Welchen Oldie als Wertanlage ?
Wenn ihr ca. 50000 Euro in einem Oldie oder interessanten Youngtimer anlegen wolltet mit einem Zeitfenster von ca. 10 Jahren, was wäre da eure Wahl in Bezug auf einen möglichst großen Wertgewinn, das Auto soll nicht gefahren werden und professionell eingelagert werden .
Beste Antwort im Thema
Dann solltest du dich ja eigentlich bestens auskennen und brauchst unsere gutgemeinten Tipps gar nicht.
89 Antworten
Dass die Jugend wegbleibt, liegt wohl eher daran, dass man eher an Häuser, Möbel, Ausbildung der Kinder etc denkt als ans Zweit, Dritt- und Viertauto.
Auch ein Vorliebe für 80er Jahre Autos ist wohl eher dadurch bedingt, dass diese noch günstig sind.
Was die "spießigen Kisten der Wirtschaftswunderzeit" betrifft, spiegelt es das wieder, was ich schon gelesen hatte. Wagen mit Spaßfaktor sind auch als Oldies hip.
Da ist eine Pagode oder ein Porsche 356C Cabrio eine ganz andere Hausnummer als ein Strich-Achter.
Und ein Allerweltsauto aus den 80ern wird wohl ewig auf großen Wert warten. Das hat weder den Flair eines 60er Jahre Oldies noch etwas, das es besser könnte als ein Allerweltsauto von heute.
Naja, die Klage von der "wegbleibenden Jugend" der Generation 60+ meint auch eher das Fehlen der Generation der unter 50-jährigen. Oder ist das nur in meiner Typenszene so auffällig? (ich hab einen Wagen von Anfang der 60'er)
Nimm z.B. einen DB W107 Coupé (Pagode-Nachfolger). Die waren vor ein paar Jahren noch Gebrauchtwagen, jetzt etablieren sie sich langsam. Als ich begann, mich für Autos zu interessieren, fand ich sie potthässlich, schwer und Benzinsäufer. Also kein "Oldtimer" der mir hätte gefallen können. Trotzdem heute freue ich mich heute, wenn ich einen sehe. Ein BMW 6er (M24) gefällt mir aber immer noch nicht. Der Vorgänger M9 (CSi-Coupé) dagegen schon. Sowas ist schon eigenartig.
Zitat:
Original geschrieben von taunide
Naja, die Klage von der "wegbleibenden Jugend" der Generation 60+ meint auch eher das Fehlen der Generation der unter 50-jährigen. Oder ist das nur in meiner Typenszene so auffällig? (ich hab einen Wagen von Anfang der 60'er)Nimm z.B. einen DB W107 Coupé (Pagode-Nachfolger). Die waren vor ein paar Jahren noch Gebrauchtwagen, jetzt etablieren sie sich langsam. Als ich begann, mich für Autos zu interessieren, fand ich sie potthässlich, schwer und Benzinsäufer..... Sowas ist schon eigenartig.
Geht mir auch so. Die zierliche Pagode war eindeutig besser gemacht als der wuchtige W107. Deswegen wird sie auch immer deutlich teurer sein. Auch wenn der 107 inzwischen besser ankommt, weil er seltener geworden ist.
Und was die Jugend betrifft, da würde ich mir keine Socken machen. Die Kinder lieben meinen Käfer und das Cremeschnittchen. Das muss auf die wirken wie auf mich ein Model T. Und den fand ich auch immer klasse. 😛
Die 107er sind nicht seltener geworden, die werden jedes Jahr mehr, es gibt ca. 5 mal soviel hier wie Pagoden, und jedes Jahr kommen noch welche aus den Staaten, Japan und sonstwoher, bis auf wenige ganz perfekte mit kaum Kilometern taugen die allerdings überhaupt nix als Wertanlage, da ist die Pagode schon viel interessanter .
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Die W107 kommen im Sommer wieder häufig zum Vorschein, nachdem sie 10 Jahre aus dem Straßenverkehr fast verschwunden waren. Ich denke aber, zum Selbstschrauben (oder "zeitwertgerechten" Restaurieren) dürfte der Wagen zum Alptraum werden, wie viele der Wagen der späten 70'er in denen verbaut war "was möglich war". Viele von den W107 werden das aber noch nicht nötig haben weil damals noch echte Mercedesqualität verbaut wurde, die entsprechend hält. Warten wir mal weitere 10 Jahre ab, der Zahn der Zeit macht auch vor dem Stern nicht halt!
Natürlich hat eine Pagode mehr Sex-Appeal als ein W107, aber der W107 verspricht prozentual trotzdem größere Wertsteigerungen. Bei den Stückzahlen der Pagode sind wir von der Marktsättigung nicht mehr weit entfernt, sie hat eben nicht den Seltenheitsfaktor des Flügeltürer-SL.
