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Welches Motoröl?

Themenstarteram 25. Januar 2004 um 18:12

Hallo,

würd mal wissen wollen, was das beste Motoröl ist? Welche Erfahrungen habt ihr im Bezug auf Motoröl gemacht?

Gruß Gorge

Beste Antwort im Thema
am 1. März 2004 um 23:20

Also ich bin mal vor vielen Jahren einen alten Opel Rekord meines Bruders gefahren, der hatte die 100.000er Grenze längst überschritten. Als ich Öl nachkippen wollte, konnte ich vor lauter Siff die Gleitflächen der Nockenwellen kaum noch erkennen. Um meinem Bruder, bzw. seinem Wagen was Gutes zu tun, habe ich an der Tanke irgendein Vollsynthese-Zeugs gekauft und einen halben Liter reingeleert. Der Wagen lief daraufhin weicher und leiser. Ein paar Wochen später schraubte ich wieder den Öleinfülldeckel auf - und siehe da, die Nockenwellen waren so sauber, als ob der Motor fabrikneu wäre. Die Additive in diesem halben Liter Öl hatten gereicht, um alle Ablagerungen zu lösen.

Seitdem schwöre ich auf Vollsynthetik.

Meine Favoriten: Mobil 1, Shell Helix Ultra, Aral Supertronic und Total Quartz 9000, und zwar jeweils in der Visko-Klasse 0W-40 bzw. 5W-40.

Aber Achtung, nicht jedes Vollsynthetische ist gut:

Ich hab mal den Fehler gemacht, Poweroil aus dem Baumarkt zu kaufen, weils so schön billig war und hab damit einen Ölwechsel bei meinem damaligen Auto (Fiat Panda) gemacht. Obwohl vollsynthetisch, bildeten sich schwarze Schlieren im Öl als Vorläufer von Schwarzschlamm!

Das war mir eine Lehre, beim Öl spart man immer am falschen Ende.

Die Vorteile von Vollsyntheseöl liegen darin, dass es langlebiger ist als Mineralöl, seine guten Qualitäten länger behält, auch in Extremsituationen.

Diese Qualitäten wären z.B. eine bessere und schnellere Schmierwirkung, bessere Reinigungswirkung, besserer Oxidationsschutz des Motors vor aggressiven Säuren, die bei der Verbrennung entstehen und vieles mehr. Die Mehrkosten bei der Anschaffung haben sich manchmal innerhalb eines Ölwechselinvertalls amortisiert, da der Ölverbrauch geringer ist und man meist kein Öl nachfüllen muss zwischen den Ölwechsel.

Ich kenne einen, dessen Wagen soff 1 Liter Öl auf 1000 km, d. h. bis zu seinem Ölwechsel bei 15.000 km hat er 15 Liter Öl nachgekippt. Hauptsache, billiges Öl. Die Umwelt dankt! :-(

Ich konnte ihn nicht davon überzeugen, mal was anderes als 15W-40 zu probieren, weil das in seinem Handbuch stand. Und da stand auch, dass bis zu einem Liter pro 1000 Km normal sind. Also hat er fleissig nachgekippt. Manchen ist eben nicht zu helfen.

Um auch mal gleich mit ein paar weitverbreiteten Irrtümern aufzuräumen, sei noch erwähnt, dass man sehr wohl vollsynthetisches mit mineralischem Öl mischen kann, genauso wie verschiedene API- oder ACEA-Spezifikationen und auch verschiedene Viskositätsklassen. Ebenso stimmt es nicht, dass man bei Motoren nach einer gewissen Zeit nicht mehr von mineralisch auf vollsynthetisch umsteigen kann.

Wichtigtuer setzen eine Menge Hoaxes diesbezüglich in Umlauf, dahingehend, dass Motoren dann reihenweise an verstopften Ölleitungen eingehen oder sturzbachmässig das Öl verlieren, weil sich Dichtungen in Nichts auflösen, etc.

Naja, wer es glauben mag... der wird dann wahrscheinlich auch voller Dankbarkeit gute Bewertungen abgeben. Only bad news are good news.

