Wertstatterlebnis Frontscheibenwechsel
Die mich kennen sagen jetzt Juhu und holen sich Chips und eine Flasche Bier. Für die die meine Erlebnisse mit der schlüsselschwingenden Kunst noch nicht kennen, sei gesagt, ich ziehe das Pech in Werkstätten an...
Das Pech fing mit einem 40 cm langen Riss in der Frontscheibe an. Da ich Scheibenschäden ohne Selbstbehalt abgeschlossen hatte habe ich flugs mit der Versicherung telefoniert.
Die: Keine Problem wir geben ihren Fall an unser Partnerunternehmen weiter.
Ich: Aber verwenden die auch mit dem Original vergleichbare Scheiben, nicht dünner, da rissgefährdet, etc bla bla. Soll ich nicht lieber einen Termin beim Händler machen?
Die: Nein, die verwenden gleichwertige Scheiben.
Ich: Na gut. (Was soll ich auch sonst machen)
Der Autoglaser rief am selben Tag an und wir vereinbarten einen Termin. Ich fuhr also Freitag hin und war bei der Reparatur zugegen. Scheibe wurde sauber rausgetrennt, Dichtungsmasse sauber entfernt. Der ganze Scheibenbereich makellos und keinerlei Spur von Rost. Neue Scheibe wurde eingesetzt und ich bekam just in dem Moment einen Anruf und musste aus der Werkstatt. Sah aber gut aus. Um halb 12 haben die mich dann schon nach Hause geschickt. Ich frag noch ganz verdutzt, da ich in keinster Weise ghetzt habe: Die Abtrockenzeit reicht für den Kleber. Der Autoglaser: Kein Problem. Nut gut ich fuhr weg und hatte Ortsausgang schon die ersten Knatschgeräuche in der Kurve - von der Frontscheibenverklebung. Na super, der Autoglaser hat mir das nur erzählt um den Laden um 12 zumachen zu können. Da ich auf den Einbau Garantie habe, haben ich den Wagen also ganz sachte nach Hause gefahren und habe wohl einige Verkehrsteilnehmer verärgert, da ich wirklich sehr angsam unterwegs war. Zu Hause haben ich den Wagen in die Mitte des Parkplatzes vor unserem Haus gestellt, damit er ganz eben steht und er durfte erste einmal 3 Stunden in der Sonne den Kleber aushärten lassen. Danach war alles OK. Keine Geräusche mehr. Alles gut dacht ich...
Aber dann habe ich mir die Arbeit noch einmal näher bei Sonnenschein angeschaut. Die obere Gummileiste liegt nicht optimal an. Der Hilfsträger darunter hat an mehreren Stellen auf der gesamten Scheibenbreite so etwas wie Stauchungen/ Wellen, die sich in Erhebungen äussern. Die Dichtlippe liegt also nicht an, Windgeräusche werden dann mein kleinstes Problem sein, sondern Wasser. Ob mein Scheibenrahmen der Karosse in zwei Jahren dann noch genau so schön aussieht? Es sei noch angemerkt, dass die originale Gummilippe von Saab wesentlich steifer ist. Also nichts mit gleichwertig.
Ich werde wohl am Montag mit dem Autoglaser und der Versicherung telefonieren. Ich lache mich kaputt, wenn die versuchen den Hilfsrahmen zu biegen und die Scheibe vor meinen Augen reisst.
Der Hammer an der ganzen Sache waren aber die Preise, die ich gesehen habe:
Scheibe (Pilkington) 624 CHF
Scheibeneinbaukit 289 CHF
Stundensatz 125 CHF (2-3h)
+ Kleinteile und Co.
Weit über 1000 Stutz für eine suboptimale Arbeit, die ich 100% mit einem von mir betrauten Unternehmen preiswerter und besser bekommen hätte. Aber die Versicherung ist der Meinung hier Geld zu sparen. Muss ich das als Versicherungsnehmer verstehen?
Wofür benötigt ein Autoglaser 125 CHF Stundenlohn? Das sind wohl in den meisten Fällen angelernte Kräfte und die Werkzeuge halten sich stark im Rahmen (keine Hebebühne, keine Testgeräte). Da haben die Versicherungen wohl keinen geldsparenden Deal geschlossen.
