Warum neue Batterie anlernen/codieren?
Es ist allgemein bekannt, daß eine neue Batterie bei Fahrzeugen mit einem BMS (insbesondere ab Bj. 2008/9) angelernt/codieret werden müssen.
Aber warum???
Vorweg; ja, ich habe schon viel darüber gelesen und ich kenne die angeblichen „Argumente“ aber plausibel ist es für mich trotzdem nicht (gleiche Kapazität u. Batterietyp des neuen Akkus vorausgesetzt)!
Es kann doch dem BMS völlig egal sein, wie sich die Ladezyklen, Spannungen und Kapazitäten mit zunehmendem Batteriealter verändern, schließlich sind diese auch von der Batteriequalität, individuellen Fahrprofil, Verbrauchsprofil, klimatischen Bedingungen und und und abhängig, das muss das BMS ohne ständige Nachjustierung doch auch „managen“ ?!?
Möchte man uns „Verbrauchern“ tatsächlich weiß machen, daß moderne Fahrzeuge mit einem „intelligenten“ BMS nicht in der Lage sind, eine neu eingebaute Batterie richtig zu laden ?!?
Und möchte man uns tatsächlich auch weiß machen, daß man bei der Bordelektronik von modernen Fahrzeugen im Wert von 100.000 Euro KEINE Ladefunktion mit IUoU-Kennlinie vorgesehen hat?
Und was heisst „neue Batterie darf nicht mit alten Werten (???) geladen werden?
Es gibt doch unabhängig von allen Parametern, Alter oder Batteriezustand entweder nur die Ladeschlussspannung für Standard/Blei u. EFB von 14,4V bzw. 14,7V für AGM.
Wenn die alte/neue Batterie die jeweilige Ladeschlussspannung erreicht hat, wir der Ladevorgang vom Lichtmaschinenregler autom. unterbrochen, egal ob angelernt oder nicht (?)
Der Ladestrom eines Bleiakkus wird über den Innenwiderstand eigenständig geregelt, also spielt es auch keine Rolle ob ich mit einem 5A-CTEK lade oder 100A von der LiMa…
Ohne der Batterie-und Ladegeräte-Industrie eine Absicht zu unterstellen; „früher“ hielten die Bleiakkus trotz mehr Kurzstreckenbetrieb und „dummen“ Konstantspannungs-Ladegeräten 12-20 Jahre, heute mit hochentwickelten Batterien und „intelligenter“ Ladetechnik 4-6 Jahre, u.U. noch weniger !
OK, der Anspruch an die Batterien ist durch Start-Stop Vorrichtungen, etc. gestiegen, aber das kann‘s doch nicht sein, oder?
Interessant wären hier also Erfahrungsberichte von Nutzern, die es einfach gewagt und das Codieren „vergessen“ haben und auch die 6 Jahre oder längere Batterie-Lebensdauerzeiten erreicht haben (Fensterheber-Endpositionsfehler, etc. aufgrund Stromunterbrechung beim Batteriewechsel mal ausgeschlossen)
Also, welche positiven oder negativen Erfahrungen habt ihr gemacht, die das Codieren/Anlernen für um die 20 Euro wert oder auch nicht waren?
Statements von Werkstatt-Mitarbeitern und sonstigen Codierungs-Anbietern führen hier sicherlich nicht zu neutralen, objektiven Aussagen??
31 Antworten
Zitat:
@Moers75 schrieb am 24. Januar 2024 um 18:10:06 Uhr:
Es ist eher anders herum, nicht die neue Batterie darf nicht mit den Werten der alten geladen werden sondern die alte nicht mit den Werten der Neuen.Hängt schlicht damit zusammen dass eine Batterie nicht mit Kennlinie bis voll geladen wird sondern das ganze zwecks verbrauchsoptimierung dynamisch passiert. Rekuperation, Start-Stopp, ... Da muss das System wissen wie gut die Batterie ist um zu wissen wann man Start-Stopp viellecht besser nicht nutzt sondern einfach nur laden lässt.
Die Kapazitätsabschätzung im Betrieb ist nicht so einfach, es gibt ja das kontrolliert entladen und danach wieder auf 100% voll nicht. Nach einiger Nutzung funktioniert das, einfacher und schneller ist das halt wenn man dem BMS mitteilt "jetzt neue Batterie mit 100% SOH und SOC mit x Ah".
Das BMS des Fz kann ausschließlich die Spannung der LiMa in einem Bereich von ca 12-15V variieren.
Eine alte Batterie gleicher Bauart kann man mit exakt der gleichen Spannung geladen werden, wie eine neue.