Der Faktor "Bekanntheit und Sympathie" spielen auch noch eine preissteigernde Rolle. Gerade beim Käfercabrio ist das wohl maximal, aber man muss es auch mögen als Besitzer eines "Kulturguts" derart vereinnahmt zu werden. Dafür gibt es die eher wenig bekannten Typen dann auch in der Regel günstiger. Um meinen Oldtimer gehen die Leute immer rätselnd herum, und wenn ich mich als Besitzer zu erkennen gebe kommen sie dann oft und fragen. Schon dem Vorbesitzer scheint dieses Spiel Spaß gemacht zu haben, denn Spuren eines Typenschilds fehlen.
Zitat:
Original geschrieben von taunide
Die W107 kommen im Sommer wieder häufig zum Vorschein, nachdem sie 10 Jahre aus dem Straßenverkehr fast verschwunden waren. Ich denke aber, zum Selbstschrauben (oder "zeitwertgerechtem" Restaurieren) dürfte der Wagen zum Alptraum werden, wie viele der Wagen der späten 70'er in denen verbaut war "was möglich war". Viele von den W107 werden das aber noch nicht nötig haben weil damals noch echte Mercedesqualität verbaut wurde, die entsprechend hält. Warten wir mal weitere 10 Jahre ab, der Zahn der Zeit macht auch vor dem Stern nicht halt!Natürlich hat eine Pagode mehr Sex-Appeal als ein W107, aber der W107 verspricht prozentual trotzdem größere Wertsteigerungen. Bei den Stückzahlen der Pagode sind wir von der Marktsättigung nicht mehr weit entfernt.
Der Faktor "Bekanntheit und Sympathie" spielen auch noch eine Rolle. Gerade beim Käfercabrio ist das wohl maximal, aber man muss es auch mögen als Besitzer eines "Kulturguts" derart vereinnahmt zu werden. Um meinen Oldtimer gehen die Leute immer rätselnd herum, und wenn ich mich als Besitzer zu erkennen gebe kommen sie dann oft und fragen. Schon dem Vorbesitzer scheint dieses Spiel Spaß gemacht zu haben, denn Spuren eines Typenschilds fehlen.
Manchmal kommen die 107 auch im Herbst vor die Tür, das Hardtop ist doch viel zu schön um im Keller zu vergammeln .
Zitat:
Manchmal kommen die 107 auch im Herbst vor die Tür, das Hardtop ist doch viel zu schön um im Keller zu vergammeln .
Coole Sau, der Wagen. Immer noch mit dem gewissen "Zuhälterfaktor", muss man auch mögen. Was wiegt so'n Hardtop eigentlich, muss da die Dame mit anfassen wenn man keine Domestiken hat?
Die Zeiten wo der 107er mit Zuhältern und Barbesitzern in Verbindung gebracht wurde ist lange lange vorbei, der ist längst bei Fans und Oldieliebhabern gelandet, das Hardtop wiegt ca. 50 Kilo, sollte nur mit etwas kräftigeren Damen aufgesetzt werden, sonst hat man schnell einen Lackschaden .
Fuhr Günther Netzer nicht auch einen? Oder war's Paul Breitner?
Ja der Herbst ist schon eine kritische Zeit für Oldtimerfans. Die Restauration meines BMW Coupés ist schon etwas älter, und da ich aus dem 3er keinen 4er Zustand machen möchte, bleibt es bei feuchten Straßen in der Garage.
Sensationelle Wertsteigerungen werden die R107 wohl nie erfahren, dafür wurden sie zu lange und zu häufig produziert.
Trotzdem haben diese SL-Typen große Vorteile gegenüber den Vorgängern und auch den Nachfolgern:
- sie sind ausgereift und zuverlässig
- sie gehören noch zur Chrom-Ära (Plastikstoßstangen gehören für mich nicht an einen Oldie)
- der Unterhalt ist noch einigermaßen günstig, Technikteile passen von anderen Baureihen
- sie haben bereits einen hohen Sicherheitsstandard und eine tolle Straßenlage
Nachteilig ist, dass trotz dickem Blech der Rostteufel häufig im Verborgenen heftig wütet. Ich rate niemandem, ohne Mitnahme eines Fachmannes der Baureihe sich ein solches Modell zuzulegen. Rostfreiheit sollte immer vor Ausstattung gehen, denn hier herrscht oftmals eine große Gegensätzlichkeit vor. Wer damals die teure Ausstattungsliste rauf und runter bestellt hat, hat den SL auch meist durch den Winter geprügelt mit entsprechenden Rostfolgen.
Erst mein Vierter R107 entsprach bezüglich dem Karosseriezustand meinen Vorstellungen - ist dafür aber auch ziemlich "nackt" hinsichtlich der Ausstattung. Schaltgetriebe, Kurbelfenster, Stoffsitze, keine Kindersitzbank, kleinster 280er Motor, weißer Lack. Der Erstbesitzer hatte ihn sich am Mund abgespart, denn eigentlich sollte es nur ein 280 CE W123 werden. Entsprechend hat er den SL dann behandelt und nur bei schönem Wetter gefahren. Er ist bis heute keine 100.000 gelaufen.
