Werkstatt repariert ohne Kostenvoranschlag/ Materialkosten zu hoch
Hallo zusamme,
ich hatte am 21.5. (natürlich an einem Feiertag) Probleme mit meinem Citroen C1. Das Auto hatte einen extremen Leistungsverlust und die "Kontrollleuchte der Abgasentgiftungsanlage" leuchtete.
Ich habe also den Pannendienst angerufen, der nach kurzer Zeit feststellte, dass wahrscheinlich eine Zündspule defekt sei und das Auto somit nicht mehr fahrbereit wäre.
Mein Auto wurde also zur nächsten Werkstatt abgeschleppt, ich habe den Autoschlüssel und Fahrzeugschein in den Briefkasten geworfen und bin dann mit einem Mietwagen die 200 km nach Hause gefahren.
Am 22.5. habe ich morgens direkt bei der Werkstatt angerufen und dort das Problem meines C1 und die Diagnose des Pannendienstes mitgeteilt. Es wurde ausgemacht, dass die Werkstatt sich mit einem Kostenvoranschlag meldet.
Da ich am 24.5 immer noch nichts über mein Auto gehört habe rief ich nochmals die Werkstatt an und habe nach meinem Auto gefragt. Mir wurde nur gesagt, dass der Meister grade nicht auffindbar ist und man mich zurückrufen würde.
Am 25.5. wurde ich schließlich angerufen, dass mein Auto fertig sei und man sich die Freiheit genommen habe es schon mal zu reparieren. Es war tatsächlich die Zündspule. Ich bin also hin um das Auto zu holen.
Dort angekommen wurde mir mein Auto auch wieder repariert übergeben, allerdings konnte man mir wegen eines Systemfehlers keine Kosten nennen. Ich würde eine Rechnung bekommen.
Diese Rechnung liegt jetzt vor mir. Der Pannendienst sagte mir damals, dass die Reparatur um die 100€ kosten würde. Mir ist zwar klar, dass der Pannendienst nur eine grobe Einschätzung geben kann, aber der Rechnungsbetrag lautet nun 220,72€
Der Betrag setzt sich aus der Zündspule 48107 TDOC für 161,44€ und 59,28€ für die Reparatur und Fehleranalyse zusammen + die 19% Mehrwertsteuer.
Da der Betrag so stark von meiner Erwartung abweicht, habe ich den Preis für die Zündspule gegoogelt und da kamen Preise zwischen 67€ und 69,31€ (inkl. MwSt.!) heraus.
Abgesehen davon, dass sie mich vorher über die Kosten hätten informieren sollen, kann es doch nicht sein, dass ich das Ersatzteil für über 100€ weniger im Internet finde?! Oder bezahlt eine Werkstatt wirklich so viel mehr für die Ersatzteile?
Ich wäre sehr dankbar für einen Ratschlag.
LG
Beste Antwort im Thema
Die Werkstatt verlangt natürlich mehr für das Ersatzteil, Aufschläge von 100% - 200% sind keine Seltenheit. Eine Werkstatt ist ein gewinnorientiertes Unternehmen.
Ich würde an deiner Stelle einfach bezahlen.
107 Antworten
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Oktober 2018 um 12:09:08 Uhr:
Hätte mich auch gewundert , wenn mal irgendein Vergleich nicht hinkt.
Ich dagegen finde den Vergleich von @Mark-86 im Prinzip schon passsend.
Gibt's im Internet keine Bosch X-Change Limas?
Ich denke daß die welche grosse Autos fahren auch die sind, wie einer schreibt die auf einem teuren Weber Grill Hot Dogs für 99 Cent grillen und denen auch eine Werkstatt Reparatur zu teuer ist.
Nur wo leben denn manche oder welche Berufe haben die denn muss man sich hier echt fragen, soll eine Werkstatt die heute hoch technisiert sein muss und einen Palast vorgeschrieben bekommt vielleicht nur den Mindestlohn berechnen, der staatlich vorgegeben ist. Und was soll sie denn noch alles machen, wenn einer schreibt ich will egal bei was einen Kostenvoranschlag, doch echt ein Witz und in meinen Augen eine Frechheit bei kleinen Reparaturen, denn gerade so Kleinkarierte Leute treiben damit doch die Preise in die Höhe. Eine Werkstatt muss denjenigen bezahlen der da sitzt und das Angebot schreibt.
