Wie macht ihr das eigentlich?

Ich lese hier immer wieder, das der eine oder andere auf der Straße mehr auf die Fahrzeuge weit vor sich achtet, nicht auf das Fahrzeug vor sich, das er deshalb sogar dies oder jenem Assistenten überlegen ist oder dies oder jenes besser kann oder dies oder das nicht beachten muss. Ich habe das immer mehr oder weniger überlesen. Aber heute wollte ich es mal testen und sehen ob es mein Leben entscheidend verändert.

Ja was ist dabei raus gekommen ?

So sehr ich mich bemüht habe, ich konnte nicht wirklich erkennen was der Vordermann meines Vordermanns so gemacht hat, meist hatte ich sogar Mühe zu erkennen das es den Vordermann des Vordermanns überhaupt gab.
Diese Information haben nur die Kurven Preis gegeben, auf der Geraden war es nahezu unmöglich den Verkehr vor meinem Vordermann einzuschätzen bzw. zu beobachten.

Als Konstante ist hier immer die Einhaltung des Sicherheitsabstandes zu sehen, zumal das in meinen Augen es sogar begünstigt den Verkehr weitläufig nach vorne zu beobachten. Ein angestrengter Blick durch den Vordermann hindurch ließ in etwa erahnen das dort ein anderes Fahrzeug fuhr, Lichtspiele waren nicht zu erkennen.

Das Schlimmste an der ganzen Geschichte war, das ich dabei meinen direkten Vordermann nicht wirklich im Auge hatte.

Also so wie der Titel meines Themas fragt: " Wie macht ihr das, das ihr euch durch die Beobachtung des weitläufigen Verkehrs vor euch früher als der direkte Vordermann auf eventuelle Verkehrssituationen einstellen könnt ?

Beste Antwort im Thema

Du darfst nicht vergessen, dass hier die besten Autofahrer der Welt unterwegs sind. Keiner hier macht Fehler, nur immer die anderen..........

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Die Frage vom TE ist wirklich nicht einfach zu beantworten. Im Grunde versuche ich soviel wie möglich Informationen des allgemeinen Verkehrsgeschehens vorne seitlich und hinten sowie die Beschilderung zu verarbeiten. Daran mache ich meine Geschwindigkeit / den Abstand... fest. Wenns mir zu anstrengend wird, nutze ich ebend den Abstandstempomaten als Unterstützung.
Insofern ist das Fahren im Golf "anstrengender" - und ja, daran musste ich mich erst gewöhnen - als im E.

Zitat:

@audi5506 schrieb am 21. April 2020 um 07:35:26 Uhr:


[...] Als ich noch regelmäßig Autobahn gefahren bin, hatte ich im Stau, fast immer eine Hand am Türöffner.

Dann muß die andere aber auch am Gurtschloß sein :-)

Ich lese die Frage des Threaderstellers weniger als neugierige Frage nach der richtigen Methode des Autofahrens, sondern mit einem leichten Unterton des Zweifels. Diesen Zweifel teile ich.

Mit etwas Erfahrung schaut ein Autofahrer nicht mehr starr auf den Vordermann, sondern versucht den Straßenverkehr als vernetzten Ablauf wahrzunehmen., um Gefahren frühzeitig zu erkennen und daraus subjektiv eine höhere Reaktionssicherheit zu erreichen (oder zumindest einzubilden). In vielen Fällen funktioniert das auch - eine rot werdende Ampel führt zum Halten des Vordermanns, einem auf die Straße fliegenden Ball folgt ein Kind, ein abbiegendes Auto wird langsamer etc. Je mehr Fahrerfahrung man hat, desto mehr solcher Zusammenhänge haben sich in der Wahrnehmung verankert und desto mehr stellt sich subjektiv das Gefühl ein, das Verkehrsgeschehen vorhersagen zu können. Der Vor-Vordermann (auch wenn man ihn nur schemenhaft wahrnimmt) ist ein gutes Indiz für das, was der Vordermann gleich machen wird.

