Warum sind die Harleys gebraucht so teuer?
Moin,
Ich schaue mir laufend die Preise für gebrauchte Motorräder an.
Jedes stelle ich mir vor, ich hätte die eine oder andere in der Garage...
Aber die ist schon voll.
Jedenfalls habe ich noch nie eine Harley besessen, aber schon gefahren:
1340 Evo, 1200 Sportster Stage II...
Bisschen pummelig, recht hübsch, lassen sich sogar im Geschlängel
ganz nett fahren, sofern die Rasten nicht zuweit vorn sind.
Richtig geil finde ich den unregelmässigen Motorlauf, weil beide Pleuel
auf demselben Hubzapfen sitzen. Den Zahnriemen mag ich nicht, der ist
mir zu weich...
Die Verarbeitung ist mittlerweile ganz gut, aber auch nicht wirklich transzendent...
Also meine Frage: Warum sind die Dinger so teuer?
Es wird, zumindest in meiner Gegend, keine einzige verwanzte Sportster 883 unter 5000 Euro angeboten.
Die sind dann so um die 15 Jahre alt, und danach werden sie wieder teurer 😕
Gebrauchtpreise um die 20.000 sind keine Seltenheit.
Spinnen die?
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Ruebe-ruebe schrieb am 21. März 2015 um 13:02:07 Uhr:
ich habe noch keine HD erlebt die z.B. in unseren "Vor"-Alpen auf kurvigem hügeligen Geläuf mit meiner XV mithalten konnte.
😁
grüßchen Frank
.
.
Eine Harley hält nicht mit sondern gibt vor. Ausserdem ist es unter Harleys verpönt sich mit gemeinem "Strassenpöbel" zu messen.
😁😁😁
345 Antworten
Ich gestehe, ich mag die fette Optik der FL-Serien sehr. Ich stand ja vor knapp 10 Jahren auch vor der Wahl: Harley ja oder nein. Habe dann 'ne ausgiebige Probefahrt mit 'ner Heritage TwinCam gemacht und war schwer enttäuscht.
Feeling? Emotionen? Fehlanzeige. Die Ausgleichswellen des TwinCam haben alles glattgebügelt und weichgespült. Das Teil fühlte sich an wie 'ne Nähmaschine.
Ich kannte zu dieser Zeit ja schon die XV1600 ganz gut und muß sagen, in keiner Disziplin konnte die TC88 der XV das Wasser reichen. Die XV hat von allem etwas mehr: wesentlich mehr Vibrationen, mehr Drehmoment - und das bei deutlich niedrigerer Drehzahl, mehr Radstand, mehr Masse, breiteres Hinterrad, breiterer Lenker... Die XV war für mich einfach das erwachsenere Mopped. Und sie ist es dann auch geworden. Es gab für mich keinen Grund, mehr Geld für ein kleineres und langweiligeres Mopped auszugeben. Warum die Dinger "so teuer sind", kann ich jedenfalls nicht so richtig nachvollziehen.
Meine XV werde ich auch nicht mehr verkaufen sondern vererben. Wie sie wackelt und vibriert kann man übrigens hier ganz gut erkennen. Bei dem Teil spürt man jeden Kolbenschlag: https://www.youtube.com/watch?v=HJmkZuMmNpg
Zitat:
@HornetPaul schrieb am 17. April 2015 um 13:46:57 Uhr:
War klar das hier Beleidigungen nicht ausbleiben! Ausgerechnet von einem Japsen Treiber der vermutlich noch keine Harley gefahren hat!Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 24. März 2015 um 13:08:05 Uhr:
Das klappt ja anscheinend trotzdem...🙂
Sorry, sollte keine Beleidigung sein. Bei der Vorlage konnte ich nicht widerstehen. Habe aber vorher einige Sekunden mit mir gerungen...😉
Ansonsten bin ich auch schon HD gefahren und das hat mir schon Spass gemacht, besonders die
1200er Sporty mit der offenen Tüte.
Edith: Ist wahr, eine fast neue nicht modifizierte Twincam ist eher langweilig.
Deutlich träger, sogar vom rein subjektiven Eindruck, als eine ER-6, zum Beispiel.