Teilsynthetischen Ölen traue ich allein schon deswegen nicht über den Weg, weil sich rein theoretisch jedes Mineralöl, in dem sich auch nur ein einziger Tropfen Vollsynthetisches Öl befindet, teilsynthetisch nennen darf. Wie gross der jeweilige Anteil ist, steht nämlich wohlweisslich nirgends. Das riecht mir sehr nach Bauernfängerei.

Zu den API- und ACEA-Klassifikationen nur so viel: Ich halte sie für korrupt. Eine API-, genauso wie eine ACEA-Klassifikation ist käuflich. Beim American Petroleum Institiut z.B. bekommt man für 600 $ + Umsatzbeteiligung am Ölverkauf die Klassifikation verkauft. Zitat:

"Die Schmierstoffhersteller prüfen in Eigenverantwortung (Selbstzertifizierung) Ihre Produkte ab. Eine Listung bei API ist gegen Bezahlung entsprechender Lizenzgebühren (min. 600$ + Umsatzbeteiligung) möglich, und erlaubt die Nutzung des API-„Donut“. Eine Überprüfung der Schmierstoffqualität durch API wird im Unterschied zu den meisten Fahrzeugherstellerfreigaben aber nicht durchgeführt!", nachzulesen hier:

http://www.transalp.de/.../KFZ_schmierstoffe.pdf

Selbst die Schmierstoffhersteller machen kein Geheimnis daraus:

"Die Auslobung der API- und ACEA-Klassifikationen erfolgt weitestgehend in einem sogenannten Selbstzertifizierungssystem. Dem Schmierstoffhersteller wird es dabei selbst überlassen, die in eigener Regie durchgeführten Teste auszuloben.", nachzulesen hier:

http://www.castrol.de/.../m_klassifikation_3.html

Das erklärt auch, wie Billigsvollsynthesetöle (z.B. Poweroil aus dem Baumarkt) zu ihren API SL-Qualifikationen kommen.* (Fortsetzung im 2. Teil)

Eins vorneweg: Ich bin kein reicher Snob, sondern fahre jetzt eine 13 Jahre alte Klapperkiste (Citroen BX 16), gekauft vom Schrotthändler, doch mit 2 Jahren TÜV - und solange sollte das Teil noch halten. Dennoch, oder gerade deswegen, habe ich mal Mobil 1 ausprobiert.

Aber der Reihe nach: Der Motor hatte beim Kauf schon über 157.000 KM und die rabenschwarze Brühe tropfte kaum noch vom Ölmessstab, so sehr war sie eingedickt.

Also als erstes Öl gewechselt. Dazu kaufte ich für 22 € das LiquiMoly 10W-40 (Finger weg!) im 5 Literkanister. Der Motor klapperte ab und zu, und schon nach 5000 KM hatte sich am Öleinfülldeckel eine helle, wachsartige Schicht gebildet.

Jetzt kommts:

Da ich nach 5000 KM eh Öl nachfüllen musste und die freie Tankstelle dieses Mobil 1 (0W-40) für 12,50 € in der Literdose anbot, welches ich kurz vorher bei Esso für 19 € nochwas gesehen hatte, griff ich kurzentschlossen zu und kippte einen Liter in den Motor, um ihm was Gutes zu tun.

Was dann geschah, hat mich zuerst erschrocken: Auf dem Nachhauseweg qualmte mein Auto so stark aus dem Auspuff, dass ich dachte: "Na klasse, jetzt wird das gute teure Öl einfach verbrannt, vielleicht war es doch zu dünn?"

Aber am nächsten Tag hat sich das Qualmen nach dem Warmfahren gelegt und mir fiel auch auf, dass der Motor gar nicht mehr klapperte. Und je länger ich fuhr, umso weicher schien der Motor zu laufen. Nach ein paar Wochen öffnete ich den Öleinfülldeckel - und siehe da: Die helle, wachsartige Schicht war weg!

Das würde auch das kurzzeitige Qualmen erklären: Die Additive in dem guten Öl haben die Ablagerungen aufgelöst und diese wurden verbrannt.

