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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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am 21. Mai 2004 um 16:17

Hab mir auch so Motor-Innenreiniger gekauft.

Habs am Montag vor dem Ölwechsel so benutzt wie angegeben, hat meiner meinung nach sehr geholfen. Motor läuft viel ruhiger. Bin auf Valvoline 10W40 umgestiegen, hat jemand erfahrungen mit diesem Öl?

Der Innenreiniger war von "fit+safe" und hieß "motor-fit", gibt es da eigentlich ännliche produkte die zu empfehlen sind?

@Sterndoktor: Hallo,

habe mir bereits viele Deiner Informationen und Antworten hier im Thread durchgelesen und zur entgültigen Klarheit möchte ich Dir nun auch eine Frage stellen:

Habe einen Golf IV 1.4 mit LongLife. Meine jährliche Fahrleistung ist ca. 14000km. Der Wagen ist ca. 8 Monate alt. Die bisherige Laufleistung beträgt ca. 9000km. Ist es sinnvoll einen Ölwechsel durchführen zu lassen mit einem Motorreiniger und einem eventuellen Umstieg auf ein Öl mit der VW Norm 50200, damit der Motor geschont wird? Habe nämlich von Anfang an ein ständiges Klopfen des Motors und hoffe mit einem Umstieg, das dieses nicht mehr vorhanden ist.

Vielen Dank für Deine Antwort und Gruß

golfIVneuling

am 23. Mai 2004 um 9:43

Nach erst 9.000km brauchst Du noch keine Motor-Spülung zu machen.

Also einfach das alte Öl ablassen, u. dann ein gutes mit einer 502 00-Freigabe einfüllen. U. dieses dann einmal im Jahr wechseln (optimal wäre dafür jeweils im Spätherbst, bevor es richtig kalt wird).

Was das "klopfen" betrifft. Bist Du Dir da sicher, dass dieses vom Motor selbst kommt? Wann u. wie tritt das auf? Verändert sich die Frequenz mit der Motordrehzahl? Kannst Du noch genauer beschreiben, wie sich dieses anhört.

Grüße

@ Sterndocktor - noch eine Zusatzfrage zum Thema Kraftstoff:

Das Additiv-Paket, das am Ende erst beim Abfüllen in den Tankwagen zugefüllt wird, kann wohl ziemlich wichtig für die Gesamt-Qualität sein, aber auch ein Kostenfaktor sein.

Gibt es hier Qualitätsunterschiede zwischen den bekannten Herstellern? Nachdem Merkmale wie Verringerung von Verbrennungsrückständen und Motorsauberkeit vom Kunden nicht erkennbar sind könnte es naheleigen, dass hier fallweise gespart wird und sich Unterschiede ergeben, auch wenn das Benzin selbst aus derselben Raffinerie stammt.

Danke + Grüße Klaus

@Sterndocktor: Habe in einem anderen Thread gelesen, das es der sogenannte Tacktgeber sein könnte. Wenn der Motor noch kalt ist, dann ist es ein gleichmäßiges Tackern. Wenn der Motor warm ist, dann scheint es leiser zu werden.

Welches Öl mit VW Norm 50200 kannst Du empfehlen? Bietet es wirklich einen deutlichen Verschleissschutz für Motoren gegenüber dem VW Norm 50300-Öl?

Danke für die Antwort.

MfG

golfIVneuling

am 23. Mai 2004 um 17:16

KSch:

Die Gesamt-Qualität des Kraftstoffs, ist immer eine Kombination aus der Qualität des "Grund"-Kraftstoffes, u. des enthaltenen Additiv-Pakets.

Die eigentliche Kraftstoff-Qualität, hängt dabei von der betreffenden Raffinerie ab, aus der dieser stammt, u. der verwendeten Qualitätsstufe (in Deutschland nur Stufe 2 u. 3 beim Ottokraftstoff erlaubt. Beim Diesel gibts eh nur eine), wie ich schon im betr. Beitrag geschrieben hatte.

