Wie ein Motor (ein)gefahren wurde

Ich schaue mir zur Zeit Gebrauchtwagen mit max. 20 Tkm an.

Nun geht es mir um das Thema, wie der Wagen vom Vorbesitzer behandelt wurde (was ich ja nicht wissen kann): Einfahren des Motors, warm/kalt fahren, sehr hochtourig fahren, nur Kurzstrecke usw. Mir ist klar, dass dergleichen bei 100 Tkm Laufleistung schon seine Folgen haben wird (nicht nur für den Motor).

Wie sieht es aber bei einer geringen Laufleistung von unter 20 Tkm aus? Macht das auch da schon einen erheblichen Unterschied? (Es geht hier um BMW 6-Zylinder-Motoren.)

Ich hoffe, ich bin mit der Frage auch im richtigen Forum.

45 Antworten

Die Einfahrzeit wird überbewertet. Beim Kauf meines Autos hat der Händler gesagt, ich soll ganz normal fahren, ruhig auch mal kräftiger beschleunigen. Auch höhere Drehzahlen sind nicht schlimm (z.B. beim Überholen). Es sollte bloß kein dauerzustand sein in der Einfahrphase. Viel wichtiger wäre, dass der Motor wirklich warm ist dabei.

Und wenn jemand sein Auto in der Warmlaufphase dauernd tritt oder mit zuviel Last fährt, ist das sicher weitaus schädlicher als mal eine kurze Drehzahlorgie in der Einfahrzeit bei warmem Motor.

Zitat:

@Scenicdrei schrieb am 1. Dezember 2022 um 11:41:32 Uhr:


Deshalb kaufe ich keinen Vorführwagen.
Sondern nur wo mir nachgewiesen wird, dass eine Person den Wagen fuhr.

Das kann Dir niemand nachweisen.
Der kann alleine im Werk schon von mehr als 5 Personen bewegt worden sein.
Nicht eingeschlossen die Verlader und Aufbereiter beim Händler.

Gruß Jürgen

Zitat:

@EdeKrachenberg schrieb am 30. November 2022 um 22:58:48 Uhr:



Im Gegensatz zum Einfahren hat das Warmfahren aber noch einen echten Mehrwert.
Immerhin sind sämtliche tribologischen Stellen auf das betriebswarme Öl konstruiert und die Bauteilbelastung ist hoch wenn kaltes Material sehr schnell durch hohe Betriebspunkte erwärmt wird.

Wie siehst Du dann die Sache mit der Standheizung? Man könnte sie ja problemlos jeden Tag vor dem ersten Kaltstart laufen lassen. Für den Motor eher positiv ( da sehr kurze Warmfahrphase) oder sogar eher negativ wegen der oben erwähnten Temperaturunterschiede?

Die Standheizung heizt den inneren Kühlkreislauf und das dauert seine Zeit, da treten dann keine besonderen Spannungen auf.
Die erwähnten Bauteilbelastung muss man vielleicht etwas einschränken dahingehend, dass sowas erst wirklich heftig wird, wenn man einen kalten Motor direkt auf Nennleistung belastet.
Das kommt bei einem Privat-PKW glücklicherweise sehr selten bis garnicht vor.

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Für Überführungsfahrten gibt es doch den sogenannten Transportmodus, damit werden Rpm-Max und evtl. sogar Vmax begrenzt, um das Auto zu schützen. Kenne keine Details dazu.
Das hat schon seine Berechtigung.
Auch ist eine einzelne Prüfstandsfahrt nicht zu vergleichen mit einer Straßenfahrt. Unterschiedliche Traktionsbedingungen, Race-Start etc. geht alles aufs Material. Vielleicht nicht direkt auf den Motor, sondern indirekt über den Antriebsstrang.
Da die neueren Autos nach Hause telefonieren, wäre es durchaus möglich das zu loggen. Ansonsten wird es schwierig sein, sich anzukündigende Schäden zu diagnostizieren.
Für 100 km/h sind nur 20 -30 kW erforderlich, das stimmt. Um möglichst schnell dahin zu kommen, kann man gar nicht genug Leistung haben. Die kann man oft mehrmals hintereinander abrufen, wenn man will.

Zitat:

@Scenicdrei schrieb am 1. Dezember 2022 um 11:41:32 Uhr:


Deshalb kaufe ich keinen Vorführwagen.
Sondern nur wo mir nachgewiesen wird, dass eine Person den Wagen fuhr.

Uff, solchen Aussagen nach, müsste mein Fahrzeug schon dreimal am Motortot gestorben sein.

Das war ein Dienstwagen, keine Ahnung wie die damals gefahren sind, hatte nach 3 Jahren 150000km drauf.
Aktuell hat er 285000km und macht was er soll.
Auch beschleunige ich stark, wenn es sein muss und der Motor noch kalt ist. (Geschäft ist direkt neben der Autobahn, da muss man halt hin und wieder stark beschleunigen, um einzufädeln).