Bei großen Reparaturen wird man sicherlich benachrichtigt und das genügt mir voll und ganz aber ich habe mal in einer Branche gearbeitet, da war der Alptraum Lehrer und Beamte, denn das waren die schlimmsten die man deshalb auch lieber von hinten sah. Man kanns auch übertreiben mit dem Geiz ist geil, aber man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Auch sollten manche mal drüber nach denken was sie selber für einen Stundenlohn haben und was Ihr Chef noch zuzahlen muss oder was ihr Chef in Ihrer Branche für einen Stundenlohn berechnet, aber dies lassen einfach viele ganz ausser Betracht und denken gar nicht so weit.
Kleinigkeiten wie Zündspule usw. das macht mir ein Bekannter und größere Sachen da gehe ich halt in die Werkstatt, weil es nicht anders geht und daß das dann einiges teurer ist, das ist das allernormalste auf der Welt. Da muss ich mich nicht aufregen, brauche dann keinen Thread oder so was sondern bin froh daß es gemacht ist auch wenn in im inneren denke, wow ganz schön teuer, aber das sind andere Dinge und Reparaturen auch.
Zitat:
@TTTTTTTTTTT schrieb am 6. Oktober 2018 um 02:26:13 Uhr:
Zitat:
@AnskiX schrieb am 6. Oktober 2018 um 01:28:18 Uhr:
Auf die Materialkosten werden systematisch Aufschläge in Höhe des Vielfachen von Einkaufspreisen gemacht. Dies basiert auf der stillschweigenden Übereinkunft der KFZ-Werkstätten, ähnlich einem Kartell.Im folgenden Thema wird das Branchen-Problem seit Jahren diskutiert:
https://www.motor-talk.de/.../...tt-wucher-hoch-zehn-t5671807.html?...Dann eröffne eine KFZ-Werkstätte und breche das Kartell. Oh, hups, Nebenkosten sind doch so hoch, Teilekosten musst du wohl anders kalkulieren?
Fragst du im Restaurant was der EK ist? In der Disco, beim Sanitärinstallateur, Arzt oder Ingenieursdienstleider, der dein Auto entwickelt hat?
Im Restaurant bekomme ich keine Rechnung einem aufgeschlüsselten Preis in Arbeit und Material.
Anders ist es bei einer Rechnung der KFZ-Werkstatt. Hier sind die Materialkosten gesondert ausgewiesen und betragen das vielfache des Marktpreises!!
Zitat:
@Mark-86 schrieb am 6. Oktober 2018 um 11:29:01 Uhr:
Zitat:
@4Takt schrieb am 6. Oktober 2018 um 08:41:53 Uhr:
Den darfst du nicht so ernst nehmen. Der hat scheinbar sehr schlechte Erfahrungen
mit 1 oder 2 Werkstätten gemacht und verteufelt jetzt frustiert
alle Werkstätten ohne Ausnahmen.
Als ich ihm widersprach, unterstellte er mir Kognitive Dissonanz.
Für mich hat er eine Werkstatt-Wucher-Paranoia.
Kartell-Bildung bei Werkstätten. 🙄Das Diagramm ist totaler Schwachsinn.
Und auch die angeblichen Materialaufschläge sind totaler Schwachsinn. Sie liegen in der Regel bei ca. 30% im Durchschnitt. Allerdings bei ca. 30% auf den Werkstatteinkaufspreis, nicht auf den Internetpreis. Der Internetpreis liegt idr. deutlich darunter, aber der Werkstattpreis beinhaltet die möglichkeit, die Teile relativ schnell und unkompliziert zurück zu geben, eine anständige Reklamationsbewältigung und eine 3x tägliche Lieferung. Auf Internetteile muss man unter Umständen lange warten, bekommt quasi keine wirklich umsetzbare Gewährleistung und hat auch mit der Verwaltung der Käufe, der Bestellung, dem Auspacken, dem Kontrollieren, und der Verwaltung der Retouren deutlich mehr Arbeit und bekommt bei Garantie/Gewährleistungsfällen idr. auch kaum wirtschaftlichen Ersatz.Der Aufschlag auf die Teile ist aber nicht "Gewinn" des Werkstattbetreibers, sondern darin enthalten ist die Arbeitszeit die Teile zu bestellen, die Buchhaltung, sowie Gewährleistungsrückstellungen, denn hier und da wird auch mal ein Teil beim einbau kaputt gemacht, es gehen auch Gewährleistungs / Kulanzkosten direkt aus der Tasche der Werkstatt, usw. usf. Auch dass ist alles ein zu rechnen, deshalb sind Teile in der Werkstatt teurer als im Internet...
