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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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Bei meinem Dai ist die Ablassschraube für das Getriebeöl auch am tiefsten Punkt des Getriebes. Da kommt auch fast alles heraus, was reingefüllt wurde

Zitat:

Original geschrieben von meistermeier

hat schon mal einer bei http://www.motoroel-direkt.de/ bestellt und den altölabholservice benutzt?

http://www.motoroel-direkt.de/altoelentsorgung.html

ob die auch wegen 10 liter kommen . :confused:

Willst Du schon wieder Öl kaufen? :D

Delti hat auch einen Ebayshop "Autoteilemeile" und ja das funktioniert. Die (GLS) kommen auch wegen vier Litern. Vorher bekommt man Verpackungsmaterial.

Zitat:

@ DeathAndPain

Guckst du siehst du würde ich sagen, und hör endlich auf, alles als Spekulation zu bezeichnen.

 

es ist nun mal so:

  1. Verkokung entsteht in erster Linie durch das verbrennen von Additiven (vor allem VI-Verbesserer)
  2. ein gutes Grundöl hat bessere Hitzeeigenschaften und schützt damit auch die Additivierung (fängt beim besseren Abwärmeverhalten an und hört bei der generellen Hitzebeständigkeit auf, siehe dazu PAO-HC zb)
  3. aha, wenn du 380+ am Kolben hast und das Öl da in Kontakt kommt wohin geht die Wärme dann… probier es mal, dreh die Herdplatte auf und lehr Wasser drauf und dann siehst du was da passiert sofern die 100° auf der Platte erreicht sind. 
  4. Im übrigen kommt das Öl auch an Stellen wo die Temperaturen weit höher sein können, Turbo z.B.(hier können Temp. am Lager um die 600-700° entstehen edit: vor allem bei den High Pressure, bei den Mid- und Low Pressure bist du etwas Kühler, doch auch sicherlich bei über 400°), der will ja auch geschmiert (gelagert) sein.

    • was ist da spekulativ dran, zu sehen wo Schlamm (Ablagerungen) entstehen und wo nicht?
    • wenn du das an der Viskosität festmachst (was wie erwähnt und sichtbar Mumpiz ist) – hier geht es um die verwendeten Grundöle (Klassen HC, PAO, Mischungen) und nicht um die Visko. Die wird durch die VI Verbesserer erreicht, aber je besser das Grundöl, desto weniger VI Verbesserer sind nötig – das ist richtig. 
    • klar wird man derartige Betriebsbedingungen vermeiden, aber der Test ist ja auch dazu ausgelegt die Öle an die Grenzen zu bringen, sonst gehts ja nicht und man sieht auch nix.Unter Betriebsbedingungen fließt das Öl und du hast auch mehr drin als in den Kolben passen, d.h. die verbrannten Bestandteile, werden optimalerweise in Schwebe gehalten und "verdünnt". Oder warum glaubst du das ein Öl unter anderem verschleißt?
    • Welches Additivpacket Verwendung findet ergibt sich aus den Normen (Low Saps zu A3/B3/B4 z.B)

 

aber stimmt man muss schon schaun, dann ist es nur mehr halb so spekulativ

 

 

 

 

Im Brennraum haben wir auch 1000°c und trotzdem schmilzt und nicht der Motor!

Es ist nicht nur eine Frage der Temperatur, sonder auch von der Dauer und den Wärmeübergangskoeffizienten. Am besten fährst ein Mineralisches Einbereichsöl, da sind keine VI-Verbesserer drin.

Der Provaider hat schon irgendwie Recht, denn wenn man relativ schnell mit einer Flamme über die Finger geht, verkokeln die ja auch nicht sofort...

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

Im Brennraum haben wir auch 1000°c und trotzdem schmilzt und nicht der Motor!

Es ist nicht nur eine Frage der Temperatur, sonder auch von der Dauer und den Wärmeübergangskoeffizienten. Am besten fährst ein Mineralisches Einbereichsöl, da sind keine VI-Verbesserer drin.

Das Oel erleidet Kontakttemperaturen in an den Kolbenringen von 250-350 Grad Celsius je nach Gasfuss..