Bei der alten Batterie wird bei sonst identischen Bedingungen weniger Lade-Strom fließen. Wieviel Strom fließt und wieviel Kapazität dabei nachgeladen wird, "weiß" das BMS exakt.
Wenn es z.b. um den Bremsvorgang bei der Rekuperation geht, "weiß" das BMS, wieviel Kapazität bei dem Vorgang, häufig mit 15V, geladen wurde.
Es kann die alte Batterie daher genau so mit15V beim Bremsvorgang laden, wie eine Neue.
Wichtig ist nur, dass es den Zustand der Batterie korrekt erkennt.
Das gleiche, nur umgekehrt, geschieht z.b. bei der S&S-Pause an der Ampel.
Durch die ständige Kapazitätszählung und die Kenntnis des Spannungsabfalls bei Entladung, "weiß" das BMS, dass die alte Batterie nur für die Überbrückung einer kurzen Motor-Pause geeignet ist und manchmal ist sie eben für gar keine Pause mehr geeignet und dann findet kein S&S statt.
Die Batterie wird bei einer Pause unter Belastung ähnlich tief entladen.
Das BMS muss wissen, wie "gut" die Batterie noch ist. Das ist für S&S und auch für die Rekuperation wichtig.
Das BMS muss bei der Ladung bezüglich der Spannungen aber keine Unterschiede machen
Zitat:
@rufus608 schrieb am 24. Januar 2024 um 15:07:43 Uhr:
Für meine PKW ist diese Mitteilung eine Ente.
Es brauchten u. müssen nach dem Batterietausch lediglich die elektr. FH und beim jetzigen C5 X im Fall des Falles auch noch das elektr. Glasdach kurz angelernt werden in dem man jedes ein Mal komplett öffnet und wieder schließt.
Vergleichbar zu einigen Opelmodellen ... man munkelt aber das so nicht die Fenster angelernt werden sondern der vollzogene Batteriewechsel so ans BMS getriggert wird. ... denkbar wäre es, ich sehe keinen Grund warum die STg für Fentsre etwas vergessen sollten. Zumal es, bei Opel, bei 5 Türeren auch nur vorne zu machen ist.
Zitat:
Ich lege auf eine solche Einfachheit gesteigerten Wert, ist ein Auswahlkriterium beim Autokauf.
Und das weiß, bei einem neuem Model, auch jeder Verkäufer zu beantworten? Das dürften ad hock nichtmal die Werkstattmeister wissen.
Zitat:
@MartinD schrieb am 23. Januar 2024 um 16:14:08 Uhr:
gleiche Kapazität u. Batterietyp des neuen Akkus vorausgesetzt
Damit hast du ja aber schon die einzigen relevanten Dinge aufgezählt, die bei einer Änderung ein Anlernen erfordern. Viel mehr kann man auch gar nicht eingeben. Bei den mir bekannten Diagnosesystemen kann man insg. vier Dinge beim Anlernen eingeben: Nennkapazität, Bauart, Hersteller und Seriennummer. Die Seriennummer ist nicht mal ab Werk hinterlegt. Bei meinen Fahrzeugen der letzten Jahre stand da jedenfalls immer 1111111, obwohl der Aufkleber auf der Batterie sogar eine Seriennummer enthielt.
Ändern sich also Kapazität und Bauart nicht, dann kann man auch auf das Anlernen verzichten.
Schreiben denn die Hersteller in ihren Reparaturanleitungen immer das Anlernen vor oder nur, wenn sich die genannten Werte geändert haben?
@Rockville
Ändern sich also Kapazität und Bauart nicht, dann kann man auch auf das Anlernen verzichten.
Und genau das wurde hier schon mehrmals kommuniziert.
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Zitat:
@Astradruide schrieb am 24. Januar 2024 um 20:19:44 Uhr:
Zitat:
@rufus608
Ich lege auf eine solche Einfachheit gesteigerten Wert, ist ein Auswahlkriterium beim Autokauf.Und das weiß, bei einem neuem Model, auch jeder Verkäufer zu beantworten? Das dürften ad hock nichtmal die Werkstattmeister wissen.
Ich hatte ja nicht mit jedem Verkäufer zu tun sondern nur mit dem der ein Auto anbot das meine Kriterien erfüllte. Ergo: ich wusste es vorher und brauchte diese Frage nicht stellen.
Zitat:
@garssen schrieb am 24. Januar 2024 um 22:20:41 Uhr:
@Rockville
Ändern sich also Kapazität und Bauart nicht, dann kann man auch auf das Anlernen verzichten.
