welche folgen kann ein zu hoher ölstand haben?
welche folgen kann es haben wenn man zuviel öl im motor hat?
normalerweise hat man ja ca 4,5l drin, wenn man aber 5-5,5l drin hat, was kann dann passieren?
Beste Antwort im Thema
Ui hier gabs aber gleich ne Menge falscher Antworten:
Wie messe ich den Ölstand korrekt?
Der Ölstand wird immer bei betriebswarmen Motor gemessen, nie nie nie bei Fahrtantritt oder so. Das Öl dehnt sich mit zunehmender Temperatur aus und der Peilstab ist auf 90°C ausgelegt. Daher würde man bei kaltem Motor immer etwas zu wenig messen. Bei 4 Liter Ölvolumen ist der Unterschied zwischen 90°C und 20°C ca. 0,3 Liter. Dann ganz wichtig ist die Abtropzeit einzuhalten, als Faustformel ca. 5 Minuten warten nach abstellen des Motors bevor ihr überhaupt was tut. Sollte der Peilstab sehr schräg in die Ölwanne eintauchen so ist es hilfreich ihn auf beiden Seiten abzulesen um parallexe Fehler zu vermeiden, das kann auch nochmal ca. 0,1 Liter ausmachen. Wenn der Ölstand in der Mitte ist, ist das i.O., aber man kann ohne Bedenken bis exakt MAX auffüllenn.
was passiert bei Ölstand über MAX
Es im Extremfall zum sogenannten panschen der Kurbelwelle kommen. Hat einer schon fast richtig gesagt, aber nicht Pleuel tauchen in den Ölsumpf ein (das wäre wirklich etwas extrem 😉 sondern die Massenausgleichsgewichte der Kurbelwelle erzeugen einen Ölschaum. Diese Ölverschäumung wird im sogenannten Schwenkversuch gemessen und anhand dieser Messung werden MIN und MAX Grenzen festgelegt, daher kann der korrekte Ölstand auch nur bei betriebswarmen Motor gemessen werden. Zwischen Kurbelwelle und Ölwanne ist ein Ölhobel mit Bohrungen und Schlitzen, durch Schnwenklagen werden da bei zu hohem Ölstand Öltropfen von der Wanne richtung Kurbelwelle gedrückt und diese durch die Massenausgleichsgewichte im Kurbelgehäuse solange durch geschleudert und "zerkleinert" bis diese sich mit den Gasen der Verbrennung welche am Kolbenring ins KGH gelangen vermischt haben. Das gleiche gilt für das zurücktropfende Öl aus den Lagern. Also dieses Gemisch aus Verbrennungsgasen, Öl, Kondensaten und Kraftstoff bzw. Ruß ist immer im Kurbelgehäuse vorhanden und völlig normal (Blow-by), aber eben gerade soviel dass der KAT keinen Schaden trägt.
Durch die Kurbelgehäuseentlüftung wird das Blolw-by ins Saugrohr angesaugt, dies geschieht rein über die Druckdifferenz zwischen Saugrohr und KGH. Dazwischen ist idR ein Ölabscheider als Zyklon + ein Druckregelventil wenn hinter Drosselklappe eingeleitet wird. Der Ölabscheider soll das Öl aus dem Blow-by filtern und zurück in die Ölwanne leiten. Einen 100% Abscheider gibt es allerdings nicht. Die guten 2-3fach Zyklone haben einen Abscheidegrad von ca. 90% in ihrem optimalen Wirkungsgrad, in manchen Betriebspunkten z.B. bei Ringflattern geht der Wirkungsgrad auch schin mal runter bis auf 30%.
