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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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am 15. Januar 2012 um 7:26

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

P.S Jetzt habe ich ein wenig auf bobistheoilguy gelesen, vor allem das das M1 beim 335i bereits nach ein paar tsd. km auf ein -w30 Öl "geschert" sein soll??? Da finden die Amis das German Castrol deutlich besser? Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt:confused:

Ist halb richtig ...

Ein Öl mit großer Viskositätsspanne (wie 0W40, 5W50 oder 10W60) bzw. hohem Viskositätsindex VI erreicht diese durch zwei Grundvoraussetzungen:

Zum einen bietet ein gutes (voll)synthetisches Grundöl - z.B. entweder auf Polyalphaolefinbasis (PAO) oder synthetischem Hydrotreatment basierend - schon im Grundzustand einen guten VI.

Des weiteren existieren Additive, die den VI erhöhen. Diese nennt man - welch' Überraschung - VI-Verbesserer (VI-V) ... :D

Die Zugabe von VI-V ist für hohe Viskositätsspannen zwingend erforderlich, weil diese dafür sorgen, daß der VI auch über längere Zeit mit Kraftstoff- und Kondensateintrag recht stabil bleibt. Dummerweise werden diese VI-V aber tatsächlich im Betrieb zerstört - in der Tat hauptsächlich durch Scherwirkung, vor allem in Motoren mit höherer bzw. hoher spezifischer Leistung (ab ca. 75 PS/Liter). Durch die Zerstörung der VI-V sinkt natürlich auch die Viskositätsspanne im Motoröl. Des weiteren kann man VI-V nicht unbegrenzt ins Motoröl einmischen, weil auch die anderen wichtigen Additive ihr Volumen benötigen. Die Tendenz der Ölhersteller ist daher, Grundöle mit möglichst hohem Eigen-VI herzustellen, um die Zugabe an VI-V soweit wie möglich zu begrenzen.

Die Haltbarkeit des VI ist einer der Gründe, warum Öle hoher Viskositätsspanne nicht mit großartig verlängerten Intervallen gefahren werden dürfen. Sie erfüllen nicht die Eigenschaft "stay in grade" (also halbwegs konstanter VI über die Nutzungsdauer). VW schreibt z.B. für alle Motoren einen jährlichen Ölwechsel nach maximal 15.000 km vor, wenn man z.B. ein handelsübliches 0W40 fährt.

Was falsch ist:

Castrol ist nicht "german", sondern "english" ... Castrol gehört (wie auch ARAL) zu BP und mischt die Öle für alle Firmen innerhalb der Vertriebsstruktur an. Ob man jetzt ARAL Supertronic oder Castrol EDGE in 0W40 kauft, ist völlig unerheblich. Und ob Castrol-Öle wirklich länger ihre Viskosität beibehalten, kann man so ohne weiteres nicht bestimmen. Dazu benötigt man Prüfstände, Testmotoren und Chemielabore ...

am 15. Januar 2012 um 7:42

Zitat:

Original geschrieben von tkkg23

Wäre also für eine Meinung zum Total-Öl, im Vergleich zu Mobil 1 oder Meguin sehr dankbar.

Das Ineo ist von den Kennwerten her auf den ersten Blick etwas schlechter als das Meguin ... allerdings kann man die Kennwerte nicht direkt miteinander vergleichen, da seitens Total nicht angegeben wird, nach welchen Prüfnormen die Kennwerte ermittelt wurden (also DIN/ISO oder ASTM). Ganz großes Kino ...

am 15. Januar 2012 um 9:22

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

P.S Jetzt habe ich ein wenig auf bobistheoilguy gelesen, vor allem das das M1 beim 335i bereits nach ein paar tsd. km auf ein -w30 Öl "geschert" sein soll??? Da finden die Amis das German Castrol deutlich besser? Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt:confused:

