Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
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Zitat:
Original geschrieben von franz_99
Also der Wagen hat einen FAP (Dieselpartikelfilter bei Citr.)
Laut Wartungsheit ist folgendes freigegeben:
(beim HDI)10w40 ACEA: B3, API CF
und 5w-40 ACEA: A3/B3/B4 API SL/CFmfg franz
Damit wäre Dein Öl wohl freigegeben. Interessant, dass Citroen so lasche Vorgaben macht. Wenn Du Dich eng an diese Vorgabe halten möchtest, nimmst Du beim nächsten Mal das Fuchs/Meguin/Liqui Moly 5w-40 aus aus diesem Thread, ansonsten, noch etwas besser, Mobil 1 0w-40.
Zitat:
Original geschrieben von franz_99
... kennt jemand "5W40 Emperio"?
Der Begriff "Emperio" sagt mir auch nichts. Ich kenne aber ein 5W-40er von der niederländischen Kroon-Oil aus deren "Emperol"-Serie. Könnte es sein, dass Du dieses gemeint hast? Also konkret dieses hier?:
http://www.kroon-oil.com/.../produktkatalog.php?prodid=75&%3Bm=desc
Sollte es sich um dieses handeln, mußt Du Dich weder um den Motor noch um den Rußpartikel-Filter sorgen. Das ist sogar ein sehr gutes.
Ist zwar kein spezielles "low SAPS", prozentualer Aschegehalt von dem ist aber trotzdem nicht sehr hoch. Mit diesem dürfte in der Praxis nicht nur nicht mehr, sondern im Gegenteil weniger Asche im Filter landen, als mit den meisten dieser "low SAPS"-Öle. Weil der Motor mit diesem einen recht niedrigen Ölverbrauch haben wird und das mit diesem auch sehr lange so bleiben wird.
Am wenigsten Asche produziert nämlich immer noch das Öl, welches erst gar nicht mitverbrannt wird! 😉
Gruß
P. S. Wenn Du die Online-Produktberatung von Kroon-Oil benutzt, sollte bei Deinem als erste Empfehlung auch genau dieses Motoröl kommen!
Habe das gerade mal gemacht. Sieht dann genau so aus:
http://www.kroon-oil.com/.../produktberatung.php?...
Wäre für Deinen aus dem Kroon-Oil-Programm auch meine Empf. gewesen.
@Sterndocktor :
Es ist folgende Frage aufgetaucht:
Du verwendest die Bezeichnung kinetische Viskosität, wo andernorts die Bezeichnung kinematische Viskosität fällt, bei gleicher Einheit. Hat das einen speziellen Hintergrund, ist das Überzeugung oder ...?
Es wäre schön, wenn Du mich diesbezüglich aufklären könntest.
Danke und Grüße
Korrekt heißt das natürlich "kinematische Viskosität". Nur kürzt man Begriffe, mit denen man dauernd zu tun hat, gerne ab. Meistens schreibe ich da nur "kin. Visko".
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Danke nochmal an alle.
Tut mir leid wegen dem fehler.
Ich hab zwar von Kroon noch nie was gehört, aber wenn das meine Werkstatt einfüllt, wirds schon passen ;-), hier wurde das ja auch bestätigt. Danke
Das das Öl Vollsyntetic ist, und nochdazu ein sehr gutes Markenöl beruigt mich ;-)
Also muss ich nicht die Werkstatt wechseln.
Danke an alle für eure Hilfe
mfg franz
Zitat:
Original geschrieben von Sir Donald
***
*** Nur wie sie in einem Gutachten erklären wollen das ein Öl den Schaden verursacht hat das in allen Belangen Welten besser ist als das Eigene wäre mal interessant.***
***
Das ist ja gerade das Thema, auf das ich versuchte aufmerksam zu machen. Ein Öl kann so gut sein, wie es will - wenn es keine Herstellerfreigabe hat, ist es Essig mit Garantie im Falle des Falles. Und der Hersteller muss in dem Fall auch nicht nachweisen, das es das Öl war/nicht war - wenn der Kunde sich nicht an die Vorgaben hält.
Der Hersteller wird (wenn sich der Aufwand lohnt - meist sind die Analysen bei solchen "Brot- und Buttermotoren" teurer, als ein Ersatzmotor) die Garantie ablehen wenn er feststellt das ein Öl gefahren wurde, das nicht seinen Spezifikationen entspricht.
Da Sterndocktor vom Fach (und vom Stern 😉) ist, kann er ja vielleicht mal erklären was passiert, wenn ein V12 das Handtuch wirft und Mercedes feststellt, dass das Öl nicht seiner Herstellerfreigabe entspricht... Bedanken werden sie sich sicher nicht beim Kunden, das er schlauer war als die Ingenieure und das beste für seinen Motor wollte...
Mfg
Zitat:
...wenn ein V12 das Handtuch wirft und Mercedes feststellt, dass das Öl nicht seiner Herstellerfreigabe entspricht... Bedanken werden sie sich sicher nicht beim Kunden, das er schlauer war als die Ingenieure und das beste für seinen Motor wollte...
