Welches Motoröl?
Hallo,
würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?
Gruß Gorge
Beste Antwort im Thema
Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.
Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.
Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.
Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:
Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!
Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.
Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.
Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.
Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(
Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.
Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.
Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.
Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.
Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.
Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:
"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:
http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf
Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:
"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:
http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html
Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)
Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.
Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.
Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.
Jetzt kommts:
Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.
Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"
Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!
Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.
Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.
Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!
Nochwas:
Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.
Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.
Übrigens:
Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.
Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.
Merke:
Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!
Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.
Und wenn jetzt der Einwand kommt:
„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.
Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)
Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“
Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.
Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!
Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)
Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.
Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)
107328 Antworten
Sorry, aber auch dieser letzte Satz war von mir und als Komentar gemeint, weil ich davon ausging, daß jeder erkennt, daß deren Brief mit der Schlußformel der Grüße endet. Damit das auch klar wird, habe ich das jetzt mal in Quotes gefasst.
Leute, haltet euch nicht immer so an Formalitäten auf, da verliert man schnell den Blick aufs Wesentliche. Das erinnert mich so an den Typen, der mal irgendwo Sterndocktors Qualifikation in Frage stellte, weil er sich mit ck schreibt, dabei war nur der Benutzername mit der richtigen Schreibweise einfach schon vergeben.
Zitat:
Original geschrieben von Holt
Das erinnert mich so an den Typen, der mal irgendwo Sterndocktors Qualifikation in Frage stellte, weil er sich mit ck schreibt, dabei war nur der Benutzername mit der richtigen Schreibweise einfach schon vergeben.
Lol...aber ich muß zugeben, daß mich das auch stutzig gemacht hat, bis ich irgendwo mal zufällig die Erklärung gelesen hab...
Du lässt mir heute aber auch gar nix durchgehen 😁
Ich hab mir gerade mal den Ölleitfaden von Castrol angeguckt.
Leider steht da nur drin, dass es die Normen A1-A5 gibt, aber fürs Beispiel gehen die nur bis A3, leider werden nicht erwähnt A4 und A5.
Dadurch wird gezeigt, dass sich der HTHS Wert von 2,9 auf 3,5 erhöht, leider werden keine Bsp. für A4 und A5 gezeigt, sonst könnte man denen wenigstens von der empfohlenen Castrolseite zeigen, dass die ACEA Werte nicht direkt aufbauend sind.
Aber da es da auch nicht steht, werden die es wahrscheinlich nicht glauben.
Man müsste Castrol mal darum bitten auch A4 und A5 in ihre Liste mit den Werten aufzunehmen und dann nochmal an die Bild schreiben, dann glauben die es vielleicht.
@Holt
hast du vielleicht einen Link, wo der Artikel steht, auf den du dich bezogen hast ?
Würde mir den gerne mal durchlesen und sehen was die da genau geschrieben haben bezüglich der Klassifizierung.
Zumindest haben wir jetzt doch alle was von Bild gelernt, die Viskositätsklassen sind bindend, also kann man nix anderes ins Auto einfüllen, als das was auf dem Aufkleber im Motorraum steht 😁
ok habe jetzt das M1 OW40 geholt... auch wenn das 5W40 doch ein tick besser zu sein scheint, wie in dem Beitrag vom Sterndoc "jetzt erst" gelesen habe.
Aber da größtensteils eh Kurzstrecken fahre und entweder sofort auf Atuobahn muss oder zumindest Landstraße sollte das schicken.
OK noch was anderes... habe mir auch das LM Motor Clean geholt... der Sterndoc hat mal gemeint ca. 15 min. im Leerlauf baden lassen und mit dem Altöl dann raus. Auf der Verpackung steht aber das nicht länger wie 10 min. Muss ich mit irgendwelchen Auswirkungen rechnen wenn es die 5 min länger drin bleibt? (abgesehen vom sauberen Motorraum? :-)
Kann das Motor Clean sofort rein (kalter Zustand) oder erst wenn das Öl einigermaßen warm ist...?