Zu ihrer Ehrenrettung könnte man anführen, dass ein dicker V-Twin eine gewisse Einfahrtszeit
braucht um sich frei zu strampeln, und dass mit einer Vance+Hines sich die Emotionen eher einstellen.
Zitat:
.................. Die XV hat von allem etwas mehr: wesentlich mehr Vibrationen, mehr Drehmoment - und das bei deutlich niedrigerer Drehzahl, mehr Radstand, mehr Masse, breiteres Hinterrad, breiterer Lenker... Die XV war für mich einfach das erwachsenere Mopped. Und sie ist es dann auch geworden. Es gab für mich keinen Grund, mehr Geld für ein kleineres und langweiligeres Mopped auszugeben.........................
Das kommt mir so seltsam bekannt vor😁
Nur gut dass es die XV
1600neu nicht mehr gibt,
so bleibt diese "Weiterentwicklung" der Heritage ein sehr wertstabiles und begehrtes Bike.
Vorausgesetzt man nimmt die rosa Harleybrille ab. 😉
Zitat:
@TDIBIKER schrieb am 18. April 2015 um 08:54:21 Uhr:
Edith: Ist wahr, eine fast neue nicht modifizierte Twincam ist eher langweilig.
Deutlich träger, sogar vom rein subjektiven Eindruck, als eine ER-6, zum Beispiel.
Zu ihrer Ehrenrettung könnte man anführen, dass ein dicker V-Twin eine gewisse Einfahrtszeit
braucht um sich frei zu strampeln, und dass mit einer Vance+Hines sich die Emotionen eher einstellen.
Das meinte ich gar nicht mit "langweilig". So'n Eisenhaufen ist nun mal kein Sportbike. Mir ging es um die fehlenden Vibrationen - um das Spüren des Motors. Und das kann man leider auch nicht mit 'ner anderen Tüte abändern.
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Mhm, da hast Du vermutlich den TwinCam B probegefahren. Der kommt ja bei den Tourern zum Einsatz und
hat Ausgleichswelle(n). Eine?
Der Twincam A vibriert ja schon ein bisschen.
Zumindest wackelt er in seinen Silentblocks im Dynarahmen. Aber beide sind mit einer offenen Sportster
von den Vibrationen und Emotionen (zumindest nach meiner geringen HD-Erfahrung) nicht vergleichbar.
Der Evo-Motor gefällt mir zig-mal besser.
Wobei wir wieder beim Thema wären. Wert älterer Modelle: Bei den neuen fehlen die "good vibes", daher sind
Pans, Shovels, und Evos (Blockheads) bei Kennern gefragter...
wenn Du gute "Vibrationen" haben willst zählt imho der "Knöchelkopf" zu den besten der HD-motoren, 61E
leider wurde der Seitenventiler nur bis etwa 47 gebaut, mein alter Fahrlehrer hat noch so ein Eisen laufen.
Gestern war auf ARTE ein Film über die beiden Pariser von Blitz Motorcycles, die auch eine NineT im Auftrag von BMW gemacht haben.
Sehr spezielle Bikes. Aufs nötigste reduziert geht auch ohne Harleymotor...
http://www.bmw-welt.com/.../blitz_motorcycles.jpg
http://cdn.silodrome.com/.../Kawasaki-W650-Motorcycle-Custom.jpg
http://www.moto-net.com/.../porjet-bmw-soulfuel-blitz-g.jpg
Zitat:
... geht auch ohne Harleymotor...
Ja genau. Apropos W650: Hatte ich erzählt, daß ich mich glücklich schätzen darf, eine im Stall stehen zu haben? Ich bin in das Teil immer noch verliebt, wie am ersten Tag. 😉
http://data.motor-talk.de/.../ueberbewertet2-2151830380777294278.jpg
Zitat:
vermutlich den TwinCam B probegefahren.
Jo, bin ich.
Die B (mit zwei Ausgleichswellen) sind allerdings in den Softails und die A (elastisch gelagert) in den Tourern verbaut
Ich denke auch, Du hast Recht - die alten Modelle sind nicht zuletzt auch wegen der Vibrations gefragt.
Tach!