Man kann sehr stark davon ausgehen dass sich bei den Oelen wo diese Oelkohle entsteht sich sogenannte piston deposits bilden (Kolbenablagerungen)

5w30 Oele sind ja die am staerksten legierten... Da sind ein haufen von chmischen Gruppen drin die dann irgendwann unkontrolliert mit sich selber reagieren...

Haette man ein reines PAO-Oel mit C-H-Ketten wuerde dass an sich einfach oxidieren nahezu vollstaendig zu co2...

VI-Verbesserer sind meistens Acrylate also sehr unstabile verbindungen..

Die gehen schon oberhalb 200 kaputt und noch viel extremer ist es im saueren..

Faellt die Basezahl gegen 0 wuerde ich mit Acrylaten sehr vorsichtig sein..

gruss

am 1. Juli 2013 um 14:01

Zitat:

Original geschrieben von B207L

Verkokung entsteht in erster Linie durch das verbrennen von Additiven (vor allem VI-Verbesserer)

Und das weißt Du woher? Ich denke, dass die Verkokungsgefahr bei einem ollen 15W-40-Mineralöl viel höher ist als bei einem modernen 0W-40, obwohl die mit VI-Verbesserern zu überbrückende Viskositätsspanne viel geringer ist.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

ein gutes Grundöl hat bessere Hitzeeigenschaften und schützt damit auch die Additivierung (fängt beim besseren Abwärmeverhalten an und hört bei der generellen Hitzebeständigkeit auf, siehe dazu PAO-HC zb)

Wie soll das Grundöl die darin gelösten oder gar nur emulgierten Additive schützen, so ein Unfug! Klar ist ein besseres Grundöl selber hitzebeständiger; das mag durchaus auch einige der optischen Erkenntnisse jenes Tests erklären. Auf die Additive aber kann es nicht aufpassen. Die müssen schon selber schauen, dass sie nicht abrauchen.

Allenfalls kann ich Dir beim Abwärmeverhalten im Sinne von Wärmetransport- und -leitfähigkeit folgen, dass also ein besseres Grundöl die Wärme besser von den heißen Motorteilen ableitet und so den Motor kühler hält, womöglich auch selber kühler bleibt, weil es die Wärme schneller wieder abgeben kann. Das aber führt allenfalls dazu, dass das Motoröl weniger heiß wird, also erst recht nicht die absurden Bedingungen dieses Tests erreicht - und durch diese Hintertür auch seine Additive davor schützt.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

aha, wenn du 380+ am Kolben hast und das Öl da in Kontakt kommt wohin geht die Wärme dann…

In das Öl, das dort aber nur mit, sagen wir, den vom Auto gemessenen 100°C ankommt und kontinuierlich fließt. Durch die Berührung beider Komponenten (Öl und Kolben) wird der Kolben gekühlt und das Öl erwärmt. Da das Öl aber ständig in Bewegung ist, berühren die gleichen Öltröpfchen (wenn wir uns das Öl modellhaft mal aus Tröpfchen aufgebaut vorstellen) nur für einen kurzen Augenblick den Kolben. In diesem Augenblick erwärmen sie sich, aber die Zeit reicht keinesfalls, um volle Kolbentemperatur anzunehmen.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

probier es mal, dreh die Herdplatte auf und lehr Wasser drauf und dann siehst du was da passiert sofern die 100° auf der Platte erreicht sind…

Das Wasser würde in diesem Falle auf der Herdplatte verbleiben und daher Zeit haben, deren Temperatur anzunehmen. Tatsächlich beginnen die Tröpfchen auf der Platte zu tanzen, weil ihre Unterseite verdampft und sich dabei ausdehnt (Kochplatten werden bis zu 600°C heiß). Dieses Verhalten von Wasser, das schon bei 100°C siedet und bei Normaldruck nicht oberhalb von 100°C in flüssigem Zustand vorhanden sein kann, hat mit Motoröl aber herzlich wenig zu tun.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

Im übrigen kommt das Öl auch an Stellen wo die Temperaturen weit höher sein können, Turbo z.B.(hier können Temp. am Lager um die 600-700° entstehen), der will ja auch geschmiert sein.

