Wie lange ist denn die Lebensdauer eines W211?
Hallo,
ich habe einen W211, E220 CDI, BJ 11/2003 den ich damals mit knapp 30.000 km kaufte.
Nun fahr ich ihn 10 Jahre, er hat inzwischen 392.000 km auf dem Buckel, jetzt steht TÜV noch im Mai an, und es sind etliche Arbeiten zu machen, wie die jüngste Durchsicht ergeben hat:
1. Auspuffhalterung vor dem Enddämpfer hinten ist gerissen
2. Axialgelenke vorne sollten getauscht werden
3. Hinten links sollte das Radlager getauscht werden
kommen dann die anderen Radlager nicht auch zeitnah nach?
Ist das üblich, dass nicht alle 4 getauscht werden müssen?
4. Hinten müssten beide Federn getauscht werden; Risse in den Federn bds.
5. An der rechten Vorderradbremse gibt es seit einigen Wochen ein Knarzen wenn ich die Türöffnung bediene, oder beim Bremsen in langsamer Fahrt, Bremssattel rechts und links tauschen wurde vorgeschlagen
6. Die Batterie habe ich gerade gewechselt ist jetzt die 3. Batterie
7. Die Bremsleuchte im Kofferraumdeckel leuchtet nur noch mit dem linken Teil
8. Es gab mal einen Einbruchversuch an der Fahrertür oben rechts,
die Türdichtung müsste also auch ausgetauscht werden, da alles Dicht war hatte ich das bislang schlicht so gelassen
8. Bremsscheiben und Beläge wären zu wechseln sagte man mir
Bremswerte derzeit:
260 VA 290
230 HA 250
190 FSB 200
Scheiben vorn derzeit 26,5 mm (die wären also auszutauschen denke ich)
Scheiben hinten 9,8 mm (die dürfen wohl max 8,3 müssten die auch getauscht werden?)
Ich überlege gerade, wie lange halten die restlichen drehenden Teile eines W211?
Ich bin mit dem Auto die meiste Zeit Autobahn und Landstraße gefahren. Kommt da jetzt ein Radlager nach dem Anderen? Kommen dann die Stoßdämpfer, die Lichtmaschine, die Wasserpumpe, das Differential, die Scheibenwischertechnik, der Feinstaubfilter, der Anlasser, das Getriebe (wurde bei km 250.000 ausgetauscht), der Motor? Wann wird die Elektronik weggerottet sein? Ab wann trennt man sich?
Wenn ich jetzt die anstehenden Arbeiten machen lasse, dann macht man später natürlich auch die nächsten arbeiten, und dann sicher auch den Austausch von Lima, von Anlasser etc. Bei welchem km Stand wird denn eine Weiternutzung sinnlos?
Es gibt aber auch einen Punkt der mich an dem Auto echt nervt, jedes mal wenn ich hinsehe. 2012 zeigten sich erste Abblätterungen an der Schiene in welcher die Aufnahmen für Dachgepäckträger sind. Ein Dachgepäckträger war nie montiert. Ein Meister in der MB Niederlassung erzählte mir seinerzeit, das wäre Rost, beim nächsten Werkstattbesuch war noch mehr Korrosion zu sehen, der zweite Meister erzählte mir das wäre Steinschlag, da fühlte ich mich ernstlich verkaspert. Hüpfende Steinschläge? Ein Freund und Ingenieur meinte das wäre ein Verarbeitungsmangel und beide Meister hätten mir Märchen erzählt.
Beste Antwort im Thema
Klingt blöd, stimmt aber: Ein Auto hält so lange, solange man investiert. Hört man damit auf ist ein Ende in Sicht. Irgendwann wird's halt unwirtschaftlich. Aber ein neues Auto ist auch grundsätzlich unwirtschaftlich.
Seit fast 30 Jahren und 500.000 km fahre ich Auto und hoffe zu erkennen, wann man am besten in ein Auto nichts mehr investiert und wann man es abstößt und wie alt das neue sein darf, damit es auch ein guter Kauf ist.