Das Öl hat mich voll überzeugt: Der Motor läuft leiser, der Ölverbrauch hat abgenommen (vorher 1 Liter auf 5000 KM, jetzt nur noch ca. ein viertel Liter auf die gleiche Entfernung), ich schone somit die Umwelt und meinen Geldbeutel und meinen Motor.

Und das lediglich durch das Auffüllen von nur einem Liter Mobil 1! Wers nicht glaubt, solls ausprobieren!

Nochwas:

Vor dieser Mobil 1-Ölkur lief mein Wagen mit Müh und Not 170 km/h, obwohl 176 km/h im Brief stehen, jetzt jedoch fast 180! Ich erkläre mir das dadurch, dass die Kolbenringe in der Kolbennut mit Ölkohle verbacken waren, was zu schlechter Kompression und somit Leistungsverlust führte, die Additive in dem guten Öl die Ölkohle jedoch auflösten, die Kolbenringe dadurch frei wurden und nun zur Zylinderwandung hin wieder richtig abdichten. Fazit: Mehr Leistung und geringerer Ölverbrauch.

Was viele Motorölzusätze nur versprechen: Dieses Motoröl hält es.

Übrigens:

Mobil 1 (0W-40) ist Erstbefüllöl bei Porsche, Aston Martin und AMG! Lasst euch also nicht kirre machen von Leuten, die Bedenken haben, dass bei so einem dünnen Öl der Schmierfilm reissen könnte.

Ebenso gehört ins Reich der Fabeln, dass man bei einem Motor mit hoher Laufleistung kein vollsynt. Öl benutzen sollte, wegen evtl. Verstopfung von Ölkanälen durch losgelöste Ablagerungen. Die gute Dispergierwirkung bewirkt eine Feinstverteilung, welche die Fremdstoffe in Schwebe hält und somit besteht diese Gefahr nicht. Ansonsten wäre Mobil (US-Firma) in den USA längst im Zuge von Schadensersatzprozessen Pleite gegangen.

Merke:

Kein Auto geht an zu gutem Öl kaputt, sondern an zu schlechtem – und kein Auto hat zu viele Kilometer, um ihm gutes Öl zu gönnen!

Im Gegenteil, je mehr Kilometer auf der Uhr stehen, umso nötiger ist gutes Öl, umso dankbarer reagiert der Motor darauf. Da kann das gute Motoröl dann zeigen, was in ihm steckt.

Und wenn jetzt der Einwand kommt:

„Aber im Handbuch meines alten Golf, meines Ford Granada, meines Opel Rekord, meines sonstwas steht doch 15W-40!!“, dann soll sich derjenige bitte mal daran erinnern, ob es damals, als diese Autos konstruiert wurden, es überhaupt 0W-40er Öle gab. Was es damals nicht gab, kann logischerweise auch nicht im Handbuch stehen! Das ist so, als würde ein Arzt es ablehnen, moderne Arzneimittel zu verschreiben, weil es zu Zeiten seines Studiums diese nicht gab.

Was ich auch nicht mehr hören kann, sind die gutgemeinten Ratschläge einiger selbsternannter Spezialisten: „Bleib einfach bei dem Öl, das vorher drin war“ (und wenn’s die letzte Brühe war…)

Ich jedenfalls habe es mir abgewöhnt, mit solch ewiggestrigen Zeitgenossen zu diskutieren, die nach dem Motto zu gehen scheinen: „Was der Bauer nicht kennt, isst er nicht!“

Natürlich ist es diesen auch ein Gräuel, Vollsynthetiköl mit Mineralöl zu mischen, 10W-40er mit 0W-40er, verschiedene Güteklassen, etc.

Tja, was soll ich sagen, die scheinen ein ideologisches Problem damit zu haben, so in etwa: Nurr rrasserreines Öl darrf in meinem Motorr sein, jawollja!!!