Richtig, und gerade dort ist das kontinuierliche Fließen so wichtig. Was andernfalls passiert, kannst Du sehr schön erleben, wenn Du Deinen Turbo auf der Autobahn mal so richtig schön heiß fährst und dann noch während der Vollgasfahrt abrupt den Motor abstellst und mit ausgeschaltetem Motor (und dadurch auch ausgeschalteter Ölpumpe) zum nächsten Parkplatz rollst. In diesem Falle herrschen in Deinem Turbo tatsächlich Zustände vor, die diesem Test ähnlich sind, und das Ergebnis wirst Du wahrscheinlich auch bald unfreiwillig merken.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

was ist da spekulativ dran, zu sehen wo Schlamm (Ablagerungen) entstehen und wo nicht?

Bei welchen Autos, die mit modernen Motorölen (sagen wir mal vereinfachend: alles, was 0W-x oder 5W-x ist) gefahren werden und bei denen regelmäßig ölgewechselt wird, siehst Du denn solche Schlammablagerungen? Wenn Du Dir mal die Motorfotos anschaust, die hier im Thread über die Jahre gepostet wurden, dann waren die mit den dreckigen Motoren immer solche, deren Ölwechsel gemacht wurden wie bei jenem Astra, von dem gerade dieser Tage die Rede war. Derweil werden auch Fotos von Autos gepostet, bei denen ordentlich ölgewechselt wird, und da kannst Du die auf dem Metall verbliebenen Schlieren mit einem Küchentuch wegwischen, so sauber sind die!

Zitat:

Original geschrieben von B207L

wenn du das an der Viskosität festmachst (was wie erwähnt und sichtbar Mumpiz ist) – hier geht es um die verwendeten Grundöle (Klassen HC, PAO, Mischungen) und nicht um die Visko. Die wird durch die VI Verbesserer erreicht, aber je besser das Grundöl, desto weniger VI Verbesserer sind nötig – das ist richtig.

Das ist die eine Seite der Medaille. Die andere besteht aber in der zu überbrückenden Viskositätsspanne. Bei derselben Grundölgüte werde ich für ein 15W-40 aus offensichtlichen Gründen weniger VI-Verbesserer benötigen als für ein 0W-40.

Tatsächlich stößt man hier ja auch an die Grenzen des Machbaren. Ich denke schon, dass mit entsprechend radikalem Einsatz von VI-Verbesserern auch ein 0W-60 machbar wäre. Sowas produziert aber keiner, denn wenn ein zu großer prozentualer Anteil des Öls aus VI-Verbesserern besteht, dann ist der Anteil jener Substanzen, die für die ganzen anderen wichtigen Eigenschaften des Öls zuständig sind (d.h. Grundöl und die übrigen Additive), zu gering. Das "Öl" hat dann zwar die richtige Viskosität, taugt aber ansonsten nichts mehr. Nicht ohne Grund haben alle 0W-40 sehr hochwertige Grundöle (PAO oder zumindest sehr gute HC), damit man den Anteil der VI-Verbesserer noch in Grenzen halten kann.

Zitat:

Original geschrieben von B207L

klar wird man derartige Betriebsbedingungen vermeiden, aber der Test ist ja dazu ausgelegt die Öle an die Grenzen zu bringen

Diese Grenzen werden aber so deutlich überschritten, dass die Praxisrelevanz dabei den Bach runtergeht. Was interessiert es mich, wenn mein Öl unter Betriebsbedingungen versagt, denen es in einem realen Automotor niemals ausgesetzt sein wird?

Zitat:

Original geschrieben von B207L

Welches Additivpacket Verwendung findet ergibt sich aus den Normen (Low Saps zu A3/B3/B4 z.B)

Deswegen wurde das LL3-Additivpaket in dem AMS-Test ja kürzlich auch mit 30 Punkten bewertet, während die anderen nur 24 Punkte in dieser Disziplin erhielten. Weil alle gleich sind. Alles klar.

Sicherlich gibt es nur eine überschaubare Anzahl Additivpakete, und nicht jeder Motorölhersteller kocht da sein eigenes Süppchen. Das Gegenteil, dass alle Öle mit denselben Normen gleich wären, stimmt aber ebenso wenig.

Ablagerungen an den Ringen gibt es nur, wenn das Öl schrott ist. Solange genügend Detergents und Dispergents im Öl sind wird das abgelöst. Ablagerungen oben auf den Kolben liegen am hohen Ölverbrauch, sind aber nicht so schlimm solange sie keine Glühzündungen machen.