Bis heute habe ich keine wirkliche Antwort gefunden.
81 Antworten
Zitat:
@Austro-Diesel schrieb am 24. Mai 2015 um 20:00:01 Uhr:
Wirklich "verdient" oder Umsatz, das ist hier die Frage ...
Umsatz
- Kosten
- Steuern
aber eben nicht jeden Tag und nicht ohne weiteres und auch nicht ohne lange Vorarbeit
Bei den anstehenden Reps. des TE würde ich die Kiste abstoßen
Meine 270'er T ist Bj 2003/ Modell 2004 und kratzt gerade an den 300Tkm
Im letzten Jahr war zwei mal das Steuergerät/Wegfahrsperre defekt ( Wahrscheinlich hat ein defeker Schlüssel hier nen EPPROM geschossen) Hatte mich gute 2000€ gekostet
Im April dann noch mal die Achse/Querlenker und co restauriert was mich beim Freien noch mal ca. 1500€ gekostet hatte.
Im April war dann die SBC fällig 😠
Hätte meine Kristallkugel gefunzt, hätte ich die Karre schon bei den Problemen mit der Wegfahrsperre abstoßen müssen.
Die SBC habe ich dann in Magedeburg überholen lassen für einen gute Kurs
Der Plan ist nun folgender: Geld für nen Jahreswagen ist im Moment nicht cash verfügbar weil gerade neu gebaut:
Investiert wird nur noch in das notwendigste (Sicherheit etc). In so ca. 50-60Tkm müssten die Bremsen fällig sein, die Reifen (Winter und Sommer) runter etc. Bis dahin fahre ich die Kiste auf und hole mir dann was frisches.
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Zitat:
@ard_2 schrieb am 10. Juni 2015 um 09:36:52 Uhr:
Meine 270'er T ist Bj 2003/ Modell 2004 und kratzt gerade an den 300Tkm
Die selben Daten liegen bei meinem auch an. Hoffe, dass nicht die selben Reparaturen anliegen...
Interessant ist jetzt auf jeden Fall, wie der TE sich entschieden hat.
Zitat:
@FLSTSC-rules schrieb am 22. Mai 2015 um 09:16:08 Uhr:
Mir geht's genau so. Hab 308tkm (270CDI Bj.2004) auf der Uhr und jetzt ist sie SBC fällig :-(
Ansonsten ist das Auto wirklich tiptopp! Keine Mängel und hab frischen Service machen lassen.
Denke ständig über einen Neukauf nach...
-Soll ich einen Mopf 320CDI Bj 1/2007 mit 91000tkm für 20000 Euro kaufen?
Pro: Neueres Auto; bekomme noch 5000 für den Alten, also nur 15000 ausgegeben; Garantie 2 Jahre.
Kontra: In zwei Jahren kommen auch wieder die Reparaturen und weiter geht's....-Oder einen 212 bj. 2010 80tkm für 37000 Euro?
Pro: Neues wunderschönes Auto (freu...)
Kontra: Geldreserve aufgebraucht..(man kann nie wissen was passiert ;-)-Oder einen Smart als Zweitwagen für 5000 Euro und den Dicken noch zwei Jahre fahren und SBC erneuern?
Pro: Mindestens ein Auto das fährt ;-)
Kontra: 5000 in den Dicken investieren und weiter geht's für min. zwei Jahre (hoffe ich)Echt schwere Entscheidung!
Mein Ziel: Möchte in Zwei Jahren ein 350CDI Bj. 2012 kaufen und dann Cash bezahlen! Also Sparen ist angesagt...
P.S. hab immer noch keine Bosch Werkstatt Raum Tübingen gefunden welche mir die SBC erneuert.
Beim :-) wollen sie min. 2500 Euro....
