Was nutzen sicherheitsgurte und Airbags?

Hallo,

mich würde mal interessieren, wie nützlich Gurte und Airbags wirklich sind:

Bis zu welcher Geschwindigkeit bei einem Frontalaufprall auf eine Betonmauer hat man

- ohne Gurte und Airbags bzw.

- mit Gurten und Airbags

überhaupt eine Überlebenschance?

Beste Antwort im Thema

Hallo

Ohne Gurt und Airbag können schon 25 KM/H Aufschlaggeschindigkeit reichen das die Lichter ausgehen. Wer nicht angeschnallt aber mit Airbag fährt kann davon ausgehen eben von Diesem erschlagen zu werden ( Genickbruch ). Also bei allem über Schrittgeschindigkeit den Gurt anlegen.

Gruß Dirk

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Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V



Zitat:

Original geschrieben von Malinho


Schmeiß mal nen Pflummi feste gegen die Wand und beobachte was passiert...genauso läuft's beim Smart! Das Ding ist (crashtechnisch gesehen..) ein verdammter Panzerschrank, weil eben keine Masse von hinten die Karre in den Beton drückt
Wenn Du beruflich auf den Gebiet tätig bist, dann weisst Du sicher auch, dass es nicht nur darum geht, die Fahrgastzelle stabil zu halten, sondern auch darum, die Beschleunigungsspitzen zu minimieren. Eine intakte Fahrgastzelle nützt nur dann wirklich was, wenn die Verzögerung die der menschliche Körper erfährt, möglichst gleichmässig und ohne Spitzen erfolgt. Dies erreicht man umso besser, je länger die Knautschzone ist (lange Knautschzone = langer Verzögerungsweg = niedrigere Verzögerungswerte).

Dem menschlichen Körper ist es übrigens scheixxegal wie viel Masse "von hinten schiebt". Der wird innerhalb einer Strecke X von der Geschwindigkeit Y auf die Geschwindigkeit "0" abgebremst. Je länger diese Strecke ist, desto niedriger sind die auftretenden Kräfte und desto niedriger ist das Verletzungsrisiko. Daher ist es ganz grob betrachtet IMMER besser, in einem grossen Auto mit langer Knautschzone zu sitzen als in einem Smart (wenn der Rest der Sicherheitsausstattung vergleichbar ist).

Gruss
Jürgen

Das steht ja ausser Frage..wenn ich's mir aussuchen kann ob Smart oder A8 ist die Wahl einfach!

Ging ja auch primär darum, ob ein kleines Auto auch sicher sein kann..und das ist er! Nur sitzen wohl mehr Leute in Smart, Polo & Co. als in nem A8! Und dass ich bei weniger schiebendem Gewicht weniger Knautschzone brauch, sollte ebenso klar sein.

Die Fahgastzelle stabil zu halten ist der erste Schritt zum Überleben, um den Rest kümmert sich das Rückhaltesystem. Dass der Puls in nem Smart härter ist ist ok und kein erstzunehmendes Problem - das haben die Tests bisher gezeigt. Die Absorbation der Energie erfolgt ja auch nicht allein durch die steife Karosse...da gibt's ne Menge kleiner kleiner Helfer und Strukturen die da optimal arbeiten!

Zitat:

Original geschrieben von Malinho


Und dass ich bei weniger schiebendem Gewicht weniger Knautschzone brauch, sollte ebenso klar sein.

Die Absorbation der Energie erfolgt ja auch nicht allein durch die steife Karosse..

Beides falsch. Je länger die Knautschzone desto geringer die einwirkenden Beschleunigungen und damit die Belastung der Insassen. Die Masse des Fahrzeugs spielt dabei erstmal keine Rolle. Und steife Strukturen absorbieren keine Energie, dafür ist letztlich nur die Knautschzone da. Irgendwo muss die Energie hin, entweder prallt das Auto ab oder irgendwas muss sich verformen.

Gruß Meik

@Malinho: Als was arbeitest du genau?

...lies meinen letzten Satz, dann überdenke Deine Antwort! Es geht nach wie vor um den Smart...nicht um ein Auto mit "echter" Knautschzone (da warste bissi schnell...)

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Zitat:

Original geschrieben von ThePilot


@Malinho: Als was arbeitest du genau?

freiberuflich in der Sicherheitsentwicklung, d.h. Crash Aufbau/Durchführung/Auswertung...und der Kram drumrum!

Zitat:

Original geschrieben von Malinho


...lies meinen letzten Satz, dann überdenke Deine Antwort! Es geht nach wie vor um den Smart...nicht um ein Auto mit "echter" Knautschzone (da warste bissi schnell...)

Auch der Smart hat etwas Knautschzone. Letztlich wird es zum Problem wenn der gegen ein starres Hindernis fährt. Dann ist einfach zu wenig Verformungsweg vorhanden und die auf die Insassen wirkenden Beschleunigungen nehmen erheblich zu (=Aua)

Und auch beim Smart geht die Masse nicht in die Beschleunigung ein, relevant ist hauptsächlich der zur Verfügung stehende "Bremsweg". Dazu zählt aber nicht nur die Knautschzone selber, auch die Bewegung des Insassen von der Sitzlehne nach vorne in Gurt/Airbag ist Teil des gesamten Verzögerungsweges.

