Wassereinbruch Ersatzradmulde

Mercedes E-Klasse W211

Hallo.Habe einen 270er Bj02.Habe heute die Batterie gewechselt, und leider feststellen müssen das in der Wanne wo eigentlich das Ersatzrad Platz nimmt,1 cm hoch das Wasser steht.Scheint irgendwie am Rand dieser einzutreten.Wie kann das sein?Hat jemand das gleiche Problem schon mal gehabt?

Beste Antwort im Thema

Servus techtech,

vorab - das einfachste für Dich ist, Deine bestehende Wanne von der Unter- bzw. Außenseite am Metallfalz mit Scheibenkleber neu abzudichten (Falz natürlich vorher gut reinigen und trocknen lassen).
Das verwendete Produkt ist dabei, sofern silikonfrei und nichtleitend, fast egal.

Hierzu eine hochmodulige Masse verwenden, da es ansonsten n.m.K. aufgrund der Kohlenstoffanteile in der Klebmasse zu elektrischen Leitungseffekten und damit Korrosion führen kann (mal kurz als Nicht-Physiker).

Falls Du die große Lösung anstrebst, bietet sich der Umbau auf eine Wanne für ein vollwertiges Ersatzrad an.
Dazu muß die alte Wanne raus, was nicht zerstörungsfrei vonstatten geht. Nun entweder die alte Dichtmasse 2-3 mm stehen lassen (gar nicht so einfach) oder den Lackaufbau aufgrund der praktisch kaum zu vermeidenden Beschädigungen erneuern (den Pfusch mit nur mal drüberprimern kann ich an dieser Stelle beim besten Willen nicht empfehlen wg. Sprühwasser, Salzen etc.).
Also:
- Restraupe runter (bspw. mit einem Oszillationsschneider)
- Falz innen blank schleifen
- 2-3 Schichten geschlossenporige Grundierung (sonst Feuchtigkeitsdiffusion auf Metalloberfläche) auftragen und gut aushärten lassen
- Grundierung anschleifen (s.u.), die neue Wanne hat bereits eine vorbeschichtete Fläche
- Falz und Wanne nach Aktivierung mit passendem Systemprodukt primern, ablüften lassen und Dichtmasse in einem geschlossenen Kreis auftragen, hierbei in Fahrtrichtung vorne beginnen
- @Dichtmasse: MB hat hier eine Thermodichtmasse verwendet, die bei 85 Grad C zu verarbeiten ist. Abgesehen davon, daß dies Automobilbau von vor zehn Jahren darstellt, gehe ich nicht davon aus, daß eine MB-NL die passende Ausstattung hat, m.a.W. kann die Werksqualität nicht wiederhergestellt werden.

Auswahlkriterien der Dichtmasse:
- Temperaturbeständigkeit (Nähe Auspuff)
- Resistenz gegen Salzwasser und Treibstoff
- minimale Volumenänderung nach Aushärtung
- Verarbeitungstemperatur (für Dich nachher wichtig)
- Hautbildezeit (es gibt Produkte, so schnell kannste keine Raupe sauber legen)
- Zugfestigkeit
- Reißfestigkeit
- und insb. die Härte der PU-Masse nach Aushärten.
MB hat eine Masse mit der Shore-A-Härte von 55 verbaut. Ich meine, härter sollte es nicht sein, da das Heck über die gesamte Breite Verwindungen ausgesetzt ist. Wählst Du eine zu harte Masse, springt Dir die Kleberaupe mit einem ´klack´ von der Haftfläche ab.
Generell winken alle mir bekannten Hersteller von 1-K-PU-Dichtmassen bei der Verklebung mit PP (Polypropylen = Material Deiner Kunststoffwanne) ab. Angeblich nur sichere Klebung mit Isocyanaten, ausgehärtetes Produkt ist aber nicht mehr elastisch.
Die Vorbereitung der Oberfläche durch Plasmatechnik oder Flämmen kannste haken: ersteres dürfte in den meisten Haushalten oder gar Werkstätten nicht vorhanden sein, letzteres hat in meinen Testklebungen nicht überzeugt. Habe die stärksten Haftkräfte erreicht mit leichtem Anschleifen von Grundierung und PP (240er-Korn) sowie folgender Vorbehandlung mit einer Schicht Primer. Habe mich selber für eine Klebe- und Dichtmasse mit der Härte 50 entschieden und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Die Klebeverbindung nimmt gut Vibrationen auf und macht übliche Verwindungen mit.