"Oder einen 212 bj. 2010 80tkm für 37000 Euro?" --> wo nimmt man denn solche Preise her? BJ 2010 und gute Ausstattung <100 tkm sind sicherlich für 25 TEUR realisierbar.
Ich fahre meine Autos immer 1-2 Jahre und verkaufe sie wieder bevor teure Investitionen kommen. So habe ich immer eine frische Inspektion und 1-2 Jahre Garantie mit dabei. Meist gibt es auch noch 8-fach Bereifung mit zu.
Der Wertverlust bei einem ca. 4 Jahren alten ist nicht erheblich höher als bei einem 7 Jahre alten Auto. Nur beim 7 Jahren alten Auto kann die Reparatur Rechnung schnell mal mehrere tsd. EUR betragen. Man muss halt nur etwas flexibel sein was Marke angeht wegen Produktzyklus und so kann man auch günstig an Autos kommen.
Wir haben jetzt nachdem wir etliche 212er und 211 angesehen haben entschieden unseren 211er weiterzufahren. Ein W211 E320CDI, der mit 47.000 km ja noch interessant wirkte und mit BJ 2005 noch interessant erschien, der machte bei einer Probefahrt mit dem Händler auf dem Beifahrersitz nach gerade mal 15 Metern schlapp, ich fuhr vom Hof und bei der nächsten Ampel Motor aus, Motorschaden. Der nächste 211 den ich mir ansah hatte 60.000 km, 1. Hand hörte sich alles gut an, aber es waren unterschiedliche Scheinwerfer zu sehen, bei der Frage nach einem Unfall log der Verkäufer, dass sich die Balken bogen. Wir sahen uns einige 212er an, die aber meiner Partnerin in der Bedienung zu unbequem waren, und dann haben wir uns entschieden unseren 211er noch mal mit über 390.000 km durch den TÜV zu bringen.
Es wurde jetzt repariert:
- Auspuffhalterung geschweißt
- Axialgelenke vorn erneuert
- Radlager hinten links erneuert
- Federn hinten beide erneuert
- Bremsscheiben vorn erneuert
- Bremsbelege vorn und hinten erneuert
- Bremskontakte erneuert
- Achsvermessung
- Bremsflüssigkeit gewechselt
- Klimaanlage gewartet
- Pollenfilter Klimanlage erneuert
- Luftfilter erneuert
- Kältemittel ausgetauscht
- Bremsleuchte Kofferraumdeckel erneuert
- Wischerblätter erneuert
- Ölwechsel
- Ölfilterwechsel
- Verbandspäckchen erneuert
- Handbremsbacken erneuert
- Gummilager Hinterachskörper erneutert
- ABS Sensoring erneuert hinten rechts
- Sensor erneuert hinten rechts
- Achsvermessung
- Antriebswelle hinten links aus- u. eingebaut
- Scheinwerfereinstellung
- Kennzeichenblende vorn erneuert
- Steinschlag + Lackschäden behoben
- Fußmatten erneuert
- TÜV
TÜV war danach ohne irgendwelche Beanstandungen
Kosten:
Teile 1.287,24
Arbeit 228 Arbeitswerte 1.844,50
TÜV 104,00
---------------------------------------------------
Summe: 3.235,74
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Ich werde weiter berichten, wie lange ist die Lebensdauer eines W211. Und auch über die Lebensdauer und das was so kommt bei unserem R170, der inzwischen auch schon 92.000 km, seit dem Jahr 2.000 auf dem Buckel hat, werde ich berichten, sofern das für euch interessant ist.
@mgmb: Welches Baujahr ist denn deiner? Hast du eine Airmatic? Warst du mit den Kosten bei MB?
Kannst du auch sagen was du die Jahre davor so investieren musstest?
Ich freue mich auf jeden Fall mehr von dir zu lesen in den nächsten Jahren. Finde ich sehr interessant mal was zu den realistischen Reperaturkosten zu lese.