Gruß Meik

Irgendwie habe ich noch ein Problem eure Aussagen richtig zu interpretieren:

-Die Masse und die Geschwindigkeit beeinflußen doch beide den Grad der Verformung, oder?

-Die Verzögerungszeit beeinflußt die Kraft und die Dauer der Einwirkung auf den Fahrer bzw Beifahrer?

-Die Steifigkeit und die Länge der Karosserie beeinflußen die Absorbtionswirkung?

Bestätigt oder berichtigt mir bitte diese Aussagen...

Wenn ich von den oberen Aussagen ausgehe, dann ist eine gemischt Starre/Verformbare Karosserie mit wenig Gewicht(bezogen auf die Größe) und langer Knautschzone die optimalste Kombination. Daraus können wir doch ein Schema basteln und die Autos (Groß, Klein, Wenig-, Starkmotorisiert usw) durch dieses Schema analysieren, oder?

HTC

Es gibt da ne Menge Entwicklungen die in den Standard-Testberichten nicht auftauchen, wie verformbare Längsträger, Abreißschrauben in Achskörpern bzw. Achskörper die unter's Fahrzeug gelenkt werden und noch ne Menge anderer Dinge um irgnedwie Energie abzubauen! Da werden oft Spagate gemacht um allen Anforderungen zumindest annähernd gerecht zu werden, ist keine leichte Aufgabe und immer wieder bewundernswert. Aber eines ist sicher: wirklich "unsichere" Autos gibt es nicht mehr in Deutschland, bzw. bekommen keine Zulassung für den Markt. Den Rest entscheidet der Preis...

Ok, ich probier´s mal formelmäßig:

F=m*a

-> Je größer die Beschleunigung desto höher die einwirkenden Kräfte.

s=0,5*v²/a -> a=0,5*v²/s

-> Doppelter Verzögerungsweg bedeutet nur noch halbe Beschleunigung und nach obiger Formel damit auch halbe Belastung für den Fahrer. Aber letztlich geht die Masse nicht in die ergebende Beschleunigung ein.

Für das Auto sieht das so aus: Wenn man eine Beschleunigung x als Grenze für die Insassenbelastung annimmt heisst es für die Auslegung der Knautschzone nach F=m*a eben dass die Verformungskräfte größer werden mit größerer Masse um eben das Auto mit maximal zulässiger Beschleunigung zu verzögern/deformieren. Für die Fahrerbelastung ist aber letztlich nur die auf ihn einwirkende Beschleunigung relevant. Und die nimmt bei guter Auslegung der Knautschzone halt mit zunehmender Länge ab.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Meik´s 190er


Ok, ich probier´s mal formelmäßig:

F=m*a

-> Je größer die Beschleunigung desto höher die einwirkenden Kräfte.

s=0,5*v²/a -> a=0,5*v²/s

-> Doppelter Verzögerungsweg bedeutet nur noch halbe Beschleunigung und nach obiger Formel damit auch halbe Belastung für den Fahrer. Aber letztlich geht die Masse nicht in die ergebende Beschleunigung ein.

Für das Auto sieht das so aus: Wenn man eine Beschleunigung x als Grenze für die Insassenbelastung annimmt heisst es für die Auslegung der Knautschzone nach F=m*a eben dass die Verformungskräfte größer werden mit größerer Masse um eben das Auto mit maximal zulässiger Beschleunigung zu verzögern/deformieren. Für die Fahrerbelastung ist aber letztlich nur die auf ihn einwirkende Beschleunigung relevant. Und die nimmt bei guter Auslegung der Knautschzone halt mit zunehmender Länge ab.

Gruß Meik

Das war nachvollziehbar(Ich liebe Mathe; Ich weiß ich bin pervers)!

Somit hat dann die Gesamtmasse nur noch eine Auswirkung auf die Einwirkdauer der Kräfte, weil dann durch höherer Masse mehr Energie zum Abbauen ist und der Körper längere Zeit eine Negativbeschleunigung aushalten muß.

Was sagt ihr dazu?

HTC

Das ist jedoch auch einer der Gründe weswegen trotz steigender Rechnerleistungen, Simulationsprogramme etc. weiterhin Real-Crashs gefahren werden: man kann einfach nicht sicher berechnen was passieren wird. Es sind schon Fahrzeuge auf der Crashanlage kollabiert wo kurz zuvor noch siegessicher-grinsende Ingenieure standen...der böse Boden der Tatsachen!

Zitat:

Original geschrieben von HTC


Somit hat dann die Gesamtmasse nur noch eine Auswirkung auf die Einwirkdauer der Kräfte, weil dann durch höherer Masse mehr Energie zum Abbauen ist und der Körper längere Zeit eine Negativbeschleunigung aushalten muß.