Diese Vorhersagen haben aber keine 100%-Trefferquote und genau darin liegt die Gefahr. Routine macht das Leben leichter, aber Routine führt eben auch zu Nachlässigkeit und ist damit eine Unfallgefahr. Man beginnt, sich auf die eigene Intuition zu verlassen und das Unerwartete nicht mehr zu erwarten. Das Bremsen des Vor-Vordermanns kann nämlich zu einer völlig anderen Reaktion des Vordermanns führen als erwartet.

Ich würde niemals die sich einstellende Routine dafür nutzen, schneller zu fahren oder gar den Abstand zu verringern. Routine täuscht, sie besiegt nicht die Physik und sie erhöht auch nicht die Reaktionsschnelligkeit, eher im Gegenteil. Wer durch dichtes Auffahren den eigenen Reaktionspuffer minimiert, handelt dumm - ganz gleich, wieviele Vor-Vordermänner er im Blick hat.

Zitat:

@Beethoven schrieb am 22. April 2020 um 09:49:47 Uhr:


Ich lese die Frage des Threaderstellers weniger als neugierige Frage nach der richtigen Methode des Autofahrens, sondern mit einem leichten Unterton des Zweifels.

Ich bin enttarnt.

Zumal das dichte Auffahren ja auch keinen Vorteil bringt. Man wird dadurch ja nicht schneller. Dafür hat man den Nachteil, weniger vom allgemeinen Geschehen zu sehen, man muß schneller auf Aktionen des Vordermanns reagieren und man stresst sich selber unnötig, weil man permanent hochkonzentriert sein muß (was man im Straßenverkehr natürllich sowieso immer sein muss, aber da wegen der kürzeren zeit, bis man reagieren muss, noch mehr).

Vor nunmehr 40 Jahren gab es hochgesetzte Bremsleuchten für den nachträglichen Einbau links und rechts auf der Hutablage:

Zitat:

Zusätzliche Bremsleuchten am oberen Heck, die auch von weiter hinten Fahrenden zu erkennen sind, signalisieren frühzeitig, daß ein Bremsmanöver beginnt. Dies vor allem auch dann noch, wenn die serienmäßigen Bremsleuchten bei Schlechtwetterfahrten durch Straßenschmutz in ihrer Signalwirkung erheblich beeinträchtigt sind.

Bei der üblichen Anordnung der Bremsleuchten lediglich im unteren Teil der rückwärtigen Karosserie kann nur Ihr direkter Hintermann das Aufleuchten der Bremslichter Ihres Wagens und somit den Beginn des Bremsvorganges erkennen. Der zweite Wagen hinter Ihnen muß jedoch warten, bis sein Vordermann (der erste Wagen hinter Ihnen) seinerseits mit dem Bremsen beginnt, was natürlich erst nach Ablauf der sogenannten Schrecksekunde dieses Fahrers möglich ist. Dadurch wird, wie beschrieben, die zum Bremsen zur Verfügung stehende Wegstrecke für die weiteren Fahrzeuge immer kürzer.

Anders mit den hochgestellten Zusatzbremsleuchten. Zur Verbesserung der Verkehrssicherheit und zur Verringerung insbesondere der Auffahrunfälle wurden für den Selbsteinbau in alle Fahrzeuge passende komplette Sets auf den Markt gebracht. Seit dem 1.Januar 1980 sind diese zuerst von Hella entwickelten hochgesetzten Zusatzbremsleuchten in der Bundesrepublik zulässig

Quelle

Hatte ich damals auch in meinem ersten Wagen, waren vom Vorbesitzer montiert. Solche Dinger verkauften sich zu Millionen, sind dann aber nach und nach wieder von der Bildfläche verschwunden. Ab 1985 gab es keine Typgenehmigung mehr. Der Spiegel hat vor fast genau 39 Jahren einen launigen Artikel drüber geschrieben: "Rote Pest".