Zitat:
@nellymops schrieb am 20. Juli 2015 um 12:04:02 Uhr:
@mgmb: Welches Baujahr ist denn deiner? Hast du eine Airmatic? Warst du mit den Kosten bei MB?Kannst du auch sagen was du die Jahre davor so investieren musstest?
Ich freue mich auf jeden Fall mehr von dir zu lesen in den nächsten Jahren. Finde ich sehr interessant mal was zu den realistischen Reperaturkosten zu lese.
Ja ich kann auch sagen was ich die Jahre davor investieren musste, ich habe über die gesamte Lebensdauer aller meiner Autos alle Kosten dokumentiert und in Kopie abgelegt.
Die Reparatur erfolgte nicht bei Mercedes, die sind mir dort zu unprofessionell. Sie erfolgte bei einem Motorenexperten, der über viele Jahrzehnte im Rennsport tätig war, heute 76 Jahre alt ist, und der eine kleine feine Werkstatt zur Reparatur und Pflege von Klassikautomobilen und Vorkriegsautomobilen betreibt.
Er war auch viele Jahre im Prüfungsausschuss der IHK, also Ahnung hatte er weitaus mehr als die Leute bei Mercedes, die erzählten mir schon manchen Quark, wobei es auch dort ganz brauchbare Meister gibt. Leider hab ich in die normalen Niederlassungen nicht mehr so ohne weiteres Vertrauen, nachdem was sie bei meinen 8 bisherigen Mercedes so an Fehlern abgeliefert haben. Dieser Mann ist einfach um Klassen besser.
Viele Wege führen zum Glück.
Ein Auto, das den TÜV gerade so schafft ist nicht unbedingt das Auto, in dem ich jeden Tag auch fahren möchte.
Wenn so viel am Auto zu tun war ist das sicher nicht in den letzten 2 Wochen hoch gekommen ... das liest sich eher wie ein Wartungsstau.
Die meisten Sachen sind normale Verschleißteile (Radlager, Gelenke, Bremsen, Batterie, ...)
Steinschlag und Rost etc. sind Alterserscheinungen die nach 12 Jahren und fast 400Tkm einfach fällig werden.
Öl etc. ist normaler Unterhalt am Auto wie Benzin Steuer und Versicherung.
Wie auch immer ... das Auto kostet immer Geld.
Wenn es nicht die Reparaturen (ältere Fahrzeuge) sind, dann ist es der Wertverlust (neuere Fahrzeuge) - und Wartungsaufwand hat man auch bei beiden.
Gute Fahrt dann noch!
H
Habe heute noch beim Freundlichen über das "Verfallsdatum" meines S211 (Bj 2004) sinniert.
Hab in den letzten Monaten ~ 6800€ investieren müssen. Dafür hätt ich schon einen 2ten 211 er bekommen.
Und täglich geht ein anders Teil kaputt. :-(
So lernt man zwar nette Leute hinter ner Theke kennen, aber ich würde ein Auto mit Wartungsstau nur noch reparieren, wenn ich fast alles selbst erledigen kann.
Alles andere empfinde ich als betriebswirtschaftlichen Schaden.
Dann lieber einen gepflegten mit Garantie.
Zitat:
@Alvis78 schrieb am 22. Juli 2015 um 00:00:45 Uhr:
Habe heute noch beim Freundlichen über das "Verfallsdatum" meines S211 (Bj 2004) sinniert.
Hab in den letzten Monaten ~ 6800€ investieren müssen. Dafür hätt ich schon einen 2ten 211 er bekommen.
Und täglich geht ein anders Teil kaputt. :-(
So lernt man zwar nette Leute hinter ner Theke kennen, aber ich würde ein Auto mit Wartungsstau nur noch reparieren, wenn ich fast alles selbst erledigen kann.
Alles andere empfinde ich als betriebswirtschaftlichen Schaden.
Dann lieber einen gepflegten mit Garantie.
7 TEUR ist ja der Wahnsinn. Der Wertverlust für 3 Jahre bei einem gebrauchten W212 dürfte geringer sein!