Die Frage ist, was die Amis unter dem "German Castrol" verstehen. Die Marke allein grenzt das Öl ja nun nicht wirklich ein. Wenn sie z.B. das Mobil 1 New Life 0W-40 mit dem Castrol Edge 5W-30 vergleichen, dann ist letzteres ein Longlife-Öl, das auf besseres Grundöl mit weniger viskositätsspreizenden Additiven setzt. Insofern verliert das Longlife-Öl seine guten Eigenschaften nicht so schnell, hat aber andererseits anfangs auch nicht so gute Eigenschaften zu bieten. Aber das ist ja gerade der Grund, weshalb VW nur bei solch Öl einen Zweijahresturnus erlaubt. Wechselst Du jährlich, dann hast Du beim 0W-40 ein Öl mit zunächst besseren Eigenschaften, das Du ersetzt, bevor seine Eigenschaften nennenswert unter die des Longlifeöls fallen.

Die Amis meinen hier das Castrol 0w-30 mit LL01/MB 229.5 Freigabe also kein Öl mit herabgesetzten Aschengehalt.

Die Daten sind zu unseren Castrol Edge 0w-30/SLX Longtec 0w-30 MB 229.5 ziemlich ident!

Aber das die Öltemperatur jetzt eindeutg höher ist mit dem Mobil 1 als mit dem Castrol ist mir fraglich???

am 15. Januar 2012 um 9:30

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

P.S Jetzt habe ich ein wenig auf bobistheoilguy gelesen, vor allem das das M1 beim 335i bereits nach ein paar tsd. km auf ein -w30 Öl "geschert" sein soll??? Da finden die Amis das German Castrol deutlich besser? Ich bin jetzt ein bisschen verwirrt:confused:

Ist halb richtig ...

Ein Öl mit großer Viskositätsspanne (wie 0W40, 5W50 oder 10W60) bzw. hohem Viskositätsindex VI erreicht diese durch zwei Grundvoraussetzungen:

Zum einen bietet ein gutes (voll)synthetisches Grundöl - z.B. entweder auf Polyalphaolefinbasis (PAO) oder synthetischem Hydrotreatment basierend - schon im Grundzustand einen guten VI.

Des weiteren existieren Additive, die den VI erhöhen. Diese nennt man - welch' Überraschung - VI-Verbesserer (VI-V) ... :D

Die Zugabe von VI-V ist für hohe Viskositätsspannen zwingend erforderlich, weil diese dafür sorgen, daß der VI auch über längere Zeit mit Kraftstoff- und Kondensateintrag recht stabil bleibt. Dummerweise werden diese VI-V aber tatsächlich im Betrieb zerstört - in der Tat hauptsächlich durch Scherwirkung, vor allem in Motoren mit höherer bzw. hoher spezifischer Leistung (ab ca. 75 PS/Liter). Durch die Zerstörung der VI-V sinkt natürlich auch die Viskositätsspanne im Motoröl. Des weiteren kann man VI-V nicht unbegrenzt ins Motoröl einmischen, weil auch die anderen wichtigen Additive ihr Volumen benötigen. Die Tendenz der Ölhersteller ist daher, Grundöle mit möglichst hohem Eigen-VI herzustellen, um die Zugabe an VI-V soweit wie möglich zu begrenzen.

Die Haltbarkeit des VI ist einer der Gründe, warum Öle hoher Viskositätsspanne nicht mit großartig verlängerten Intervallen gefahren werden dürfen. Sie erfüllen nicht die Eigenschaft "stay in grade" (also halbwegs konstanter VI über die Nutzungsdauer). VW schreibt z.B. für alle Motoren einen jährlichen Ölwechsel nach maximal 15.000 km vor, wenn man z.B. ein handelsübliches 0W40 fährt.

Was falsch ist:

Castrol ist nicht "german", sondern "english" ... Castrol gehört (wie auch ARAL) zu BP und mischt die Öle für alle Firmen innerhalb der Vertriebsstruktur an. Ob man jetzt ARAL Supertronic oder Castrol EDGE in 0W40 kauft, ist völlig unerheblich. Und ob Castrol-Öle wirklich länger ihre Viskosität beibehalten, kann man so ohne weiteres nicht bestimmen. Dazu benötigt man Prüfstände, Testmotoren und Chemielabore ...