Bisheriges Fazit für mich: Besser keinen Scheibenbruch versichern und das Geld zurücklegen und selber beim Fachhändler beauftragen.
Das Erlebnis ist mir eine Story auf meiner Homepage wert. Ich werde das mal einstellen, wenn alles durch ist. Bilder inklusive. Stay tuned.
48 Antworten
Zitat:
Original geschrieben von 93tid
Heute war vor Ort Termin. Autoglaser und Lieferant müssen nachforschen - keiner kann sich einen Reim machen. Habe mal angeregt den Scheibenrahmen nächstes Mal original von Saab zu verwenden 😉
Ich glaube der Autoglaser ist schier am Verzweifeln. Könnte sein, dass da ein bean counter ganz doll sparen wollte und die Scheibenrahmen in China eingekauft hat.
Mittlerweile ist die Laune wieder gut und ich kann diese doofe Reparatur wieder nüchtern betrachten. Aber am Samstag hat es mich verjagt. Da war die Laune erst wieder OK, nachdem ich mich im Garten ausgetobt hatte. Das arme Unkraut musste dafür herhalten 😁
Hallo 93TID,
für weitere Stressabreaktionen angesichts der versammelten Scheibeninkompetenz kann ich Dir noch meinen Garten anbieten. Da gibt es noch ne ganze Menge Unkraut! Nur ob es reicht? Wie sehen denn die Schweizer Waffengesetze aus? 😁
Schlaumeiermodus an: Immer drandenken: Endweder ist Ärger nützlich oder Zeitverschwendung! SMMod aus!
Im übrigen ist doch eigentlich Deine Versicherung wegen Nichterfüllung dran!
Gruß und hoffentlich bald wieder eine Scheibe, so eingebaut, wie es sich gehört.
Wolf24
servus,
häng mal meine kurze story drann.
scheibe wurde im märz getauscht. war original saint gobain sekurit, und dieser gummirahmen auch.
soweit so gut. habe es bei einem bekannten machen lassen. nun ca. 6 wochen später kommt meine frau in aller früh wieder hereingestürmt und sagt, das auto ist voller wasser. gut war ein sehr starkes unwetter über nacht. ich erst mal raus und ins auto geschaut. etwas entsetzt sah ich dann das dilemma. auto hatte "wassereinbruch" komplett am oberen rande der scheibe. es war alles im vorderen bereich naß. armaturen, dachhimmel vorne tropfte es lustig runter, ca. 2cm wasser stand im mittelteil wo handbremse ist. es stellte sich heraus, dass dieser primer einen "haftungsriss" oder sowas hatte. meinem bekannten war das sehr, sehr peinlich. auto erst mal trocknen lassen, scheibe raus, und neu eingeklebt. er hat dann die sache mit dem primer-hersteller oder so geklärt. naja glück im unglück gehabt, dass anscheinend die elektrik keinen schaden genommen hatte. und dank der darauffolgenden sonnentage alles wieder trocken wurde.
viel glück noch mit deiner scheibe! sowas braucht man anscheinend.
gruss
Materialkunde beim Scheibenwechsel...
Man benötigt eine passende Glasscheibe, Kleber, Primer für beschädigte Lackstellen und...einen Aktivator!!!
Dieses Mittelchen sorgt dafür, daß der Kleber zu 100% an der Scheibe und an dem Kleber-Rest an der Karosserie haftet.
ABER diese chemischen Kleber-Komponenten haben nur eine gewisse Haltbarkeit.
Überfällige Komponenten, Haltbarkeit abgelaufen...oder zuwenig Aktivator...dann klebt die ganze Chose nicht!
Oder es wurde Rost-Grundierung gepinselt, welcher nicht mit dem Iso-Cyanat im Scheibenkleber harmoniert...dann fällt die Scheibe ebenfalls von selbst raus.😁
Und das hat nichts mit Glück zu tun, sondern mit Fach-Wissen!
Optimal vorbereitete Kontaktflächen lassen den Kleber haften und da kommt garantiert kein Wasser rein!