Alles in allem ein erheblicher Aufwand (selbst wenn die Materialien bereits allesamt vorliegen).

Deine Varianten:
a) s.o. (einfachster Weg)
b) von ner Werke einkleben lassen, Wein trinken und schlafen legen [Du kaufst Dir ein scheinbar ruhiges Gewissen, daß Du für Dein Geld eine saubere Arbeit bekommen hast (die Qualität kannst Du an der Stelle erst kontrollieren, wenn es zwischen Falz und Wanne mit den Jahren rostet...)]
c) selber durchziehen und gleich auf vollwertiges Ersatzrad umbauen.

Hat einen dieser Teufel nicht geritten, nimm a)

Grüße

Sternengleiter

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Ja hat ich schon. Die komplette Kunstoffwanne wurde ausgebaut und neu abgedichtet.

Danke für deine Antwort.Hast du das selbst gemacht?Wie hoch ist der Aufwand,wie ist die Wanne befestigt?

Hallo, ich kann dir beim Arbeitsumfang leider nicht weiter helfen.

War damals noch in der Werksgarantie und da hat das Freundlich gemacht.

Servus techtech,

vorab - das einfachste für Dich ist, Deine bestehende Wanne von der Unter- bzw. Außenseite am Metallfalz mit Scheibenkleber neu abzudichten (Falz natürlich vorher gut reinigen und trocknen lassen).
Das verwendete Produkt ist dabei, sofern silikonfrei und nichtleitend, fast egal.

Hierzu eine hochmodulige Masse verwenden, da es ansonsten n.m.K. aufgrund der Kohlenstoffanteile in der Klebmasse zu elektrischen Leitungseffekten und damit Korrosion führen kann (mal kurz als Nicht-Physiker).

Falls Du die große Lösung anstrebst, bietet sich der Umbau auf eine Wanne für ein vollwertiges Ersatzrad an.
Dazu muß die alte Wanne raus, was nicht zerstörungsfrei vonstatten geht. Nun entweder die alte Dichtmasse 2-3 mm stehen lassen (gar nicht so einfach) oder den Lackaufbau aufgrund der praktisch kaum zu vermeidenden Beschädigungen erneuern (den Pfusch mit nur mal drüberprimern kann ich an dieser Stelle beim besten Willen nicht empfehlen wg. Sprühwasser, Salzen etc.).
Also:
- Restraupe runter (bspw. mit einem Oszillationsschneider)
- Falz innen blank schleifen
- 2-3 Schichten geschlossenporige Grundierung (sonst Feuchtigkeitsdiffusion auf Metalloberfläche) auftragen und gut aushärten lassen
- Grundierung anschleifen (s.u.), die neue Wanne hat bereits eine vorbeschichtete Fläche
- Falz und Wanne nach Aktivierung mit passendem Systemprodukt primern, ablüften lassen und Dichtmasse in einem geschlossenen Kreis auftragen, hierbei in Fahrtrichtung vorne beginnen
- @Dichtmasse: MB hat hier eine Thermodichtmasse verwendet, die bei 85 Grad C zu verarbeiten ist. Abgesehen davon, daß dies Automobilbau von vor zehn Jahren darstellt, gehe ich nicht davon aus, daß eine MB-NL die passende Ausstattung hat, m.a.W. kann die Werksqualität nicht wiederhergestellt werden.