Ich habe jüngst z.B. ne Lichtmaschine gebraucht. Werkstatteinkaufspreis über unseren Bosch Lieferanten 320€ brutto... Im Internet gabs die für 170€ incl. Steuern und Versand. Was habe ich gemacht? Ich habe die im Internet bestellt... Was macht der Generator? Sporadisch läd er nicht...
Also kam das Auto zurück, Altteil war schon wieder auf dem Weg zum Händler... Ergo im normalen Werkstattbedarf ne Lichtmaschine für 320€ brutto gekauft, plus 90€ Altteilepfand... Hat mich 410€ gekostet und die Arbeit habe ich auch doppelt gehabt. Nun habe ich ne Lichtmaschine ausm Internet hier stehen, für die ich 1h Gewährleistungsanträge schreiben müsste, für die ich dem Händler den Allteilepfand irgendwie ausm Kreuz leiern müsste, für die ich dem Händler die Einbaukosten berechnen müsste und für die ich als Gewerblicher Händler am Schluss eine 2 Tagesreise bis nach Dresden vors Amtsgericht hätte... Die "Reklamation" der Internetlichtmaschine würde ich damit min. 20 Arbeitsstunden kosten... Weist du was ich damit mache? Ich werfe die einfach auf den Schrott...
Das ist im Teilepreis nämlich auch einkalkuliert, auch dass müssen die Kunden mitbezahlen, ja, wer denn sonst? Kommt eben vor, aber damit das klappt und ich am Wochenende meinen Kühlschrank voll habem kostet die Lichtmaschine den Kunden eben nicht 170€ wie im Internet sondern 450€ samt Einbau... Ist doch wohl logisch... Das liegt aber nicht daran, dass ich in den 2h die ich für den Fall an Arbeitszeit brauche, immer 280€ verdient hätte...
Beim Lesen deines Beitrages scheint sich meine Erstdiagnose zu bestätigen.
Ich werte mal kurz deine Aussagen zur Begründung der Preishöhe für Ersatzteile aus:
Deine 1. Behauptung: Der Einkaufspreis der Werkstätten ist deutlich höher als der Internetpreis
Deine Begründung:
- Schnelle, unkomplizierte Rückgabe und Reklamation
- Anlieferung mehrmals am Tag
- Anbindung an Warenwirtschaftssystem (Verwaltung des Bestellungen, Reklamationen usw.)
Meine Recherche zu Lieferantenpreisen hat ergeben, dass zwischen diesen Einkaufskanälen praktisch kein Preisunterschied besteht.
Rückgabe und Reklamation: Hat der Privatkundenvertrieb Amazon auch! Bei einem Großhändler und Werkstättenzulieferer für Einzelteile sind die Bestell- und Liefer- und Rücknahmeprozesse genau wie bei Amazon extrem standardisiert, automatisiert und optimiert. Was für ein Märchen!
Lieferung = Kostentreiber - Warum? Die Post liefert mir zuverlässig täglich Briefe und Päckchen für ein Entgelt von ab unter einem Euro. Auch nimmt sie täglich Sendungen für ein Paar Euro entgegen. Was kostet eine Pizza-Lieferung? OK, Was kostet ein Mann im Transporter, der ganzen Tag durch die City cruist und mehrere Dutzend Werkstätten beliefert? So viel zur Lieferung!
Kosten durch an Lieferanten angebundenes Wirtschaftssystem? Na, das ist wirklich aus den Fingern gesogen. Die Schnittstellen zu Lieferanten sind gerade dazu da, um Transaktionskosten zu sparen. Bestellungen, Lieferungen und Rücknahmen verlaufen damit viel effizienter als im Privatkundenvertrieb (Onlinevertrieb).
Auch Privatkunden können einfach in die Portale der Werkstättenzulieferer reinschauen und sich davon überzeugen, dass die Preise den Privatkundenpreisen ähneln. Die Werkstätten werden zudem durch die Zulieferer durch Rabatsysteme motiviert, mehr von ihnen anstatt von der Konkurrenz zu kaufen.
Deine 2. Behauptung:Der Aufschlag auf die Ersatzteile ist nicht Gewinn der WerkstattDeine Begründung: Aufschlag notwendig weil ...