@ Wolf
Ich möchte nicht meine Kompetenz überschreiten und in deinem Garten etwas machen. Mach nur mal selber 😉
Die Versicherung habe ich schon an Board geholt und mit ihr den finalen Kundentets gemacht. Sie haben sich mit dem Autoglaser in Verbindung gesetzt, der sofort reagiert hatte. Aber das was mich eigentlich bei der Versicherung interessiert hat: Haben die Interesse an qualitativer Arbeit beim Kunden (Einsatz der "gleichwertigen" Materialien)? Ich muss sagen nein. Für mein Verständnis gibt es kein Qualitätsmanagementsystem. Es wurde der Fall zwar aufgenommen, aber keine weiteren Infos angefordert. Deshalb kann ich nur jedem raten: Ab in die Vertragswerkstatt und dort auf originale Teile bestehen.
Für die Versicherung geht es nur um klare Schnittstellen zum Reparaturbetrieb und damit lean workflow => low cost.
Ich sollte mal meinen Beruf wechseln und Werkstatttester werden - bei meinen hohen Trefferquoten und meinem Pech. Keine Werkstatt ist bisher an meinem 93 über 50% erfolgreich abgewickelte Arbeit hinausgekommen.
Alles wird gut.
Freitag ist wieder lustiges Beisammensein beim Autoglaser. Lieferant ist vom Autoglaser aufgeboten und soll sich das Problem anschauen. Auf alle Fälle wird jetzt original Saab-Scheibe mit allem drum und dran eingebaut. Und den 93 lassen wir zur Vorsicht noch einmal länger stehen - sicher ist sicher. Ich glaube der Werkstattleiter dreht bald ab. Wenn ich danach dann noch mal ein Problem habe muss unser Wolf24 mit seiner mobilen Psycho-Couch ran und coachen 😁
Zum Glück habe ich einen flexiblen Arbeitgeber, der mir Homeworking zugesteht und beim Autoglaser gibt es WLAN zur Nutzung. Somit ist der Tag nicht voll im Leerlauf.
Windschutzscheibe!...Der 3. Aufzug einer lachhaften Null-Nummer...😠
Am Freitag wird also eine originale Scheibe eingebaut?
Beim gleichen Glaser??? Oder jetzt doch in einer Saab-Werkstatt???
Du möchtest nur eine Scheibe haben, die wirklich vernünftig eingebaut ist. Kann jeder Mensch nachvollziehen.
Mich würde eigentlich nur noch interessieren, wer das Theater in 3 Akten unter dem Strich bezahlt!?!?
Warscheinlich irgendeine Haftpflichtversicherung des Herstellers, des Glasers...oder DEINE Versicherung, und damit die Allgemeinheit der Versicherten!!!😠
Deine Versicherung hat jedenfalls beim Spiel um den preiswertesten Betrieb verloren!
Da steht ein Schaden im Raum, der nicht vernünftig repariert wurde...und der Kunde wird beim 3. Reparaturversuch garantiert mächtig aufpassen.
Und wenn es dann noch nicht funktioniert, hat die Versicherung garantiert einen Kunden verloren. Oder sehe ich das jetzt etwas zu eng???😕
Die Scheibe wird beim Autoglaser getauscht. Sollte die dann nicht einwandfrei eingebaut sein, dann geht der Wagen zum Saab Händler. Nur sollte das passieren, dann wird ein sehr gutmütiger Mensch zur Furie und hier und an anderer Stelle stehen zu Versicerung und Autoglaser Klartextnamen, obwohl ich bisher bei meinen Werkstatterlebnissen immer vermieden habe den Namen zu nennen.
Ich erhalte von der Versicherung noch ein Schreiben mit dem Abschluss des Falls und den Kosten. Da werde ich genau schauen was verrechnet wird - im Sinne der Allgemeinheit der Versicherten.
Wegen der Versicherung: Sagen wir es mal so. Der nächste Vertrag wird bei mir keine Arbeiten bei einem Vertragspartner der Versicherung beinhalten, eher ausschliessen, sondern lässt mir die klare Freiheit zm Händler des Vertrauens zu gehen oder Glasbruch wird definitiv ausgeklammert. Dann zahle ich lieber selber und habe das Geld über die Jahre dafür zur Seite gelegt.
Teil-Kasko lohnt sich wegen Glasbruch eigentlich immer...sogar ohne Selbstbeteiligung!
Selbst wenn kein Steinschlag einen Riss in die Windschutzscheibe zaubert, ist sie nach 80.000-100.000km "sandgestrahlt" und Tauschwürdig.
