Welches Motoröl?

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Also ich könnte verstehen wenn man sich sein Öl mixt aus verschiedenen Ölen, wenns sich um einen hochbelasteten oder speziellen Motor handelt, daher meine Frage....
Ich denke jedem hier ist der Motor in seinem eigenem Auto lieb und teuer, und jeder will dem nur das beste tun....., finde ich auch sehr verständlich, ich hab zuwenig Ahnung von Ölen um über Sinn und Unsinn einer Ölmischung irgendwelche Statements abzugeben.....
Aber den richtigen, logischen Sinn dahinter würde ich schon gerne verstehen können, denn die letzten Posts sind irgendwie nicht wirklich verständlich für Laien wie mich

Während ich meinen letzten Post schrieb, hatte ja Foxstream gepostet....., also handelt sich in der Tat um einen VW Fox?

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 17. September 2016 um 20:38:12 Uhr:


AcJoker, die Ziele beim Mischen sind:

#: Wunschviskosität.
#: Umfangreicheres Additivpaket.
#: Und gleichzeitig kann man sich so ein sehr stabiles PAO 5W-40 erstellen.

Weitere Hintergründe, siehe hier: Motorenöl mischen. Additive und Co

Natürlich sind das die Parameter an den man dreht/drehen will. (Bis auf Punkt 3.)
Frage war aber was genau das Ziel von foxstream war und was sein Öl nun für Werte hat.

Hintergründe sind das im übrigen keine, das würde ja bedeuten das dort Fakten stehen. Es ist aber lediglich eine weitere Diskussion zum Thema die kontrovers beginnt, dann ein Dialog zwischen dir und foxstream wird und ein paar Leute dem Thema positiv gegenüber stehen.
Nett sind lediglich deine Mischungsrechnungen.

Aber wirkliche Hintergründe fehlen dort wie hier.

Zitat:

@Tequila009 schrieb am 17. September 2016 um 20:45:30 Uhr:


Und hier ist auch ein lesenswerter zusammenfassender Beitrag: http://www.motor-talk.de/.../welches-motoroel-t230315.html?...

Ich glaube Ihr missversteht mich.
Natürlich kann man Öle mischen, das ist nicht das worum es geht. Es wird auch nicht schaden.
Aber hier geht es doch darum das die Mischung besser sein soll als die Öle zuvor oder als ein fertiges Öl am Markt.
Und genau DAS stelle ich in Frage und bisher konnte darauf keiner eine Antwort geben.

Selbst bei den ganzen Ölen am Markt ist es schwer zu belegen das vermeindlich hochwertige Öle in der Praxis wirklich etwas bewirken/verbesser.
Das wird bei einer Mischung nicht einfacher.

Zitat:

@stbeicht schrieb am 17. September 2016 um 21:45:06 Uhr:



Zitat:

@Weizenkeim schrieb am 17. September 2016 um 21:32:50 Uhr:


Ja, nennt doch 'mal die "Boliden", die Euer Gebräu verdauen müssen.😉

Im Fall von foxstream wohl ein Fox..
Bei 3 Zylindern ist nur das Beste gut genug..

Mein Monza 2,8 s also R6

war da anspruchsloser

also damals

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Zitat:

@LDK-ZX40 schrieb am 17. September 2016 um 21:54:54 Uhr:


Also ich könnte verstehen wenn man sich sein Öl mixt aus verschiedenen Ölen, wenns sich um einen hochbelasteten oder speziellen Motor handelt, daher meine Frage....
Ich denke jedem hier ist der Motor in seinem eigenem Auto lieb und teuer, und jeder will dem nur das beste tun....., finde ich auch sehr verständlich, ich hab zuwenig Ahnung von Ölen um über Sinn und Unsinn einer Ölmischung irgendwelche Statements abzugeben.....
Aber den richtigen, logischen Sinn dahinter würde ich schon gerne verstehen können, denn die letzten Posts sind irgendwie nicht wirklich verständlich für Laien wie mich

Bei mir wird der kleine "Dreier" ordentlich rangenommen

einschließlich Hänger und Wohnwagen Betrieb.