Wieviel Gramm Öl ein KAT verträgt ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei den letzten Entwicklungen wurde mir seitens Verbrenner gesagt dass 1,5 g/h noch okay wären. Sprich bei normalem Ölstand könnte der Ölabscheider im optimalen Wirkungsgrad käme der Ölabscheider noch mit 15 g/h zurecht. Bei Ölstand weit über MAX sind Ölanfälle von bis zu 600 g/h keine seltenheit. Außer dass der Ölanfall viel zu hoch ist ändert sich auch das Tropfenspektrum welches widerum zu einem schlechteren Trenngrat führt, dann werden von der KGE nicht mehr 90% sondern vielleicht nur noch 50% abgeschieden und im worstcase pfeift das Öl 1:1 durch. Das nennt man dann Ölreißen.
Daher ist auch ein ölbenetztes Saugrohr völlig normal, das heißt nicht dass dies toll für den Motor ist. Im Grunde ist es der gleiche Scheiß wie die AGR, aber aufgrund der Gesetzgebung ebend notwendig :/
Im Baumarkt gibt es Ölabsaugpumpen die an den Zigarettenanzünder bzw. Batterie angeschlossen werden ab ca. 20 Euro. Eine billige die auch was taugt ist die von Proxxon (benutze ich selbst) die kostet allerdings auch 45.- Mit solchen Pumpen macht man dann auch nen sehr sauberen und komfortablen Ölwechsel in 15 Min. Natürlich rentiert sich das nur bei Fahrzeugen wo man von oben den Filter wechseln kann.
Abschließend möchte in noch erwähnen dass ein Ölstand knapp über MAX nicht tragisch ist, bei der Auslegung der MIN/MAX Grenzen sind ja auch noch Sicherheiten rein gelegt. Das beste bsp. ist die MIN Grenze: Der Öldruckschalter macht sich ja auch erst bemerkbar wenn die MIN-Grenze unterschritten ist. Wer allerdings mehr als 0,5 Liter drüber ist sollte das Öl absaugen.
Es gibt übrigens auch Motoröle die der Ölverschäumung durch entsprechende Additive entgegen wirken. Sterndocktor meinte das wäre der Verdunstungsgrad oder so ähnlich. Ich meine mich zu erinnern dass das Mobil 1 in dieser Kategorie besonders gut sei.
Wer also einen hohen Ölverbrauch zu beklagen hat sollte evtl. auf eine Ölsorte umsteigen die a) eine höhere Viskosität hat und b) solche spezielle Additive aufweist.
17 Antworten
Da wird wohl dein Katalysator ordentlich einen mitkriegen, der Wagen wird wahrscheinlch ordentlich qualmen, da das Öl dann mit verbrannt wird.
Falls du wesentlich zuviel Öl eingefüllt hast, lass es lieber abpumpen oder pump es selbst ab. Lieber auf Nummer sicher gehen. Passiert jedem Mal sowas blödes. Noch blöder ist es aber, dann einfach loszufahren und teure Reparaturen in Kauf zu nehmen.
Definitiv abpumpen/ablassen, und NIE über MAX einfüllen, Öl kann in die Abgassanlage gelangen und den Kat zerstören.
Gruß
Thomas
Wenn ihr Öl auffüllt, füllt ihr dann eigentlich immer bis MAX oder so mittig? Bei kaltem oder warmem Öl?
Stelle den Wagen immer in die Garage, weil er da völlig gerade steht.
Wagen sollte gut ausgekühlt sein, falls ich vorher unterwegs war, lass ich ihn so 30-45 Minuten stehen bevor ich messe und nachfülle.
Fülle immer knapp unter max.
Am besten immer "schluckweise" nachfüllen, zwischendurch immer am Messstab ablesen.
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ich brauchte bisher noch nie öl nachfüllen. hab gerade mal geguckt, bin der meinung das zuviel öl drin ist. ist etwas überder geriffelten fläche am ölstab.
Zu viel Öl kann dir auch die Simmeringe kaputt drücken hab ich mir mal sagen lassen. Mit allen Folgen wie sie oben schon teilweise beschrieben sind.
Hallo,
eine weitere Möglichkeit ist das Eintauchen der Pleuel in das Öl mit der Folge, dass das Öl "schaumig" wird und dann eventuell der Öldruck zusammenbricht. Leistung geht dadurch auch verloren. Da muss man aber schon über einen Liter zuviel einfüllen, meine ich.