Nun gut, ich glaube, ich schweife etwas ab... ;-)

Fakt ist, alle Motoröle sind miteinander mischbar, und Fakt ist, dass beim Auffüllen mit besserem Öl sich die Qualität verbessert und beim Mischen mit schlechterem Öl sich verschlechtert. Klar, eine komplette Füllung mit besserem Öl ist das Optimum. Aber in meinem Fall ist das eh nicht nötig, denn ich fahre keinen Aston-Martin Sportwagen, sondern eine alte Franzosenschaukel.

Und dafür reichen die Additive, die in einem Liter Mobil 1 drin sind. Und dafür reicht auch mein Geldbeutel.** (-->)

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am 3. Mai 2005 um 21:55

LecWec

 

Moin,

was haltet Ihr vokm LecWec? Ist es zu ämpfehlen?

Danke

Hallo! Ich hab hier ein 0W40er Öl mit einem VI von nur 164. Ist das nicht ein bisschen wenig? Visko. bei 40°C ist 91,3 und bei 100°C 14,3. Haben andere 0W40er Öle nicht einen VI nahe 190? Oder sagt der VI nicht direkt etwas über die Qualität aus?

am 3. Mai 2005 um 23:12

@Opterix:

Mobil ist sogar ein sehr großer Hersteller. Und auch ein sehr alter. Deren Geschichte reicht sogar bis ins 18. Jahrhundert zurück. Seit 1899 firmierte Mobil als "Deutsche Vakuum Oil Company". Bereits 1906 wurde bei Wedel in Hamburg sogar die erste eingene Raffinerie gebaut. 1955 wurde der Name dann in "Mobil Oil AG" geändert. Im gleichen Jahr kam dann das erste Mehrbereichsöl von Mobil. Das war das erste überhaupt, das auf den Markt kam. 1973 kam dann das erste vollsynt. Motoröl von denen. Da war Valvoline allerdings etwas schneller. Die kamen damit schon 1971 auf den Markt.

Im Jahr 2002 als Exxon u. Mobil zu ExxonMobil fusionierten, wurde für die Produktion eine neue Fa. gegründet. Nennt sich "ExxonMobil Produktion Deutschland GmbH". Die deutsche Shell GmbH ist da übrigens auch beteiligt. Von der Förderung über die Raffination bis hin zu den Chemieprodukten (Additive) kommt da alles aus einer Hand.

Würde man diese Maßstäbe für einen Hersteller anlegen, wären das noch weniger. Als Hersteller kann man aber auch schon gelten lassen, wenn der selber forscht u. entwickelt. Die Grundöle u. Additive zukauft, u. aus diesen dann seine Schmierstoffe selbst zusammen mischt. Wie z. B. eben Meguin das macht. Wer aber nur fertig gelieferte Produkte in eigene Gebinde abfüllt, oder sogar selbst das vom Hersteller machen läßt u. nur vermarktet, ist KEIN Hersteller, sondern eben nur Anbieter - wie z. B LM.

Mobil beliefert aber auch andere Anbieter. Soll ich da mal schauen, ob ich da irgendwo ein Mobil 1 unter anderem Label finde? Diese Fa. Rowe hat ja auch zwei Mobil 1er im Programm. Das 0W-40er ist aber das alte.

@Jebo76. Wenns bei 40 Grad noch eine kin. Visko von über 90 hat (0W-40er liegen da bei rund 80), und nur einen VI von 164 (manche 5W-40er haben schon einen von gut 170), kann es KEIN 0W-40er sein. Ist völlig unmöglich! Sondern ein 5W-40er.

Wenn die Visko-Werte bei 40 u. 100 Grad aber stimmen (wovon ich ausgehe), dann ist es zwar ein 40er, kann aber unten eben KEIN 0W sein. Sondern halt ein 5W-40er.

Das von Catrol z. B. hat für ein 0W-40er auch schon einen relativ geringen VI. Bei dem liegt der aber immerhin bei 173. Deshalb es bei 100Grad auch nur noch eine kin. Visko von 12,9. Und ist damit gerade noch so in den 40er Bereich rein gerutscht. Ist daher eigentlich (fast) noch ein 0W-30er für mich.

