Warum man Zylinderkopfschrauben nicht wiederverwenden sollte, M102 Zylinderkopfdichtung tauschen

Mercedes E-Klasse W124

Moin,

ich bin gerade dabei bei einem m102 die Zylinderkipfdichtung zu tauschen.
Alles lief super.

Mein Schrauberkumpel meinte komm wir nehmen die Schrauben wieder.
Naja einmal ist ja schon mal gut gegangen bei meiner Limo 300E in Farbe 122, da habe ich die original Schrauben wieder verwendet.

Also alles schick gemacht mit Kopf und Block und Co und so sogar die Gewinde habe ich nachgeschnitten um eventuellen Schmutz wirklich raus zu bekommen.

Die Gewinde waren sehr schmutzig aber sahen gut aus.
Also auch diese Schrauben gereinigt und wieder verwendet.
Alle Schrauben waren 120mm lang, ab 122 soll man sie austauschen.

55Nm
90°
bis hier hin ging alles gut.

Beim zweiten 90° Drehwinkel nachziehen, kurz vor Ende wurde es plötzlich leicht.
Erst eine Schraube, dann noch eine, eine blieb "hart" und dann folgten wieder "leichte" Schrauben.

Ich dachte mir das kann nicht so gut sein und habe eine wieder rausgeschraubt und siehe da, das "Dehngewinde" ist überdehnt und die Schraube defekt.
Mindestens 5 Schrauben sind defekt.

Also nun wieder Kopf runter, alles sauber machen
neue Dichtung für 25
Neue Schrauben für 20
X Stunden für Kopf runter, sauber machen und neue Montage

Gespart ? 0

Frühestens Donnerstag wird er wohl wieder laufen statt wie geplant morgen.

Schöne Grüße,
Marcel

Defekt 01
Defekt 02
Defekt 03
+1
49 Antworten

Nee eben nicht.

Erstmal ist es kein Schneideisen, sondern nen Gewindebohrer.

Wenn der Bohrer ne 1,5 Steigung hat und ein normales M12 aber 1,75... dann fährt der Gewindebohrer pro Umdrehung weniger tief ins Loch als das Originalgewinde.

Nichtsdestotrotz, das Gewinde ist futsch. An den Schrauben lag es sicher nicht.

Da müssen jetzt Coils rein. Und zwar überall wo er ein neues M12x1,5 reingebohrt hat.

Ja ich habe die Gewinde im Motorblock nachgeschnitten, mit einem Gewindebohrer in
M12x1,5 statt 1,75

Und zwar bei allen m12 Schrauben.

Nun bestelle ich helicoils.

Der Auszug weiter oben von mir, is aus dem WIS.

Ok cool mit dem Auszug, danke.

Hab ich zuerst nur halb gesehen.

Da steht man braucht 24mm helicoils

Die sind in dem Set enthalten was ich gekauft habe, 10 helicoils in der Länge sind dabei.

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Ich melde mich mal als "Bedenkenträger"

Wie bereits geschrieben: Freihand direkt auf den Helicoil-Kernlochdurchmesser von 12,5 mm aufzubohren - da hätt' ich Regatte davor.

Ich empfehle, einen Magnetbohrständer oder zumindest ein Bohrmobil zu benutzen. Einen MBS könnte man auch sehr bequem mit einem Kegeldorn im Bohrloch zentrieren. Dann würde ich die Bohrung in mehreren kleinen Schritten aufbohren, also nicht gleich von Kernloch 10,2 auf 12,5. Eventuell die Bohrer etwas Nacharbeiten für Bohren in Gusseisen.

Also: Zentrieren - Senken - Bohren (ev. in mehreren Stufen) - Gewinde "nur" anschneiden. Das alles in einer Aufspannung!! Gewinde per Hand fertig schneiden! Alle Löcher des Motors in der Umgebung zumachen und Späne während des Arbeitens absaugen! Grauguss sollte man trocken bearbeiten!