Und dann halt noch vom verwendeten Additiv-Paket. U. wie ich ebenfalls schon geschr. hatte, stammen diese meistens von BASF. Die BASF-Pakete für Ottokraftstoffe nennen sich z. B. "Keropur", u. die Diesel-Pakete "Keropur DP".

BASF bietet zwar auch maßgeschneiderte Additiv-Pakete für die verschiedenen Marken an. Diese verwenden jedoch meistens die gleichen!

Die Diesel-Kraftstoff-Proben (aus der selben Region), welche ich kürzlich untersucht habe, waren jedenfalls bis auf minimale Abweichungen (welche beim Transport entstehen) identisch. U. bei allen war auch das gleiche Additiv-Paket (von BASF) drin. Waren alle Marken u. auch einige freie Tankstellen aus der Region dabei!

U. auch bei dem von Shell u. Aral/BP waren noch keine "Biokomponenten" (=RME) enthalten, da dies bisher nur in den eigenen Raffinerien von Shell u. ARAL/BP gemacht wird. Bei Shell ist es bisher glaube ich nur die, welche den Berliner Raum beliefert. U. bei ARAL/BP wird das bisher auch nur in den BP-eigenen Raffinerien (in Gelsenkirchen u. Lingen) gemacht.

Um alle deutschen Tankstellen mit Dieselkraftstoff zu beliefern, der 5% RME enthält, würde die aktuelle RME (=Raps-Biodiesel)-Produktion eh nicht ausreichen!

U. bei den Ottokraftstoffen ist das im Prinzip das Gleiche. Heißt: Das die jeweiligen Ottokraftstoffe, in der selben Region, ebenfalls die Gleichen sind. Einzige Ausnahme: Das "V-Power" von Shell, bekommt ein "maßgeschneidertes" Additiv-Paket (das, welches die anderen Marken u. die meisten freien für ihre Ottokraftstoffe verwenden, ist aber auch nicht schlechter)!

golfIVneuling:

Wenns weniger ein "klopfen" u. mehr ein "wummerndes" o. "pochendes" Geräusch ist, dann ist es das!

Was das Motoröl betrifft, so sind da grundsätzlich alle vollsynth. 5W-40er mit einer 502 00-Freigabe empfehlenswert. Viele 5W-40er mit dieser Freigabe sind aber keine vollsynth., sondern "nur" HC-Öle.

Besonders gute vollsynth. 5W-40er, sind z. B. das "Synthoil High Tech" v. Liqui Moly, u. das "8100 X-cess" v. Motul!

Dass, ein ebenfalls vollsynth. Öl mit einem HTHS-Wert von über 4, einen besseren Verschleißschutz als eins mit einem von lediglich 3,0 bietet, ist gar keine Frage!

Besonders problematisch ist, dass die extrem niedrigviskosen VW-LL-Öle nach 503 00, 506 00 u. 506 01, praktisch keine Reserven haben, was eine evtl. Ölverdünnung durch Kraftstoff und/oder Kondenswasser betrifft, wie das z. b. bei häufigem Kurzstreckenbetrieb der Fall ist.

Geht man dann mit einer solchen (noch zusätzlich verdünnten) Ölfüllung z. B. auf die Urlaubsfahrt, kann diese schon die letzte für diesen Motor gewesen sein. Jedenfalls findet aber damit ein erhöhter Verschleiß im Motor statt.

U. ein sehr gutes 5W-40er (wie die empfohlenen), hat halt auch für solche Extremfälle noch Reserven!

Grüße

@Sterndoktor: Zunächst möchte ich mich noch einmal ganz herzlich für Deine schnellen, ausführlichen und fundierten Informationen/Antworten bedanken. Ich bin wirklich begeistert.