VI 164 aber trotzdem 0W-40 ist aber wie schon geschr. unmöglich. Ist wie eine zu kurze Bettdecke. Entweder reicht es oben nicht - oder eben unten. Ist also entweder kein 0W, oder kein 40er!

Gibt es öfter, dass mit dem Viskobereich geschummelt wird. Hatte z. B. erst vor kurzem ein "5W-40er" in Prüfung, welches in Wirklichkeit ein 5W-30er war.

@hh2000:

Funktionieren, also wirken wird das schon - wenn entsprechende Dichtungspflege-Substanzen u. auch Weichmacher enthalten sind (kenne die Zusammensetzung von dem aber nicht). Nur, als ich den Preis gesehen habe, hat mich fast der Schlag getroffen. Knapp 31€ für lediglich 100ml!? Ist um den Faktor 10 überteuert!

Grüße

am 3. Mai 2005 um 23:16

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor

Mobil beliefert aber auch andere Anbieter. Soll ich da mal schauen, ob ich da irgendwo ein Mobil 1 unter anderem Label finde?

Ja, bitte mach das!

Zitat:

Original geschrieben von resonatorman

Wer ist a.e.t.?

@ greg_p

hätte ich auch gerne gewußt, habe ich noch nie gehört

@ opterix,

Globus habe ich in der Nähe, da muß ich bei Gelegenheit mal schauen ob das bei dem auch so einfach läuft

Zitat:

Original geschrieben von resonatorman

Wow, wenn man 20l bestellt, kostet der Saft gerade mal noch 3,-/l - Baumarktpreise! Hat jemand ne Ahnung, wie so ein "Eimer" mit Öl aussieht? Klingt irgendwie ziemlich unpraktisch...

Das ist einfach nur ne kleine tonne kunsstofftonne mit nem verschluss oben dran ;-)

was mich aber viel mehr interesseirt, wo man danach solche verölten tonnen wieder abgegeben kann?? es nimmt ja kein schwein solche 20l kanister an, geschweige denn, was mache ich, wenn ich ein ganzes faß entsorgen will? sondermüll?

gruß

Jeder Verkäufer wo du dein Öl kaufst MUSS auch Altöl zurücknehmen.

Zumindest in der Litermenge die du gekauft hast, aber die meisten nehmen es auch in etwas größeren Mengen zurück.

Natürlich nur so lange es haushaltsübliche Mengen sind, also die 1000 Liter Fässe, werden schwierig :D

Aber ich weis, dass 1,2,3 oder ATU auch so zurücknehmen, nehmen so um die 8-10 Cent/Liter.

Zitat:

Original geschrieben von Sterndocktor

P. S. LM füllt die fertig angelieferten Öle auch nur noch in die eigenen Gebinde ab.

hallo sterndocktor,

ich dachte bis jetzt immer, dass bei schmier und- kraftstoffen die additive erst im tankwagen mit abgefüllt werden. ist das bei meguin nicht auch der fall? sprich, das grundöl ist das selbe, nur mit ner anderen additivformel abgefüllt? die datenblätter sind ja recht identisch, dennoch habe ich da meine zweifel, ob das im endeffekt das selbe öl ist?! oder wird das nur bei kraftstoffen so gehandhabt?

mfg

am 4. Mai 2005 um 9:42

Zitat:

Original geschrieben von jimmy007

Jeder Verkäufer wo du dein Öl kaufst MUSS auch Altöl zurücknehmen.

Das wissen wir. Aber wenn man's im Inet bestellt, wird das wohl etwas schwierig...

ich habs in alte (Cola) Flaschen gefüllt und an so einem Waschplatz in den Behälter für Altöl geworfen, sowas gibts aber auch an den meisten Tanken, in der Nähe der Waschanlagen.

am 4. Mai 2005 um 12:26

Zitat:

Original geschrieben von ash_c20ne

habe ich da meine zweifel, ob das im endeffekt das selbe öl ist?!