Rentabel verkaufen könnte ich ihn im Internet wohl nicht, denn die Masse der Interessenten sucht V8, Klima, Leder, Kindersitzbank und dunkle Außenfarbe. Man würde meinen SL also belächeln und schlechtreden. Ich hatte zuvor einen '86er 500 SL in Vollausstattung gehabt und ihn für den 280er verkauft - was ich bis heute nicht bereut habe.
Optisch gefallen mir zwar die älteren SL wie Pagode und 190 besser, doch der R107 ist halt das Auto meiner Jugendzeit. W123 fand ich früher schrecklich hässlich, bin jedoch damals einige davon im Alltag selbst gefahren. Heute würde ich mir einen guten Kombi davon gerne hinstellen, sofern es noch einen Guten zum erschwinglichen Preis gäbe 🙂
Grüße
Michael
das mit der wertanlage ist so eine Sache.
ich glaube es gibt für den "otto-normalverbraucher" bessere wertanlagen.
auf der anderen Seite - hat man ein historisches Fahrzeug, und pflegt es entsprechend dann wird es seinen wert - einigermassen - behalten. die Wertsteigerung geht mit werterhaltenden arbeiten einher - und wird von diesen wieder "aufgefressen". aber für den "normalen" fahrer und Besitzer ist dies auch nebensächlich - man hat spass an solch einem wagen - und dieser wird auch seinen "wert" nicht verlieren - im Gegensatz zum alltagsauto. hatte ich den Kaufpreis auf einer bank "angelegt" dann würden die Zinsen von der Inflation aufgefressen.
es ist das Lebensgefühl - oder die Erinnerung an früher - oder beides das man sich mit einem Oldtimer "erkauft".
für mich spielt die wertanlage eine untergeordnete rolle - ich will mein Fahrzeug selbst bewegen - mich an dieser art der Fortbewegung erfreuen und die relative Einzigartigkeit die mein mercedes im Alltag hat genießen.
Fazit: es gibt bessere wertanlagen - aber die "Investition" in einen Klassiker bereitet mehr Freude als eine zahl in einem Sparbuch !!!
Ein Beispiel aus dem Bekanntenkreis:
Mercedes 220A (W180) Ponton, BJ 1955:
Marktwert 1999: 25.000 DM (Zustand 2)
Marktwert 2012: 30.000 EUR (Zustand 2)
Das entspricht einer Wertsteigerung von mehr als 1.300 EUR p.a., zieht man die Fixkosten ab, hat man ein Nullsummenspiel, wenn man das Auto zugelassen und bei schönem Wetter die ein oder andere Ausfahrt gemacht hat und kommt auf eine nicht so schlechte Rendite, wenn man das Auto professionell eingemottet hat.
Variante 1 ist eine sehr günstige Art, ein sehr schönes Hobby zu pflegen, Variante 2 hat eine bessere Rendite, als die meisten, als risikoarm geltenden, Wertanlagen mit Mindestlaufzeit (z.B. Lebensversicherungen, Bausparer).
Wenn man das Hobby geschickt mit einer guten Investition verbindet, sind sicher auch deutlich bessere Werte zu erzielen, als die oben beschriebenen.
Ja, vorausgesetzt das Auto ist in 13 Jahren noch in Note 2, idr. ist es aber dann blos noch in Note 3, und dann gibts nicht mehr 30.000€, sondern blos noch 18-20.000€.
Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Ja, vorausgesetzt das Auto ist in 13 Jahren noch in Note 2, idr. ist es aber dann blos noch in Note 3, und dann gibts nicht mehr 30.000€, sondern blos noch 18-20.000€.
..Und dann muss man nur noch flugs einen finden, der's für den Preis kauft, mit dem's in der Liste steht. Mit Aktien ist es möglicherweise einfacher den Marktwert auch zu realisieren...
Zitat:
Original geschrieben von taunide
..Und dann muss man nur noch flugs einen finden, der's für den Preis kauft, mit dem's in der Liste steht. Mit Aktien ist es möglicherweise einfacher den Marktwert auch zu realisieren...Zitat:
Original geschrieben von Mark-86
Ja, vorausgesetzt das Auto ist in 13 Jahren noch in Note 2, idr. ist es aber dann blos noch in Note 3, und dann gibts nicht mehr 30.000€, sondern blos noch 18-20.000€.
Für Ponton Limousinen ist der Markt recht eingeschränkt, die Ersatzteile sind aber trotzdem genau so teuer wie für n Cabrio mit nem 6-stelligen Wert.
Die Autos sind nicht wertlos, aber wenn einer so ne CD Liste rausholt und den Wertverlust ausrechnet, dann hat der eigentlich keine Ahnung...