Vielleicht kennst Du Dich auch mit den Serviceintervallen bei VW aus. Momentan bin ich noch im LongLife-Intervall, also max. 24 Monate bzw. bis max. 30.000km. Wenn ich jetzt auf das Öl mit der Norm 502.00 umsteige, ändert sich der Ölwechsel auf 12 Monate bzw. 15.000km. Nun meine Frage: Wie sieht es mit dem Inspektionsintervall aus. Muss ich dieses dann auch im 12 Monatsrythmus vornehmen lassen oder findet dieses dann auch weiterhin im 24 Monatasintervall statt, um weiterhin die Mobilitätsgarantie von VW nutzen zu können?

Frage 2: Steigt der Benzinverbrauch nach dem Umstieg auf das Öl der Norm 502.00?

Frage 3: Wie ich aus deinen Statements entnehmen kann, bevorzugts Du auf jeden Fall ein Vollsynthetisches Öl. Stimmt das?

Frage4: Ist ein Öl mit 0W-40 nicht noch besser im Vergleich zu 5W-40 und 0W-30, da dünnflüssiger und höher belastbar oder bietet es einen nicht so hohen Verschleissschutz für den Motor (Finde ich sehr wichtig, das der Motor geschont wird)?

Vielen Dank für Deine Antwort.

Gruß

golfIVneuling

@GolfIVNeuling:

zu 1: Du bist dann auch angehalten, den Ölwechselservice bei VW durchzuführen. Der ist beachtlich günstiger, als eine Inspektion, muss jedoch im Servieheft vermerkt sein.

zu 2: Ja, der kann steigen. Der innere Widerstand im Motor steigt durch den Umstieg über den vollen Temperaturbereich. In wie fern sich das im Alltagsbetrieb bemerkbar macht, möchte ich jetzt nicht beurteilen.

zu 3: Ja, er bevorzugt vollsynthetisches Öl. Idealerweise von Liqui Moly oder Motul. Es ist besonders ratsam darauf zu achten, kein HC-Öl zu nehmen, sondern ein echtes Vollsynthetik Produkt.

zu 4: ich weiß, der Thread ist lang, aber es wurde bereits erklärt. 0W-40 bietet keine nennenswerten Vorteile gegenüber 5W-40. Die Hochtemperaturviskosität von 0W-40 ist geringer, als die von 5W-40. Das Öl dünnt bei hohen Temperaturen stärker aus, die Scherstabilität ist geringer. Im unteren Temperaturbereich ist 0W-40 zwar flüssiger und schmiert besser, der Vorteil tritt allerdings erst bei Temperaturen (so Sterndoktor) von unter -15°C ein.

am 24. Mai 2004 um 22:09

Da ja "meyster" schon fast alles beantwortet hat, nur noch eine kleine Ergänzung betr. Service-Intervall u. Kraftstoffverbrauch.

Die eigentlichen Service-Intervalle bleiben natürlich bei 30.000km, bzw. zwei Jahren, nur dass man halt dazwischen noch einen Ölwechsel bei 15.000km, bzw. nach einem Jahr macht!

U. dieser (wie meyster schon geschrieben hat) ebenfalls im Service-Heft eingetragen werden muß (damit auch dokumentiert ist, dass man das "Nicht-LL-Öl" auch alle 15.000km gewechselt hat)!

Was einen evtl. Mehrverbrauch betrifft, so wird dieser (wenn überhaupt) nur sehr gering ausfallen. Schließlich geht es hier ja auch nicht um irgendeine zähflüssige Pampe, sondern um ein vollsynth. 5W-40er, welches selbst bei minus 30Grad der Ölpumpe noch von selbst zuläuft!

U. dieser minimale Kraftstoff-Mehrverbrauch, dürfte alleine schon dadurch kompensiert werden, dass man von diesem Öl nur äußerst wenig, bis gar keins nachfüllen muß.

Außerdem wird das mit diesem Öl auch sehr lange so bleiben, da damit so gut wie gar kein Verschleiß im Motor stattfindet (vorausgesetzt man behandelt ihn auch sonst gut, u. quält ihn z. B. nicht immer gleich direkt nach dem winterlichen Kaltstart)!