- Arbeitszeit für Bestellung der Ersatzteile
- Buchhaltung (vermutlich zusätlich entstanden)
- Gewährleistung, Kulanz
Irgendwie bist du teilweise in die falsche Abteilung reingerutscht. Du schlägst jetzt Arbeit auf die Ersatzteile auf? Aha. Vielleicht lässt du lieber Arbeit in der Position wo sie hingehört. Die Arbeit wird bereits auftragsbezogen in Rechnung gestellt. Du möchtest sie also gerne auf zur Position der Ersatzteile verschieben. Zum Teufel - Wieso? (rhetorische Frage :-) Antwort kennen wir ja)
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Ähnliches hat übrigens auch NDR mal festgestellt. Hier handelt es sich um "Vertragshändler", also u.a. Vertragswerkstätten: "Selbst wenn es Ersatzteile im freien Handel gibt, sind die identischen Produkte beim Vertragshändler bis zu 2,5-mal teurer."
https://www.ndr.de/.../...-mit-teuren-Ersatzteilen,ersatzteile115.html
Der freie Ersatzteil-Lieferant AUTODOC, bietet fairen Werkstätten an, sich zu registrieren. Damit wird die Werkstatt für den Einbau automatisch empfohlen, wenn der Kunde Ersatzteile dort einkauft. Wäre möglicherweise auch für dich interessant (falls Eigentümer einer Werkstatt). In dem Fall könntest du ziemlich viele Kosten, die du zwecks Argumentation aufgeführt hast, einfach sparen. Denn der Kunde bringt sein Teil und entlastet dich von den Unsicherheiten und Mühen.
https://www.autodoc.de/services/autoservice
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PS: Mein persönliches Mitleid wegen deiner Lichtmaschine
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Ich versuche es mal anders:
Mal angenommen es handelt sich um Fliesenleger - wirklich gut vergleichbar.
Kundenräume + Fliesen + Arbeit = Verlegte Fliesen
(Kundenauto + Ersatzteile + Arbeit = Repariertes Auto)
So :-) ... auf sich wirken lassen .....................................
Nun ... die Fliesen (gleiche Marke, Modell) gibt es im Baumarkt UND beim Fliesenleger.
Der Fliesenleger sagt aber: die Kombination aus meiner Arbeit und den Fliesen kannst du bekommen, wenn du die Fliesen über mich beziehst. Allerdings kosten sie das 2,5 -fache. D.h. die Fliesen im Baumarkt kannst du gerne kaufen, nur werde ich diese nicht verlegen.
Ok, freie Marktwirtschaft => freie Fliesenleger-Wahl, denkt man sich => wir gehen eben zum anderen Fliesenleger! Und siehe da - auch der zweite und der fortfolgende Fliesenleger lässt sich nicht auf den Deal ein.
Kartell? Richtig!
Einige Bierbrauer wurden von Kartellamt abgestraft, weil sie gemeinsam die Marktpreise für Bier angehoben haben. Dabei habe sie die Strategie aufeinander angepasst, ohne sich an einen Tisch zu setzen.
Und kommt mir hier nicht mit Köchen und Zutaten!!!
Sonst werde ich sauer :-)
Zitat:
@AnskiX schrieb am 7. Oktober 2018 um 01:01:35 Uhr:
Im Restaurant bekomme ich keine Rechnung einem aufgeschlüsselten Preis in Arbeit und Material.
Anders ist es bei einer Rechnung der KFZ-Werkstatt. Hier sind die Materialkosten gesondert ausgewiesen und betragen das vielfache des Marktpreises.
Und weil du es deshalb nicht weißt, macht dich nicht heiß oder wie?
Aber im Restaurant zahlst du für das Material, das Essen also, auch das Vielfache des
Marktpreises und nur, weil es nicht explizit auf der Rechnung steht, merkst du es nicht.
Schon etwas inkonsequent von dir oder nicht?
Und das dein Fliesenleger nur sein Material verlegen will, hat nix mit Kartell-Blödsinn zu tun, sondern mit der Gewährleistung. Wenn hinterher irgendwas nicht stimmt, an wem liegt es dann? Am Fliesenleger oder am Material? Ist beides aber vom Fliesenleger, gibt es kein Problem, bringst du das Material aber mit, wird die Schuld von einem auf den anderen geschoben. Also akzeptiert der Fliesenleger nur sein Material, was das Gleiche sein kann, was du mitbringen wolltest, aber daran verdient er dann was und kann dementsprechend auch Garantie gewähren.