Hochgesetzte Bremsleuchten Hella

Zitat:

@tazio1935 schrieb am 23. April 2020 um 00:00:11 Uhr:


Vor nunmehr 40 Jahren gab es hochgesetzte Bremsleuchten für den nachträglichen Einbau links und rechts auf der Hutablage:
...

Hatte ich damals auch in meinem ersten Wagen, waren vom Vorbesitzer montiert. Solche Dinger verkauften sich zu Millionen, sind dann aber nach und nach wieder von der Bildfläche verschwunden. Ab 1985 gab es keine Typgenehmigung mehr. Der Spiegel hat vor fast genau 39 Jahren einen launigen Artikel drüber geschrieben: "Rote Pest".

Und aus heutiger Sicht ist schwer zu entscheiden, über was man mehr lachen soll. Über die Puffleuchten selbst oder die Aufregung darüber. Wie

  • der Wackeldackel, die Blumenvase am Armaturenbrett,
  • den "Erdungsstreifen" unten am Auto,
  • das Kissen mit eingesticktem Kfz-Kennzeichen im Rückfenster,
  • oder die Kugellautsprecher ebendort

ist das schönste Autofolklore von gestern. Über welche genialen Zubehörteile an unseren Autos heute man wohl in 40 Jahren lachen wird?

Grüße vom Ostelch

Mit den nachgerüsteten Bremsleuchten wurde es beim Bremsen taghell im ! eigenen Auto!!

Zitat:

@manvo schrieb am 23. April 2020 um 12:24:21 Uhr:


Mit den nachgerüsteten Bremsleuchten wurde es beim Bremsen taghell im ! eigenen Auto!!

Das ging dann aber mehr in die Richtung "romantischer Sonnenuntergang". 😉

Grüße vom Ostelch

Zitat:

@Ostelch schrieb am 23. April 2020 um 11:30:03 Uhr:



Wie
  • der Wackeldackel, die Blumenvase am Armaturenbrett,
  • den "Erdungsstreifen" unten am Auto,
  • das Kissen mit eingesticktem Kfz-Kennzeichen im Rückfenster,
  • oder die Kugellautsprecher ebendort

ist das schönste Autofolklore von gestern.

Neuerdings nimmt dabei die gehäkelte Klopapierhülle samt Inhalt eine besondere ROLLE ein. Man soll ja keine Wertgegenstände sichtbar im Auto liegen lassen. 😁

Zitat:

@Beethoven schrieb am 22. April 2020 um 09:49:47 Uhr:



[...]

Ich würde niemals die sich einstellende Routine dafür nutzen, schneller zu fahren oder gar den Abstand zu verringern. Routine täuscht, sie besiegt nicht die Physik und sie erhöht auch nicht die Reaktionsschnelligkeit, eher im Gegenteil. Wer durch dichtes Auffahren den eigenen Reaktionspuffer minimiert, handelt dumm - ganz gleich, wieviele Vor-Vordermänner er im Blick hat.

Leider tun das wirklich oft SUV- oder Transporterfahrer. Sie können je über einen hinwegschauen und fahren beinahe schmerzhaft nahe auf. Dumm!

Wenn SUV und Transporter zu nah auf dich auffahren, bist Du defintiv zu langsam😁😉

Ja. Besonders in der Kolonne 😁😉

Zitat:

@sambob schrieb am 23. April 2020 um 14:11:38 Uhr:


Ja. Besonders in der Kolonne 😁😉

Wer in der Kolonne verbleiben muss, ist zu langsam😁😉

Zitat:

@Emsland666 schrieb am 23. April 2020 um 13:52:23 Uhr:


Wenn SUV und Transporter zu nah auf dich auffahren, bist Du defintiv zu langsam😁😉

Ich verstehe es weder wenn Du es als Scherz scherz schreibst, oder wenn Du es ernst meinst.
Wie begründest Du Deine Aussage ?

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