Wie sollte ich allgemein vorgehen?
Und jetzt zu den Preisen, da eine Bekannte beim ATUO habe gabs kräftig Rabatte :-D
Motor Clean: 10,95
5 L OW40 : 52,- (im Inet inkl. Versand am günstigsten 41,-)
Öl Filter: 4,50 €
Denke bin ganz gut davon gekommen...
Gruß
Ähnliche Themen
Zitat:
Original geschrieben von GOLf_CL
ok habe jetzt das M1 OW40 geholt... auch wenn das 5W40
Du meinst sicher das 5W50. Da hatte ich schon mal geschrieben, daß man am einfachsten das billigere nimmt.
Zitat:
OK noch was anderes... habe mir auch das LM Motor Clean geholt... der Sterndoc hat mal gemeint ca. 15 min. im Leerlauf baden lassen und mit dem Altöl dann raus. Auf der Verpackung steht aber das nicht länger wie 10 min. Muss ich mit irgendwelchen Auswirkungen rechnen wenn es die 5 min länger drin bleibt? (abgesehen vom sauberen Motorraum? :-)
Du sollst den Motor im dem Zug nicht baden, da kommt man mit einer Flasche auch nicht weit :-) Deswegen kann der Motorraum auch nicht sauberer werden sondern nur der Motor von innen. Da brauchst Du Dir aber nicht so viele Gedanken machen, 10 oder 15 min spielen nicht so die Rolle wenn Du hinterher M1 reinfüllst, da dieses selbst eine sehr gute Reinigungswirkung hat.
Zitat:
Kann das Motor Clean sofort rein (kalter Zustand) oder erst wenn das Öl einigermaßen warm ist...?
Wie sollte ich allgemein vorgehen?
Der Motor sollte aber schon vorher warm sein und man sollte mit dem MotorClean dann nicht fahren und nicht über 1500 /min drehen.
Zitat:
Und jetzt zu den Preisen, da eine Bekannte beim ATUO habe gabs kräftig Rabatte :-D
Motor Clean: 10,95
5 L OW40 : 52,- (im Inet inkl. Versand am günstigsten 41,-)
Öl Filter: 4,50 €Denke bin ganz gut davon gekommen...
Bei Metro gab es zwei mal 4 Liter M1 für rund 56 Euro und das MotorClean gibt es bei bauhaus für 10 regulär. Der Filter (welche Marke) scheint aber günstig gewesen zu sein :-) Haben die denn wenigstens gleich noch den Wechsel gemacht oder Dir zumindest eine Bühne zur Verfügung gestellt?
Was die ACEA-Profile bedeuten hatten wir schon mal. Hier nochmal in Kurzform: A bezieht sich dabei auf Benziner u. B auf Diesel.
A1/B1 = Standard-Qualität ohne Potenzial für längere Intervalle. HTHS ist min. 2,9 bis max. 3.5 (in der Praxis liegt der HTHS bei diesen Ölen bei 3,0).
A2/B2 ist wie A1/B1, jedoch mit HTHS von min. 3,5.
A3/B3 ist höchste Anforderungen in allen Kriterien, mit Potenzial für längere Intervalle. HTHS ist min. 3,5.
A4 ist nach wie vor für Benzin-Direkteinspritzer reserviert.
B4 ist wie B3, jedoch mit Kolbensauberkeitstest in einem Direkteinspritzer-Diesel (Prüfmotor für den Kolbensauberkeits-Test ist hier ein VW-TDI)
A5/B5 ist wie A1/B1 mit abgesenktem HTHS zw. 2,9 bis max. 3,5. In der Praxis liegt der HTHS bei diesen Ölen ebenfalls nur bei 3,0. Dürfen deshalb nur in solchen Motoren verwendet werden, für die Öle mit HTHS 3,0 freigegeben werden. Wo solche mit ACEA A3/B3/B4 vorgeschrieben sind, dürfen diese auf gar KEINEN Fall verwendet werden! Alle anderen Anforderungen sind dagegen wie bei A3/B3.