Wie andere auch mache ich mir den Fakt zu nutze

das alle HD Öle mischbar sein müssen

um mir ein Öl nach meinen Wünschen zu mischen.

In dem aktuellen Fall wollte ich ein 0w16 Ravenol EFE was mir zugeflogen ist

mitverwenden.

kuck auch mal da rein

http://oil-club.de/index.php?...

Zitat:

@foxstream schrieb am 17. Sep. 2016 um 22:4:45 Uhr:


Mein Monza 2,8 s also R6
war da anspruchsloser
also damals

Und woran machst du fest, dass dein Gurkenmotor jetzt so anspruchsvoll ist?

AcJoker, wie soll man Dir diese Frage beantworten?
Du verlangst quasi nach einen knallharten Beweis dafür, dass Mischöle prinzipiell besser als die fertigen sind.

Dass das nicht geht, kannst Du Dir doch selbst denken.

Bei den Analysen und Berechnungen kann man jedoch gut erkennen, worin man Vorteile beim mischen bekommen kann. Ob sich diese in der Praxis bemerkbar machen, kann ich Dir natürlich nicht beantworten.

Downsizing
kein Grauguss

@Foxstream
Ich verstehe deine Gedanken, ein kleiner Motor hat wenig Leistungsreserven und muss dann wahrscheinlich immer an seiner Leistungsgrenze arbeiten.....
Nur ob das mischen dem Motor wirklich viel bringt ist dann aber wahrscheinlich eher so eine Art Bauchgefühl oder bemerkst du auch einen Unterschied im Alltagsbetrieb?
Wirst ja wahrscheinlich einen Vergleich haben, da du ja sicherlich auch schon nur eine Sorte Öl alleine gefahren hast oder?

Falls ich die Befürworter des Ölmischens richtig verstanden habe, geht Euer Gedankengang in die Richtung dieser Formel:

2,5L Öl A mit positiver Eigenschaft a + 1,3L ÖL B mit positiver Eigenschaft b + 0,8L ÖL C mit positiver Eigenschaft c.

Und erhaltet dann das Hyperöl 2,5Aa1,3Bb0,8Cc, das sämtliche positiven Eigenschaften aller Öle in der idealen Proportion vereinigt?
Selbstverständlich auch noch genau passend für den jeweiligen Motor in seinem Einsatzgebiet.
Und das ohne tiefgreifende, komplexe Fachkenntnisse mit zusammengegockeltem Wissen?

Respekt!

Ich bleibe lieber bei den Leuten mit den Alu-Hüten.🙂

Tja, hier wird mal wieder völlig übertrieben um eine Sache mutwillig als blödsinnig darzustellen.

Wer hat hier etwas von "Hyperöl" geschrieben?
Zudem haben die einzelnen Öle ja nicht nur positives, doch mit einer Mischung können gewisse Dinge ausgeglichen werden.
Was die Sache mit der Viskosität angeht, ist es doch genauso, warum die Leute unterschiedliche SAE-Klassen fahren.....der Eine 5W-40, der Andere 0W-30 usw. ....

Aber es ist wohl ziemlich egal, ob man hier versucht etwas zu erklären oder nicht.
Wenn einige Leute nicht wollen und sich direkt stur stellen sowie nur daran interessiert sind, über alles herzuziehen, dann kann man das vergessen.

Es ist auch immer wieder bemerkenswert, wie es einige hier schaffen die angemerkten Infos völlig zu ignorieren.

Na zum Glück wird ja niemand gezwungen, ein Mischöl zu nutzen. 😉

Werter Teqila009

Die Diskussion um das Thema „Bestes Motoröl“ hat sich hier längst zum Selbstzweck entwickelt, und ist auf bestem Weg, in Richtung Alchemie mit einem Touch Esoterik abzudriften.

Ihr glaubt zu wissen, dass Eure Mischung in der Gesamtheit besser ist. Basierend auf Informationen aus Datenblättern, ein paar individuellen Ölanalysen, garniert mit etwas Wikipediawissen.
Empirisch belegen könnt Ihr diesen Umstand jedoch nicht.