Der Ölmesstab ist eigentlich auch nur ein Schätzeisen, in der Werkstatt wird das Öl abgelassen und dann die erforderliche Menge eingefüllt. Bei mir war der Ölstand nach einer Inspektion auch mal leicht über Max, war aber die korrekte Menge Öl drin.
Werde morgen mal berichten, da ich den Ölwechsel heute abend selbst mache. Fange mit 4 Litern an und schau mal aufs "Schätzeisen", dann die restlichen vorgeschriebenen 0,5 Liter.
moin,
otimale art zum ölstandmessen (lt. Fahrertraining):
Auto warmfahren 10-15km, halt richtig warm fahren, dann auto eben abstellen, motor 1min nachlaufen lassen, motor ausstellen und 5min warten, dann messen...
grund, nur im warmen betrieb wurde das öl ausgedehnt und auf betriebstemp. gebracht
mfg
Zitat:
normalerweise hat man ja ca 4,5l drin
Auch unterschiedlich.
Der 1,4er z.B. hat nur 3,2 l!
Also besser nochmal genau nachlesen in der Bedienungsanleitung.
MfG Timo
Hallo,
also das Schätzeisen ist bei einer Füllmenge von exakt 4,5 l etwa 1 mm über der geriffelten Fläche nach warm laufen lassen des Motors. Passt also schon ziemlich gut!
Gruß
Thomas
Soweit ich weis kann auch folge von zu viel Öl sein das die Simmerringe undicht werden!
Weil die Pleuel ins Öl schlagen und somit eine Unwucht entsteht und die Ringe gehen halt kaputt dadurch!
Korrigiert mich wenn ich falsch liege🙂
Zitat:
Original geschrieben von Carlocat
Hallo,
also das Schätzeisen ist bei einer Füllmenge von exakt 4,5 l etwa 1 mm über der geriffelten Fläche nach warm laufen lassen des Motors. Passt also schon ziemlich gut!
Gruß
Thomas
dann hab ich ja doch nicht zuviel drin.
Ui hier gabs aber gleich ne Menge falscher Antworten:
Wie messe ich den Ölstand korrekt?
Der Ölstand wird immer bei betriebswarmen Motor gemessen, nie nie nie bei Fahrtantritt oder so. Das Öl dehnt sich mit zunehmender Temperatur aus und der Peilstab ist auf 90°C ausgelegt. Daher würde man bei kaltem Motor immer etwas zu wenig messen. Bei 4 Liter Ölvolumen ist der Unterschied zwischen 90°C und 20°C ca. 0,3 Liter. Dann ganz wichtig ist die Abtropzeit einzuhalten, als Faustformel ca. 5 Minuten warten nach abstellen des Motors bevor ihr überhaupt was tut. Sollte der Peilstab sehr schräg in die Ölwanne eintauchen so ist es hilfreich ihn auf beiden Seiten abzulesen um parallexe Fehler zu vermeiden, das kann auch nochmal ca. 0,1 Liter ausmachen. Wenn der Ölstand in der Mitte ist, ist das i.O., aber man kann ohne Bedenken bis exakt MAX auffüllenn.
was passiert bei Ölstand über MAX
Es im Extremfall zum sogenannten panschen der Kurbelwelle kommen. Hat einer schon fast richtig gesagt, aber nicht Pleuel tauchen in den Ölsumpf ein (das wäre wirklich etwas extrem 😉 sondern die Massenausgleichsgewichte der Kurbelwelle erzeugen einen Ölschaum. Diese Ölverschäumung wird im sogenannten Schwenkversuch gemessen und anhand dieser Messung werden MIN und MAX Grenzen festgelegt, daher kann der korrekte Ölstand auch nur bei betriebswarmen Motor gemessen werden. Zwischen Kurbelwelle und Ölwanne ist ein Ölhobel mit Bohrungen und Schlitzen, durch Schnwenklagen werden da bei zu hohem Ölstand Öltropfen von der Wanne richtung Kurbelwelle gedrückt und diese durch die Massenausgleichsgewichte im Kurbelgehäuse solange durch geschleudert und "zerkleinert" bis diese sich mit den Gasen der Verbrennung welche am Kolbenring ins KGH gelangen vermischt haben. Das gleiche gilt für das zurücktropfende Öl aus den Lagern. Also dieses Gemisch aus Verbrennungsgasen, Öl, Kondensaten und Kraftstoff bzw. Ruß ist immer im Kurbelgehäuse vorhanden und völlig normal (Blow-by), aber eben gerade soviel dass der KAT keinen Schaden trägt.