Das "SELBE" kanns natürlich nicht sein, nur das Gleiche (war nur ein kleiner Scherz). LM bekommt die Öle von Meguin halt fertig geliefert. Bei LM wird daran nichts mehr verändert. Nur vom Tankwagen in die Abfüll-Anlage gefüllt, u. da dann in die Gebinde. LM füllt auch nur die Motoröle selber in die Gebinde ab.

Die Getriebeöle werden dagegen gleich bei Meguin auch in die Öldosen gefüllt. Sind deshalb auch die Gleichen, welche Meguin selber auch verwendet. Also die runden schwarzen Dosen mit dem roten Verschluß. Nur, dass halt bei denen für LM deren Aufkleber dran kommt. Oder anders gesagt: LM verkauft Meguin-Schmierstoffe! LM hat außerdem noch garnicht so lange überhaupt Motor- u. Getriebeöle im Programm. Erst seit den 90iger Jahren.

Die Öle sind deshalb auch absolut identisch. Das mit den Angaben auf Datenblättern v. LM ist wieder eine andere Geschichte. Einmal gibt LM da nie alle Daten an, welche Meguin nennt. Und die, welche drauf stehen, stimmen oft nicht. Weil sich da bei LM immer wieder Fehler einschleichen. Hatten wir erst vor kurzem, wo jemand hier bemerkte, dass LM für das 5W-40er Synthoil nur einen VI von 138 nennt (richtig ist 168). Ist natürlich selbst für einen Anbieter (der kein Hersteller ist) eine schwache Leistung - wenn man nichtmal in der Lage ist, da wenigstens die richtigen Daten einzusetzen.

Bei etlichen Ölen stimmen die Daten auf den LM-Blättern aber alle. Wobei da wie schon geschr. immer nur einige der Daten angegeben sind (bei Meguin sind die dagegen immer vollstädnig drauf)

Meguin mischt dagegen die Schmierstoffe selbst zusammen. Nur haben die halt nicht wie Mobil auch noch eigene Raffinerien u. Chemiefirmen. Grundöle kommen immer aus einer Raffinerie u. die Substanzen für Additive sind Produkte aus der Spezial-Chemie. Also von einem Additiv-Hersteller wie z. B. BASF (sofern man nicht selbst so eine Fa. hat, wie das bei Mobil der Fall ist).

Die einzelnen Komponeten, aus denen die versch. Schmierstoffe zusammengemischt werden, müssen deshalb auch von Meguin zugekauft werden. Aber formulieren tun die ihre Schmierstoffe selber.

Und der fertig gemischte Schmierstoff wird dann per Tankwagen u. a. auch an LM geliefert. Bzw. werden die Getriebeöle für LM bei Meguin auch gleich in die Öldosen gefüllt. Nur halt mit dem LM-Aufkleber.

Bei Kraftstoffen ist das etwas anders - und zwar noch einfacher. Hier haben die verschiedenen Marken untereinander ja alle Abkommen. Holen den Sprit deshalb immer alle aus der gleichen Raffinerie (in der jeweiligen Region) ab. Auch das mit den Additiven ist hier einfacher. Weil es hier ja nicht so viele unterschiedliche Normen u. Anforderungen der Fahrzeughersteller zu berücksichtigen gibt, bietet hier BASF gleich fertige Pakete an. Diese müssen deshalb auch nicht mehr aus versch. Substanzen zusammengesetzt werden. Das für den Otto-Sprit heißt z. B. "Keropur", und das für den Diesel "Keropur DP". Für den Diesel gibt es aber mehrere, die sich etwas unterscheiden.

Und diese Sprit-Additiv-Pakete werden an die Raffinerien geliefert u. dort in die betr. Additiv-Silos gefüllt. Und daraus dann bei der Tankwagen-Beladung dazu gemischt.

Grüße

am 4. Mai 2005 um 14:13

Habe hierfür einen neuen Beitrag geschr., weil, wenn ich das noch dem vorangegangenen angefügt hätte, wäre der zu lang geworden. Außerdem geht es hier wieder um ein anderes Thema.