Die Kolbensaubekeit wird bei den Freigaben getestet und Bewertet, die Porsche A40 ist da z.b. anspruchsvoller als andere.

Das ist beim 0W-20 u.a. ein Vorteil, dass auf VI-Verbesserer praktisch verzichtet werden kann. Zu Erreichung der Viskositätsspanne sind hier keine oder allenfalls geringfügige Zusätze notwending. ;)

interessante Ölwerbung:

http://www.youtube.com/watch?v=W3HM1bQzubw

Hab ich hier auf MT entdeckt, wollte ich euch nicht vorenthalten.

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain

Zitat:

Original geschrieben von HaroldF

Na ja, diesem Moter würde ich auch kein Mobil 1 mehr spendieren. Da würde man mit einem sehr guten Öl einen noch gut laufenden Motor in kürzester Zeit zerstören.

Hm, wenn dieser Motor noch sehr gut laufen würde, wäre er dann geöffnet? Den Aufwand treibt man ja nicht zum Spaß. Und wenn man ihn schon offen hat, dann kann man ihn auch so reinigen, dass ein gutes Öl ihn hinterher nicht mehr vernichtet. Ob die alte Gurke den Aufwand noch wert ist steht auf einem anderen Blatt.

Ich habe es schon erlebt, dass ein Kollege, der es nicht sehr gut meinte mit seinem Opel Vectra (nur billigstes Öl, lange Intervalle) seine Meinung doch einmal änderte und seinem Automotor ein Spitzenöl spendierte. Die Reingungszusätze in diesem sorgten dafür, dass der angesammelte Koksdreck sich zu schnell ablöste und die Schmierbohrungen zusetzte. Der Motor war aufgrund der mangelden Schmierung danach ein Totalschaden. Die innere Motorreinigung sollte man nur von einem Fachbetrieb durchführen lassen. Da hat man ggf. auch Garantie.

Zitat:

Original geschrieben von Provaider

interessante Ölwerbung:

http://www.youtube.com/watch?v=W3HM1bQzubw

Hab ich hier auf MT entdeckt, wollte ich euch nicht vorenthalten.

Was für ein Aufwand für ein "bisschen" Ölwerbung. Typisch amerikanisch.

Viel effektiver hat das Mobil gemacht. Bei fast jedem Servisstützpunkt mit Mobil als Partner konnte man Glasröhrchen, gefüllt mit unterschiedlichem Öl und Stahlkugel gefüllt, sehen und testen: "bei welchem Öl geht die Stahlkugel schneller nach unten ......." und je schneller, umso besser das Öl, weil die Schmierpunkte im Motor schneller erreicht werden. Die Additive im Öl lassen sich leider nicht so einfach erklären ..... sind aber das Wichtigste überhaupt in einem guten Motoröl.

am 1. Juli 2013 um 16:58

Aber das würde ja heißen Mobil1 New Live Vi 185 Grundöl vermutlich 3+ sehr viel Vi Verbesserer, Castrol 0w40 Vi 169 Grundöl Pao also gruppe 4 sehr wenig Vi Verbesserer. Dann wäre ja das Castrol in dieser Hinsicht Deutlich besser???

am 1. Juli 2013 um 17:34

Da das unter ging, gerne nochmal, da grad wieder passend...

http://www.motor-talk.de/.../...ine-nette-geschichte-t4249762.html?...

Wenn man sich schon deutsche Gedanken macht, die hätten die Ölmenge nicht auf Milligramm abgewogen, dann frag ich mich wie man Öle durch Ölanalyse vergleichen kann.

Es gibt nie 2 Tkm das gleiche Wetter, den gleiche Verkehr, eine identsiche Fahrweise: Im real life gibt es keinen gleichen Testturn.

Entweder man denkt sich einen synthetischen Belastungstest der wenigstens grob einem realen Longrun entspricht oder man kann über die Ölanalysen genauso mutmaßen wie über den 400°C/1h Test.

kann man das öl im punto bj 96 der schon über 200 tkm runter hat ?

ohne das probleme auftauchen

Liqui Moly 1307 Synthöl High Tech Motoröl 5 W-40

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