Sind also qualitativ nicht grundsätzlich schlechter als A3/B3, aber halt mit abgesenkter HTHS-Visko. Sind deshalb weder rückwärt kompatibel, noch dürfen diese in Motoren verwendet werden, wo Öle mit HTHS von min. 3,5 vorgeschrieben werden. Gibt z. B. KEINEN EINZIGEN MB-Motor, wo eins mit A5/B5-Profil verwendet werden dürfte! Nur mal soviel zu "höhere Zahl wäre grundsätzlich besser".
Diese Aussage in der Autobild war deshalb nicht nur falsch, sondern sogar sehr gefährlich!
Und zu der Aussage, dass praktisch ein Tröpfchen schlechteres die Gesamtfüllung auf dessen Niveau herabziehen würde, hatten wir ja auch schon besprochen, dass das Blödsinn ist. Um das zu erkennen, braucht man noch nichtmal ein Profi sein. Ein bißchen logisches Überlegen sollte schon ausreichen, um zu erkennen, dass das eben Blödsinn ist.
Obwohl das hier niemand mehr bräuchte hierzu noch ein kleines Beispiel: Ich habe jetzt 6L Mobil 1 im Motor. Jetzt kippe ich einen halben L von einem sehr einfachen Öl dazu - welches noch nichtmal die Anforderungen der ACEA A2/B2 erfüllt. Was habe ich jetzt im Motor? Lt. Autobild 6,5L einfachstes 15W-40, welches noch nichtmal die A2/B2 erfüllt!!!??? Dass das sogar ein rießen Blödsinn ist, muß doch jeder erkennen - oder?
Und wie sieht es nun in Wirklichkeit aus? Prüfe ich jetzt diese Gesamt-Füllung, habe ich insges. immer noch eine sehr hohe Qualität. Weil das M1 so hochwertig ist, reicht diese geringe Menge schlechte Qualität nicht aus, dass die Gesamt-Qualität deutlich abfällt. Bzw. würde diese Mischung die Anforderungen nach A3/B3/B4 immer noch nicht nur erfüllen, sondern immer noch deutlich übertreffen.
Die Gesamt-Qualität ergibt sich daraus, wieviel ich wovon mische. Und bei der Formulierung der Motoröle ist das genauso! Diese bestehen ja auch aus mehreren Einzelkomponenten. Läge die Qualität immer nur auf dem Niveau der schlechtesten Komponente, könnte ich mir alle anderen ja gleich sparen, weil man dann ja das Öl garnicht verbessern könnte.
Und wenn ich nun vorher ein einfacheres im Motor hatte, und beim nächsten Wechsel nun ein sehr hochwertiges einfülle, hätte ich lt. Autobild auch gleich wieder nur ein sehr einfaches im Motor - weil vom alten ja immer etwas im Motor zurückbleibt. In Wirklichkeit wird aber sogar diese geringe Menge Restöl ebenfalls aufgewertet. Weil hier dann sogar ein Additiv-Austausch stattfindet - von neuen besseren zum alten schlechteren. Oder anders gesagt: Selbst das im Motor verbliebene Altöl wird dann wieder aufgefrischt!
Verstehe deshalb wirklich nicht, warum dieses Märchen sich so hartnäckig hält, und sogar von Autozeitschriften (sofern man die AB so nennen will) verbreitet wird. Eine etwas bessere Recherche wäre bei solchen Dingen schon wünschenswert. Und wenn man sich mit solchen Dingen selber überhaupt nicht auskennt, und auch nicht bereit ist sich wenigstens über die grundlegendsten Dinge zu informieren, dann wäre es immer noch besser ganz die "Klappe" zu halten - liebe Autobild! Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen.