Ich bleibe bei meinem „Einfachöl“ mit 229.5. Vormals M1 0W-40 NL, nun Shell Helix Ultra 0W-40.

Gute Nacht

PS:
Den Begriff "blödsinnig" habe ich weder genutzt noch versucht, das Ganze als solches darzustellen.

Ich bin mal so unverschämt und kopiere den Text von Goldfinger (Quelle: BMW-Treff) hier rein. Wenn ich mir diesen Text hier durchlese, fällt mir gleich auf (obwohl vom Autor vereinfacht dargestellt extra für Laien), wie komplex dieses Wissensgebiet wirklich ist. Ein paar Seiten weiter in dem Thread geht es z.B. um Ester. Der Verfasser dieses Textes erklärt, dass Er in Deutschland nur 5 Leute kennt die von Ester einen Schimmer haben.

Wenn ein Schmierstoff-Hersteller sagt, dass ein bestimmtes Produkt ausschließlich auf HC basiert, bzw. das Grundöl ausschließlich aus HC besteht, so heißt das noch lange nicht, dass es sich dabei ausschließlich um ein Klasse3-Grundöl handelt, oder überhaupt ein Klasse3-Anteil enthalten ist.

Für so gut wie alle Schmierstoff-Hersteller sind nämlich auch die Klasse2 schon HC-Öle. Das sind aber halt solche, wo einmal das Ausgangs-Produkt genau das gleiche wie auch bei den konventionell mineralischen Solvent-Raffinaten ist - eben Vakuumgasöl. Und ist hier auch noch fast der gesamte Herstellungs-Prozeß genau der gleiche, wie bei den Solvent-Raffinaten.

Einziger Unterschied zwischen den Klasse1 u. -2 ist der vorletzte Herstellungs-Schritt. Bei den Klasse1 ist das eben die Solvent-Raffination, wobei die unerwünschten Bestandteile (Aromaten, Schwefel u. Olefine) eben dadurch entfernt (bzw. zumin stark reduziert) werden, indem sie einfach abgetrennt (extrahiert) werden.

Und bei den Klasse2 erfolgt statt der Solvent-Raffination als vorletzter Schritt eben eine "hydrierende Raffination". Dabei handelt es sich um einen chemischen Umsetzungs-Prozess, bei dem die Molekül-Struktur verändert wird. Das geschieht durch Wasserstoff-Anlagerung, wodurch ungesättigte Verbindungen eben in gesättigte (stabilere) umgewandelt werden - wie eben aromatische und olefinische Verbindungen.

Unterm Strich wird dadurch eine höhere Ausbeute an Paraffinen erreicht, wie das bei den Klasse1 der Fall ist, wodurch die auch einen höheren VI haben. Ausserdem wird dabei nicht nur auch noch der Schwefel besser entfernt, sondern auch noch der für die Qualität ebenfalls schädliche Sauerstoff- u. Stickstoff-Gehalt reduziert.

Oder kurz gesagt: Handelt es sich bei den "Hydrierungs-Raffinaten"(= Klasse2), einfach um etwas aufwendiger raffinierte (in einem Herstellungs-Schritt abweichende) Mineralöle, welche gegenüber Solvent-Raffinaten (= Klasse1) eben auch eine etwas höhere Qualität haben.

Bei den Klasse3 ist das aber wieder anders (anderes Ausgangs-Produkt und wieder anderes Herstellungs-Verfahren). Die könnte man auch als "Iso-Paraffinöle" bezeichnen, da die eben schon einen recht hohen Anteil an iso-paraffinischen Verbindungen enthalten.

Bei der hierbei angewandten katalytischen "Hydro-Isomerisation", wird zwar nur ein Teil der im Rohparaffin enthaltenen Normal-Paraffine in Iso-Paraffine umgewandelt. Anteil im fertigen Produkt ist aber trotzdem hoch, da der größte Anteil der nicht umgesetzten N-Paraffine anschließend bei der auf die Vakuum-Destillation folgenden Lösungsmittel-Extraktion abgetrennt werden. Das fertige Produkt enthält dann einen nochmal deutlich höheren Anteil an iso-paraffinischen Verbindungen, wie die Klasse2.