Nein, die Masse hat nur einen Einfluß auf die Höhe der Kräfte die in der Knautschzone wirken (F=m*a), die Einwirkdauer hängt nicht von der Masse ab. t=v/a, d.h. die Dauer hängt nur von der Ausgangsgeschwindigkeit und der wirkenden Verzögerung ab.

D.h. letztlich bleibt es für den Fahrer dabei dass in erster Linie die Länge der Knautschzone und damit die geringer werdenden Beschleunigungen relevant sind. Die werde sind aber zunächst nicht abhängig von der Masse.

Die Masse geht erst stark ein wenn es um Fahrzeug-Fahrzeug-Kollisionen geht. Kollidieren (ohne Abgleiten oder Abprallen) zwei Fahrzeuge, eins mit 2t und eins mit 1t mit jeweils 50km/h frontal miteinander gilt näherungsweise der Impulssatz:

1t*50km/h - 2t*50km/h = (1t+2t) * x km/h -> x=16,7km/h

Heißt das Fahrzeug mit 1t wird im Crash von +50km/h auf -16,7km/h beschleunigt, muss also eine Geschwindigkeitsdifferenz von 67,7km/h aushalten. Das Fahrzeug mit 2t wird lediglich von 50km/h au f 16,7km/h abgebremst, hat also in der selben Kollisionszeit nur 33,3km/h, also die Hälfte an Geschwindigkeitsdifferenz abzubauen. Da für beide der Crash gleich lange dauert heißt das nach a=v/t dass das 2t-Fahrzeug eine nur halb so große Beschleunigung erfährt wie der halb so schwere Gegner.

Gruß Meik

Das heißt also höhere Masse bei Gleicher Geschwindigkeit wird in der gleichen Zeit abgebaut wie geringe Masse. Die höhere Masse geht dann nur in längeren Verformungsweg ein, der Zeitlich identisch mit der Verformung bei geringerer Energie ist.

Wie sieht es denn mit Starren Körpern, wie zb den Motor aus. Wirkt seine Kinetische Energie entgegen dem Aufprall, Sprich findet im Vorderen Bereich eine stärkere Verformung statt als nach dem Motor. Worauf ich hinaus will: Hilft ein Großer Motorblock oder ist er unerheblich oder sogar schädlich für die Gesamtverformung?

HTC

Zitat:

Original geschrieben von HTC


Das heißt also höhere Masse bei Gleicher Geschwindigkeit wird in der gleichen Zeit abgebaut wie geringe Masse. Die höhere Masse geht dann nur in längeren Verformungsweg ein, der Zeitlich identisch mit der Verformung bei geringerer Energie ist.

Nein, auch nicht. Höhere Fahrzeugmasse bedeutet dass die Knautschzone entsprechend steifer werden muss. D.h. in der Knatuschzone wirken höhere Kräfte um die höhere Masse entsprechend abzubremsen. Die Knautschzone wird üblich so ausgelegt dass man sagt die Insassen dürfen bei einem Crash x m/s² Verzögerung erfahren ohne dass sie schwer verletzt werden. D.h. die bei einem harten Aufprall wirkenden Kräfte (F=m*a wieder) bei der sich die Knautschzone verformt legt die Fahrzeugmasse fest.

Ein großer Motorblock stört erstmal, denn er deformiert sich nicht und kostet somit erstmal nur Knautschzone. Letztlich läuft es im Kern immer wieder auf den zur Verfügung stehenden Deformationsraum hinaus.

Gruß Meik

Zitat:

Original geschrieben von Zahn



Zitat:

Original geschrieben von gwiazda


Bei einem Touch Down mit sagen wir mal 100KM/h an einer alten Eiche helfen dir weder Gurt noch Airbag zu überleben.Trotzdem erfüllen sie auch hier noch einen Zweck.Sie ersparen der Feuerwehr das lästige Suchen nach deinen Einzelteilen.
Das hängt wohl auch vom Auto ab.
Lady Di und alle ihre nicht angeschnallten Mitfahrer starben ja bei einem Aufprall mit ca. 200km/h auf einen Betonpfosten. Der einzige Passagier, der einen Gurt trug hat auch diesen Horrorcrash überlebt!
Und das in einem Auto, dessen Sicherheitskonstruktion wahrscheinlich Anfang der 90er war.

Unszwar in einem

Mercedes S 280/W140

!!!

Ein Fahrzeug das durch ständige neuerungen,allen voran im Sicherheits bereich,

schon immer führend war und ist,zu verdanken das diese wiederrum durch Ihre Wirksamkeit Einzug gehalten hat! Querbeet durch, bis zum Kleinstwagen!!!!

Der erste Serienreife Airbag von deutschen Automobilherstellen war im W126 erhältlich!
(Quelle: http://de.wikipedia.org/wiki/Airbag#Geschichte )

Also was ich damit sagen will,das muss schon was heißen in einer S-Klasse abzudanken!!!
Aber wie am Bsp. von Lady Di zu entnehmen,auch hier ohne weiteres möglich!!!
m.M.!!!

Eine Super Erfindung,der Airbag,sowie der Gurt !!!

Grüße

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