Erstmal möchte ich, was LM betrifft, noch etwas klarstellen: Bin von denen insges. garnicht so begeistert. Weil die auch viel Unsinn im Programm haben. Habe deshalb diese Fa. noch nie als solche empfohlen. Sondern nur die wenigen wirklich guten Produkte, welche die im Programm haben.

In deren Produktpalette kann ich außerdem kein Konzept erkennen. Ist ein heilloses durcheinander ( mit oft bis zu drei verschiedenen Produkten für das gleiche Problem), was sich da inzw. angesammelt hat. Man könnte da mindestens die Hälfte aller Produkte raus nehmen. Aber statt da mal Ordnung zu schaffen, kommen immer nur neue dazu.

Was eigentlich nur daran liegen kann, dass die das Meiste aus ihrem Programm selber nicht verstehen. Und alles was noch gekauft wird bleibt drin - auch wenn das Unsinn ist. Wie z. B. der längst überfällige Ölzusatz auf MoS2-Basis. Dabei haben sie mit dem MotorProtect sogar was richtig gutes dabei. Aber anstatt den Kunden mal zu erklären, dass das MoS2 endlich rausgeflogen ist, weil das bei den heutigen Motoren u. Ölen mehr schadet als nützt, u. das MP viel besser ist, wird das munter weiter angepriesen.

Was ich bei diesem irgendwie sogar vertehen konnte, weil damit bei denen mal alles angefangen hat. Das man dann aber so einen "Keramik"-Zusatz noch neu mit ins Programm nimmt, kann ich nicht mehr verstehen.

Dieses sog. "CERA TEC" bewerben sie mit der Aussage: "CERA TEC ist ein High-Tech-Keramik-Verschleißschutz für alle Motorenöle. CERA TEC reduziert Reibung und Verschleiß durch chemische und thermisch extrem hoch belastbare Keramik-Verbindungen. Verhindert den direkten Metall/Metall-Kontakt und erhöht so die Motorlebensdauer. Der Leichtlauf-Effekt reduziert den Kraftstoffverbrauch .... ".

Und die Wahrheit: Dabei handelt es sich um eine Feststoff-Suspension, auf der Basis hexagonalen Bornitrids, welches in Mineralöl gelöst ist. Mit "High-Tech-Keramik" hat das aber (glücklicherweise) wenig zu tun. Dann ist darin noch ein Reibwertverminderer drin (welcher u. a. auch im MP enthalten ist). Deshalb, u. weil das Bornitrid wenigstens das Öl nicht in eine Schleifpaste verwandelt, geht dadurch wahrscheinlich auch nichts kaputt. In ein Motoröl gehört so etwas aber trotzdem nicht rein! Und wie die Bornitrid-Teilchen nun für einen Verschleißschutz sorgen sollten, wüßte ich auch nicht. Im besten Fall bleiben diese die ganze Zeit über im Öl eingebunden, so dass sie wenigstens nichts anstellen u. sich auch nicht ablagern können.

In diesen Faltbroschüren über die LM-Additive wird das so dargestellt, dass die kleinen Partikel sich in den mikroskopischen Unebenheiten der Metallflächen einlagern, u. dadurch diese Oberfläche glätten (auch die MoS2-Partikel sollen lt. dieser Bröschüre so funktionieren). Wollte man aber als Motorenkonstrukteur, dass diese glatter sind, würde man das gleich so machen. Eine gewisse Rauigkeitstiefe soll da ja vorhanden sein, damit das Öl daran überhaupt haften kann.

Die Wellen, die in den Gleitlagern laufen, werden eingeläppt, aber halt immer nur so, dass da auch noch das Öl haften kann. Weil die drehenden Wellen das von der Pumpe angelieferte Öl sozusagen mitreißen sollen u. dadurch einen sehr hohen Druck im Lager erzeugen. Und nur durch den kann sich da ein hydrodynamischer "Schmierkeil" zwischen Welle u. Lagerschale bilden. Und ohne einen solchen würde ein Gleitlager überhaupt nicht funktionieren u. wäre nach wenigen km im "Eimer".