Zitat:

@MB-Berni schrieb am 22. März 2021 um 14:09:05 Uhr:


Ich melde mich mal als "Bedenkenträger"

Wie bereits geschrieben: Freihand direkt auf den Helicoil-Kernlochdurchmesser von 12,5 mm aufzubohren - da hätt' ich Regatte davor.

Ich empfehle, einen Magnetbohrständer oder zumindest ein Bohrmobil zu benutzen. Einen MBS könnte man auch sehr bequem mit einem Kegeldorn im Bohrloch zentrieren. Dann würde ich die Bohrung in mehreren kleinen Schritten aufbohren, also nicht gleich von Kernloch 10,2 auf 12,5. Eventuell die Bohrer etwas Nacharbeiten für Bohren in Gusseisen.

Also: Zentrieren - Senken - Bohren (ev. in mehreren Stufen) - Gewinde "nur" anschneiden. Das alles in einer Aufspannung!! Gewinde per Hand fertig schneiden! Alle Löcher des Motors in der Umgebung zumachen und Späne während des Arbeitens absaugen! Grauguss sollte man trocken bearbeiten!

Das ist sicherlich äußerst fachmännisch. Ich glaube aber, daß der Aufwand überflüssig ist, weil das auch per Hand gut gelingen kann; denn der Bohrer zentriert sich in dem bereits vorhandenen Loch selbst.

"Regatte" in erster Linie vor einem Bohrer diesen Durchmessers, der sich einhakt - wenn dann die Maschine keine Rutschkupplung hat...

Ich hab' diese Arbeit, an diesem Material noch nicht durchgeführt - ich bohr allerdings auch kaum Freihand - kann sein, dass ich da zu vorsichtig bin, hab aber auch schon ein paar "Sachen" erlebt!

Korrekte Bedenken.
Da es sich um Gusseisen handelt sollte der Spiralbohrer vorher behandelt werden um Kurzspanig zu schneiden. Ähnlich wie bei Messing.

Auch in mehreren Stufen bohren halte ich für sinnvoll.

Mein Vorschlag, vorbohren mit 12 oder 12,1 und dann aufbohren auf Kernloch.

Guss verzeiht einem nichts. Das Bohren mit der Handbohrmaschine finde ich nicht gut.

Zu empfehlen ist ein guter HSS, besser ein HSSE Bohrer. Die Schneiden sollten angeschliffen werden. Bilder lade ich morgen hoch.

Zitat:

@Steven4880 schrieb am 22. März 2021 um 01:42:03 Uhr:


Nee eben nicht.

Erstmal ist es kein Schneideisen, sondern nen Gewindebohrer.

Wenn der Bohrer ne 1,5 Steigung hat und ein normales M12 aber 1,75... dann fährt der Gewindebohrer pro Umdrehung weniger tief ins Loch als das Originalgewinde.

Nichtsdestotrotz, das Gewinde ist futsch. An den Schrauben lag es sicher nicht.

Da müssen jetzt Coils rein. Und zwar überall wo er ein neues M12x1,5 reingebohrt hat.

Ist es nicht, je gröber das Gewinde, desto mehr Höhendifferenz legt es zurück bei einer Umdrehung? Eine grobe Schraube schraubt schneller rein. bei einer feinen Schraube muss ich viel öfters drehen.

Zitat:

@ppuluio schrieb am 22. März 2021 um 18:00:40 Uhr:



Zitat:

@Steven4880 schrieb am 22. März 2021 um 01:42:03 Uhr:


Nee eben nicht.

Erstmal ist es kein Schneideisen, sondern nen Gewindebohrer.

Wenn der Bohrer ne 1,5 Steigung hat und ein normales M12 aber 1,75... dann fährt der Gewindebohrer pro Umdrehung weniger tief ins Loch als das Originalgewinde.

Nichtsdestotrotz, das Gewinde ist futsch. An den Schrauben lag es sicher nicht.

Da müssen jetzt Coils rein. Und zwar überall wo er ein neues M12x1,5 reingebohrt hat.