Von Scheinwerfergläsern und Blinker vorn mal ganz abgesehen!😁
Und wenn auch noch Nebelscheinwerfer vorhanden sind, lohnt sich die Glasbruchversicherung allemal!
Und seit dem Wild-Unfall im letzten Herbst haben wir die TK-Prämie schon auf Jahre heraus!
Aber eines verstehe ich nicht so wirklich!
WIESO musst Du einen Glaser aufsuchen, der Geschäftspartner der Versicherung ist?
Meinen letzten Glasschaden habe ich in einer Saabwerkstatt richten lassen und die Versicherung hat ohne Murren gezahlt.
Bei den "Spezialisten für Windschutzscheiben" habe ich immer das Gefühl, daß da im Hauruck-Verfahren die Scheiben getauscht werden. Raus, rein, fertig!😠
Und Rost oder Lackbeschädigungen interressiert nicht, weil sie ja "Glaser" sind und keine "Lackierer"...haben Glaser überhaupt einen Pinsel und Lack???😕
Vielleicht hast Du ja beim dritten Mal Glück und alles wird gut.🙂
Hallo zusammen,
Zitat:
Original geschrieben von LuiseKuschinski
Aber eines verstehe ich nicht so wirklich!
WIESO musst Du einen Glaser aufsuchen, der Geschäftspartner der Versicherung ist?
Vielleicht hat der TE um Kosten zu sparen einen Kasko-Vertrag mit Werkstattbindung. Dann entscheidet die Versicherung in welche Werkstatt er fahren MUSS.
Zitat:
Original geschrieben von LuiseKuschinski
Bei den "Spezialisten für Windschutzscheiben" habe ich immer das Gefühl, daß da im Hauruck-Verfahren die Scheiben getauscht werden. Raus, rein, fertig!😠
Und Rost oder Lackbeschädigungen interressiert nicht, weil sie ja "Glaser" sind und keine "Lackierer"...haben Glaser überhaupt einen Pinsel und Lack???😕
Der Mechaniker in der Saab-Werkstatt ist auch kein Lackierer !!!
Ja, und richtige Autoglaser haben auch Pinsel, Grundierung und Lack um eventuelle Lackbeschädigungen ausbessernzu können. Und vor allem legen richtige Autoglaser Wert auf korrekte Arbeit und nicht auf das Hau-Ruck-Verfahren.
Allerdings muss man auch dazu sagen, dass richtige Autoglaser ihre Arbeit meist deutlich schneller ausführen können als der Mechaniker in der Werkstatt, da sie nur Autoscheiben erneuern und daher auch viel mehr Spezialwerkzeuge für den Scheibenaustausch besitzen als eine "normale" Werkstatt
Wie immer im Leben hängt die Qualität von Instandsetzungsarbeiten allerdings immer von der Einstellung und dem Know-How des Monteurs und des Qualitätsbewusstseins des Betriebes ab.
Zitat:
Original geschrieben von LuiseKuschinski
Teil-Kasko lohnt sich wegen Glasbruch eigentlich immer...sogar ohne Selbstbeteiligung!
Selbst wenn kein Steinschlag einen Riss in die Windschutzscheibe zaubert, ist sie nach 80.000-100.000km "sandgestrahlt" und Tauschwürdig.
Eine "sandgestrahlte" Windschutzscheibe ist Verschleiss und nach Aussagen der Versicherer kein Fall für die Teilkasko-Versicherung, da dort nur "Glasbruch" versichert ist.
Welches Spezialwerkzeug meinst du? In meinem Lehrbetrieb hatten wir vor 20 Jahren kein anderes Werkzeug als ich bisher bei meiner Story gesehen habe (ausser dem Schneiddraht). Saab empfiehlt aber Schneiddraht vs. Schwingschneider.
Hallo zusammen,
Zitat:
Original geschrieben von 93tid
Welches Spezialwerkzeug meinst du?
Es gibt verschiedene Arten zum Austrennen von Scheiben wie zum Beispiel die angesprochenen Werkzeuge wie osszillierende Scheider ( nicht empfehlenswert ) oder Schneidedraht. Darüber hinaus gibt es sogenannte Kaltschneidemesser mit denen man den Scheibenkleber von Hand von der Scheibe trennt. Auch die verschiedenen Falzschaber ermöglichen ein beschädigungsfreies entfernen der Restkleberaupe.