Nun ja, die 103 cui TCs der aktuellen Machart ohne Ausgleichswelle (soweit ich weiß, jedenfalls unterschied sich eine 103er Dyna diesbzgl. massiv von der o.g. 103er Road King) vibrieren im Dyna-Rahmen schon noch ganz nett.
Komischerweise will aber kaum jemand die Dynas haben. Die meisten entscheiden sich für Softails oder Tourer.
Die Dynas bieten ein tolles Potential für nette Umbauten. Sogar Koffer und Scheiben gibt´s, wenn es sein muss. SIe sind wohl als Billigmodelle verschrien.
Was die hohe Nachfrage nach älteren Bikes betrifft, sehe ich das nicht ganz so. Klar, Knuckle- und Panheads sind teuer. Originale sind jedoch mittlerweile extrem selten. Nach 40 Jahren "Chopperwelle" ist einfach so gut wie nichts mehr übrig, was den Originalfan befriedigen könnte. Die Chopperumbauten sind sehr häufig schlecht gemacht und enden nach ein paar Jahren als Schlachtfest. Die Starrahmen werden dann für neue Chopperprojekte benutzt. Dass dabei dann nur selten ein schönes Mopped rauskommt ist auch nix Neues.
Bei den Shovelheads findet man auch in D immer mal wieder fahrtüchtige Maschinen, die nicht allzu extrem umgebaut, also rückrüstbar sind. Diese will allerdings so gut wie niemand haben.
Auch die Evolution-Modelle liegen preislich meist unterhalb der TCs. In den USA ist das noch extremer als hier. Ältere Bikes will keiner haben. Nur die ganz alten Schätzchen sind noch gesucht.
Und das obwohl eine E-Glide Shovel ein durchaus angenehmer Tourer und die FXS/FXE recht zackig zu fahrende, vergleichsweise leichte Maschinen sind.
Dabei sind sauber gemachte Shovels durchaus alltagstauglich, wenn man unter "Alltag" keine 15.000 Km p.a. ohne Ölwechsel und Schraubennachziehen versteht. Evos sowieso.
Schlechte Wartung und Basteleien haben jedoch den Ruf insbes. der alten Harleys nachhaltig beschädigt.
Am schlechten Produkt liegt es nicht. Insbes. die Shovels vermitteln echtes Harley-Feeling mit ausreichend Durchschüttelfaktor bei guter Motorleistung und akzeptabler Zuverlässigkeit. Eine Motorüberholung wird nach 40 Jahren mal fällig sein. Ebenso macht es Sinn, eine vernünftige elektronische Zündung nachzurüsten und die 40 Jahre alten Kabel mal auszuwechseln. Auch ein paar Fehlkonstruktionen lassen sich relativ leicht beheben und dann ist Ruhe.
Das ist bei einer 70er Jahre Honda nicht anders. Das Zeugs altert halt und ein paar Modernisierungsmaßnahmen schaden meist nicht.
Wer sich einfach nicht an die generellen "Expertentips" hält und sich eine Shovel selbst herrichtet, kann unheimlich viel Spass damit haben. Eine BMW R mit Expeditionspotential und minimalem Wartungsaufwand wird jedoch niemals daraus werden. Ebensowenig wie aus einer alten Honda.
Es kommt eben darauf an, was man sucht und wie viel an Überholung und dann Service man machen (lassen) will und kann.
Wer im Alltag einen neuen Skoda TDI fährt, wird möglicherweise mit einer neuen Harley, Yamaha oder Honda eher glücklich als jemand, der ein älteres Auto fährt und sich bei Kleinigkeiten auch mal selbst helfen kann.
Gruß,
M. D.
Nochmal kurz zu Blitz: Das sind typische, ursprüngliche Bobber. Das Konzept ist ganz einfach:
Alles weg, was nicht sein muss. Der ganze Plastikmüll, die Schutzbleche, Abdeckungen, Deckelchen, Verkleidungen,
Auspuffbleche...Dann ein Tank eines anderen Modells, z.B. Zündapp, wie in meiner Signatur, vielleicht noch (nur für die Optik)
ein dickes Vorderrad (das allerdings nervt dann schon wieder, weil nicht puristisch) und fertig ist der Bobber.