Grüße

Hallo Sterndocktor,

habe gerade gelesen, dass Shell hier ein Motoröl ganz speziell für die Mitsubishi-Direkteinspritzer (GDI) propagiert: Helix Plus AH 10W-30 (vermutlich nur ein HC-ÖL?)

http://www.shell.com/.../Framework?...

Die Frage ist, was hievon zu halten ist - bzw. ob dieses neue Shell Öl ggf. für die GDI-Direkteinspritzer noch besser geeignet sein kann als LM's Synthoil High Tech und Motul's Xcess oder ob das nur ein Marketing-Gag ist?

Ist übrigens erstaunlich, dass von Shell nur ausdrücklich Mitsubishi's GDI Motore erwähnt werden, aber nicht die FSI von VW und Audi.

Danke + Grüße

am 25. Mai 2004 um 22:40

Moin,

so, jetzt habe mich in Tageshaeppchen durch den Thread gewuehlt. Sehr interessantes Thema, da lernt man was, danke! :)

Nun moechte ich aber auch noch kurz was den Sterndocktor fragen *duck*

Welches Oel wuerdest du in die alten Audi-Reihen-Fuenfzylinder einfuellen (Benziner ohne Turbo), die bekanntermassen oftmals ein "kleines" Temperaturproblem haben?

Gerade im Sommer oder bei laengerer Autobahnfahrt habe ich etwas Angst davor das LM Synthoil 5W-40 reinzukippen.

Ich hatte in einem anderen Wagen mit Reihen-Fuenfzylinder vorher Mobil 0W40 (direkt vom Fass von VW, genauer weiss ich's nicht mehr), wenn man da bei sommerlichen Temperaturen auf der Landstrasse gefahren ist hat man bei offenem Fenster gedacht das waere ein Diesel?! :(

Danke im Voraus,

Gruss, Martin

am 26. Mai 2004 um 12:21

@KSch:

Mitsubishi hatte ja ursprünglich ganz normale 10W-40er (welche nur rein mineralische, HC-Öle, o. max. teilsynth. sind) für seine GDI-Motoren empfohlen. Bis man dann bemerkte, dass man damit eine sehr hohe Rückstandsbildung an den Einlaßventilen hatte. Um diese zu beseitigen hat man ein Verfahren entwickelt, diese Ablagerungen mit einem „Nußschalen-Granulat“ (ist kein Scherz) zu beseitigen.

Später hat man dann auf Vollsynthetik-Öle gewechselt, weil diese eben u. a. sehr viel temperaturstabiler sind, eine äußerst geringe Verdampfungsneigung haben u. deshalb damit die Rückstandbildung an den Ventilen sehr viel geringer ist. U. meine erste Wahl ist hier nach wie vor entweder das „LM-Synthoil High Tech“, o. das „Motul X-cess“!

Was dieses neue Öl von Shell betrifft, so ist dieses noch nicht mal in der Produktübersicht enthalten. U. weil es erst auf den Markt kommt, habe ich davon weder Labortest-Werte, noch welche aus der Praxis. Was besonderes kann dieses aber nicht sein. Ist ja nicht mal ein vollsynth. u. hat nur einen sehr schmalen Viskobereich. Wird sich wohl um ein HC-Öl handeln, dem man ein Additiv beigemischt hat, welches die Verdampfungs- u. Verbrennungs-Neigung reduziert.

Dass dieses etwas könnte, was die beiden empf. vollsynth. nicht können, ist völlig unmöglich. Nimm also lieber, bzw. bleib lieber bei einem der beiden genannten vollsynth. Bei denen weiß man bereits was man hat, u diese haben sich auch bereits in der Praxis sehr gut bewährt.

Was die VW-FSI-Motoren betrifft, so gelten für diese ja die gleichen Normen, wie für die Nicht-FSI auch. Also 503 00, 503 01 o. 502 00 (aber auch hier besser eins nach 502 00 verwenden). U. eine dieser drei Freigaben, wird dieses Shell-Öl ganz sicher nicht erhalten (ist viel zu weit von diesen-Anforderungen weg)!