Darüber hinaus gibt es noch eine grosse Anzahl an Haken und Clipentfernen usw...
Eine Auswahl an Werkzeugen kann man in ausgewählten Online-Shops wie zum Beispiel http://www.autoglas-tools.de anschauen.
Was helfen diese Tools, wenn die eigentliche Ausführung scheitert (kein Einsatz von Distanzstücken/ Einbaukit) => Einpresstiefe, Ausrichtung Scheibe (Spaltmasse).
Die Abschabung des Altklebers, bzw. die Teilabschabung, passiert meist mit Metallschabern und nicht mit Kunststoffschabern. In meiner Lehrzeit waren die Kleber noch anders - zugegeben - da konnte man den Kleber noch abtupfen mit einem Batzen Scheibenkleber - war auf jeder Werkzeugkiste in der Karosserieabteilung zu finden.
Ich wage folgende Behauptung zum benötigten Werkzeug (Saab):
- Drahtschneider analog Rollout 2000 (Umschlingung der Scheibe per Ratschenzug rundumlaufendes herausschneiden)
- Saugnapfhalter (Einbauhilfe)
- Scheibenauflage/-tisch zur Vorbehandlung
- Kunststoffschaber
- Kleberauftragung mit Akkugerät oder Druckluft (Gleichmässigkeit)
Heute wurde die Scheibe noch einmal ausgebaut. Der Autoglaser hat alles gegeben. Es war der Techniker vom Glaslieferant, der technische Leiter der Autoglaserkette und der Filialleiter anwesend.
Zuerst haben die beiden Techniker den Schaden angeschaut und ratlos den Scheibenrahmen angeschaut. Selbst mit einem Kunststoffhebel war es nicht möglich den Scheibenrahmen von der Scheibe abzuheben und zu verbiegen. Um das Mass um den man ihn abheben konnte ist er auch wieder zurückgegangen. Es kann sich also nur um Scherspannungen handeln.
Also wurde die Scheibe ausgebaut um den Scheibenrahmen und die Verklebung zu begutachten. Der Filialleiter und der Techniker vom Glaslieferant haben die Scheibe ausgebaut. Der Scheibenrahmen hatte von unten noch heftigere Knicke als auf der Scheibenaussenseite. Den Scheibenrahmen hatte es in der Mitte wieder zum Dach hochgedrückt, d.h. hier war das Spaltmass am kleinsten - was direkt nach Einbau nicht so war. Solch ein Bild schien keiner von beiden bisher gesehen zu haben. Es sei noch erwähnt, dass die Scheibe durch das bisherige Fahren, mit 2 gestauchten Scheibenrahmen und zweimaligem Ausbau keinen Schaden genommen hat. Man sieht der Scheibe auch keine Druckstellen an.
Die Scheibe wurde noch einmal im Fahrzeug ohne Scheibenrahmen eingelegt um die Passform zu prüfen. Tadellos, keine Beanstandung. Keine Spannung der Scheibe, satte Auflage. Somit ist als Fehlerquelle ein krummer Karosseriescheibenrahmen ausgeschlossen und die Scheibe war auch passgenau.
Der Karosseriescheibenrahmen wurde peinlichst gereinigt und alle Stellen ausgebessert. Letztendich wurde eine komplett neue Scheibe (diesmal wieder Sekurit und nicht Pilkington) verbaut. Als Scheibenkleber wurde wieder der Sika Move it (schnellhärtend) verwendet. Alle Verkleidungsteile waren von Saab. Es wurden auch die Windabweiser/ Scheibenseitenverkleidungen ersetzt. Einbaupassstücke wurden mit Absicht nicht verwendet. Gemäss Empfehlung des Scheibenherstellers wird nur schwimmend verbaut. Scheinbar gab es in der Vergangenheit zu viele Schäden durch Druckbelastungen durch Passstücke und Anlagen. Wahrscheinlich weil die Fahrzeuge zu früh wieder auf die Strasse gehen. Im Werk klappt das ja auch relativ gut mit Passstücken. Aber das ist mir egal - Hauptsache es hält jetzt.