Bei den Klasse4 handelt es sich dagegen um Fluide, welche ausschließlich aus Iso-Paraffinen bestehen - und zwar aus strukturell definierten, welche eben in einem mehrstufigen Synthese-Prozeß aus Gas-Molekülen (aus Ethen, welches aus dem Rohbenzin-Cracker stammt) vollständig neu aufgebaut werden.

Klasse1-Grundöle, also die "konventionell" mineralischen "Solvent-Raffinate", sind dagegen ein Gemisch aus allem möglichen.

Für mich sind aber auch die HC aus Vakuumgasöl, also die Klasse2, nicht mal HC, sondern einfach "unkonventionelle" Mineralöle. Für so gut wie alle Schmierstoff-Hersteller sind aber halt auch diese HC-Öle.

Aus Sicht der meisten Schmierstoff-Hersteller, sind deshalb so gut wie alle 5W-40er am Markt "reine HC-Öle". Auch z. B. das High Star vom Praktiker. Nur, dass das Grundöl von dem eben kplt. ein Klasse2 ist. Auch bei den 5W-40ern von Shell, wo auf dem Gebinde steht, dass diese auf "XHVI-Grundölen" basieren (das sind die Klasse3 aus Rohparaffin), ist auch noch ein Klasse2-Anteil enthalten.

Nicht wenige Schmierstoff-Herst. bezeichnen aber sogar solche Öle als HC, wo nichts besseres als Klasse2 enthalten ist und zudem sogar noch ein ordentlicher Klasse1-Anteil - also auch noch ein "konventionell" mineralisches (= Solvent-Raffinat). Wie eben bei fast allen 10W-40ern am Markt der Fall, welche als "HC" bezeichnet werden.

Solche, wo die Grundöl-Mischung neben Klasse2 immerhin noch einen Klasse3-Anteil enthält, werden meistens aber gar nicht mehr als HC bezeichnet, sondern sind das dann schon "Synthetiköle" oder welche die auf "moderner Synthese-Technologie" basieren.

Betr. Eigenschaften der Grundöl-Mischung und was sich durch Wirksubstanzen (Additive) verbessern läßt:

Viele Eigenschaften der Öle lassen sich durch Additive nur bedingt und manche überhaupt nicht verbessern und hängen diese eben entsprechend stark vom Grundöl ab.

Welche Temperatur ein Öl aushält (wo die Verbindung "schwingungsbedingt" zerfällt), hängt schon mal nur vom Grundöl ab. Genau wie auch der Verdampfungsverlust - der resultiert aus der Grundöl-Qualität und der Viskosität.

Das Schaumverhalten und Luftabscheidevermögen läßt sich auch nicht wirklich durch Additive verbessern. Die oxidative Stabilität (Widerstand gegen eine Reaktion mit Sauerstoff) nur bedingt. Gleiches gilt auch für das Temperatur-Viskositäts-Verhalten - hoher VI in Kombi mit hoher Scherstabilität, erreicht man nur durch eine Kombi von hochwertigem Grundöl, welches schon mal von Hause aus einen hohen VI hat + geringem Anteil eines sehr stabilen VI-Verbesserers.

Ähnliches gilt auch für das Tieftemperatur-Verhalten des Öls, also bis zu welcher Temperatur das Öl fließfähig bzw. pumpfähig bleibt - das läßt sich ebenfalls nur wenig verbessern.

Der Punkt Motorsauberkeit läßt sich zwar durch Substanzen mit detergierender und dispergierender Wirkung verbessern, hängt aber auch stark vom Grundöl ab. Genau wie auch die Elastomerverträglichkeit. Z. B. lassen Mineralöle mit hohem Aromaten-Anteil Elastomere aus NBR und auch ACM zunächst stark aufquellen und anschließend verspröden.

Solchen aus FPM können dagegen nur bestimmte Ester-Typen und eine hohe Menge bestimmter Amin-Verbindungen etwas anhaben - letzteres durch eine katalysierte Nachreaktion des Fluorkautschuks.