Ist es nicht, je gröber das Gewinde, desto mehr Höhendifferenz legt es zurück bei einer Umdrehung? Eine grobe Schraube schraubt schneller rein. bei einer feinen Schraube muss ich viel öfters drehen.

Ich kann da keinen Widerspruch entdecken - im Grunde schreibt ihr doch beide dasselbe!

Am Anfang des Threads konnte man vielleicht einiges mißverstehen - so nahm ich an, daß die Außengewinde der Schrauben nachgeschnitten wurden, auch weil dann die Rede davon war, dass Mallnoch das Werkzeug noch hatte, vom Radschrauben nachschneiden - so war ich auch auf Außengewinde fixiert.
Aber nun ist das ja alles geklärt und ich wünsche viel Erfolg bei der Arbeit!

Ist ja auch nicht so wichtig, aber lehrreich. Bin gespannt was noch passiert. Guss habe ich noch nie gebohrt.

Zitat:

Steven4880
Steven4880

Zu empfehlen ist ein guter HSS, besser ein HSSE Bohrer. Die Schneiden sollten angeschliffen werden.

Was meinst du damit?
Eher flacher oder eher spitzer als die üblichen 118°?
Grüßle

Zitat:

@bubblemaker68 schrieb am 22. März 2021 um 22:08:28 Uhr:



Zitat:

Steven4880
Steven4880

Zu empfehlen ist ein guter HSS, besser ein HSSE Bohrer. Die Schneiden sollten angeschliffen werden.

Was meinst du damit?
Eher flacher oder eher spitzer als die üblichen 118°?
Grüßle

Hast mich zwar nicht gefragt, aber ich antworte trotzdem mal:

Der Spitzenwinkel ist hier nicht gemeint, es geht um eine Abrundung der Schneidenecke.

Man könnte noch einen Spiralbohrer "Typ H" nehmen - d.h. mit einem kleineren Spanwinkel als beim Typ "N".
Ich bin der Meinung man kann das aber auch mit einem kleinen Abziehstein (Hart-Arkansas od. Oxidkeramik) korrigieren.

Die Helicoils sind bestellt und ich bau die auch ein

https://www.sequentur-motorsport.de/helicoil/reparaturpackungen/

Die Variante
HELICOIL PLUS Gewinde Reparaturpackung M 12 x 1,75

Die Helicoils werden das schon aushalten.

Ich hab nur noch die Herausforderung, ich hab keine Bohrmaschine die M12 aufnehmen kann.
Meine geht nur bis M10
Da werde ich mir wohl eine aus dem Baumarkt ausleihen dürfen.

Alternative wären M13 Zylinderkopfschrauben. Aber auch da müsste ich bohren und ein Gewinde schneiden.
Und ich müsste die Dehnschrauben auf 119mm kürzen denn die habe ich nur länger wie 119mm gefunden.

Ich hab mal auf die Schnelle, nach diesen besagten M13 Zylinderkopfschrauben gesucht - eine richtige M13 hab ich nicht gefunden - sind meist M10 oder M12.

Aber selbst, wenn es die gibt, müsste geklärt sein, ob das mit den Wandstärken in Block, Kopf und Dichtung noch hin haut.
Da die Kopfdichtungen ja eh ein Schwachpunkt sind, würde ich hier von jeglicher Manipulation abraten!

Is doch eine schöne Gelegenheit, den Werkzeugbestand um eine schöne große Bohrmaschine (habe meine 1000 Watt-Metabo seit 42 Jahren störungsfrei) zu erweitern. Vielleicht genügt es ja auch, ein 13er Bohrfutter anzubringen.
Wenn man dann noch keine vernünftige Tisch- oder Standbohrmaschine hat, wäre das hier -
"DUSS Präzisions-Bohrständer KB 43" - eine hervorragende Ergänzung!

Eventuell bekommst Du auch Bohrer mit abgesetztem Schaft, oder Du drehst Dir den Schaft auf 10 mm ab.

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