Ich bin mir sicher, die Motoren halten heutzutage viel mehr aus, als man denkt.
Schaut euch doch mal die Hybride an.
Die drehen auch sehr hoch, wenn man da stark beschleunigt.

Zitat:

Schaut euch doch mal die Hybride an.

Die drehen auch sehr hoch, wenn man da stark beschleunigt.

Beim Toyota hybrid maximal 5000rpm bei vollast.

Hier ein recht interessantes Video, mit daten über Drehzahl, zündung, last ect.
Die plugin Batterie ist bei der Testfahrt extra leer.

https://www.youtube.com/watch?v=grgMfuuR8ZQ

Es zeigt auch dass der toyota Hybrid auf der Autobahn kein Säufer ist, wie ja oft behauptet.

Meinst Du die Hybride oder Plugin Hybride?

Zitat:

@lex-golf schrieb am 13. Dezember 2022 um 17:13:18 Uhr:


Meinst Du die Hybride oder Plugin Hybride?

Bei Toyota gibt es zwischen Hybride und Plugin Hybride nur wenige Unterschiede.
Die Plugin variante hat eine größere Batterie für höhere elektrische Reichweite und einen externen Anschluss zum Aufladen. Die Geschwindigkeit vom Vollelektrischen fahren wurde von 70km/h auf 135Km/h erhöht.

Da bei dem Video die Plugin Batterie extra leer war, konnte der Prius die elektrische Plugin Reichweite nicht nutzen und fuhr also wie ein herkömmlicher Hybrid.
Sonst wären die Verbrauchsdaten auch nicht realistisch.

Eine sinnvolle Funktion am Plugin Toyota ist dass man per Schalter auch unterwegs auf der Autobahn/Landstrasse seine Plugin Batterie vollladen kann. Man brauch also nicht unbedingt einen externen Stromanschluss um seine 75Km vollelektrische Reichweite zu bekommen.

Zitat:

@nogel schrieb am 1. Dezember 2022 um 06:57:47 Uhr:


Ich hab Mal von einem Werksangehörigen gehört wie angeblich die Neuwagen auf die Autotransporter bzw Züge verladen werden.

Direkt nach dem Start volle Pulle im ersten Gang über den ganzen Hof und rauf auf den Transporter. Für die Jungs ist das Akkordarbeit, die machen das den ganzen Tag lang.

Ja, kann ich auch bestätigen.

Habe mal als Fremdfirma bei einem großen deutschen Hersteller gearbeitet. In der Halle der Endmontage war damals die beste Kantine. Wenn du da einen Fensterplatz hattest, konnteste zusehen wie da im Minutentakt die Wagen aus der Halle auf dem Riesengelände des Hofs gefahren worden sind..

Wahnsinn 😰 einige (nicht alle, sagen wir 8 von 10) haben es da brachial krachen lassen. Aus der Halle, über den Hof bis zu einer bestimmten Parkreihe. Ausgestiegen, gewartet bis der Shuttlebus kam, zurück, und das Spiel von vorn.

Nigelnagelneue Autos auf ihren ersten Metern... 😮

Gruß Jörg.

So werden die auf dem Band schon getreten, siehe Seite eins.

Zitat:

@fehlzündung schrieb am 1. Dezember 2022 um 17:09:50 Uhr:


Die größte Mißhandlung findet wohl im Werk bzw. auf dem Transport zum Händler statt. Das trifft insbesondere auf asiatische Marken zu, wo die Autos per Schiff kommen.

Wenn die verladen werden (jemand schrieb es ja schon), dann ist Zeit Geld und da interessiert es den Verlader nicht, ob der Motor kalt ist oder noch nicht eingefahren. Motor an, aufs Gas und aufs Schiff. Beim Abladen genauso.

Und das Problem hast du beim Neuwagen genauso wie beim Gebrauchten. Daher halte ich die schädigende Behandlung beim Vorbesitzer für eher unwahrscheinlich. Nicht unmöglich, abe runwahrscheinlich. Die meisten nutzen ihr Auto einfach, um morgens zur Arbeit zu fahren und das machen sie nicht im rennmodus.

Auszug aus einem Prüfprotokoll für die Auslieferungsinspektion von einem sehr großen und sehr bekannten Fahrzeughersteller: "Transportmodus deaktivieren" Dieser verhindert schlimmere Misshandlung.

Ja, inzwischen wird sowas bei Autos wohl Standard sein. Ist ja elektronisch auch leicht umzusetzen.

Früher, als die Autos noch eher analog waren, gab es das nicht. Und da wurden die Autos bestimmt auch nicht mit Samthandschuhen gefahren beim Verladen.

@Schmopsi
Transportmodus deaktivieren?

Zitat:

@autobilder schrieb am 16. Dezember 2022 um 08:03:25 Uhr:


@Schmopsi
Transportmodus deaktivieren?

Macht ja auch Sinn, dass der Händler bei Übergabeinspektion vor Auslieferung an den Kunden den Transportmodus deaktiviert. Sonst hätte der Kunde wenig Freude mit dem neuen Auto. Wäre aber motorschonend unterwegs.

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