Hallo JeanLuc69,

danke für die erklärung, es ist mir völlig klar was du geschrieben hast, dass eine große Viskositätsspreizung nur mit zugabe von VI-V möglich ist, jedoch schreiben die Amis das das Castrol 0w-30 fast ein w-40er ist aber "nur" einen VI von 167 hat! das Mobil dagegen ca. 185!

Mit dem Wechseln ist kein Problem, ich wechsle sowieso jedes Jahr, ich werd aber trotzdem beim Mobil bleiben da es mir schon alleine vom Reinhaltevermögen sprich Motorsauberkeit lieber ist als das Castrol! (welche ich immer selbst miterlebe)

Eines ist mir aber am meisten Unklar: Die höhere Öltemperatur(siehe Beitrag oben) beim Mobil???

am 15. Januar 2012 um 11:22

Klingt für mich nach besserer Wärmeleitfähigkeit des Mobil. Es nimmt die Hitze des Motors besser auf: heißeres Öl, kühlerer Motor. (Das Motoröl dient ja auch zur Kühlung des Motors.)

Wenn ein Kühlmittel oder Kühlkörper kalt bleibt, dann ist das in aller Regel ein schlechtes Zeichen. Dann verbleibt die Hitze nämlich in dem Bauteil, das gekühlt werden soll. Das gilt z.B. auch für die Kühlkörper auf Computerprozessoren.

am 15. Januar 2012 um 11:39

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

Eines ist mir aber am meisten Unklar: Die höhere Öltemperatur(siehe Beitrag oben) beim Mobil???

Wenn Du Dich ein wenig mit Wärme- und Stoffübergang beschäftigst (ich mußte es im Studium) wirst Du feststellen, daß ein Wärmetransport Q letztlich einer einfachen Gleichung folgt:

Q = k*A*dT mit A = Austauschfläche, dT = Temperaturdifferenz und k = Koeffizient des Wärmeübergangs

Der k-Faktor ist das entscheidende Kriterium für Wärmetransport. In diesem werden Materialkonstanten (z.B. Wärmeleitfähigkeit), thermischer Zustand zwischen den Medien (z.B. flüssig-flüssig, Verdampfung, fest-gasförmig) und auch die Strömungsmechanik abgebildet. Zur Strömungsmechanik gehört natürlich die Viskosität des strömenden Mediums und der Zustand der Strömung.

Eine halbwegs genaue Berechnung von Vorgängen des Wärmeübergangs läßt sich allerdings nicht über den Daumen errechnen - dafür sind heutzutage aufwändige Simulationen zuständig.

Ich vermute, daß die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Motoröle sich nicht gravierend voneinander unterscheidet. Wohl aber die Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Ich vermute daher weiter, daß im Vergleich die höhere Hochtemperaturviskosität eines Öls dazu führt, daß dieses Öl von den benetzten warmgehenden Stellen etwas langsamer abfließt und dabei über die höhere Verweilzeit eine größere Wärmemenge aufnehmen kann. Wobei es letztlich irrelevant ist, ob der Motor mehr oder weniger Wärme an Öl oder Kühlwasser abgibt, weil der Kühlkreislauf sowieso bedarfsgerecht über Thermostat und Lüfter gesteuert wird.

Ich würde allerdings im Longlife die geringere Öltemperatur bevorzugen (wegen geringerer thermischer Alterung des Öls) ... aber nicht, wenn ich dafür Castrol fahren müßte :D

am 15. Januar 2012 um 11:53

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

Eines ist mir aber am meisten Unklar: Die höhere Öltemperatur(siehe Beitrag oben) beim Mobil???