@Holt: Habe dieses "Lecstop" bisher nur mal bei A.T.U. gesehen. Außer, dass der Preis für diese winzige Menge unverschämt teuer ist, kann ich dazu aber leider nichts sagen, weil ich dieses nicht näher kenne. Kann sich dabei aber auch nur um Weichmacher handeln, welche die Elastomer-Dichtungen wieder aufpäpeln. Zu dessen Qualität, bzw. wie gut o. schlecht es wirkt, kann ich wie schon geschr. nichts sagen. Würde das aber schon alleine wegen des überzogenen Kaufpreises nicht nehmen.
Grüße
P. S. Gibt inzwischen auch noch die neuen ACEA C-Profile. Die habe ich nicht aufgeführt, sondern mich zum Vergleich nur mal auf die A und B-Profile beschränkt! Außerdem wurden die A u. B-Profile öfter überarbeitet. Welcher Stand genau erkennt man an der Jahresangabe hinter den Zahlen. Z. B. A3-98. Letzter Stand ist A3-02 u. A4-02. Die letzte von 2002 ist in einigen Kriterien etwas weniger streng wie die 98er (da wird mit etwas niedrigeren Temp. getestet). Oder anders gesagt: A3-98, B3-98, u. B4-98 sind die strengsten! Also selbst hier bedeutet höher, bzw. jünger NICHT automatisch auch besser!
Danke! Das war mal wieder die Richtigstellung in der Klarheit, die man leider sonst nirgends zu lesen bekommt.
Bei dem LecStop fand ich halt interessant, daß man es gleich allen Ölen begeben können soll. Bei meiner Servolenkung ist der Pegel ein wenig unter Min und von daher könnte etwas Weichmacher dort vielleicht gerade zur rechten Zeit kommen. Da sie wohl mit ATF befüllt ist, werde ich dann nun doch Wynns Automatic Transmission Treatmeant suche und damit auffüllen, auch wenn ich nicht weiß, was ich danach mit dem Rest anfangen soll, weil des ja offenbar ein Weichmacher ist, der im ATF gelöst wurde.
Was mich bei dem LecStop stutzig gemacht hat ist, daß nur eine holländische Handels-GmbH angegeben ist. Sowas spricht nicht unbedingt für ein Produkt.
nein, bühne + wechsel gab es nicht dazu...
der Filter ist von Herth+Buss, falls es jemanden was sagt.
Das Öl kriegt man schon bei eBay relativ günstig und auch bestimmt in Baumärkten etc wenn man sich umschaut, habe jetzt aber gleich dort geholt statt rumzufahren und Preise zu vergleichen.
(Sprit kostet auch Geld :-)
Die C-Profile sind doch aber nur für Dieseldirekteinspritzer mit zusätzlichen Rußpartikelfilter, richtig ?
Öllabore
Welche Öllabore gibt es eigentlich, wo man als Privatmann auch seine Proben einschicken kann? In der Autobild war mal WaerCheck erwähnt. Wie lange muß das Öl im Motor sein, damit sie überhaupt eine Aussage über den Verschleißzustand machen können?
Zitat:
Original geschrieben von jimmy007
Die C-Profile sind doch aber nur für Dieseldirekteinspritzer mit zusätzlichen Rußpartikelfilter, richtig ?
Nicht nur, aber vor allem für diese dedacht. Die C-Profile sind für die neuen sog. "low SAPS"-Motoröle (= geringe Sulfatasche, Phosphor- u. Schwefel-Anteile).
C1-04 = sonst wie A5/B5, also auch mit abgesenkter HTHS-Visko. Nur das für diese die niedrigsten Werten für Sulfatasche, Phosphor u. Schwefel gelten.
C2-04 = sonst wie C1, jedoch mit nicht ganz so niedrigen Grenzwerten für SAPS
C3-04 = ist sonst wie A3/B4, also auch mit HTHS von min. 3,5, aber mit geringeren SAPS. SAPS-Grenzwerte sind wie bei C2.