Meiner Meinung nach kann man nicht pauschal in die eine, wie in die andere Richtung urteilen.
Wenn ich mir hier so einige Beiträge anschaue, habe ich das Gefühl, dass Werkstätten reine Goldgruben sind. Ich frage mich dann nur, warum es auch Werkstätten gibt , die Pleite gehen ? Ich habe schon welche gesehen die dicht gemacht haben und ATU gäbe es heute auch nicht mehr, wären Sie nicht aufgekauft worden.
Werkstätten haben nun mal auch sehr hohe Kosten, darunter sind auch Kostenstellen, auf die niemand kommen würde und wo man erstaunt ist, dass die so hoch sind.
Völlig normal, dass man sich die Kosten auch über Aufschläge an den Ersatzteilen einholt. Würde jeder hier von uns machen. Wenn man es nicht macht und auf der anderen Seite sich die Arbeitsstunde mit 250 Euro bezahlen lässt, dann wäre das Geschrei auch groß, wenn nicht sogar noch größer. Wie man es auch macht, ist es falsch.
Es ist meiner Meinung nach vermessen, pauschal Urteile zu Fällen, ohne dass man sich mal das Gewinn- und Verlustkonto angeschaut hat. Es gibt sicherlich Fälle, in denen Rechnungen überzogen sind. Wenn es einem zu viel ist, muss man sich eben dann eine andere Werkstatt suchen, die günstiger ist. Nur muss man dann dabei aufpassen, dass man an keine dubiosen Werkstätten gelangt oder an Werkstätten gelangt, welche minderwertige Ersatzteile einbauen. Dann gilt der Spruch: Wer billig kauft, kauft zweimal.
Man kann allgemein damit rechnen, dass Vertragswerkstätten meist teurer sind, da ist der Service zumeist aber auch besser. Eine VW Werkstatt bei mir in der Nähe hat z.B einen Vollzeit-Chauffeur, der die Leute "kostenlos" von der Werkstatt nach Hause fährt und später auch wieder abholt und zur Werkstatt fährt, nachdem man sein Auto zur Reperatur abgegeben hat. Außerdem sind das meist Glaspaläste mit vielen Mitarbeitern innen drinne, welche wahrscheinlich besser bezahlt werden als bei ATU z.B. .Muss natürlich alles bezahlt werden.
Das schöne ist, dass wir in einem freien Land leben, in der sich jeder die Werkstatt frei aussuchen kann.
Bei dem Vergleich der Ersatzteileinkaufspreise der Werkstätten und des freien Marktes sind zwei Sachen anzumerken:
- Oft wird sich da (vor allem von den Werkstätten selbst) über Teile aus dem Internet brüskiert. Aber der Vertriebsweg sagt gar nichts über die Teile-Qualität aus. Jedes gute Markenteil, original oder OEM, bekommt man im Internet.
- Man muss unterscheiden, gebundene Markenwerkstatt oder Freie. Die Markenwerkstätten stehen i.A. im Zwang, nur originale Teile zu verbauen. Da ist der Einkaufspreis vom Fahrzeughersteller vorgegeben und der steckt sich den Löwenanteil der Marge ein. Manche der Freien Werkstätten versuchen auf der Welle der überhöhten Originalteilpreise mit zu surven, aber zum Glück nicht alle.
...ATU kann leicht günstiger sein, wenn man sich hinten rum auf Kosten aller anderer Gewerbetreibenden subventionieren läßt, indem man z.B. mit der Androhung von Entlassungen ca. 60 bis 80 Millionen Euro an Gewerbesteuer erlassen bekommen hat (klick).
...und nochmal 11 Mio. Euro in Werl oben drauf (klick).
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/atu-oberpfalz-poker-1.3289438 ... Gewinne privatisieren, Kosten sozialisieren. - und genau deshalb sollte man als Kunde darauf achten bei wem man sein Auto reparieren läßt... ATU wird von mir z.B. genau deshalb boykottiert.
Die kleine 1-5 Mann Werkstatt hat das nicht... die melden Insolvenz an und sperren zu, wenns nicht mehr reicht.
super Beträge DANK an Alle !!!!!
nur eine Anmerkung: im Nachinein bei erfolgreicher Reparatur beurteil man manches anderst als vorher.
Warum? mach einen KVA - ok aber dann weist du immer noch nicht 100% ob es das war, es gibt so viele zusätzlice Problemzusammenhänge, also müsstes du erst Ersatzteil einbauen, ausführich testen, wieder rückbauen und dann Kostenvoranschlag abgeben. Da kannst das Erstzteil auch besser gleich abrechnen.