Wenn Du Dich ein wenig mit Wärme- und Stoffübergang beschäftigst (ich mußte es im Studium) wirst Du feststellen, daß ein Wärmetransport Q letztlich einer einfachen Gleichung folgt:

Q = k*A*dT mit A = Austauschfläche, dT = Temperaturdifferenz und k = Koeffizient des Wärmeübergangs

Der k-Faktor ist das entscheidende Kriterium für Wärmetransport. In diesem werden Materialkonstanten (z.B. Wärmeleitfähigkeit), thermischer Zustand zwischen den Medien (z.B. flüssig-flüssig, Verdampfung, fest-gasförmig) und auch die Strömungsmechanik abgebildet. Zur Strömungsmechanik gehört natürlich die Viskosität des strömenden Mediums und der Zustand der Strömung.

Eine halbwegs genaue Berechnung von Vorgängen des Wärmeübergangs läßt sich allerdings nicht über den Daumen errechnen - dafür sind heutzutage aufwändige Simulationen zuständig.

Ich vermute, daß die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Motoröle sich nicht gravierend voneinander unterscheidet. Wohl aber die Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Ich vermute daher weiter, daß im Vergleich die höhere Hochtemperaturviskosität eines Öls dazu führt, daß dieses Öl von den benetzten warmgehenden Stellen etwas langsamer abfließt und dabei über die höhere Verweilzeit eine größere Wärmemenge aufnehmen kann. Wobei es letztlich irrelevant ist, ob der Motor mehr oder weniger Wärme an Öl oder Kühlwasser abgibt, weil der Kühlkreislauf sowieso bedarfsgerecht über Thermostat und Lüfter gesteuert wird.

Ich würde allerdings im Longlife die geringere Öltemperatur bevorzugen (wegen geringerer thermischer Alterung des Öls) ... aber nicht, wenn ich dafür Castrol fahren müßte :D

Danke für eure Hilfe, dann bin ich mit dem Mobil 1 beruhigt!

Ich habe mir es gedacht dass es nur eine bessere Wärmeaufnahme sein kann und das Mobil soll diese Wärme ja abkönnen ohne einzudicken und zu verkohlen!

Ich habe es anfangs nicht geglaubt aber bereits nach den ersten Tagen nach dem ÖW ist mir beim M1 sofort die höhere Temperatur aufgefallen, über 115C° hat es das Castrol nicht geschafft, das M1 aber sogar bei geringeren Außentemperaturen bei normaler Fahrweise kanpp 120C°

am 15. Januar 2012 um 12:10

Zitat:

Original geschrieben von daniel_T23

Zitat:

Original geschrieben von JeanLuc69

 

Wenn Du Dich ein wenig mit Wärme- und Stoffübergang beschäftigst (ich mußte es im Studium) wirst Du feststellen, daß ein Wärmetransport Q letztlich einer einfachen Gleichung folgt:

Q = k*A*dT mit A = Austauschfläche, dT = Temperaturdifferenz und k = Koeffizient des Wärmeübergangs

Der k-Faktor ist das entscheidende Kriterium für Wärmetransport. In diesem werden Materialkonstanten (z.B. Wärmeleitfähigkeit), thermischer Zustand zwischen den Medien (z.B. flüssig-flüssig, Verdampfung, fest-gasförmig) und auch die Strömungsmechanik abgebildet. Zur Strömungsmechanik gehört natürlich die Viskosität des strömenden Mediums und der Zustand der Strömung.

Eine halbwegs genaue Berechnung von Vorgängen des Wärmeübergangs läßt sich allerdings nicht über den Daumen errechnen - dafür sind heutzutage aufwändige Simulationen zuständig.

Ich vermute, daß die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Motoröle sich nicht gravierend voneinander unterscheidet. Wohl aber die Viskosität bei verschiedenen Temperaturen. Ich vermute daher weiter, daß im Vergleich die höhere Hochtemperaturviskosität eines Öls dazu führt, daß dieses Öl von den benetzten warmgehenden Stellen etwas langsamer abfließt und dabei über die höhere Verweilzeit eine größere Wärmemenge aufnehmen kann. Wobei es letztlich irrelevant ist, ob der Motor mehr oder weniger Wärme an Öl oder Kühlwasser abgibt, weil der Kühlkreislauf sowieso bedarfsgerecht über Thermostat und Lüfter gesteuert wird.