Auswahlkriterien der Dichtmasse:
- Temperaturbeständigkeit (Nähe Auspuff)
- Resistenz gegen Salzwasser und Treibstoff
- minimale Volumenänderung nach Aushärtung
- Verarbeitungstemperatur (für Dich nachher wichtig)
- Hautbildezeit (es gibt Produkte, so schnell kannste keine Raupe sauber legen)
- Zugfestigkeit
- Reißfestigkeit
- und insb. die Härte der PU-Masse nach Aushärten.
MB hat eine Masse mit der Shore-A-Härte von 55 verbaut. Ich meine, härter sollte es nicht sein, da das Heck über die gesamte Breite Verwindungen ausgesetzt ist. Wählst Du eine zu harte Masse, springt Dir die Kleberaupe mit einem ´klack´ von der Haftfläche ab.
Generell winken alle mir bekannten Hersteller von 1-K-PU-Dichtmassen bei der Verklebung mit PP (Polypropylen = Material Deiner Kunststoffwanne) ab. Angeblich nur sichere Klebung mit Isocyanaten, ausgehärtetes Produkt ist aber nicht mehr elastisch.
Die Vorbereitung der Oberfläche durch Plasmatechnik oder Flämmen kannste haken: ersteres dürfte in den meisten Haushalten oder gar Werkstätten nicht vorhanden sein, letzteres hat in meinen Testklebungen nicht überzeugt. Habe die stärksten Haftkräfte erreicht mit leichtem Anschleifen von Grundierung und PP (240er-Korn) sowie folgender Vorbehandlung mit einer Schicht Primer. Habe mich selber für eine Klebe- und Dichtmasse mit der Härte 50 entschieden und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Die Klebeverbindung nimmt gut Vibrationen auf und macht übliche Verwindungen mit.

Alles in allem ein erheblicher Aufwand (selbst wenn die Materialien bereits allesamt vorliegen).

Deine Varianten:
a) s.o. (einfachster Weg)
b) von ner Werke einkleben lassen, Wein trinken und schlafen legen [Du kaufst Dir ein scheinbar ruhiges Gewissen, daß Du für Dein Geld eine saubere Arbeit bekommen hast (die Qualität kannst Du an der Stelle erst kontrollieren, wenn es zwischen Falz und Wanne mit den Jahren rostet...)]
c) selber durchziehen und gleich auf vollwertiges Ersatzrad umbauen.

Hat einen dieser Teufel nicht geritten, nimm a)

Grüße

Sternengleiter

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Bei mir kam das wasser durch die 3. Bremsleuchte rein...
Dichtung war porös.

Stand auch im Ersatzrad.

Grüße
Sascha

Zitat:

Original geschrieben von sternengleiter


Servus techtech,

vorab - das einfachste für Dich ist, Deine bestehende Wanne von der Unter- bzw. Außenseite am Metallfalz mit Scheibenkleber neu abzudichten (Falz natürlich vorher gut reinigen und trocknen lassen).
Das verwendete Produkt ist dabei, sofern silikonfrei und nichtleitend, fast egal.

Hierzu eine hochmodulige Masse verwenden, da es ansonsten n.m.K. aufgrund der Kohlenstoffanteile in der Klebmasse zu elektrischen Leitungseffekten und damit Korrosion führen kann (mal kurz als Nicht-Physiker).

Falls Du die große Lösung anstrebst, bietet sich der Umbau auf eine Wanne für ein vollwertiges Ersatzrad an.
Dazu muß die alte Wanne raus, was nicht zerstörungsfrei vonstatten geht. Nun entweder die alte Dichtmasse 2-3 mm stehen lassen (gar nicht so einfach) oder den Lackaufbau aufgrund der praktisch kaum zu vermeidenden Beschädigungen erneuern (den Pfusch mit nur mal drüberprimern kann ich an dieser Stelle beim besten Willen nicht empfehlen wg. Sprühwasser, Salzen etc.).
Also:
- Restraupe runter (bspw. mit einem Oszillationsschneider)
- Falz innen blank schleifen
- 2-3 Schichten geschlossenporige Grundierung (sonst Feuchtigkeitsdiffusion auf Metalloberfläche) auftragen und gut aushärten lassen
- Grundierung anschleifen (s.u.), die neue Wanne hat bereits eine vorbeschichtete Fläche
- Falz und Wanne nach Aktivierung mit passendem Systemprodukt primern, ablüften lassen und Dichtmasse in einem geschlossenen Kreis auftragen, hierbei in Fahrtrichtung vorne beginnen
- @Dichtmasse: MB hat hier eine Thermodichtmasse verwendet, die bei 85 Grad C zu verarbeiten ist. Abgesehen davon, daß dies Automobilbau von vor zehn Jahren darstellt, gehe ich nicht davon aus, daß eine MB-NL die passende Ausstattung hat, m.a.W. kann die Werksqualität nicht wiederhergestellt werden.