Was stark von der Additivierung abhängt, ist der Korrosionsschutz, da sowohl mineralische wie auch synthetische Grundöle von Hause aus nur einen sehr geringen Korrosionsschutz haben. Das muß ausserdem auch noch auf im Öl enthaltenen, sauer wirkenden Substanzen abgestimmt werden - Verschleißschutz-Additive wirken fast alle sauer. Allerdings darf man die nicht zu stark neutralisieren, sondern soll nur deren Aggressivität gemildert werden.

Die Verschleißschutz-Wirkung unter Mischreibungsbedingungen (nur da braucht man die) einerseits und der Korrosionschutz andererseits, muß deshalb sehr genau aufeinander abgestimmt sein. Nachträglich einen Zusatz ins Öl geben, welcher entweder nur sauer oder nur basisch wirkt, ist deshalb keine gute Idee - wird aber leider sehr oft von den Kunden gemacht. Deshalb sollte so etwas am besten überhaupt nicht im Handel angeboten werden. Nur wissen viele Anbieter von Zusätzen halt selber nicht, was sie da eigentlich genau verkaufen.

Woran man erkennt, ob und was genau ein Motoröl taugt? Entsprechende Kenntnisse und Erfahrungen vorausgesetzt, wenn man sich die genaue Zusammensetzung von dem anschaut. Und wenn man das daran nicht erkennt (weil die nötigen Kenntnisse dafür fehlen), muss man das eben aufwenig testen.

Die Viskositäts-Klasse sagt genau wie auch die vorhanden Freigaben jedenfalls nur bedingt etwas über ein Motorenöl aus. Genau genommen nur, dass die jeweils geforderten Minimum-Anforderungen erfüllt sind - mehr sagt das nicht aus.

Und eins mit neueren Normen oder Freigaben, muss nicht zwangsweise besser sein, als eins mit älteren. Z. B. was die neuen nach den ACEA "C"-Normen betrifft, so sind die in der Praxis eher schlechter, als die älteren.

Z. B. zusätzl. zu A3/B4 noch C3 bedeutet, dass es sich um ein "mid-SAPS" handelt. Also so eins, wo gegenüber der A3/B4 noch niedrigere Limits für Sulfat-Asche, Phosphor- u. Schwefel-Gehalt gelten - wodurch es von Hause aus schwieriger ist, ein wirklich leistungsfähiges Öl zu formulieren.

Ob Anforderungen haushoch übertroffen, oder die MIN-Anforderungen gerade so erfüllt werden, kann der Kunde einer Freigabe aber halt nicht entnehmen.

Zitat:

@Rothmanns schrieb am 18. September 2016 um 08:22:43 Uhr:


.....

Daraus folgt für mich: Motoröl nehmen, welches nichts anderes als PAO im Ölanteil enthält.

Zitat:

@LDK-ZX40 schrieb am 17. September 2016 um 22:49:07 Uhr:


@Foxstream
Ich verstehe deine Gedanken, ein kleiner Motor hat wenig Leistungsreserven und muss dann wahrscheinlich immer an seiner Leistungsgrenze arbeiten.....
Nur ob das mischen dem Motor wirklich viel bringt ist dann aber wahrscheinlich eher so eine Art Bauchgefühl oder bemerkst du auch einen Unterschied im Alltagsbetrieb?
Wirst ja wahrscheinlich einen Vergleich haben, da du ja sicherlich auch schon nur eine Sorte Öl alleine gefahren hast oder?

Natürlich Bauchgefühl

das heißt aber noch lange nicht das es deswegen schlechter sein muß.

Aber ob das unbedingte Festhalten an irgendwelche Herstellerfreigaben in völligem Kadavergehorsam

immer das Optimum für den Motor darstellt

wage ich zu bezweifeln.

Ja mit dem Werksöl keine Ahnung was das war

lief er so rau und kratzig wie danach nie wieder.

Mischen kann muß aber nicht.

Zu glauben ein 5w30 low SAPS LL stellt das absolute Optimum für einen 500+ PS Boliden

dar nur weil der Hersteller nichts anderes freigegeben hat

kommt mir allerding etwas einfältig vor.

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