Da es sich bei C1 u. C2 um solche mit abgesenktem HTHS handelt, dürfen diese NICHT in allen Motoren verwendet werden. Für MB z. B. (egal ob älter o. ganz aktuell) kommt deshalb nur die C3 in Frage!
@Holt:
Vor ein paar Wochen hatten wir solche Ölanalysen schonmal besprochen. Kann man mal machen, wenn man wissen will, in welchem Zustand das verwendete Öl nach einem typischen Intervall ist. Also ob es etwas früher gewechselt werden sollte, oder sogar noch etwas länger im Motor bleiben könnte. Um das berurteilen zu können, muß das Öl aber natürlich ein volles Intervall im Motor gewesen sein. Und die Fahrgewohnheiten sollten "normal", also so wie das überwiegend der Fall ist gewesen sein.
Was aber eine einzelne Ölanlayse überhaupt NICHT aussagen kann, ist, in welchem Zustand der Motor insges. ist. Hier kann man nur erkennen, welcher Verschleiß stattgefunden hat, während das untersuchte Öl im Motor war. Wenn ich jetzt bei z. B. km-Stand 100tsd eine solche Analyse mache, kann ich anhand der NICHT erkennen, in welchem Zustand der Motor insges. ist. Wäre immer genau das Gleiche verwendet worden, u. die Fahrgewohnheiten hätten sich seit Anfang an nicht nennenswert verändert, könnte man das ungefähr einschätzen. Anders aber nichtmal das. Und anhand der Art der Metallspuren, kann man nichtmal sicher sagen, von welchen Bauteilen diese stammen - sofern ein bestimmtes Metall in mehreren Bauteilen enthalten ist!
Diese Ölanlalysen werden deshalb immer etwas überschätzt. Um festzustellen, wie es um den mechanischem Zustand eines Motors bestellt ist, wäre das deshalb rausgeworfenes Geld. Weil dabei ja nicht der Motor, sondern nur das Öl analysiert wird. Und die versch. Metallspuren die man darin findet, taugen nur dazu um sagen zu können, ob das Öl einen guten Verschleißschutz bietet - oder nicht.
Oder kurz gesagt: Kann man das mal machen, wenn man wissen will, in welchem Zustand das Öl nach einem typischen Intervall ist. Und um den Verschleißschutz anhand der gefundenen Metallspuren beurteilen zu können, muß man schon ein Profi sein, und das individuell für den ganz konkreten Motor beurteilen.
Jeder Motor ist da anders. Beurteilt man das an pauschalen Vergleichswerten, welche für JEDEN Benziner o. Diesel-Mot. gelten, ist das schon wieder Unsinn - wie das z. B. bei WearCheck der Fall ist! Weil das halt ein rießen Unterschied ist, ob es sich babei z. B. um einen kleinen 4-Zyl. mit insges. 8V oder um einen großen V8 mit insges. 32Ventilen handelt. Beurteile ich die Metallspuren von diesen beiden Motoren jetzt anhand der GLEICHEN Sollwerte, dann kann ich das gleich bleiben lassen - weil das halt Unsinn ist!
Und sogar die "relative" Ölmenge des betr. Motors muß man noch berücksichtigen. Gibt Motoren, welche bei vergleichbarer Mechanik kleinere o. größere Ölmengen haben. Gibt z. B. 2.5L 6Zyl. mit etwas über 4 u. solche mit 8L Ölmenge. Bei geringerer Ölmenge ist die Konzentration der Metallspuren dann bei gleichem absolutem Abrieb entsprechend höher. Wird bei solchen "Pauschal-Analysen" a la Wearcheck u. Co. alles NICHT berücksichtigt. Viele MB-Motoren haben relativ große Ölmengen. Da würde eine solche Analyse dann immer vergleichsweise gut aussehen - wenn man das nicht berücksichtigen würde!