Wir haben uns dann entschieden, den Saab über das Wochenende stehen zu lassen und am Montag Abend die Scheibe anzuschauen und eine Probefahrt zu machen. Danach noch einmal den Scheibenrahmen anschauen und hoffen das nichts passiert ist.
Im Gespräch mit dem Techniker des Glaslieferanten kam heraus, dass der Scheibenkleber sich nicht erhitzt, da er ein Einkomponentenkleber ist und durch die Luftfeuchtigkeit reagiert und härtet. Hitze kann also den Schaden nicht ausgelöst haben. Bleibt nur noch Scherbewegung durch Fahrzeugverwindung und nicht optimaler Auflagebasis (Schichten des Scheibenklebers) arbeiten gegeneinander und stauchen den Scheibenrahmen. Der gestauchte Scheibenrahmen ist ein Kunststoff U-Profil mit einer Metalleinlage. Da wirken dann schon heftige Kräfte für solche Stauchungen.
Gruss
Oliver
Hier noch ein anderes Bild.
Für unscharfe Bilder entschuldige ich mich. Mein Handy macht keine besseren Bilder.
Alle Fachleute zucken mit den Schultern?
Und kennen die eigentliche Ursache nicht?
Und wenn am Montag die Scheibe perfekt sitzt...wer bekommt dann den schwarzen Peter?
Hitze entsteht beim Abbinden des Klebers nicht...es wird geringfügig warm. Ein Bestandteil des Klebers ist in handelsüblichen Sekundenklebern vorhanden.
Die Scheibe war passgenau, nicht verzogen oder ab Werk falsch gelagert, fällt als Grund ebenfalls aus.
Also bleibt nur noch eine falsche Verarbeitung...die Arschkarte hat demnach der Glaser!!!
Beim ersten Tausch habe ich ja noch gedacht, daß die alte Leiste verwendet wurde.
Da wären solche Knicke durchaus normal.
Aber beim zweiten Erneuern der oberen Leiste incl. Gummi...ist nicht normal!
Schwimmender Einbau einer Windschutzscheibe ist durchaus machbar, wenn man mit Gefühl die Scheibe in ihre Endlage bringt. Drücken, schieben etc.
Die Höhe der Scheibe wird mit den weißen Exzendern an der Unterkante fixiert.
Für meinen Geschmack ist der Wagen zu früh bewegt worden!
3 Stunden absolute Ruhe und Stillstand sollten sein, bevor irgendwas mit dem Fahrzeug passiert. Da könnte eine zufallende Autotür schon reichen!
Muß nicht, könnte aber!
@93tid und Autoglasmeister
Für die Scheibe im 900-II oder 9³-I braucht man nur einen Draht mit Griffen und zwei Burschen, die im Team arbeiten. Die Scheibe liegt nach 20 Minuten neben dem Auto.
Scheibe wird zum Einsetzen vorbereitet, Karosserie wird vorbereitet...weitere 20-30 Minuten.
Auftragen des Aktivators und Aufbringen der Kleber-Raupe, max. 10 Minuten.
Scheibe einsetzen und justieren, 10 Minuten.
Zusammenbauen des Fahrzeugs...ca. 20 Minuten.
Macht einen Zeitaufwand von runden 2 Stunden ohne Wartezeiten.
2,5 Stunden sind laut Hersteller angesetzt.
Ein TK-Schaden wäre für die Werkstatt also durchaus gewinnbringend!
Ist der Glaser tatsächlich schneller???
Wage ich zu bezweifeln, weil der Mechaniker genau weiß, welche Anbauteile entfernt werden müssen und welches Werkzeug er dazu benötigt.
Unter dem Strich bleibt es sich gleich!
Zur Rostvorsorge...da muß der Kunde vertrauensvoll zu der Werkstatt sein und hoffen, daß der Mechaniker anständig arbeitet.
Und da habe ich persönlich Bedenken, bei Betrieben, die etwas grösser sind und die Kontrolle nicht mehr zu 100% gewährleistet ist!
Und bei Werkstatt-Ketten ist die Fluktution der Mitarbeiter teilweise rasend.
Gestern hat noch ein Achmed an Deinem Auto gearbeitet...heute nicht mehr da!
Wie soll ich da ein Vertrauen aufbauen ???