheit und des Abstands. Ich lasse in der Regel verhältnismäßig viel Abstand und sehe so auch nach vorne mehr. Das läuft natürlich eher unterbewusst aber doch so das mich z. B. ein Sprinter anfängt zu stören weil ich nichts sehe durch die Scheiben z. B. So ist das aber auch mit den Außen- und Innenspiegel. Die werden alle paar Sekunden automatisch abgecheckt so das ich weiß was um mich herum los ist. Das mit den Spiegeln ist so automatisch das ich auch nur über diese einparke ohne mich umzudrehen oder die Rückfahrkamera sofern vorhanden zu benutzen. Die sind mir unangenehm weil ich das Gefühl habe seitlich zu wenig zu sehen. Fehler passieren mir trotzdem immer mal wieder.

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