Das schlimmste dabei ist, daß viele tolle Mercedes-Vertragswerkstätten oder Niederlassungen nicht der Herstellerfreigabe entsprechendes Öl in V12 Motoren einfüllen und - wenn es dem Kunden auffällt - mit blöden Ausreden kommt und "ja, das ist schon ok das Öl (5W30) - das reicht", usw... 😠
Bei seltenen Motoren sind die Werkstätten so etwas von Ahnungslos und haben auch keine Motivation, mal in die bekannten Freigabeblätter zu schauen und gewissenhaft zu lesen - eigentlich steht da ja alles drin. 😠
Kostet ja nix, so ein 7,3L V12 von AMG... 😉
Zitat:
Original geschrieben von franz_99
Jetzt hab ich selbst noch eine Frage, kann man in ein äleres Fahrzeug (Jaguar XJ Bj. ab 1980) auch Vollsynetic reingeben, oder kann da etwas passieren? Ich meine, wenn ich den Wagen gebraucht kaufe, und zuvor nur mit Mineralischem Öl gefahren wurde?
Danke für eure antworten
mfg franz
Hallo,
von Franz zu Franz: Ich habe im Frühjahr in meinen SL 230 vom Baujahr 1964 das Megol 5W-40 vollsynth. eingefüllt, vorher die Prozedur mit LM Motorclean gemacht.
Resultat: ist dicht, läuft deutlich runder, leiser, elastischer, hat mehr Durchzug im unteren Drehzahlbereich - durch freie Kolbenringe ? Über den Ölverbrauch kann ich nach erst 1000 km noch nichts sagen - dürfte aber gefühlsmäßig gesunken sein.
Sterndock. hat einmal geschrieben, das nur Motoren von vor 1960 spezielle Öle benötigen.
Also keine Sorge und einfach machen.
Grüsse Franz
Zitat:
Original geschrieben von boborola
Das schlimmste dabei ist, daß viele tolle Mercedes-Vertragswerkstätten oder Niederlassungen nicht der Herstellerfreigabe entsprechendes Öl in V12 Motoren einfüllen und - wenn es dem Kunden auffällt - mit blöden Ausreden kommt und "ja, das ist schon ok das Öl (5W30) - das reicht", usw... 😠
Bei seltenen Motoren sind die Werkstätten so etwas von Ahnungslos und haben auch keine Motivation, mal in die bekannten Freigabeblätter zu schauen und gewissenhaft zu lesen - eigentlich steht da ja alles drin. 😠Kostet ja nix, so ein 7,3L V12 von AMG... 😉
Tja, das ist dann aber nicht das Problem des Herstellers und seiner gemachten Vorgaben, sondern, wie du es ja richtig sagst, das der zu bequemen Händler/Werkstattmeister. Aber diese Problematik zieht sich durch alle Marken und Klassen...
Zitat:
Original geschrieben von boborola
Das schlimmste dabei ist, daß viele tolle Mercedes-Vertragswerkstätten oder Niederlassungen nicht der Herstellerfreigabe entsprechendes Öl in V12 Motoren einfüllen
Bei MB ist das mit den Motorenölen doch eigentlich noch ganz simpel. Mich wundert eh nichts mehr, seit mir die Vertragswerkstatt VW-LL2 Öl (503.00) in den Audi kippen wollte, für den ein 503.01 gefordert wird. Und das beste (Zitate):
"LL2 Öl ersetzt LL" und "Wir haben gar kein anderes, das nehmen wir für alle LL Motoren". Gut, dass ich mein eigenes Öl dabei hatte.
Mein erster Gedanke war: Wenn ich jetzt angemessen reagiere, nach wievielen Jahren komme ich bei guter Führung wieder raus?
Da ich in dieser Frage vom Fach bin, würde ich sagen, daß das von deiner Sozialprognose und deiner Führung in der JVA abhängt. Unter Berücksichtigung deines Verhalten hier mitunter seh ich da eher schwarz...
😁 😁 😁
Zitat:
Original geschrieben von franz_99
Danke nochmal an alle.
Tut mir leid wegen dem fehler.
Ich hab zwar von Kroon noch nie was gehört, aber wenn das meine Werkstatt einfüllt, wirds schon passen ;-), hier wurde das ja auch bestätigt. Danke
Das das Öl Vollsyntetic ist, und nochdazu ein sehr gutes Markenöl beruigt mich ;-)
Also muss ich nicht die Werkstatt wechseln.Danke an alle für eure Hilfe
mfg franz
oder du nimmst das nächste mal aral super tronic 0w40 .das ist dann auch low saps und bist auf der ganz sicheren seite.
Zitat:
Original geschrieben von lmclehmann
Da Sterndocktor vom Fach (und vom Stern 😉) ist, kann er ja vielleicht mal erklären was passiert, wenn ein V12 das Handtuch wirft und Mercedes feststellt, dass das Öl nicht seiner Herstellerfreigabe entspricht...