Kostenvoranschlah ist natürlich sinnvoll, wenn die Arbeit vorher definiert werden kann.
also 2 Herangehensweisen) a) fest definiert KVO eingrenzbar b)iterativ (Stichwort Scrum) KVO schwer eingrenzbar
Zitat:
@gobang schrieb am 7. Oktober 2018 um 11:58:55 Uhr:
- Man muss unterscheiden, gebundene Markenwerkstatt oder Freie. Die Markenwerkstätten stehen i.A. im Zwang, nur originale Teile zu verbauen. Da ist der Einkaufspreis vom Fahrzeughersteller vorgegeben und der steckt sich den Löwenanteil der Marge ein.
Genau so ist es. Wenn man schon auf jemanden schimpfen sollte, dann auf die Autohersteller, welche die Preise vorgeben.
Die Werkstätten können nix dafür und die meisten Vertragswerkstätten gehören den Autohersteller auch gar nicht.
Ein original VW Diesel Injektor, nur das Teil ohne Einbau, hat mich 600 Euro netto ohne MwSt. für meinen Ibiza gekostet. Der absolute Löwenanteil der Marge geht an VW, die den Preis für das Bauteil festgelegt haben.
Dann sollen doch die Werkstätten Rechnungen wie ein Restaurant schreiben,
1x Lichtmaschinentausch 768,95€
fertig
Wären dann alle Glücklich?
Fliesenleger ist aber auch ein Gutes Beispiel, der schaut sich eine Baustelle an,
Wenn alles Krumm und schief ist dann heisst es 65€ die Stunde plus Material
Wenn alles im Lot ist und er richtig Meter machen kann dann heisst es 65€ pro m² plus Material.
Bei der momentanen Auftragslage machen einige Werkstätten auch keine Kostenvoranschläge/Festpreise mehr, bei mir war es die Kontrolle der Achsgeometrie, bei der Frage was ich Geld mitbringen müsste konnte mir man nur sagen 35€ fürs aufbauen und der Rest nach Aufwand.
Ein grosser Reifenhändler Handhabt das anders, da kostet die Achsvermessung für eine Achse 55€ und für Beide Achsen 99€.
Du zahlt an der Theke den "Pauschalpreis", der Mechaniker baut auf stellt fest das die erste Schraube fest sitzt, bricht die Aktion ab und schickt dich in einen Werkstatt um die Einstellschrauebn gangbar zu machen doer erneuern zu lassen, aber dein Geld bist du trotzdem los.
Zitat:
@gobang schrieb am 7. Oktober 2018 um 11:58:55 Uhr:
Bei dem Vergleich der Ersatzteileinkaufspreise der Werkstätten und des freien Marktes sind zwei Sachen anzumerken:
- Oft wird sich da (vor allem von den Werkstätten selbst) über Teile aus dem Internet brüskiert. Aber der Vertriebsweg sagt gar nichts über die Teile-Qualität aus. Jedes gute Markenteil, original oder OEM, bekommt man im Internet.
- Man muss unterscheiden, gebundene Markenwerkstatt oder Freie. Die Markenwerkstätten stehen i.A. im Zwang, nur originale Teile zu verbauen. Da ist der Einkaufspreis vom Fahrzeughersteller vorgegeben und der steckt sich den Löwenanteil der Marge ein. Manche der Freien Werkstätten versuchen auf der Welle der überhöhten Originalteilpreise mit zu surven, aber zum Glück nicht alle.
Stimme in allen Punkten zu.
Zitat:
@frestyle schrieb am 7. Oktober 2018 um 14:28:22 Uhr:
Dann sollen doch die Werkstätten Rechnungen wie ein Restaurant schreiben,1x Lichtmaschinentausch 768,95€
fertig
Wären dann alle Glücklich?
Ja, lieber so als der vorgetäuschte Preiswettbewerb über den Werkstattstundensatz.
Denn, wenn der Kunde aufgrund von immensen Aufschlägen auf Material die Position der Materialkosten nicht kalkulieren kann, kann er den Werkstattstundensatz nicht zum Vergleich der Werkstätten heranziehen.
Die Aufteilung des gesamten Preises in Arbeit und Material ist damit eine Täuschung, die bewusst zu Intransparrenz im Wettbewerb führen soll.