@Maatin:

Für die älteren Reihen-Fünfzylinder ist das sogar sehr gut geeignet. Damit hast Du in allen „Lebenslagen“ einen optimalen Öldruck (selbst im Leerlauf wenn das Öl sehr heiß ist)! Dieses Öl kann man deshalb sogar in fast allen Ferraris einsetzen. Wenn Du ein noch stabileres möchtest, bleibt nur noch ein vollsynth. 10W-60er Motorsport-Öl. Für den normalen Alltagsbetrieb ist aber auch bei Deinem das 5W-40er Synthoil High Tech schon mehr als ausreichend!

Was meintest Du damit, „dass man dachte es wäre ein Diesel“. Genagelt wird er mit dem Mobil 1 doch wohl nicht haben. Das LM.-Synthoil ist aber auch deutlich stabiler als das Mobil 1. Das 0W-40er Mobil 1 hat einen HTHS-Wert von 3,6 u. beim Synthoil ist der 4,2mPa.s (Min-Anforderung ist bei Ölen mit ACEA A3/B3-Profil 3,5)! Nur das 5W-50er Mobil 1 hat ebenfalls einen HTHS von 4,2, bzw. ganz genau 4,21!

Grüße

P. S. Habe übrigens heute erfahren, dasss VW die Anforderungen, was den HTHS-Wert für die LL-Öle betrifft, wieder ändern wird. Endlich haben auch die Zuständigen dort bemerkt, dass das außer einem erhöhten Verschleiß im Motor nichts bringt. Der HTHS-Wert, wird deshalb auch bei den LL-Ölen von derzeit min. 2,9 wieder auf min. 3,5 erhöht (wie bei allen anderen Ölen mit einem ACEA-A3/B3-Profil auch)!

Wird aber wohl eine ganze Weile dauern, bis die ersten Öle nach dieser „neuen“ LL-Norm (mit HTHS von min. 3,5) auf den Markt kommen. Würde allen empfehlen, min. bis dahin ein vollsynth. 5W-40er mit 502 00-Freigabe, statt den heutigen 503 00-Ölen zu verwenden!

am 26. Mai 2004 um 13:06

>Was meintest Du damit, „dass man dachte es wäre ein Diesel“. Genagelt wird er mit dem Mobil 1 doch wohl nicht haben. Das LM.-Synthoil ist aber auch deutlich stabiler als das Mobil 1. Das 0W-40er Mobil 1 hat einen HTHS-Wert von 3,6 u. beim Synthoil ist der 4,2mPa.s (Min-Anforderung ist bei Ölen mit ACEA A3/B3-Profil 3,5)! Nur das 5W-50er Mobil 1 hat ebenfalls einen HTHS von 4,2, bzw. ganz genau 4,21!

Moin Sterndocktor,

danke fuer deine Antwort.

Mit dem Zitat meinte ich, dass die Hydros extrem klapperten, tlw. noch Minuten spaeter, das war mit anderen 10W40 Baumarktoelen nicht der Fall. Klang halt so, als ob die kaum oder zuwenig Oel bekommen haben.

gruss, Martin

am 26. Mai 2004 um 15:57

Hallo Sterndocktor,

 

könntest du vielleicht näher auf die HC-Öle eingehen, was is der Unterschied zwischen nem normalen Mineralöl und nem HC-Synthese Öl?

Was hältst du von diesen Ölen?

Hallo Sterndocktor,

was ist denn davon zu halten:

High Performer SAE 5W30 UHPD

Synthetik-Öl neuester Technologie (Wechselintervalle 80.000 bis 120.000 Km)

API: CF, ACEA:E4-99, Erfüllt Mercedes-Benz 228.5, MAN 3277, Volvo VDS2, Scania LDF

 

Macht das für einen bulligen LKW-Diesel überhaupt Sinn?

Oder ist dieser lange Intervall bei den Motoren üblich?

Gruß

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