[/quote
Und genau das wurde hier schon mehrmals kommuniziert.
Sehe ich auch so. Und selbst innerhalb eines Typs ("Bauart"😉 ist dann evtl. bei einem echten Lademangement die Kapa von Frage. Mit der Kappa geht die Bleiplattenoberfläche einher, damit die Strom*dichte*, denn 5A sind da nicht mehr das selbe. Bei kleiner Platte bedeuten 5A Input natürlich eine höhere Stromdichte wie bei einer großen Platte.
Zitat:
@berlin-paul schrieb am 23. Januar 2024 um 18:17:02 Uhr:
Es hängt vom Motoröl ab. 😎 😰...
Fast, eher vom Spritzusatz; oder ob die Batterie bei Vollmond gewechselt wurde...
Das durch nichts bewiesene und von den Herstellern kräftig forcierte Märchen (es kostet ja fast nichts) ist nicht aus der Welt zu schaffen.
An die, die mit Supplymodus wechseln.
Wie stellt ihr sicher, daß das Pluskabel nicht an die Karosse kommt?
Man hebt die relativ schwere Batterie an ihren Platz, die Kabel sind recht kurz.
Habe kein Auto in Erinnerung, wo das ohne Gefahr eines Kurzschlusses möglich ist.
Selbst wenn mir jemand hilft und die Kabel festhält. Dem klemm ich mit dem schweren Akku die Finger und die Kabel fliegen...
Nur weil man nicht anlernen will...
das geht recht einfach, entweder über Zigarettenanzünder (bei Dauerplus) , Fremdstartpunkt, Sicherungsplatz ect. Spannung geben & den Pluspol beim abheben in ne kleine Plastiktüte/Zipbeutel ect. stecken
eine Möglichkeit das Bordnetz zu versorgen gibt es immer & selbst über den Batteriepol geht das zur Not ,da legt man eine Leitung dran , wickelt ihn wie oben genannt ein & gut.
Hört sich für mich aufwändiger an, als mal eben die Fenster anzulernen. Ich muss sogar noch Sitze, Spiegel, Lenkrad und Lenkwinkelsensor anlernen.
Ob so ein Zipbeutel ausreichend isoliert?
Im Sicherungskasten Strom geben und das alles birgt auch Risiken, ebenso Kurzschlussgefahr.
also da is weder was kompliziert noch aufwendig dabei, Zigaanzünder oder Startpole hat fast jedes Auto heute, wer ne Batterie wechselt der sollte sich zutrauen das er das hinbekommt ohne Kollateralschäden zu fabrizieren...und wenn man sich das nicht zutraut lässt man es (machen).
zum Thema Plastikbeutel da kann man auch vorher noch ein kleinen Lappen u. den Anschluss wickeln wenn man Angst hat oder es eng ist. das ja nu alles kein Hexenwerk....😉
Die Fremdstartpunkte sind ok, aber den zigarettenanzünder würde ich nicht zum einspeisen benutzen, weil ich kann nie wissen, über welche elektronik der angeschlossen ist.
Ist der Fremdstartpunkt nicht meist nur Masse?
Naja jedem das Seine. Mir wäre es eben zu gefährlich, zumal die Batterie auch dem Ladegerät als Pufffer für Spannungsschwankungen usw. dient.
Wenn nicht erforderlich, weil der Radiocode fehlt und nicht beschaffbar ist, gibt es für mich keinen Grund dazu. Man kann doch nicht zu faul sein, mal eben die Fenster, Dach anzulernen.
Ich sehe so viele Fehlermöglichkeiten und Gefahren und alles nur, um anschließend nichts anzulernen... Ich gebe zu, das es bei mir lästig ist, da ich auch die Sitze, Spiegel und el. Lenkrad neben Lenkwinkelsensor und Fenstern anlernen muss. Trotzdem mache ich das lieber so, dazu kommt das 2 Batteriensystem.
Ich hab 2 Pole am Fremdstartpunkt. Rot+ und schwarz-. Wer das nicht hinbekommt........
Fremdstartpunkte sind Pluspunkte >Masse ist ja schon die Karosse.
Der Rest sind fiktive Szenarien die du dir einredest, die Netzteile oder Ladegeräte wie Noco,Ctek usw. für diese Zwecke sind Spannungsbegrenzt dort passiert rein garnichts.
Man kann auch ne kleine Motorradbatterie dranhängen wenn nichts anderes da ist. Wenn man natürlich statt 2min vorher die Arbeit hinterher haben möcht dann halt alles totlegen...muss jeder selber wissen🙂