Aussagekräftige Rückschlüsse auf den Verschleißschutz eines Öles kann ich also NUR DANN ziehen, wenn ich den betreffenden Motor ganz genau kenne, und weiß, was genau bei DEM gut o. schlecht ist.
Noch kurz zu diesem "Lecstop":
Die Dichtungs-Pflegemittel müssen immer in einer Trägerflüssigkeit gelöst sein (pur wäre das nur ein häufchen Pulver). Kann mir deshalb kaum vorstellen, dass es eins gibt, welches zu JEDER Art von Öl passen würde! Dass man ein und das Selbe sowohl für den Motor, wie auch ein Synchrongetriebe, einen Automaten, Servolenkung o. Hinterachs-Diff verwedenden kann, kann deshalb NICHT sein. Wobei "kann" schon - nur ob das dann halt auch für das betr. Aggregat auch gut ist, ist ja wieder etwas anderes.
Grüße
Gestern bei ATU in O-burg
wollte ich eigentlich LM 05w-40 synt. kaufen, hatte schon in der Hand gehabt. Dann guckte ich auf das Abfülldatum und endecke 2000 (!), bei Mobil 2002 (G2XXX).
Da war ich froh in diesen Forum reingeschaut zu haben...
Das einzige Motoröl von 2005 war übrigents Max Life von Valvoline.
Soviel zu ATU
Mit freundlichen Grüßen
Revaler
Bei den Apothekenpreise dort, ist das doch kein Wunder. Aber ich will ATU nicht ganz verteufeln, denn ich habe am letzten Freitag dort meine Klimaanlage warten lassen und das hat prima geklappt, auch noch um 19:30 Uhr. Nur meine der Mechaniker dabei ein Zischen gehört zu haben, was er erst auf die Klimaanlage bezog, weshalb er auch sehr gründlich nach einem Leck gefahndet hat, aber ohne Ergebnis.
Dann stellte er fest, daß es wohl vom Motor wäre und meinte was von beginnendem Lagerschaden, Pleul vermutlich und empfahl das im Auge zu behalten. Tolles Gehör der Mann, aber irgendwie zischelt es schon, nur fand ich das nie unnormal.
Jedenfalls bin ich dadurch auf die Frage mit der Ölanalyse gekommen, die nach der ausführlichen Aufklärung durch den Fachmann nun vom Tisch ist. Nun fahre ich Mobil1 5W50 und werde noch etwas Wynns Automatic Transmition Treatment in die Servolenkung geben und mehr kann ich eben nicht machen.
Sterndockotor, vor einiger Zeit war mal die Empfehlung 50ml pro Liter für die Servolenkung. Jetzt weiß ich leider nicht, wieviel da drinne ist und will es eigentlich auch nicht unbedingt wechseln, da es erst 3 Jahre drin ist. Wenn das Dichtungspflegemittel ein Pulver ist, dann ist das Meißte in der Flasche ja wohl ATF. Kann es da schaden, wenn ich damit bis Min auffülle?
Mit dem Zischen hatte ich auch schon mal gehabt.
Da sagte der Mechaniker „ooo das Geräusch ist gar nicht gut da ist was mit dem Motor, der klopft“ was mich erst mal auf die Palme brachte. Dann hatte ich selbst am Motor stehend paar mal kurz Gas gegeben und wusste – es war die Dichtung vom Auspuffkrümmer 🙂
Vielleicht bei Dir auch?
kleiner tip an die nordhessen 😉
Ich hab das Meguin Öl hier in Hessisch Lichtenau bei "Autech" (is direkt an der B7 kurz vor/hinter der Ampel in der Innenstadt) gesehen... kostet irgendwas knapp um die 33 euro (5 L)... ist jetzt nicht billiger als im online versand (wo ich meins auch bestellt hab *g*) aber wenn ein kurzfristiger ölwechsel an steht ists eventuell ne quelle 😉 an sonsten hab ichs aber leider noch nirgends wieder gesehen 🙁 aber hab ja erstmal meinen "vorrat" 😉