Tritt ein Schaden auf, wo sich der Verdacht aufdrängt, dass das am Öl oder Sprit gelegen hat, oder es handelt sich um einen höchst ungewöhnlichen Schaden, dann schicken wir entweder jemanden hin der sich das vor Ort anschaut, oder der Motor kommt zu uns - inkl. einer Öl- u. Spritprobe.
Und da gehts dann NICHT darum, einen Grund zu finden, um die Garantie o. Kulanz abzulehnen, sondern wollen wir ganz einfach wissen, warum der Schaden wirklich entstanden ist.
Kann der Kunde nichts dafür u. ist das Fahrzeug nicht gerade schon 10 Jahre alt, dann sind wir da sehr kulant. Das gilt auch für den Fall, wenn die Werkstatt ein ungeeignetes Motoröl verwendet hat u. der Schaden dadurch entstanden ist. Da kann der Kunde ja auch nichts dafür, sondern wird man dann ein ernstes Gespräch mit dem betr. Werkstattleiter führen müssen (was aber beides nur dann zutrifft, wenn es sich um eine MB-Vertragswerkstatt gehandelt hat).
Z. B. weiß jede MB-Werkstatt ganz genau, dass für die AMGs auch beim Service nichts anderes als das 0W-40er o. 5W-50er M1 verwendet werden darf. Trotzdem fahren nach wie vor viele AMG-Motoren durch die Gegend, wo eben keins von diesen im Motor ist - weil viele Werkstätten auch bei diesen einfach das Öl einfüllen, welches sie auch bei den anderen Motoren verwenden. Ist dann meistens ein XW-30er nach Blatt 229.3 o. 229.5. Das sind dann zwar schon ganz gute Öle, aber eben für die AMGs trotzdem nicht freigegeben!
Beispiel aus der Praxis, wo es auch bei uns intern zu Diskussionen kommt (ist kein erfundenes, sondern ein reelles Beispiel):
Bei einem 2,7L-CDI, also dem 5Zylinder, war bei einem Kolben ein Loch im Kolbenboden. In der Spritprobe war eine ordentliche Ladung Otto-Sprit enthalten. Die meisten anderen Hersteller hätten wahrscheinlich alleine deshalb schon jegliche Kulanz- oder Garantie-Leistung abgelehnt.
In diesem Fall war es aber so, dass genau an der Stelle, wo das Loch im Kolbenboden war, ein Lunker (eine Luftblase) im Material war. Da gibt es dann zwar auch bei uns Leute, die dann trotzdem noch wissen wollen, ob der Lunker auch mit DIN-Diesel (ohne den Benzin-Anteil) durchgebrochen wäre. Und obwohl das ohne Falschbetankung höchstwahrscheinlich trotz dem Lunker nie passiert wäre, gabs dann letztlich doch volle Kulanz. Materialfehler bleibt Materialfehler und ist unsere Schuld und nicht die des Kunden - fertig!
Diskussionen gabs bei diesem Fall aber leider auch bei uns. Das sind dann solche Momente, wo ich mich immer nach der Zeit sehne, wo unser Konzern noch ein rein "ingenieurgetriebenes" Unternehmen war und die Kaufleute noch nichts zu melden hatten (zumindest nicht bei solchen Dingen)!
Seit einiger Zeit läuft bei uns aber wieder alles in die richtige Richtung. Bemerkt man schon alleine daran, dass ich immer seltener mit dicken Ordnern nach irgendwelchen Leuten werfen muß. 😉
Läßt man die Zulieferer wieder Geld verdienen, dann liefern die auch keine Kolben mehr mit Lunkern!
Grüße
P. S. EDIT: Bei einem Schaden der NICHTS mit dem Motoröl zu tun hat (wie z. b. im geschilderten Beispiel), würde es dann auch keine Rolle spielen (was Garantie u. Kulanz betrifft), wenn ein nicht freigegebenes Öl im Motor gewesen wäre. Zumindest ist das bei MB so!
Motor-GAU durch mißachten der Öl-Freigabe
@Sterndocktor
Der Kundenfreundlichkeit bei Mercedes in allen Ehren...aber steht da nicht auch das Kalkül dahinter, das ein Imageschaden durch gestorbene Motoren schwerer wiegt und wesentlich teurer ist, als einen neuen Motor rauszurutschen? Ich schätze mal, das ein V12 für Mercedes um die 10000 Euro kostet - das sind je nach Ausstattung ca. 5...10% vom Fahrzeuglistenpreis...
Ich meine das Thema Öl kann ja auch ins andere extrem Umschlagen und jemand haut sich aus Unwissenheit (oder warum auch immer) ein 15W-irgendwas rein... Ob der Hersteller da in jeder Hinsicht Kulanz zeigt? Egal wer den Fehler verursacht (die Werkstatt oder der Kunde) - ein Verstoß gegen die Öl-Freigabe ist für die Garantieabwicklung ein heikles Thema...
Wohingegen es natürlich Sinn macht, der eigentlichen Ursache des Motor-GAU auf die Spur zu kommen. Ein aus Kundenhand stammender Motor ist für den Hersteller schließlich echt Goldwert...