Auswahlkriterien der Dichtmasse:
- Temperaturbeständigkeit (Nähe Auspuff)
- Resistenz gegen Salzwasser und Treibstoff
- minimale Volumenänderung nach Aushärtung
- Verarbeitungstemperatur (für Dich nachher wichtig)
- Hautbildezeit (es gibt Produkte, so schnell kannste keine Raupe sauber legen)
- Zugfestigkeit
- Reißfestigkeit
- und insb. die Härte der PU-Masse nach Aushärten.
MB hat eine Masse mit der Shore-A-Härte von 55 verbaut. Ich meine, härter sollte es nicht sein, da das Heck über die gesamte Breite Verwindungen ausgesetzt ist. Wählst Du eine zu harte Masse, springt Dir die Kleberaupe mit einem ´klack´ von der Haftfläche ab.
Generell winken alle mir bekannten Hersteller von 1-K-PU-Dichtmassen bei der Verklebung mit PP (Polypropylen = Material Deiner Kunststoffwanne) ab. Angeblich nur sichere Klebung mit Isocyanaten, ausgehärtetes Produkt ist aber nicht mehr elastisch.
Die Vorbereitung der Oberfläche durch Plasmatechnik oder Flämmen kannste haken: ersteres dürfte in den meisten Haushalten oder gar Werkstätten nicht vorhanden sein, letzteres hat in meinen Testklebungen nicht überzeugt. Habe die stärksten Haftkräfte erreicht mit leichtem Anschleifen von Grundierung und PP (240er-Korn) sowie folgender Vorbehandlung mit einer Schicht Primer. Habe mich selber für eine Klebe- und Dichtmasse mit der Härte 50 entschieden und bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Die Klebeverbindung nimmt gut Vibrationen auf und macht übliche Verwindungen mit.

Alles in allem ein erheblicher Aufwand (selbst wenn die Materialien bereits allesamt vorliegen).

Deine Varianten:
a) s.o. (einfachster Weg)
b) von ner Werke einkleben lassen, Wein trinken und schlafen legen [Du kaufst Dir ein scheinbar ruhiges Gewissen, daß Du für Dein Geld eine saubere Arbeit bekommen hast (die Qualität kannst Du an der Stelle erst kontrollieren, wenn es zwischen Falz und Wanne mit den Jahren rostet...)]
c) selber durchziehen und gleich auf vollwertiges Ersatzrad umbauen.

Hat einen dieser Teufel nicht geritten, nimm a)

Grüße

Sternengleiter

Boah,danke für deine Mühe.Denke entscheide mich für A

Hi,

verfügt dein Fzg über eine AHK oder wurde schon mal eine AHK nachgerüstet?

Dann sollte man mal überprüfen, ob auch die Dichtungen (2 an dem Träger und zwei in den Querstreben) verbaut sind.

Bei den ersten Modellen der Serie war Anfangs nicht bekannt, das Wasser über die AHK in den Kofferraum gelangen kann und es wurden nachträglich diese Dichtungen nachgerüstet.

Desweiteren kommt es auch schon mal vor, das beim nachrüsten die Dichtungen gern mal vergessen werden oder bei einer günstigen AHK z.B gar nicht vorhanden sind.

Mfg

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