Ich würde allerdings im Longlife die geringere Öltemperatur bevorzugen (wegen geringerer thermischer Alterung des Öls) ... aber nicht, wenn ich dafür Castrol fahren müßte :D

Danke für eure Hilfe, dann bin ich mit dem Mobil 1 beruhigt!

Ich habe mir es gedacht dass es nur eine bessere Wärmeaufnahme sein kann und das Mobil soll diese Wärme ja abkönnen ohne einzudicken und zu verkohlen!

Ich habe es anfangs nicht geglaubt aber bereits nach den ersten Tagen nach dem ÖW ist mir beim M1 sofort die höhere Temperatur aufgefallen, über 115C° hat es das Castrol nicht geschafft, das M1 aber sogar bei geringeren Außentemperaturen bei normaler Fahrweise kanpp 120C°

vllt zu viel reibung? Höhere hitze?

Ich tendiere eher zu einer anderen, schlechteren Wärmekapazität des Öles.

Die schwankt von Mineralöl - synt. Öl zw. 1,8 und 2,2KJ/kgK und auch mit der Temperatur und auch dann noch höher als 2,2.

Die K-werte dagegen bleiben für ein gleiches, geschlossenes mechanisches System wie ein Motor mit Pumpe, Leitungen, Filter und Kühler dieselben.

Höchstens noch die Wärmeleitfähigkeit des Öles zw.0,13 --0,15W/mK schwankt da etwas mit.

 

Daher gibt es insgesamt 2 Möglichkeiten:

a) wie oben genannt, heisst also insgesamt schlechter, weil die abolute Temp.-spitze entscheidet. Das Öl hat eine schlechtere Wärmekapazität, wird also bei gleichen Temp.-verhältnissen heisser. damit auch der Motor. Zwar reden wir hier nur um ein paar Grad, aber was wäre wenn es 30 Grad wären?? Dann hiesse es wohl raus mit dem Öl-oder?

b) die Reibung, vielleicht auch unter den Ölmolekülen, hat sich tatsächlich erhöht, das Öl wird dadurch heisser, was sich dann aber im Benzinverbrauch feststellen lässt.

 

Noch etwas.

Ich habe das noch nie an meinen Autos beobachtet. Vermutlich bist du auch der einzigste, denn sowas höre ich zum esrten Male. Daher guck mal nach ob die nicht 1L zuwenig eingefüllt haben.

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

 

Ich habe das noch nie an meinen Autos beobachtet. Vermutlich bist du auch der einzigste, denn sowas höre ich zum esrten Male. Daher guck mal nach ob die nicht 1L zuwenig eingefüllt haben.

Stellt sich eben auch die Frage ob sie die um 5 Grad veränderte Öltemp überhaupt messen lässt so wie sie gemessen wurde . Da kommen auch viele andere Faktoren hinzu .

Hat man nach dem ÖW exakt die gleiche Aussentemp ? Gleiches Fahrprofil , AB oder Stadt , gleich konstante Geschw. und gleiche konstante Zeit der Geschw. All das sind auch Fakten die berücksichtigt werden müßen .

Habe ich jetzt 1 Minute weniger auf dem Gas gestanden bei 1 nem Grad weniger Aussentemp. und 5 KMH weniger macht das eventuell wieder 2 Grad aus und der Unterschied ist schon gar nicht mehr so groß wie er scheint

Gruß

am 15. Januar 2012 um 13:25

Diese Überlegungen hat er bereits abgedeckt, Hunter. Er hat ganz deutlich gesagt, dass seine Öltemperatur im Mittel um 5 Grad höher ist, über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. Man darf davon ausgehen, dass sich sein Fahrprofil nicht anlässlich des Ölwechsels total verändert hat.