So kann man immer an den Motor dran, der ausserdem nicht zu hochgezüchtet sein sollte, die 2-ventiler BMW's sind da ideal,
aber auch SR 500, W 650, XS 650, Sporty 883...mit Packtaschen werden dann schicke Reisemoppeds daraus, leicht zu fahren wegen
des geringen Gewichts. Nur bei Regen suboptimal 😉
Die Reportage gibts Online. Sehenswert, wenn man sowas mag: http://www.arte.tv/guide/de/suchergebnisse?keyword=Blitz+Motorcycles
Nach reiflicher Reflexion bin ich bei dem Schluss geblieben, dass meine Bulldog doch die bessere Harley ist.
V2, 1100 ccm, nur 65 PS (also durchaus HD-vergleichbar)
Zockelt ab 2000 U/min schon los, macht dabei "pock pock pock" wie der Namensvetter aus der Landwirtschaft,
hat Kardan, ordentlich Bodenfreiheit und die R1 Bremse an der Doppelscheibe vorn. Und ist zudem auch noch 20 Kg leichter als eine Sportster. Daher im Gebirge trotz der geringen Leistung eine Waffe, was man nicht von allen HD's behaupten kann.
Nur das Flair, das hat sie nicht. Und um das zu verstehen, darum ging es mir hier...
Ich denke jetzt, dass dieses Flair viel mit dem Lack, den polierten Oberflächen, und dem Stolz ihrer Besitzer zu tun hat. Eine Harley ist eben weniger ein Fahrzeug und mehr ein Kunstwerk, ein Stück Schönheit und Stil in einer rauhen Welt. Und als solches sympathisch. Nur fühl ich mich noch nicht reich genug um zum Mäzen zu sein 😉
Tach!
Was kommt dabei heraus, wenn man den ganzen überflüssigen Kram abschraubt? Ein Chopper.
Was sich mir nur nicht so ganz erschliesst ist, weshalb man dafür bei Blitz 40.000 Eur ausgeben sollte...
Ich wollte ja auch eine nette Evo Fatboy mit vernünftigem Heck, stolperte dann aber über das Shovel-Projekt und siehe da, mit relativ kleinem Budget lässt sich ein uriger Chopper bauen, der sogar genügend Dampf hat und einigermassen zuverlässig läuft. Und ich muss damit noch nicht einmal zu HD, um ein "Mapping" aufspielen zu lassen...
Da muss ich doch keine neue TC umbauen, bei der die TÜV-Bestimmungen und die Elektrik die Preise sinnlos in die Höhe treiben und im Ergebnis immer ein Neubike mit ein paar teuren Anbauteilen bleiben wird. Diese Dinger sind m.E. etwas für Vielfahrer und Neufahrzeugfans.
Das ist wie bei den Autos. Wer kein Geld hat und viel fährt, kauft einen alten Mercedes. Wer kein Geld hat und wenig fährt, kauft einen alten BMW oder einen neuen Kleinwagen. Wer viel Geld hat und wenig fährt, kauft einen Exoten. Wer viel Geld hat und viel fährt kauft ein neues Premiumauto.
Ich fahre wenig, schraube gern, habe zwar Geld aber keine Lust es für Bikes auszugeben und mag keine Motorräder von der Stange. Am Ende bleiben so nur alte Harleys und Guzzis über.
Wer viel Geld hat und viel fährt, kauft BMW GS oder einen Harley-Tourer.
Wer viel Geld hat und wenig fährt, tut sich dann eben diese teuren Profiumbauten an.
M. D.
Zitat:
@Mr. Driveyanuts schrieb am 23. April 2015 um 14:39:57 Uhr:
Tach!Was sich mir nur nicht so ganz erschliesst ist, weshalb man dafür bei Blitz 40.000 Eur ausgeben sollte...
Da stehe ich natürlich ganz bei dir...das kriegen wir selbst viel günstiger hin. 😉
Aber die Idee mag ich: Eine alte BMW gnadenlos runterstrippen, bis sogar eine Gummikuh
zum Sex-Symbol wird....von daher Bravo an Blitz und die Q-Racer für ihre Ideen.