Wechsel Spurstangenkopf [Bericht]
Moin,
nix Aufregendes. Ich wollte einfach mal von meinem Spurstangenkopfwechsel berichten.
Da war nämlich mal wieder einer fällig.
Ausgedrückt hatte ich ihn mit einem Spurstangenkopfausdrücker (die paar Euro haben sich auf jeden Fall gelohnt).
Tipp 1: Beim Ausdücken die Mutter auf den letzten Gewindegängen lassen, damit der Kopf nicht "abhaut".
Tipp 2: Vor dem Ausdrücken eben diese Mutter erstmal ganz lösen und dann wieder leicht aufdrehen.
Tipp 1 habe ich beherzigt, Tipp 2 nicht. So konnte ich dann zusehen, wie ich die kurze Stange gegengehalten kriege, die Mutter dreht doch ein wenig schwer. Das hat wieder Extra-Minuten gekostet.
Der Spurstangenkopf selbst ging kinderleicht ab, die Kontermutter dagegen garnicht. Rostlöser, WD40 und Heissluftpistole (bis 650°C) haben nix aber auch garnix gebracht. Vielleicht hätte ich noch etwas länger heizen können aber mir wurds dann doch zu blöd.
Also bis zum nächsten Tag gewartet, ne neue Mutter beim Freundlichen geholt und die alte durchgeflext, gesägt (Foto) und gemeisselt (in der Reihenfolge, denn das Gewinde der Stange sollte ja heil bleiben).
Ums mir und dem Material nicht zu schwer zu machen, habe ich direkt an drei Seiten angesetzt.
Vorteil war, dass ich ein Drittel der "gesprengten" Mutter verwenden konnte, um das Gewinde nachzuarbeiten. Will dazu nicht nachschneiden sagen aber es war immerhin möglcih, etwas von dem Schmodder und Brösel rauszuholen (Foto), so dass die neue Mutter sich danach recht leicht bis zum Ende drehen liess.
Das Zerstören der Mutter hat übrigens nur einen Bruchteil der Zeit benötigt, die ich tags zuvor erfolglos mit Lösen der Mutter verschwendet habe. Evtl. sollte man also direkt eine Mutter parat haben, wenn die Spurstange schon länger nicht mehr angefasst wurde. Ist übrigens M14x1.5
Beim möglichst genauen Aufsetzen des neuen Kopfes habe ich mich nicht lang mit Umdrehungen zählen oder Abstände messen (okay, das habe ich doch gemacht) aufgehalten, sondern einen Trick probiert, den ich auf autoschrauber.de gelsen habe, und zwar hier. Ich bin letztens beim Aufräumen im Keller auf einen Laserpointer gestossen und habe mir fix ne simple Halterung dafür gebastelt (Foto).
Etwas lästig war, dass der Strahl nur bei Knopfdruck leuchtet. Dafür hätte sich zwar auch noch was gefunden aber ich kam auch so zurecht.
Nach erster kurzer Probefahrt fährt das Auto durchaus noch geradeaus, auf den Fall deutlich besser als nach meinem letzten Spurstangenkopfwechsel.
16 Antworten
so isses
Bei Online-Teilehaendlern ergibt sich ein aehnliches Bild.
Aber wer will nur das Gelenk wechseln, wenn die Stange eh schon draussen ist?
Update:
Nach ca 2 Jahren war nun endlich auch die Manschette auf der andere Seite fällig.
Auch hier gabs erst Probleme Spurstange und Kontermutter zu bewegen, sie liessen sich ums Verrecken nciht bewegen. Trotzdem gings am Ende, diesmal sogar ganz leicht.
Weder WD40 (jaja, ich weiss.. :-) ), "Eis-Schock-Spray", (gemässigtes) Hämmern noch die Heissluftpistole brachten etwas.
In meiner Not erinnerte ich mich an das ATF-Azeiton-Süppchen(*), dass ich mir vor Jahren mal angemacht hatte.
Erstmal Azeton nachgefüllt (war einiges verflogen) und dann auf den Bereich aufgetragen.
Zwei oder drei Tage einwirken lassen und zwischenzeitlich immer wieder etwas aufgetragen. Bei der Erstanwendung hatte ich den Bereich vorher noch einmal mit der Heissluftpistole aufgeheizt, hierbei muss man natürlich sehr vorsichtig sein, weil Azeton leicht brennbar ist. Ein Feuerlöscher in Reichweite kann hier sinnvoll sein, ein Gesichtsschutz ebenfalls.
Beim Löseversuch gestern gings dann ganz einfach.
Obs nun an dem ATF-Azeton-Gemisch lag oder der Einwirkzeit oder ob ich einfach Glück hatte, kann ich nicht sagen (bin froh, dass die Mutter ab ist). Ist aber auch das erste Mal, dass ich so lange gewartet habe.
(*) @rpalmer hatte hier vor einiger Zeit Positives zu diesem Gemisch geschrieben. Dadurch ermutigt, wollte ich es damit nochmal versuchen, nachdem meine Versuche damals, vor zig Jahren, nicht erfolgreich waren. Kann an der Situation gelegen haben oder auch daran, dass die Einwirkzeit damals viel kürzer war.