Durch die Kurbelgehäuseentlüftung wird das Blolw-by ins Saugrohr angesaugt, dies geschieht rein über die Druckdifferenz zwischen Saugrohr und KGH. Dazwischen ist idR ein Ölabscheider als Zyklon + ein Druckregelventil wenn hinter Drosselklappe eingeleitet wird. Der Ölabscheider soll das Öl aus dem Blow-by filtern und zurück in die Ölwanne leiten. Einen 100% Abscheider gibt es allerdings nicht. Die guten 2-3fach Zyklone haben einen Abscheidegrad von ca. 90% in ihrem optimalen Wirkungsgrad, in manchen Betriebspunkten z.B. bei Ringflattern geht der Wirkungsgrad auch schin mal runter bis auf 30%.
Wieviel Gramm Öl ein KAT verträgt ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Bei den letzten Entwicklungen wurde mir seitens Verbrenner gesagt dass 1,5 g/h noch okay wären. Sprich bei normalem Ölstand könnte der Ölabscheider im optimalen Wirkungsgrad käme der Ölabscheider noch mit 15 g/h zurecht. Bei Ölstand weit über MAX sind Ölanfälle von bis zu 600 g/h keine seltenheit. Außer dass der Ölanfall viel zu hoch ist ändert sich auch das Tropfenspektrum welches widerum zu einem schlechteren Trenngrat führt, dann werden von der KGE nicht mehr 90% sondern vielleicht nur noch 50% abgeschieden und im worstcase pfeift das Öl 1:1 durch. Das nennt man dann Ölreißen.
Daher ist auch ein ölbenetztes Saugrohr völlig normal, das heißt nicht dass dies toll für den Motor ist. Im Grunde ist es der gleiche Scheiß wie die AGR, aber aufgrund der Gesetzgebung ebend notwendig :/
Im Baumarkt gibt es Ölabsaugpumpen die an den Zigarettenanzünder bzw. Batterie angeschlossen werden ab ca. 20 Euro. Eine billige die auch was taugt ist die von Proxxon (benutze ich selbst) die kostet allerdings auch 45.- Mit solchen Pumpen macht man dann auch nen sehr sauberen und komfortablen Ölwechsel in 15 Min. Natürlich rentiert sich das nur bei Fahrzeugen wo man von oben den Filter wechseln kann.
Abschließend möchte in noch erwähnen dass ein Ölstand knapp über MAX nicht tragisch ist, bei der Auslegung der MIN/MAX Grenzen sind ja auch noch Sicherheiten rein gelegt. Das beste bsp. ist die MIN Grenze: Der Öldruckschalter macht sich ja auch erst bemerkbar wenn die MIN-Grenze unterschritten ist. Wer allerdings mehr als 0,5 Liter drüber ist sollte das Öl absaugen.
Es gibt übrigens auch Motoröle die der Ölverschäumung durch entsprechende Additive entgegen wirken. Sterndocktor meinte das wäre der Verdunstungsgrad oder so ähnlich. Ich meine mich zu erinnern dass das Mobil 1 in dieser Kategorie besonders gut sei.
Wer also einen hohen Ölverbrauch zu beklagen hat sollte evtl. auf eine Ölsorte umsteigen die a) eine höhere Viskosität hat und b) solche spezielle Additive aufweist.