Und wie ich erst vor kurzem noch geschr. habe, werden die Zylinder-Lffl. bei einer Lauffl. aus Grauguß zum Schluß extra noch mit speziellen Honbürsten bearbeitet. U. a. deshalb, weil man dadurch eine hohe Freilegungsquote der feinen Graphitadern erreicht. Das sind dann kleine Einbuchtngen u. Höhlen in der Oberfläche, wo das Öl einen zustätzlichen Halt findet. Würde man das alles wirklich spiegelglatt einglätten, wäre das alles kaputt gemacht, und würde nichtmehr funktionieren!

Aber glücklicherweise ist das bei diesen Feststoff-Zusätzen ja auch nicht der Fall. Diese haben ja gar keine polare Struktur - welche aber nötig wäre, damit sie überhaupt an einer Metallfläche haften könnten. Man muß nur mal versuchen, ob man so ein Teilchen an einer Metallfläche befestigen kann. Aber einfach so bleibt das da nicht dran haften. Und da wo es richtig rund geht, also an den Reibpartnern, wo hohe Drücke u. Scherkräfte herrschen, schon gleich garnicht!

Habe mir deshalb sogar den Spaß gemacht u. mich mit einem Chemiker von LM verbinden lassen. Und darum gebeten, dass er mir mal erklären soll, wie sie das anstellen, dass ein Feststoff-Teilchen ausgerechnet an den Metallflächen der Reibpartner haften bleibt? Bzw. wie das überhaupt an einer Metallfläche haften bleiben sollte? Kurz gesagt: Der konnte das auch nicht! Hat außerdem auch nicht den Eindruck erweckt, dass er sich da überhaupt auskennen würde. Muß der ja auch nicht. Weil, das Einzige was der macht, ist, hin u. wieder mal zu überprüfen, ob die gelieferte Ware auch die richtige ist. LM produziert ja nichts!

Also nochmal: Diese Partikel sind im Öl eingebunden. Und im Idealfall, bleiben sie das auch bis zum nächsten Ölwechsel, wo sie dann zusmmen mit diesem wieder aus dem Motor verschwinden. Und falls welche ausfallen, dann lagern die sich an "ruhigen" oder an Engstellen o. Winkeln im Ölkreislauf ab. Oder kleben an Stellen, wo eh schon Ablagerungen vorhanden sind, u. werden da dann festgebacken. Also z. B. im Bereich der Ringnuten an den Kolben. Wo sie sich aber garantiert nicht anhaften - sind alle Stellen wo ein Reibung herrscht! Soviel also zu Dichtung und Wahrheit - auch bei LM.

Wollte das nur mal mitgeteilt haben. War jetzt auch nur mal ein Beispiel eines unsinnigen Produkts von denen. Solche haben die aber sogar eine ganze Menge im Programm. Jemand hatte mal sogar vermutet, dass ich für LM tätig wäre. Nur, was sollte ich bei denen überhaupt machen? - außer den ganzen Misst aus dem Programm zu schmeißen. Da würden ca. zwei drittel aller Produkte raus fliegen!

Grüße

P. S. Das Geschriebene gilt natürlich auch für alle anderen Ölzusätze mit Feststoff-Partikeln. Also auch für all die anderen Anbieter am Markt (die ebenfalls nicht wissen, was sie da eigentlich verkaufen).

am 4. Mai 2005 um 15:01

Und der fertig gemischte Schmierstoff wird dann per Tankwagen u. a. auch an LM geliefert. Bzw. werden die Getriebeöle für LM bei Meguin auch gleich in die Öldosen gefüllt. Nur halt mit dem LM-Aufkleber.

An welchen Anbieter liefern die den noch alles ????????????

Gruß Rolf

am 4. Mai 2005 um 17:56

Sterndocktor...du wolltest uns doch noch verraten, wo überall das Mobil 1 unter anderem Namen drin ist...

Ich hab jedenfalls mal ne Mail an den Hersteller von diesem Öl geschrieben, mal sehen ob und was er dazu zu sagen hat...

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