Zitat:

Original geschrieben von DeathAndPain

Diese Überlegungen hat er bereits abgedeckt, Hunter. Er hat ganz deutlich gesagt, dass seine Öltemperatur im Mittel um 5 Grad höher ist, über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet. Man darf davon ausgehen, dass sich sein Fahrprofil nicht anlässlich des Ölwechsels total verändert hat.

Ok da hatte ich wohl was überlesen . Ich will ihm auch nicht unterstellen das es nicht stimmt .

Ich hatte so ne Beobachtung auch mal gemacht als ich bei meinem Toledo von 5W40 Shell helix auf M1 0W40 umgestiegen bin . Es machte ganze 7 Grad aus im Sommer bei annähernd Vollast im Winter jedoch relativierte sich das ganze ein wenig da waren es nur 2 Grad allersings wusste ich da auch die Referrenzwerte vom Shell nicht mehr genau .

am 15. Januar 2012 um 13:35

Zitat:

Original geschrieben von Hunter123

Zitat:

Original geschrieben von flatfour

 

Ich habe das noch nie an meinen Autos beobachtet. Vermutlich bist du auch der einzigste, denn sowas höre ich zum esrten Male. Daher guck mal nach ob die nicht 1L zuwenig eingefüllt haben.

Stellt sich eben auch die Frage ob sie die um 5 Grad veränderte Öltemp überhaupt messen lässt so wie sie gemessen wurde . Da kommen auch viele andere Faktoren hinzu .

Hat man nach dem ÖW exakt die gleiche Aussentemp ? Gleiches Fahrprofil , AB oder Stadt , gleich konstante Geschw. und gleiche konstante Zeit der Geschw. All das sind auch Fakten die berücksichtigt werden müßen .

Habe ich jetzt 1 Minute weniger auf dem Gas gestanden bei 1 nem Grad weniger Aussentemp. und 5 KMH weniger macht das eventuell wieder 2 Grad aus und der Unterschied ist schon gar nicht mehr so groß wie er scheint

Gruß

Hallo Hunter,

ich hab es jetzt nur hier mal geschrieben weil es mir wirklich sofort aufgefallen ist, ich hab aber keinenfalls exakt gleiche Werte wie etwa auf Prüfständen mit gleicher Temperatur, gl. Fahrweise...

Aber mit dem Castrol hat er auf Betriebstemperatur ziemlich genau 110-115C° gehabt jetzt mit dem Mobil 1 ca. 120C° , wobei die Außentemperatur und das Fahrprofil annähernd gleich ist.

Höhere Reibung beim M1 kann ich mir nicht vorstellen, sonst wäre ja auch der Spritverbrauch nach oben gegeangen!

Ein xW40 hat gegenüber einem xW30 bei Betriebstemperatur eine höhere Viskosität was bedeutet das der Öldruck etwas höher ist und ein höherer Druck bedeutet auch eine höhere Temperatur. Sicher nicht der alleinige Grund aber mit Sicherheit ein Parameter für die höhere Temperatur.

am 15. Januar 2012 um 14:15

Zitat:

Original geschrieben von Sir Donald

Ein xW40 hat gegenüber einem xW30 bei Betriebstemperatur eine höhere Viskosität was bedeutet das der Öldruck etwas höher ist und ein höherer Druck bedeutet auch eine höhere Temperatur. Sicher nicht der alleinige Grund aber mit Sicherheit ein Parameter für die höhere Temperatur.

Was "theoretisch" einen höheren Spritverbrauch aber den besseren Motorschutz bewirkt, oder?

Das könnte durchaus ein Grund sein, ich habe jetzt ein bisschen recherchiert und habe gelesen dass z.B das Castrol RS 10w-60 beim Alpina Motor ebenfalls höhere Temperatur verursacht als z.B ein w30/40 Öl

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